Nichtoffener Wettbewerb | 01/2025
Neugestaltung Mobilitätsknoten und Bahnhofsumfeld Hessental in Schwäbisch Hall
©Planorama | MONO | Werk3
Perspektive Empfangsgebäude
Anerkennung
Preisgeld: 13.000 EUR
Stadtplanung / Städtebau
werk3 architekturvisualisierungen
Visualisierung
Beurteilung durch das Preisgericht
Die VerfasserInnen können mit ihrem städtebaulichen Ansatz, die Flächen des Ideenteils zu verdichten, mit der vorgeschlagenen Bebauung zwischen Karl Kurz und Eberhard Heim Straße grundsätzlich überzeugen, indem sich Körnung und Dichte in nachvollziehbaren Typologien angemessen weiterentwickeln. Die ergänzenden Bausteine auf dem Kurz-Areal und auch die südlich der Bahngleise vorgeschlagene Parkpalette werden in ihrer Setzung und ihrem Volumen jedoch kontrovers diskutiert.
Für den neuen Mobilitätsknoten und das Bahnhofsumfeld bietet die Arbeit mit dem die Bestandsbauten umspannenden Vordach und dem von Bahngleis zur nördlichen Straßenkante laufenden Natursteinbelag als ruhigem Teppich zwei große Gesten an, um das bisher heterogene Bahnhofsumfeld neu zu ordnen und neu zu strukturieren.
Der großzügige im Sinne eines ‚Shared Space‘ angelegte Straßenraum vor den historischen Bahnhofsgebäuden findet im nördlichen Straßenabschluss mit Wartehaus, Pflanzfläche und erhöht liegender Außengastronomie und anschließender Grünfläche ein unaufgeregt-attraktives Gegenüber, das Wartenden am Bahnhof einen qualitätvollen Aufenthaltsort bieten kann.
Auf dieser gemeinsam genutzten Fläche werden Busverkehr, MIP sowie Fußgänger- und Radverkehr gleichberechtigt geführt.
Das Bahnhofsdach bindet die vielzähligen notwendigen Einzelelemente zu einem Ganzen zusammen, was der Ordnung und Orientierung des Mobilitätsknotens sicherlich entgegenkommt.
Auch wenn das Bahnhofsdach und auch die Bahnhofsplatzgestaltung bezüglich ihrer vertieften Ausarbeitung und feinen Materialität grundsätzlich anerkannt werden, wird doch kritisiert, dass sowohl die Länge des Bahnhofsdaches als auch die Ausmaße des gepflasterten Bahnhofsvorbereichs eine den Ort sprengende Dimension annehmen. Insbesondere auch in Hinblick auf Klimaanpassung und Starkregenereignisse scheinen die versiegelten Flächen weit übertrieben und nicht mehr ‚State of the Art‘.
Ebenfalls wird das Umschließen und Einbauen der beiden denkmalgeschützten Bahnhofsgebäude mit der großen Dachform, die sich sogar an den historischen Mauern abstützt, hinterfragt.
Die Arbeit kann bezüglich Lage des ruhenden Verkehrs, Verkehrsführung und Mobilitätsverknüpfung in ihren funktionalen Angeboten gut überzeugen. Es werden jedoch einige Kurzzeitparkplätze vermisst. Die Anforderungen einer Mobilitätsdrehscheibe werden konsequent und kompakt umgesetzt, sowohl in den Einzelelementen als auch in der Zuordnung und Nähe zu den Bahnsteigen.
Die Ausgestaltung des Zuweges zur KZ-Gedenkstätte mittels Auftaktplatz, wo sich Besucher treffen und sammeln können, und dem von Bäumen und Grün gesäumten Weg zur Gedenkstätte wird positiv und als angemessen bewertet.
Insgesamt leistet die Arbeit einen konzeptionell guten und vertieft durchgearbeiteten Beitrag zur gestellten Aufgabe, der jedoch in seiner Dimension und Haltung nicht vollumfänglich überzeugen kann.
©Planorama | MONO | Werk3
Perspektive Bahnhofsdach
©Planorama | MONO
Lageplan 500
©Planorama | MONO
Lageplan 200
©Planorama | MONO
Schnittansicht Bahnhofsdach