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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2024

Neugestaltung Freiraum und Neubau Überdachungsbauwerk am ZOB Göppingen

ZOB Göppingen

ZOB Göppingen

Anerkennung

Preisgeld: 11.000 EUR

POLA

Landschaftsarchitektur

Atelier Sunder-Plassmann

Architektur

knippershelbig GmbH

Tragwerksplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser*innen haben das Ziel, einen flexiblen, multifunktionalen Stadtraum zu entwickeln, der den Bestand respektiert und sich selbstverständlich in den städtebaulichen Kontext einfügt. Das der Auslobung beigelegte Verkehrskonzept wird dabei in den Entwurf übernommen und die Bussteige nur geringfügig vergrößert, um den Ein- und Ausstieg zu optimieren. Die Bussteige werden von allen Platzseiten sinnvoll barrierefrei erschlossen, und alle Verkehrsarten konfliktfrei organisiert.

Mit respektvollem und angemessenem Abstand zu den Platzrändern wird eine leichte, lichtdurchflutete Dachkonstruktion platziert und eine neue Platzmitte mit besonderer Atmosphäre und hoher Aufenthaltsqualität definiert. Die offene Netzstruktur des Daches wird dabei sensibel in den Bestand eingewoben, so dass 23 Bestandsbäume erhalten und 22 neue Großgehölze gepflanzt werden können. Die klimaangepassten, artenreichen Neupflanzungen erhalten ausreichend groß dimensionierte Baumbeete und werden unterpflanzt, so dass in den Wartebereichen der Bussteige attraktive, grüne Aufenthaltsbereiche entstehen. Leider werden die Baumbeete nur in den Perspektiven, nicht aber in den Lageplänen dargestellt, so dass nicht hinreichend beurteilt werden kann, ob diese in den schmalen Bahnsteigen realisierbar sind. Das Niederschlagwasser der Verkehrsflächen wird in großflächigen Baumrigolen gesammelt und sinnvoll für die Bewässerung genutzt.

Die versiegelten Flächen werden auf ein notwendiges Maß reduziert und sollen im Sinne der Nachhaltigkeit aus Natursteinpflaster in Segmentbögen verlegt, um alle Bereiche zu einem durchgängigen Platz zusammenzuziehen. Im Fahrbahnbereich ist eine Ausführung in Kleinsteinpflaster aus Funktionalen Gründen allerdings auszuschließen und die Vorgaben der Auslobung zu respektieren.

Die offene, rasterförmige Dachstruktur besteht aus punktgestützten Stahlträgerrosten und kann flexibel mit PV-Flächen gefüllt und modular ergänzt werden. Die rautenförmige Struktur der Dachaufsicht widerspricht allerdings der orthogonalen Detailausbildung der Trägerraster. Überzeugen können zunächst die Leichtigkeit und Flexibilität dieser Konstruktion. Auch die Reduzierung der CO2-Bilanz und die geplante Einsparung grauer Energie durch Wiederverwendung der bestehenden Stahlkonstruktionen wird positiv bewertet.

Allerdings kann die technische Durcharbeitung der Dachkonstruktion bezüglich Regenentwässerung und Witterungsschutz noch nicht vollständig überzeugen. Besonders die erforderlichen Abdichtungen für den Witterungsschutz lassen höhere Lasten und damit größere Dimensionierungen der Träger erwarten, so dass die versprochene Leichtigkeit des Daches verloren geht. Leider ist die beschriebene Primärkonstruktion mit abgestuften Trägern in den Plänen nicht ausreichend dargestellt, um die statische Funktionalität abschließend beurteilen zu können.

Die innovativen konzeptionellen Ideen der Arbeit werden von der Jury gewürdigt, können jedoch in der technischen Durcharbeitung nicht vollständig überzeugen.
Überdachungsbauwerk

Überdachungsbauwerk

Einbindung

Einbindung

Entwurf

Entwurf

Konzept

Konzept

Tragwerk

Tragwerk