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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2022

Neukonzeption, Sanierung und Erweiterung des Museums für Sepulkralkultur in Kassel

Museum für Sepulkralkultur

Museum für Sepulkralkultur

3. Preis

Preisgeld: 10.000 EUR

Peter Zirkel Gesellschaft von Architekten mbH

Architektur

Erläuterungstext

Beurteilung durch das Preisgericht

Die zentrale Idee der Arbeit beruht auf einer Verbindung der beiden bestehenden Gebäudeteile mittels einer großen, kreisförmigen Öffnung der östlichen Außenwand der Remise. Durch diese Veränderung entstehen auf drei Ebenen überaus interessante Durchblicke und Raumbezüge. Dies ist jedoch gleichzeitig ein großer Eingriff in die Denkmalsubstanz. Zudem wird diese Intervention durch die Einstellung einer neuen, zentralen Treppenanlage in Ihrer Wirkung geschwächt. Diese Treppenanlage ist auch verantwortlich für den Entfall eines charakteristischen Treppentürmchens und die Auflösung der historischen Wand zum Innenhof der Remise, was von der Denkmalpflege kritisch gesehen wird.

Die Aufstockung der Remise beherbergt die Verwaltung. Ihre asymmetrische Ausbildung wird im Preisgericht kontrovers diskutiert. Die stabartige Ausführung der Fassade verfügt über große Glasflächen. Der feingliedrige Eindruck wird auf überzeugende Weise durch den Vorsatz von simplen Metallstäben erzeugt und bildet ein neues Gestaltungselement für alle Ergänzungen. Dieser Vorsatz bietet jedoch kein Verschattungsangebot, der sommerliche Wärmeschutz soll vielmehr über den Einsatz von Spezialgläsern mit sehr geringem G-Wert gelöst werden. Diese rein technische Lösung über die Glasqualität wird kritisch gesehen.

Die Grundrissorganisation überzeugt und bietet ein gutes Angebot am Eingang zum Museum, als auch für die Museumspädagogik und Verwaltung. Durch die Raumöffnung erhalten Bereiche wie die Bibliothek und Teile der Ausstellung zusätzliche Qualität und Großzügigkeit.

Ein großes Fragezeichen ist angesichts des großen Eingriffs der Brandschutz und im Zusammenhang mit dem Tragwerk die Wirtschaftlichkeit der Umsetzung.
Der Entwurf für den nördlichen Freiraum greift die bisherige Nutzung als Skulpturengarten auf, überzeugt jedoch nicht vollständig, zumal die freie Sicht auf den Eingangsbereich nicht möglich ist. Insgesamt muss eine freiraumplanerische Neubewertung dieser Situation erfolgen, gleiches gilt für die Neuaufstellung des schmiedeeisernen Zauns im südlichen Freiraum.
Insgesamt ein überraschender Entwurf mit interessanten Ansätzen zur Fassade und neuen innenräumlichen Bezügen.
Lageplan

Lageplan

Entwurfskonzeption

Entwurfskonzeption

Erdgeschoss

Erdgeschoss

1. Obergeschoss

1. Obergeschoss

Schnitte

Schnitte

Altbauten und Interventionen

Altbauten und Interventionen

Detailansichten

Detailansichten