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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2024

Neugestaltung Freiraum und Neubau Überdachungsbauwerk am ZOB Göppingen

Einfahrt Busbahnhof

Einfahrt Busbahnhof

3. Preis

Preisgeld: 17.000 EUR

Schuler und Winz Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

str.ucture GmbH

Tragwerksplanung

2BA Architekten GmbH

Architektur

VERKEHRSPLANUNG LINK

Verkehrsplanung

Erläuterungstext

Zusammen mit dem Hauptbahnhof Göppingen soll der „Zentrale Omnibusbahnhof“ eine gemeinsame Verkehrsdrehscheibe bilden. Die neuen Überdachungen orientieren sich an den Bahnsteigüberdachungen des Bahnhofs und bilden so ein funktionales und städtebauliches Ensemble. Deren konstruktive Ausformulierung als leichte und lichtdurchflutete Überdachungen, die an die Struktur von Libellenflügeln erinnern, ist geeignet, mikroklimatische, energetische, funktionale und architektonische Anforderungen gleichermaßen zu erfüllen. Dies macht den Ort in seiner Bedeutung als Stadteingang ablesbar und gibt ihm eine eigene Identität. Der ZOB ist somit gut erkennbar, was die Orientierung der Nutzer im Stadtraum erleichtert, das Quartier wird übersichtlicher und sicherer.
Die Bushaltestellen werden in Form von drei in Ost-West-Richtung verlaufenden Bushaltestegen angeordnet und fußläufig über die parallel verlaufende Hauptverbindung zum Hauptbahnhof erschlossen. Eine zentrale Wegeachse in Nord-Süd-Richtung verbindet die Stege untereinander und verknüpft sie barrierefrei mit den übergeordneten Fußwegen zwischen Bahnhof und Innenstadt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit löst sich vom vorgegeben Verkehrskonzept, dreht das System in West-Ost-Richtung und überstellt den Haltebereich mit zwei lang gesteckten, prägnanten Dächern.

Mit diesem Konzept der gebänderten Abfolge von Promenade, Grünbereich und Ost-West-orientiertem ZOB gelingt eine erstaunliche Klärung der derzeit doch sehr dispersen städtebaulichen Situation.

Überzeugend gelingt die Überleitung in der Promenade vom Bahnhof kommend mit einer barrierefreien Fußgängerrampe und der konsequenten Wegeführung mit guter Orientierbarkeit durch den ZOB nach Norden. Auch wenn hier wohl nur sehr wenig Baumbestand übernommen werden kann, so bilden Rampe, Landschaftsstufen und der lockere Baumschleier zukünftig aus dem bisherigen randseitigen Restgrün visuell einen eigenständigen Freiraum mit guter Aufenthaltsqualität. Die Gehsteige im nördlichen Abschnitt zeigen dagegen keine wesentliche Aufwertung gegenüber dem heutigen beengten Bestand.

In genauerer Betrachtung werden jedoch auch die Nachteile des Konzeptes deutlich. Gegenüber dem vorgegebenen Konzept geht auch im ZOB-Bereich deutlich mehr wertvoller Baumbestand verloren. Die Haltestellen schieben sich zu weit in Richtung Kellereistrasse, was bei Aus- und Einfahrten zu erheblichen Konflikten mit dem Gegenverkehr führen wird und allenfalls durch den Entfall von mindestens zwei Haltestellen einigermaßen zu heilen wäre.

Das notwendige Abbiegen des MIV in die abknickende Bahnhofstrasse ist im Belag nicht ablesbar – ergänzende Orientierungshilfen dürften visuelle Großzügigkeit im Stadtboden verlieren lassen.

Die vorgeschlagenen längsgestreckten, leicht geshapten Dächer überzeugen in ihrer Setzung und der grundsätzlichen Funktionalität. Die architektonische Durcharbeitung mit einem aufwändigen Wabengeflecht, dessen fragwürdige Einpassung in die vorgegebene Bänderung, den pflegeintensiven und trotzdem nicht sehr vegetationsfreundlichen topfartigen Grünintarsien sowie der nur rudimentär integrierte PV-Anlage will zuviel und leistet im Ganzen zu wenig.

Die Arbeit überzeugt so insbesondere durch die starke städtebauliche Struktur, die leider weiteren Baumverlust und verkehrliche Konflikte in der Kellereistrasse bedingt und in der architektonischen Durcharbeit erforderliche Finesse vermissen lässt.
Verbindungsachse bei Nacht

Verbindungsachse bei Nacht

Lageplan

Lageplan

Überdachung

Überdachung

Modell

Modell