Nichtoffener Wettbewerb | 05/2025
Neugestaltung Schulcampus Mühlenberg in Wipperfürth
©3PLUS Freiraumplaner I Hausmann Architektur
Lageplan
Anerkennung
Preisgeld: 10.300 EUR
Architektur
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Verfasser:
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Mitarbeitende:
Tom Luca Dayss, Malte Halfmann, Lukas Icking, Anna Mevissen, Lynn Roth
3PLUS FREIRAUMPLANER Kloeters I Müller I Kastner PartGmbB Landschaftsarchitekten + Architekt
Landschaftsarchitektur
Erläuterungstext
Kurze Wege für den Schulcampus Mühlenberg - Zwei Identitäten ein Gebäude. Die Fragestellung nach dem Grad der Abtrennung beider Schulen ist Kern unserer Diskussionen. Wir glauben daran, die gewünschten funktionellen Verknüpfungen am besten in einem großzügigen Schulkomplex abbilden zu können. Die unterschiedlichen Bausteine werden wie Einzelhäuser als Rückzugsort organisiert und an die luftige öffentliche Schulstraße angedockt. Während die Hauptschülerströme nach Bedarf getrennt werden können, ermöglicht es unser Konzept ein großes Erlebbares Miteinander zu schaffen und flexibel auf zukünftige Anforderungen durch geänderte pädagogische Konzepte zu reagieren. Haupt- und Realschüler können voneinander lernen, indem sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen austauschen. Dies fördert nicht nur die soziale Kompetenz, sondern auch das Verständnis für Vielfalt und die Fähigkeit, sich in verschiedenen sozialen Kontexten zurechtzufinden. Im Alltag sind beiden Schulen große Identität stiftende Orte zugeordnet, die das Gemeinschaftsgefühl fördern und auch vom Stadtteil genutzt werden können. Die Schulstraße bietet die Orientierung, steht als Kommunikationsmittelpunkt allen zur Verfügung und gibt einem respektvollen Miteinander Raum. Zugänge aus allen Richtungen Verzahnen die von Grünraum umspülte Architektur mit der Stadt. Wir wollen ein Grundgerüst aufbauen, dass langfristig eine Perspektive für die Entwicklungen in der Wipperfürther Schullandschaft bietet.
Beurteilung durch das Preisgericht
Das Preisgericht würdigt die besondere Qualität des Konzeptes im Innenraum und die abwechslungsreiche Gestaltung der vorgeschlagenen Magistrale.
Die Arbeit vermittelt jedoch den Eindruck eines zusammenhängenden Schulbaus und nicht zweier eigenständiger Schulen. Die Hauptzugänge zu den Schulen sind voneinander getrennt und räumlich auseinanderliegend. Das Preisgericht merkt an, dass ihre Auffindbarkeit nicht unmittelbar nachvollziehbar ist und sie teilweise etwas versteckt liegen.
Die Ausbildung einer zentralen Magistrale wird als gestalterisch und funktional gelungen bewertet. Sie schafft eine klare Orientierung innerhalb des Gebäudes und trägt zur inneren Strukturierung bei.
Die Innenraumgestaltung weist eine hohe Qualität auf. Die Organisation der Grundrisse erscheint durchdacht, die Raumabfolgen abwechslungsreich. Die offenen Bereiche bieten räumliche Großzügigkeit.
Die geplante Anordnung der Musikräume erfordert aus Sicht des Preisgerichts eine Überarbeitung, da eine separate Erschließung bei paralleler Nutzung der Aula nicht möglich ist. Die Zusammenschaltung von Aula und Forum ist konstruktiv nicht überzeugend gelöst und auch die Vermischung der Schülerströme wird kritisch betrachtet.
Die Freiraumgestaltung ist vielfältig und detailliert ausgearbeitet. Sie zeigt eine gute Verbindung zu den Innenräumen. Besonders positiv hervorgehoben wird die Ausbildung großzügiger, zusammenhängender Freiflächen im Süden, die durch das Heranrücken der Bebauung an die Straße ermöglicht wird.
Aussagen zur Nachhaltigkeit und zum Energiekonzept sind in der Arbeit nur in geringem Umfang vorhanden. Das vorgesehene Parkdeck wird kritisch bewertet – insbesondere mit Blick auf Wirtschaftlichkeit und Flächeneffizienz.
Die Arbeit bewegt sich bei den Errichtungskosten im mittleren Bereich, die Lebenszykluskosten werden im mittleren bis oberen Bereich eingeordnet. Bei Nutzungskosten und technischer Nutzungsdauer wird Optimierungspotenzial gesehen.
Die Brandabschnittstrennung ist insgesamt nur mit hohem Aufwand umsetzbar. Versammlungsraum und Dachbereich sind nicht brandschutztechnisch abgetrennt, Lern- und Verwaltungsbereiche überschreiten zulässige Flächen. Deckenöffnungen sind offen, Rettungswege teils zu lang oder nicht unabhängig, Anforderungen an Garagen werden nicht erfüllt.
Die bauabschnittsweise Realisierung des Konzeptes ist durch die geplanten Abschnitte innerhalb eines Gebäudes detailliert zu prüfen.
Die Arbeit überzeugt mit einem Grundriss, der einen lebendigen, qualitätvollen Innenraum anbietet, der aber aufgrund von funktionalen Mängeln nicht abschließend überzeugen kann.
©Hausmann Architektur
Perspektive
©Hausmann Architektur
Bauabschnitte
©Hausmann Architektur
Schnitt