Nichtoffener Wettbewerb | 06/2022
Neugestaltung Potsdamer Straße in Michendorf
©studio polymorph
2. Rang
Preisgeld: 15.000 EUR
Landschaftsarchitektur
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Verfasser:
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Mitarbeitende:
Erläuterungstext
MICHENDORF WIRD GRÜNER | Neugestaltung Potsdamer Straße und Umfeld
Michendorf. Eine stetig wachsende Gemeinde zwischen Potsdam und der A10. Ein Kleinzentrum wichtig für die umliegenden Dörfer und verkehrstechnisch bestens angebunden. Ein idealer Ort zum Leben und Arbeiten inmitten von Natur. Der Ortsteil Michendorf bildet die
Charakter stärken: Die Potsdamer Straße ist geprägt durch die beeindruckenden Alleebäume. Durch die Neuordnung der Straße, Gehwege und Grünstreifen (Reduzierung der Parkbuchten; Optimierung der Zufahrten und Radien an Knotenpunkten) kann entlang der Straße der Grünanteil erhöht werden und die Allee durch 77 neue Straßenbäume ergänzt werden. Dadurch wird das prägende Straßenbild gestärkt und der Bestand der Allee langfristig gesichert.
1. Den Bereich nördlich des Bahnhofs (Charakter: Ortseinfahrt)
2. Den zentralen Bereich zwischen Bahnhof und Saarmunder Straße (Charakter: Haupteinkaufsstraße mit Dienstleistung und Gastronomie)
3. Den Bereich südlich der Saarmunder Straße (Charakter: überwiegend Wohnbebauung - wenige öffentliche Funktionen)
1. Der neue Bahnhofsvorplatz
2. Das Entrée zum Teltomatgelände
3. Der Obsthain
Michendorf. Eine stetig wachsende Gemeinde zwischen Potsdam und der A10. Ein Kleinzentrum wichtig für die umliegenden Dörfer und verkehrstechnisch bestens angebunden. Ein idealer Ort zum Leben und Arbeiten inmitten von Natur. Der Ortsteil Michendorf bildet die
historische Kernstadt und ist auch heute noch Mittelpunkt des öffentlichen Lebens. Die Potsdamer Straße soll auch künftig die lebendige und pulsierende Ader der Stadt bleiben und daher aufgewertet werden. Die Gestaltung soll sich zukunftsweisend den Themen der Nachhaltigkeit und im Besonderen den Anforderungen und Bedürfnissen von Fußgängern und Radfahrern widmen. Um das zu erreichen, werden folgende Maßnahmen vorgeschlagen:
Hierarchie herstellen: Im Bereich des Wettbewerbsgebietes teilt sich die Potsdamer Straße in drei Abschnitte:
2. Den zentralen Bereich zwischen Bahnhof und Saarmunder Straße (Charakter: Haupteinkaufsstraße mit Dienstleistung und Gastronomie)
3. Den Bereich südlich der Saarmunder Straße (Charakter: überwiegend Wohnbebauung - wenige öffentliche Funktionen)
Aufgrund dieser Beobachtung und des beschränkten Budgets wird in der vorliegenden Arbeit das Ziel verfolgt, den zentralen Bereich als wertiger zu behandeln und die übrigen Flächen im bekannten und bewährten Michendorfer „Standard“ zu erneuern. Durch die Hierarchisierung der Abschnitte und der damit einhergehenden Aufwertung sollen die vorhanden Geschäfte erhalten bleiben und sich weitere Unternehmen ansiedeln. Der zentrale Bereich der
Potsdamer Straße bildet somit in Zukunft gemeinsam mit dem Teltomatquartier das neue Michendorfer Stadtzentrum - das pulsierende Herz der Stadt.
Aufenthaltsorte schaffen: Entlang der Potsdamer Straße ist Aufgrund des beengten Straßenquerschnittes nur beschränkt Platz, um nicht kommerzielle Aufenthaltsorte zu schaffen. In vier Bereichen gelingt es dennoch ruhige und einladende Orte neben den Bewegungsströmen herzustellen:
2. Das Entrée zum Teltomatgelände
3. Der Obsthain
4. Der Kirchenanger
Beurteilung durch das Preisgericht
Das freiraum- und verkehrsplanerische Konzept verfolgt mit zeitgenössischen Gestaltungsmitteln eine Zentrumsbildung vom Café an der Schmerberger Straße bis zum Bahnhof und liefert damit einen wertvollen und zukunftsgerichteten Beitrag zur Ortsentwicklung.
Eine Aufwertung der Aufenthaltsqualität in der neuen Ortsmitte gelingt durch die optische Verengung des Straßenraumes durch die prägnante Asphaltgestaltung der Schutzstreifen. Damit ist allerdings ein anspruchsvoller baulicher Aufwand verbunden. Weiterhin ergeben sich weitere zu prüfende Wechselwirkungen hinsichtlich der Fahrgeräusche. Wünschenswert wäre eine stärkere Unterstützung des flächenhaften Querens. Die Stärkung der Allee wird begrüßt.
Innerhalb des Tempo-30-Bereiches wäre es wünschenswert gewesen, durch eine Verengung des Straßenraumes bzw. ein Hinterfragen der Schutzstreifen für Fahrradfahrer eine stärkere Verkehrsberuhigung zu erreichen.
Die Teilbereiche Entree und Bummeln sind sachlich und etwas zu zurückhaltend gestaltet. Am Bahnhof wirkt das neue Freiraumangebot entschlossen urban und fördert eine Aneignung vor allem durch Schüler. Auch die Übergänge sind auf den Schülerverkehr ausgerichtet bzw. sind innovativ und gelungen aufgewertet. Die Entwurfsansätze zur Unterpflanzung der Allee werden positiv gewürdigt bedürfen jedoch noch der Vertiefung. Die Stärke des Entwurfes in Bezug auf die Freiraumqualität liegt vor allem im Teilbereich Bahnhof.
Insgesamt überzeugt die Arbeit durch Zurückhaltung und Klarheit. Allerdings beinhaltet sie zu wenig prägnante Querungsangebote. Sie betont stattdessen die Aufwertung der linearen Verkehrsräume und kann damit die jedoch die Aufenthaltsqualität insgesamt nicht wirkungsvoll genug steigern.
©studio polymorph
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