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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2022

Neugestaltung Rathausmarkt in Bebra

3. Preis

Preisgeld: 5.500

club L94

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit zeichnet sich durch die Herstellung einer schrägen, durchgängigen Fläche von der Nürnberger Straße zum Rathaus hin aus. Zu den südlichen und nördlichen Platzrändern hin vermitteln (Sitz-) Stufen den Höhensprung zu den Eingängen der benachbarten Gebäude. Der Pflasterteppich besteht aus neu verlegten, zum großen Teil bereits auf dem heutigen Platz verlegten Natursteinpflaster, das durch das Bearbeiten der Oberfläche bequemer zu begehen ist. Mit der einfachen Lösung der Höhendifferenz-Problematik der Raumkanten bleibt der Platz bei Veranstaltungen und für den Wochenmarkt in maximaler Form bespielbar.
Kontrovers wurde jedoch die Neigung des Platzes diskutiert, insbesondere im Hinblick auf die Nutzungseinschränkung z.B. bei Aufstellung von Ständen, Bühnen etc. Ebenso würde es hinsichtlich der Entwässerung zu leichten Verschiebungen der Gefällesituation bei einer Weiterbearbeitung führen. Der Umgang mit der vorgeschlagenen Kontur der Platzfläche hinter dem Rathaus ist nur teilweise nachvollziehbar und sollte bei einer weiteren Bearbeitung überdacht und präzisiert werden. Dennoch erkennt das Preisgericht die große, neue, stadträumliche Qualität an, in der das Rathaus schwellenlos mit der Nürnberger Straße verbunden und eine neue stadträumliche Situation hergestellt wird.
Durch den sparsamen Umgang mit Einbauten und Stufen sowie durch die Wiederverwendung des vorhandenen Pflastermaterials (urban mining) scheint der Entwurf wirtschaftlich gut realisierbar zu sein.
Als zentrales, identitätsstiftendes Element schlagen die Verfasser die Biberburg und den Biberbrunnen vor. Das Thema geht auf den Biber, der das Stadtwappen der Stadt ziert, zurück. Die Biberburg als spielerisches Klettergerüst und der Biberbrunnen sind Attraktoren für die „Alltagsnutzung“ und sprechen die jüngeren Nutzer an. Der Vorschlag wurde als angemessen und richtig für den Standort diskutiert. Die Lage und Form der Biberburg und des Biberbrunnen zeigen hohes gestalterisches Maß, sind aber in der vorgeschlagenen Lage fragwürdig. Ebenso wurden die Vorschläge zum Fallschutz (Kies) kritisch betrachtet.
Die Ergänzung des Baumbestandes durch eine zusätzliche Platane auf der Platzfläche ist folgerichtig, jedoch könnte hier ein weiterer Baum zu einer überzeugenderen Lösung führen.
Der Beitrag stellt eine gute und wichtige Diskussionsgrundlage. Die Arbeit überzeugt durch ihren radikalen und einfachen Grundansatz der schrägen Fläche.
Spielelement Biberburg

Spielelement Biberburg