Nichtoffener Wettbewerb | 05/2025
Neugestaltung Zukunfts-Lust-Park Friedrichstal in Detmold
©Planorama | Rendercircle
Blick von der mittleren Terrasse Richtung Krummes Haus
1. Preis
Preisgeld: 40.000 EUR
Rendercircle - Christian Marrero
Visualisierung
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Arbeit entwickelt ein spannungsvolles, prägnantes Gesamtkonzept, das die historischen Zeitschichten des barocken Gartens und des englischen Landschaftsgartens aufgreift und ´, aufbauend auf einem neuen Wegesystem einen zeitgemäßen Layer hinzufügt.
Die vorhandene Terrassierung des Geländes bildet weiterhin die Grundstruktur der Parkanlage; wobei die drei Ebenen mit verschiedenen Vegetationsbildern neu belegt und entsprechenden Themenstellungen abwechslungsreich und nachvollziehbar bespielt werden.
Die oberste Terrasse ist als offenes, freies Plateau zu lesen, ermöglicht die Geothermienutzung und gibt den Blick auf das Krumme Haus frei.
Die mittlere Terrasse thematisiert das ehemalige Bassin, entwickelt eine Wasserfläche, über der ein Ring mit Nebeldüsen das Becken gekonnt zitiert und gleichzeitig mit großer Zurückhaltung eine besondere Atmosphäre schafft.
Die untere Terrasse wird als offene Wiesenfläche mit wechselfeuchten Mulden gestaltet. Diese werden aus dem Dach- und Oberflächenwasser gespeist und bieten vielfältige Habitate für die vorhandenen Amphibienarten.
Die dichten Ränder des Parks werden auf der Waldseite mit Schattengärten belebt, die sich mittels der abgewinkelten Rampe erleben lassen, auf der Museumsseite werden Sie als baumüberstellte Wiesenböschungen entwickelt und stellen den Zusammenhang zwischen Park und Neubau her. Im Zusammenspiel ergibt sich eine wohltuende maßstäbliche Raumfolge.
Das neue Wegesystem ist formal an der Schollenstruktur der Architektur orientiert, was der Gesamtanlage guttut, da sich so eine nachvollziehbare Gesamtkomposition entwickelt. Es entsteht ein arten- und strukturreiches Landschaftsmosaik aus Gewässern, wechselfeuchten Uferzonen und Wiesen, Magerrasen und Wildstaudenfluren, Hecken sowie dichten Strauch- und Baumpflanzungen. Diese werden im Sinne der Habitatvielfalt noch mit Holzstapeln, Totholz und Steinschüttungen ergänzt.
Dem lustwandelnden Besucher eröffnet sich so ein großer inhaltlicher Mehrwert, ohne aufdringlich die Besonderheiten des Parks zu überformen. Die Verfasser:innen bieten innerhalb des Parks viele kleine, unterschiedliche Aufenthalts- und Informationsangebote an, die den Besuchern einen didaktischen Zugang zu den Themen Ökologie, Klimawandel und Anpassungsstrategien bieten.
Die Arbeit schafft insgesamt einen gestalterisch und ökologisch wertvollen Verknüpfungsraum zwischen dem LWL Freilichtmuseum und der aus der Stadt ankommenden Sequenz aus kleinen und großen, alten und neuen Parks.
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Gesamtkonzept
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Kulturlandschaftspflege
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Lageplan
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Schnitte