Nichtoffener Wettbewerb | 06/2012
Neugestaltung Umfeld Konzil
5. Rang / Anerkennung
Preisgeld: 2.500 EUR
Erläuterungstext
DAS KONSTANZER KONZIL - ENTWURFSKONZEPT
Als Teil der Stadtumgrenzung wurde das ursprünglich als Lager für Handelswaren errichtete Konzilgebäude mit seiner östlichen Fassade direkt an den See gebaut. Die vorgelagerte Schiffslände distanzierte sich lange Zeit durch einen Graben von dem Gebäude. Die Mole lag wie eine ufernahe Insel im See. Nach Westen hin eröffnete sich die Stadt. Großzügige Wegeverbindungen und Sichtachsen stellten Stadt und See zueinander in Bezug.
Das Entwurfskonzept unseres Wettbewerbsbeitrages sieht vor, die Ablesbarkeit von historischen Zugehörigkeiten und Bezügen wieder zu verstärken.
In Verlängerung der Hafenpromenade wird das Konzilgebäude von einer befestigten Fläche umflossen. So entstehen kleinere, platzartige Räume im Norden und Süden des Gebäudes und östlich eine zum See hin geöffnete Fläche. Diese städtisch geprägte Umgebung des Konzilgebäudes bekommt nun wieder großzügigere Verbindungen zur Innenstadt. Im Norden wird der Übergang über die Bahngleise und die Konzilstraße zum westlich der Barriere gelegenen Fischmarkt großzügig erweitert. Die Marktstättenunterführung im Süden wird überformt. Trichterartig eröffnet sich nun die Unterführung von der Hafenkante zur Stadt hin und umgekehrt. Die offene Fläche östlich vor dem Konzil wird durch die nun hölzerne Mole funktional erweitert. Die Mole grenzt sich dabei über die differenzierte Materialität von der Konzilfläche ab und wird als zum See gehörig ablesbar. Mit der einzelnen skulptural wirkenden Baumgruppe aus Libanonzedern grenzt sich die Molenfläche optisch auch stark vom nördlich liegenden, natürlich anmutenden Stadtpark ab.
Als wertvoll erachtete Elemente unterschiedlicher Zeitschichten bleiben erhalten. Wie eine neue Schicht legt sich ein Holzbelag teils über den Bestand, teils spart er ihn aus. Alte Strukturen bleiben sichtbar oder spürbar. Das denkmalgeschützte Ensemble der Mole bleibt in sich als Gesamtheit erfahrbar. Gleichzeitig entsteht durch den einheitlich auf der gesamten Mole aufgebrachten Holzbelag eine großzügige, multifunktional nutzbare Fläche für das alltägliche Geschehen am Seeufer sowie für Sonderveranstaltungen und die Molenfläche wird gegenwärtigen sowie zukünftigen Anforderungen an den öffentlichen Raum gerecht.
ENTWURF
Die dem Konzilgebäude vorgelagerte gastronomisch genutzte Terrasse eröffnet sich nun einladend zum Platz hin. Eine Umrandung aus Stufen hebt sie podestartig vom weiteren Umfeld ab, so dass die gewünschte Distanz zum eigentlichen Vorplatz und der erhabene Blick auf den See gewährt bleiben. Die vorgelagerte Mole selbst übernimmt mit ihrer einfach gehaltenen Gestaltung sowohl die Funktionen, die für den Ablauf des Personenschifffahrtsbetriebes erforderlich sind, als auch die eines attraktiven, seegewandten Aufenthaltsortes. Der hölzerne Bohlenbelag formt sich in einer Reihe zu Sitzgelegenheiten in unterschiedlichen Höhen um. Diese rustikal wirkenden Möbel wechseln sich in unregelmäßigen Abständen mit „Gewürzstreifen“ ab und grenzen so den Bereich der Personenschifffahrt zur weiteren Molenfläche optisch hin ab, gewähren jedoch gleichzeitig weiterhin Durchgängigkeit und Transparenz. Die mit Gewürzpflanzen ausgestatteten Staudenbeete sind ebenso wie die Baumgruppe aus Libanonzedern eine Erinnerung an die einstige Bedeutung der Mole als Umschlagsplatz von Waren aus fernen Ländern.
Die Bootsrutsch der Konzilmole wird mit Sitzstufen aus Holz überlagert, ursprüngliche Form und Materialität bleiben darunter erhalten. Die Hafenmauer grenzt die Stufenanlage nach Norden hin ab und wird als Sitzgelegenheit ebenso mit einer Holzauflage versehen. Auf der untersten Stufe wird das Wasser direkt zugänglich und erlebbar. An den übrigen Rändern wird die Hafenmauer vom Holz überlagert und um 1,4 Meter überragt. Die Mole gewinnt an optischer Großzügigkeit. Das historische Geländer bleibt jedoch an Ort und Stelle erhalten.
Die nördliche Bootsrutsch wird zu Gunsten des erweiterten Konzilvorfeldes aufgeschüttet und mit einer Mauer zum See hin abgegrenzt. Die überformte Stufenanlage am Gondelhafen erhält einen formalen Abschluss. Der Stufenbeginn wurde zum Schutz der denkmalgeschützten Platanenreihe näher ans Wasser verlegt. Der Wurzelbereich der Gehölze wird somit vergrößert. Die Stufen sind als Sitzstufen ausformuliert und teils mit Holzauflagen versehen. Sie bilden attraktive, nach Süden ausgerichtete Sitzmöglichkeiten mit Blick auf den See, die Mole, die Hafenpromenade, das Konzil und die dahinterliegende Stadt. Die flach zum See hin auslaufende Uferböschung gewährt auch hier den direkten Zugang zum Wasser. Östlich des Gondelhafens werden die Stufen entfernt und erhalten am Eckpunkt eine als Bastion ausformulierte Aussichtsplattform. Der Bereich des Gondelhafens wird im Entwurf der Grünfläche des Stadtparks zugeschrieben. Er erhält einheitlich eine wassergebundene Wegedecke und wird unter den Platanen mit Sitzbänken und Spielgeräten für Kinder ausgestattet.
Die Platanenreihen werden nach Westen bis zu den Bahngleisen hin fortgesetzt. Der städtisch wirkende Konzilbereich erhält so zum Park hin eine ablesbare Abgrenzung und bekommt durchweg eine grüne Kulisse. Der Bereich um das Konzilgebäude wird mit einem Pflasterbelag befestigt. Hier kommt das bereits dort verlegte Klein- und Großsteinpflaster zum Einsatz und wird mengenmäßig durch neues Pflaster ergänzt. Die Steine werden in einem unregelmäßig aneinandergrenzenden Reihenverband verlegt, der sich an der Ausrichtung der Gebäudefassade und auch an der Verlegerichtung des Innenstadt-Plattenbelages orientiert. So findet der Belagswechsel zwischen den bestehenden Materialien der Innenstadt und der Hafenpromende und der neu verlegten Pflasterreihen einen adäquaten Übergang.
Die Marktstättenunterführung eröffnet sich in Anlehnung an das Gestaltungsbeispiel des Büros Hager Partner AG trichterartig über eine Stufenanlage. Die Hangsicherung zur Unterführung wird so von ihrer reinen Funktionalität zur bespielbaren, nutzbaren Fläche aufgewertet.
FUNKTIONALES
Der robuste Belag aus Holzbohlen ist für den Anlieferungsverkehr und für Rettungsfahrzeuge befahrbar. Ansonsten bleibt der gesamte Bereich um das Konzilgebäude und die Mole als Fußgängerbereich für den motorisierten Individualverkehr gesperrt.
Die bestehenden Leuchtenreihen entlang der südlichen Hafenkante und der Promenade am Gondelhafen werden jeweils mit dem gleichen Leuchtentyp ergänzt. Zusätzlich wird die Fläche um das Konzil mit Bodenstrahlern erleuchtet. Die Baumgruppe wird mit in den Holzbelag integrierten Baumstrahlern nächtlich inszeniert. Die noch funktionstüchtige Rampe an der Bootsrutsch der Konzilmole wird durch Wandstrahler ausgeleuchtet. Die funktionalen Elemente wie Fahrradständer, Informationstafeln, Fahr- und Stadtpläne bleiben in ihrer Anzahl erhalten und wurden in die neue Entwurfsgestaltung integriert.
Als Teil der Stadtumgrenzung wurde das ursprünglich als Lager für Handelswaren errichtete Konzilgebäude mit seiner östlichen Fassade direkt an den See gebaut. Die vorgelagerte Schiffslände distanzierte sich lange Zeit durch einen Graben von dem Gebäude. Die Mole lag wie eine ufernahe Insel im See. Nach Westen hin eröffnete sich die Stadt. Großzügige Wegeverbindungen und Sichtachsen stellten Stadt und See zueinander in Bezug.
Das Entwurfskonzept unseres Wettbewerbsbeitrages sieht vor, die Ablesbarkeit von historischen Zugehörigkeiten und Bezügen wieder zu verstärken.
In Verlängerung der Hafenpromenade wird das Konzilgebäude von einer befestigten Fläche umflossen. So entstehen kleinere, platzartige Räume im Norden und Süden des Gebäudes und östlich eine zum See hin geöffnete Fläche. Diese städtisch geprägte Umgebung des Konzilgebäudes bekommt nun wieder großzügigere Verbindungen zur Innenstadt. Im Norden wird der Übergang über die Bahngleise und die Konzilstraße zum westlich der Barriere gelegenen Fischmarkt großzügig erweitert. Die Marktstättenunterführung im Süden wird überformt. Trichterartig eröffnet sich nun die Unterführung von der Hafenkante zur Stadt hin und umgekehrt. Die offene Fläche östlich vor dem Konzil wird durch die nun hölzerne Mole funktional erweitert. Die Mole grenzt sich dabei über die differenzierte Materialität von der Konzilfläche ab und wird als zum See gehörig ablesbar. Mit der einzelnen skulptural wirkenden Baumgruppe aus Libanonzedern grenzt sich die Molenfläche optisch auch stark vom nördlich liegenden, natürlich anmutenden Stadtpark ab.
Als wertvoll erachtete Elemente unterschiedlicher Zeitschichten bleiben erhalten. Wie eine neue Schicht legt sich ein Holzbelag teils über den Bestand, teils spart er ihn aus. Alte Strukturen bleiben sichtbar oder spürbar. Das denkmalgeschützte Ensemble der Mole bleibt in sich als Gesamtheit erfahrbar. Gleichzeitig entsteht durch den einheitlich auf der gesamten Mole aufgebrachten Holzbelag eine großzügige, multifunktional nutzbare Fläche für das alltägliche Geschehen am Seeufer sowie für Sonderveranstaltungen und die Molenfläche wird gegenwärtigen sowie zukünftigen Anforderungen an den öffentlichen Raum gerecht.
ENTWURF
Die dem Konzilgebäude vorgelagerte gastronomisch genutzte Terrasse eröffnet sich nun einladend zum Platz hin. Eine Umrandung aus Stufen hebt sie podestartig vom weiteren Umfeld ab, so dass die gewünschte Distanz zum eigentlichen Vorplatz und der erhabene Blick auf den See gewährt bleiben. Die vorgelagerte Mole selbst übernimmt mit ihrer einfach gehaltenen Gestaltung sowohl die Funktionen, die für den Ablauf des Personenschifffahrtsbetriebes erforderlich sind, als auch die eines attraktiven, seegewandten Aufenthaltsortes. Der hölzerne Bohlenbelag formt sich in einer Reihe zu Sitzgelegenheiten in unterschiedlichen Höhen um. Diese rustikal wirkenden Möbel wechseln sich in unregelmäßigen Abständen mit „Gewürzstreifen“ ab und grenzen so den Bereich der Personenschifffahrt zur weiteren Molenfläche optisch hin ab, gewähren jedoch gleichzeitig weiterhin Durchgängigkeit und Transparenz. Die mit Gewürzpflanzen ausgestatteten Staudenbeete sind ebenso wie die Baumgruppe aus Libanonzedern eine Erinnerung an die einstige Bedeutung der Mole als Umschlagsplatz von Waren aus fernen Ländern.
Die Bootsrutsch der Konzilmole wird mit Sitzstufen aus Holz überlagert, ursprüngliche Form und Materialität bleiben darunter erhalten. Die Hafenmauer grenzt die Stufenanlage nach Norden hin ab und wird als Sitzgelegenheit ebenso mit einer Holzauflage versehen. Auf der untersten Stufe wird das Wasser direkt zugänglich und erlebbar. An den übrigen Rändern wird die Hafenmauer vom Holz überlagert und um 1,4 Meter überragt. Die Mole gewinnt an optischer Großzügigkeit. Das historische Geländer bleibt jedoch an Ort und Stelle erhalten.
Die nördliche Bootsrutsch wird zu Gunsten des erweiterten Konzilvorfeldes aufgeschüttet und mit einer Mauer zum See hin abgegrenzt. Die überformte Stufenanlage am Gondelhafen erhält einen formalen Abschluss. Der Stufenbeginn wurde zum Schutz der denkmalgeschützten Platanenreihe näher ans Wasser verlegt. Der Wurzelbereich der Gehölze wird somit vergrößert. Die Stufen sind als Sitzstufen ausformuliert und teils mit Holzauflagen versehen. Sie bilden attraktive, nach Süden ausgerichtete Sitzmöglichkeiten mit Blick auf den See, die Mole, die Hafenpromenade, das Konzil und die dahinterliegende Stadt. Die flach zum See hin auslaufende Uferböschung gewährt auch hier den direkten Zugang zum Wasser. Östlich des Gondelhafens werden die Stufen entfernt und erhalten am Eckpunkt eine als Bastion ausformulierte Aussichtsplattform. Der Bereich des Gondelhafens wird im Entwurf der Grünfläche des Stadtparks zugeschrieben. Er erhält einheitlich eine wassergebundene Wegedecke und wird unter den Platanen mit Sitzbänken und Spielgeräten für Kinder ausgestattet.
Die Platanenreihen werden nach Westen bis zu den Bahngleisen hin fortgesetzt. Der städtisch wirkende Konzilbereich erhält so zum Park hin eine ablesbare Abgrenzung und bekommt durchweg eine grüne Kulisse. Der Bereich um das Konzilgebäude wird mit einem Pflasterbelag befestigt. Hier kommt das bereits dort verlegte Klein- und Großsteinpflaster zum Einsatz und wird mengenmäßig durch neues Pflaster ergänzt. Die Steine werden in einem unregelmäßig aneinandergrenzenden Reihenverband verlegt, der sich an der Ausrichtung der Gebäudefassade und auch an der Verlegerichtung des Innenstadt-Plattenbelages orientiert. So findet der Belagswechsel zwischen den bestehenden Materialien der Innenstadt und der Hafenpromende und der neu verlegten Pflasterreihen einen adäquaten Übergang.
Die Marktstättenunterführung eröffnet sich in Anlehnung an das Gestaltungsbeispiel des Büros Hager Partner AG trichterartig über eine Stufenanlage. Die Hangsicherung zur Unterführung wird so von ihrer reinen Funktionalität zur bespielbaren, nutzbaren Fläche aufgewertet.
FUNKTIONALES
Der robuste Belag aus Holzbohlen ist für den Anlieferungsverkehr und für Rettungsfahrzeuge befahrbar. Ansonsten bleibt der gesamte Bereich um das Konzilgebäude und die Mole als Fußgängerbereich für den motorisierten Individualverkehr gesperrt.
Die bestehenden Leuchtenreihen entlang der südlichen Hafenkante und der Promenade am Gondelhafen werden jeweils mit dem gleichen Leuchtentyp ergänzt. Zusätzlich wird die Fläche um das Konzil mit Bodenstrahlern erleuchtet. Die Baumgruppe wird mit in den Holzbelag integrierten Baumstrahlern nächtlich inszeniert. Die noch funktionstüchtige Rampe an der Bootsrutsch der Konzilmole wird durch Wandstrahler ausgeleuchtet. Die funktionalen Elemente wie Fahrradständer, Informationstafeln, Fahr- und Stadtpläne bleiben in ihrer Anzahl erhalten und wurden in die neue Entwurfsgestaltung integriert.