Offener Wettbewerb | 03/2021
Neugestaltung Marktplatz Neuerburg
3. Preis
Preisgeld: 4.050 EUR
Landschaftsarchitektur
Visualisierung
Erläuterungstext
Das Wettbewerbsgebiet befindet sich im Zentrum von Neuerburg und dient als eine wichtige Markt- und Veranstaltungsfläche der Stadt. Ein großer Teil des Platzes wird vornehmlich für den ruhenden Verkehr genutzt und die aktuelle Gestaltung, die aus den 1980er Jahren stammt, wird seiner Bedeutung zurzeit nicht gerecht. Als Zentrum der Stadt, als Treffpunkt für die Bevölkerung und auch als Ankunftsort für Touristen weist der Platz eine unzureichende Aufenthaltsqualität und Atmosphäre auf.
Die Umgestaltung des Platzes strebt es an dem derzeitig hohen Leerstand in der Innenstadt entgegenzuwirken und die Attraktivität der Stadt für Einwohner und Touristen zu erhöhen. Eine Aufwertung des Marktplatzes sowie der angrenzenden Straßenräume ist vorgesehen. Ein eindeutig ablesbarer Platzcharakter und eine identitätsstiftende Atmosphäre für diesen Ort zu schaffen wird als Entwurfsaufgabe verstanden.
Konzept
Für den Marktplatz wird ein zeitgemäßes Freiraumkonzept entwickelt, das nicht nur einen Bezug zu den waldreichen Hängen der Westeifel schafft, sondern auch den Folgen des Klimawandels entgegenwirkt. Da der Marktplatz erst im Jahr 1818 durch den Stadtbrand entstand, schließen keine prägnanten historischen Gebäude wie Kirchen oder ein Rathaus an den Platz an, sodass eine Orientierung oder Betonung bestimmter Gebäude oder Fassaden an dieser Stelle nicht notwendig scheint. Dies bietet die große Chance eine Grüne Mitte zu entwickeln, bei der eine freie Setzung von mehreren neugepflanzten Bäumen möglich ist. Das Freihalten von Sichtachsen ist hier also nicht direkt auf dem Marktplatz, sondern in Bezug auf die umliegenden touristischen Ziele in Neuerburgs Hängen von Bedeutung.
Das Entwurfskonzept konzipiert den Platz und den Straßenraum zusammen als eine großzügige Einheit, die durch eine einheitliche Oberflächengestaltung wahrgenommen wird. Ein Teil der vorhandenen Bäume bleibt erhalten und wird durch Neupflanzungen ergänzt, sodass sich hier ein grüner Platzraum bildet.
Die Platzgestaltung bietet die Möglichkeit in verschiedene Funktionsbereiche unterteilt zu werden und mit Gastronomie und temporären Aktionen bespielt zu werden. Der Bereich östlich der Marktstraße wird hauptsächlich für die Außengastronomie vorgehalten, während die große Fläche auf der Westseite multifunktionale Nutzungen ermöglicht. Die großzügige Fläche wird mit einem Wasserspiel sowie Aufenthaltsmöglichkeiten bestückt und bietet dennoch ausreichend Fläche für die vorgesehenen Veranstaltungen. Eine vielfältige Nutzung und temporäre Aneignung durch die Bewohner stehen im Mittelpunkt der neuen Gestaltung.
Einen besonderen Charakter erhält der Raum durch das wiederkehrende Element Wasser, wobei die bestehende Brunnenanlage mit weiteren Wasserelementen ergänzt wird. Ein bodenbündiges Wasserspiel bietet eine Spielmöglichkeit für Kinder, dient der Abkühlung an heißen Sommertagen und schränkt dennoch die Nutzung des Platzes nicht ein.
Die neuen Sitzstufen zur Enz, binden den Fluss in die Gestaltung ein und bieten den Nutzern einen besonderen Zugang und Blick auf den Fluss. Ein Trinkbrunnen wird auf dem Platz intergiert.
Die Topografie des Platzes orientiert sich am Bestand und den Eingangshöhen der umliegenden Gebäude. Barrierefreie Zugänge zu den Gebäuden werden durch eine einheitliche Gestaltung von Stufenanlagen mit integrierten Rampen ermöglicht.
Kennzahl: 506780
Material und Vegetationskonzept
In Anlehnung an den vorhandenen Bodenbelag wird ein Natursteinmaterial (Granit, alternativ Betonstein) in verschiedenen Formaten verwendet. Der Wilde Verband ermöglicht es keine Bewegungsrichtung vorzuggeben und bietet zudem eine besondere Belastbarkeit durch den PKW- oder Anlieferungsverkehr.
Auf dem Marktplatz entsteht ein Rahmen aus Klimabäumen (z.B. Fraxinus, Gleditschia, Sophora), die teilweise durch ihre Zierblüten einen angenehmen Duft im Mai/ Juni (Fraxinus) und Juli/ August (Sophora) verbreiten. Gleichzeitig erzeugen sie ein besonderes Farbenspiel in den Herbstmonaten. Die Positionierung der Bäume lässt wichtige Blickachsen z.B. zum Beilsturm oder zum Stadtwappen an der Felswand zu.
Ausstattung
Die Ausstattung des Platzes ist schlicht und einheitlich. Die Eingangsbereiche der verschiedenen Adressen werden freigehalten. Unter den Bäumen werden fünf großzügige Rundbänke aus Holz verortet, sie dienen als Treffpunkt und zum Verweilen. Die Einschnitte ermöglichen die einfache beidseitige Nutzung der Bänke und laden mobilitätseingeschränkte Menschen ein Teil des Sitzkreises zu sein. Kleine Spielelemente für Groß und Klein zum Spielen, werden innerhalb der Rundbänke platziert und erhalten so einen besonders geschützten Bereich.
Der Bestandbrunnen wird an seinem ursprünglichen Standort erhalten, während die Mariensäule nach Norden verschoben wird. Andere Ausstattungselemente wie Fahrradanlehnbügel, Mastleuchten, Trinkwasserbrunnen, und Abfallbehälter werden dezentral verortet, ohne den Bewegungsraum zu stören.
Beleuchtungskonzept
Das Beleuchtungskonzept für den Platz sieht eine Ausleuchtung des Bewegungs- und Fahrbahnraums vor, die Orientierung und Sicherheit gewährleistet. Die Raumkanten dienen als Flucht für mehrere Mastleuchten. Eine zentral positionierte Solitärleuchte, soll als Highlight die perfekte Bühnenatmosphäre für den ‚Musikalischen Sommer‘ und andere Feste erzeugen. Einzelne Spotlights stellen die Künstler in ein ganz besonderes Licht.
Touristisches Leitsystem
Der Marktplatz übernimmt auch die Auftaktfunktion zu den verschiedenen touristischen Sehenswürdigkeiten der Stadt und der Umgebung. Ein in den Natursteinbelag integriertes Bodenleitsystem schafft Orientierung, und führt zu prominenten touristischen Anziehungspunkten u.a. der Pfarrkirche, dem Lehnshaus und dem Beilsturm. Dieses Leitsystem unterstützt zusätzlich die Blickbeziehung zu den touristischen Elementen z.B. zum Stadtwappen an der Felswand und macht die Besucher der Stadt darauf aufmerksam.
Verkehrskonzept
Das Konzept sieht vor, die Geschwindigkeit im Planungsgebiet zu reduzieren und dabei das verkehrsberuhigte Konzept für den Innenstadtbereich zu erweitern. Die Marktstraße soll als verkehrsberuhigte Zone ausgewiesen werden. Die Verkehrsführung wird beibehalten, wobei der Straßenraum zugunsten des Bewegungsraumes minimiert (4,75m) wird. Der Markplatz wird aufgrund einer besseren Aufenthaltsqualität vom ruhenden Verkehr befreit. Entlang der Marktstraße werden 18 PKW-Stellplätze und 2 Behindertenstellplätze angeboten. Auf dem Marktplatz werden künftig Stellplätze für 15 Fahrräder und ein Ladestation für 5 E-Bikes positioniert. Die Straßenräume werden barrierefrei mit einer bodenbündigen Pflasterinne markiert.
Die Umgestaltung des Platzes strebt es an dem derzeitig hohen Leerstand in der Innenstadt entgegenzuwirken und die Attraktivität der Stadt für Einwohner und Touristen zu erhöhen. Eine Aufwertung des Marktplatzes sowie der angrenzenden Straßenräume ist vorgesehen. Ein eindeutig ablesbarer Platzcharakter und eine identitätsstiftende Atmosphäre für diesen Ort zu schaffen wird als Entwurfsaufgabe verstanden.
Konzept
Für den Marktplatz wird ein zeitgemäßes Freiraumkonzept entwickelt, das nicht nur einen Bezug zu den waldreichen Hängen der Westeifel schafft, sondern auch den Folgen des Klimawandels entgegenwirkt. Da der Marktplatz erst im Jahr 1818 durch den Stadtbrand entstand, schließen keine prägnanten historischen Gebäude wie Kirchen oder ein Rathaus an den Platz an, sodass eine Orientierung oder Betonung bestimmter Gebäude oder Fassaden an dieser Stelle nicht notwendig scheint. Dies bietet die große Chance eine Grüne Mitte zu entwickeln, bei der eine freie Setzung von mehreren neugepflanzten Bäumen möglich ist. Das Freihalten von Sichtachsen ist hier also nicht direkt auf dem Marktplatz, sondern in Bezug auf die umliegenden touristischen Ziele in Neuerburgs Hängen von Bedeutung.
Das Entwurfskonzept konzipiert den Platz und den Straßenraum zusammen als eine großzügige Einheit, die durch eine einheitliche Oberflächengestaltung wahrgenommen wird. Ein Teil der vorhandenen Bäume bleibt erhalten und wird durch Neupflanzungen ergänzt, sodass sich hier ein grüner Platzraum bildet.
Die Platzgestaltung bietet die Möglichkeit in verschiedene Funktionsbereiche unterteilt zu werden und mit Gastronomie und temporären Aktionen bespielt zu werden. Der Bereich östlich der Marktstraße wird hauptsächlich für die Außengastronomie vorgehalten, während die große Fläche auf der Westseite multifunktionale Nutzungen ermöglicht. Die großzügige Fläche wird mit einem Wasserspiel sowie Aufenthaltsmöglichkeiten bestückt und bietet dennoch ausreichend Fläche für die vorgesehenen Veranstaltungen. Eine vielfältige Nutzung und temporäre Aneignung durch die Bewohner stehen im Mittelpunkt der neuen Gestaltung.
Einen besonderen Charakter erhält der Raum durch das wiederkehrende Element Wasser, wobei die bestehende Brunnenanlage mit weiteren Wasserelementen ergänzt wird. Ein bodenbündiges Wasserspiel bietet eine Spielmöglichkeit für Kinder, dient der Abkühlung an heißen Sommertagen und schränkt dennoch die Nutzung des Platzes nicht ein.
Die neuen Sitzstufen zur Enz, binden den Fluss in die Gestaltung ein und bieten den Nutzern einen besonderen Zugang und Blick auf den Fluss. Ein Trinkbrunnen wird auf dem Platz intergiert.
Die Topografie des Platzes orientiert sich am Bestand und den Eingangshöhen der umliegenden Gebäude. Barrierefreie Zugänge zu den Gebäuden werden durch eine einheitliche Gestaltung von Stufenanlagen mit integrierten Rampen ermöglicht.
Kennzahl: 506780
Material und Vegetationskonzept
In Anlehnung an den vorhandenen Bodenbelag wird ein Natursteinmaterial (Granit, alternativ Betonstein) in verschiedenen Formaten verwendet. Der Wilde Verband ermöglicht es keine Bewegungsrichtung vorzuggeben und bietet zudem eine besondere Belastbarkeit durch den PKW- oder Anlieferungsverkehr.
Auf dem Marktplatz entsteht ein Rahmen aus Klimabäumen (z.B. Fraxinus, Gleditschia, Sophora), die teilweise durch ihre Zierblüten einen angenehmen Duft im Mai/ Juni (Fraxinus) und Juli/ August (Sophora) verbreiten. Gleichzeitig erzeugen sie ein besonderes Farbenspiel in den Herbstmonaten. Die Positionierung der Bäume lässt wichtige Blickachsen z.B. zum Beilsturm oder zum Stadtwappen an der Felswand zu.
Ausstattung
Die Ausstattung des Platzes ist schlicht und einheitlich. Die Eingangsbereiche der verschiedenen Adressen werden freigehalten. Unter den Bäumen werden fünf großzügige Rundbänke aus Holz verortet, sie dienen als Treffpunkt und zum Verweilen. Die Einschnitte ermöglichen die einfache beidseitige Nutzung der Bänke und laden mobilitätseingeschränkte Menschen ein Teil des Sitzkreises zu sein. Kleine Spielelemente für Groß und Klein zum Spielen, werden innerhalb der Rundbänke platziert und erhalten so einen besonders geschützten Bereich.
Der Bestandbrunnen wird an seinem ursprünglichen Standort erhalten, während die Mariensäule nach Norden verschoben wird. Andere Ausstattungselemente wie Fahrradanlehnbügel, Mastleuchten, Trinkwasserbrunnen, und Abfallbehälter werden dezentral verortet, ohne den Bewegungsraum zu stören.
Beleuchtungskonzept
Das Beleuchtungskonzept für den Platz sieht eine Ausleuchtung des Bewegungs- und Fahrbahnraums vor, die Orientierung und Sicherheit gewährleistet. Die Raumkanten dienen als Flucht für mehrere Mastleuchten. Eine zentral positionierte Solitärleuchte, soll als Highlight die perfekte Bühnenatmosphäre für den ‚Musikalischen Sommer‘ und andere Feste erzeugen. Einzelne Spotlights stellen die Künstler in ein ganz besonderes Licht.
Touristisches Leitsystem
Der Marktplatz übernimmt auch die Auftaktfunktion zu den verschiedenen touristischen Sehenswürdigkeiten der Stadt und der Umgebung. Ein in den Natursteinbelag integriertes Bodenleitsystem schafft Orientierung, und führt zu prominenten touristischen Anziehungspunkten u.a. der Pfarrkirche, dem Lehnshaus und dem Beilsturm. Dieses Leitsystem unterstützt zusätzlich die Blickbeziehung zu den touristischen Elementen z.B. zum Stadtwappen an der Felswand und macht die Besucher der Stadt darauf aufmerksam.
Verkehrskonzept
Das Konzept sieht vor, die Geschwindigkeit im Planungsgebiet zu reduzieren und dabei das verkehrsberuhigte Konzept für den Innenstadtbereich zu erweitern. Die Marktstraße soll als verkehrsberuhigte Zone ausgewiesen werden. Die Verkehrsführung wird beibehalten, wobei der Straßenraum zugunsten des Bewegungsraumes minimiert (4,75m) wird. Der Markplatz wird aufgrund einer besseren Aufenthaltsqualität vom ruhenden Verkehr befreit. Entlang der Marktstraße werden 18 PKW-Stellplätze und 2 Behindertenstellplätze angeboten. Auf dem Marktplatz werden künftig Stellplätze für 15 Fahrräder und ein Ladestation für 5 E-Bikes positioniert. Die Straßenräume werden barrierefrei mit einer bodenbündigen Pflasterinne markiert.
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Beitrag liefert einen aus städtebaulicher Sicht konsequent ausformulierten Vorschlag. Eine einheitlich und monochrom gestaltete Platzfläche, die den Raum als großes Ganzes präsentiert. Eine Differenzierung zwischen gebäudenahen Zonen, Straßenraum oder Platzbelag wird damit geschickt vermieden und präsentiert sich unaufgeregt. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist die Durchgrünung des Raumes mit Großgehölzen, die dem Leitbild der sog. „Grünen Mitte“ folgen soll. Ein Teil der vorhandenen Gehölze im Süden bleibt erhalten und wird durch die Ergänzung mit Eschen, Gleditschien und Schnurbäumen zu einer clusterartigen Baumkulisse geformt.
Diese liefert, insbesondere vor der dem Hintergrund stadtklimatischer Diskussionen, einen wichtigen Beitrag zur Wohlfühlqualität des öffentlichen Raumes.
Ob das von den Verfassern ausdrücklich beschriebene Freihalten der Sichtachsen auf umliegende touristische Sehenswürdigkeiten erreicht werden kann, wird- genauso wie die große Anzahl der Gehölzpflanzungen- kontrovers diskutiert.
Die Interaktion zwischen erhaltener Brunnenanlage und einem Wasserfontänenfeld, integrieren das belebende Element ‚Wasser‘ auf dem Platz. Abseits des Platzes bietet die Sitzstufenanlage zur Enz eine zusätzliche Erlebnisqualität zum Thema Wasser.
Unterhalb der Baumcluster befinden sich in ausreichendem Maße konsumfreie Aufenthaltsbereiche, die in Form von radial angeordneten Bankskulpturen, für einen zeitgemäßen Möblierungsansatz sprechen.
Das Beleuchtungskonzept wird behutsam integriert. Die Solitärleuchte die für Veranstaltungszwecke modular bestückt werden soll muss auf die konkreten Bedürfnisse der Nutzer und der Festivität abgestimmt sein, und birgt dadurch auch Nutzungsrisiken.
Ein Bodenleitsystem das auf touristische Highlights hinweisen soll, wirkt aufgesetzt und wird möglicherweise von der Digitalisierung überholt.
Die gastronomischen Schwerpunkte entlang der Ostfassade finden eine ausreichend bemessene Fläche zur Außenmöblierung, die ebenfalls von wenigen Bäumen akzentuiert wird. So kann die Gebäudevorzone auch außerhalb der Saison durch die pointierte Baumstellung wirken.
Der Bestandsbrunnen bleibt an seinem Standort erhalten, während die Mariensäule in den Nordbereich des Platzes verschoben wird, wo sie einen würdigen und gut einsehbaren Raum besetzt.
Der Materialvorschlag des Platzes in Granit „in Anlehnung an den vorhandenen Bodenbelag“, kann nicht nachvollzogen werden, da es sich im Bestand um Porphyr handelt. Der „Wilde Verband“ wiederum ermöglicht keine Bewegungsrichtung, weder für den motorisierten Verkehr noch für den Fußgänger und Radfahrer vorzugeben und wird positiv beschieden. Diese Belagsart unterstützt auch das verkehrsberuhigte Konzept. Kurzzeitstellplätze sowie Fahrradstellplätze werden in ausreichender Anzahl nachgewiesen. Lediglich die Anzahl der geforderten 5 E-Bike Ladestationen ist nicht prüfbar.
Die vorgeschlagene Ausstattung und Möblierung lässt eine Kongruenz mit dem Budget erwarten. Insgesamt bietet die Arbeit einen gelungenen, zukunftsfähigen und vielseitig nutzbaren barrierefreien Stadtplatz im historischen Zentrum von Neuerburg.
Diese liefert, insbesondere vor der dem Hintergrund stadtklimatischer Diskussionen, einen wichtigen Beitrag zur Wohlfühlqualität des öffentlichen Raumes.
Ob das von den Verfassern ausdrücklich beschriebene Freihalten der Sichtachsen auf umliegende touristische Sehenswürdigkeiten erreicht werden kann, wird- genauso wie die große Anzahl der Gehölzpflanzungen- kontrovers diskutiert.
Die Interaktion zwischen erhaltener Brunnenanlage und einem Wasserfontänenfeld, integrieren das belebende Element ‚Wasser‘ auf dem Platz. Abseits des Platzes bietet die Sitzstufenanlage zur Enz eine zusätzliche Erlebnisqualität zum Thema Wasser.
Unterhalb der Baumcluster befinden sich in ausreichendem Maße konsumfreie Aufenthaltsbereiche, die in Form von radial angeordneten Bankskulpturen, für einen zeitgemäßen Möblierungsansatz sprechen.
Das Beleuchtungskonzept wird behutsam integriert. Die Solitärleuchte die für Veranstaltungszwecke modular bestückt werden soll muss auf die konkreten Bedürfnisse der Nutzer und der Festivität abgestimmt sein, und birgt dadurch auch Nutzungsrisiken.
Ein Bodenleitsystem das auf touristische Highlights hinweisen soll, wirkt aufgesetzt und wird möglicherweise von der Digitalisierung überholt.
Die gastronomischen Schwerpunkte entlang der Ostfassade finden eine ausreichend bemessene Fläche zur Außenmöblierung, die ebenfalls von wenigen Bäumen akzentuiert wird. So kann die Gebäudevorzone auch außerhalb der Saison durch die pointierte Baumstellung wirken.
Der Bestandsbrunnen bleibt an seinem Standort erhalten, während die Mariensäule in den Nordbereich des Platzes verschoben wird, wo sie einen würdigen und gut einsehbaren Raum besetzt.
Der Materialvorschlag des Platzes in Granit „in Anlehnung an den vorhandenen Bodenbelag“, kann nicht nachvollzogen werden, da es sich im Bestand um Porphyr handelt. Der „Wilde Verband“ wiederum ermöglicht keine Bewegungsrichtung, weder für den motorisierten Verkehr noch für den Fußgänger und Radfahrer vorzugeben und wird positiv beschieden. Diese Belagsart unterstützt auch das verkehrsberuhigte Konzept. Kurzzeitstellplätze sowie Fahrradstellplätze werden in ausreichender Anzahl nachgewiesen. Lediglich die Anzahl der geforderten 5 E-Bike Ladestationen ist nicht prüfbar.
Die vorgeschlagene Ausstattung und Möblierung lässt eine Kongruenz mit dem Budget erwarten. Insgesamt bietet die Arbeit einen gelungenen, zukunftsfähigen und vielseitig nutzbaren barrierefreien Stadtplatz im historischen Zentrum von Neuerburg.