Nichtoffener Wettbewerb | 02/2021
Neukonzeption des Oberhessischen Museums (OHM) in Gießen
©Grubert Verhülsdonk Architekten PartGmbB, Visualisierung: Grauwald Studio
Anerkennung
Preisgeld: 8.550 EUR
Grubert Verhülsdonk Architekten PartGmbB
Visualisierung
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Verfasser warten mit einem überraschenden Schachzug auf, indem sie die heutige Zugangstreppe zum Wallenfels’schen Haus entfernen und den Erdgeschossfußboden absenken, sodass ein barriere-freier Zugang in der Blickachse des Schlosses erreicht wird. Dadurch entsteht im Wallenfels’schen Haus ein höheres und großzügiges Eingangsfoyer für das OHM, das noch durch einen kleinen Anbau für die Museumspädagogik auf der Rückseite erweitert wird.
Aus Sicht des OHM besticht dieser Entwurf vor allem durch diese klare Adressierung und einladende Eingangssituation. Der Anbau schafft zusätzlichen Raum für das Museum und ermöglicht einen gelun-genen und intuitiven Rundgang durch die Dauerausstellung.
Dieses für die Nutzbarkeit des Museums sicherlich attraktive Konzept hat allerdings einen hohen Preis: Die in sich stimmige und harmonische Fassade des Wallenfels’schen Hauses verliert mit den überhöh-ten Schlitzfenstern ihre guten, barocken Proportionen, was aus historischer und stadtgestalterischer Hinsicht nicht vertretbar erscheint. Auch der Pavillonanbau mit seiner unmittelbar an die historische Stadtmauer angrenzende Betonwerksteinfassade erscheint gestalterisch und denkmalpflegerisch sehr problematisch – so hilfreich er funktional auch sein mag.
Positiv wird die Erhaltung der Treppenhäuser in den Bestandsgebäuden und die Schaffung eines selbst-verständlichen Rundganges über die Verbindungsbrücken auf allen Ebenen beider Gebäude gesehen.
Die beiden Treppenhäuser bilden die baulichen Rettungswege. Der rechte Treppenraum ist brand-schutztechnisch von den Nutzungseinheiten abzutrennen; auch das Archiv im Leib‘schen Haus ist aus Brandschutzgründen vom 3.OG zu trennen. Für das DG im Wallenfels‘schen Haus muss zudem der zweite Rettungsweg sichergestellt werden (anleiterbare Fenster).
Insgesamt handelt es sich um einen aus Nutzerperspektive sehr überzeugenden Beitrag, der aber hin-sichtlich des äußeren Erscheinungsbildes, seiner Wirtschaftlichkeit, und aus denkmalpflegerischen Gründen vom Preisgericht kritisch gesehen wird.
Aus Sicht des OHM besticht dieser Entwurf vor allem durch diese klare Adressierung und einladende Eingangssituation. Der Anbau schafft zusätzlichen Raum für das Museum und ermöglicht einen gelun-genen und intuitiven Rundgang durch die Dauerausstellung.
Dieses für die Nutzbarkeit des Museums sicherlich attraktive Konzept hat allerdings einen hohen Preis: Die in sich stimmige und harmonische Fassade des Wallenfels’schen Hauses verliert mit den überhöh-ten Schlitzfenstern ihre guten, barocken Proportionen, was aus historischer und stadtgestalterischer Hinsicht nicht vertretbar erscheint. Auch der Pavillonanbau mit seiner unmittelbar an die historische Stadtmauer angrenzende Betonwerksteinfassade erscheint gestalterisch und denkmalpflegerisch sehr problematisch – so hilfreich er funktional auch sein mag.
Positiv wird die Erhaltung der Treppenhäuser in den Bestandsgebäuden und die Schaffung eines selbst-verständlichen Rundganges über die Verbindungsbrücken auf allen Ebenen beider Gebäude gesehen.
Die beiden Treppenhäuser bilden die baulichen Rettungswege. Der rechte Treppenraum ist brand-schutztechnisch von den Nutzungseinheiten abzutrennen; auch das Archiv im Leib‘schen Haus ist aus Brandschutzgründen vom 3.OG zu trennen. Für das DG im Wallenfels‘schen Haus muss zudem der zweite Rettungsweg sichergestellt werden (anleiterbare Fenster).
Insgesamt handelt es sich um einen aus Nutzerperspektive sehr überzeugenden Beitrag, der aber hin-sichtlich des äußeren Erscheinungsbildes, seiner Wirtschaftlichkeit, und aus denkmalpflegerischen Gründen vom Preisgericht kritisch gesehen wird.
©Grubert Verhülsdonk Architekten PartGmbB
©Grubert Verhülsdonk Architekten PartGmbB
©Grubert Verhülsdonk Architekten PartGmbB