Nichtoffener Wettbewerb | 07/2024
Neuordnung und Entwicklung Markgrafenareal und Postareal in Schwabach
©haascookzemmrich STUDIO2050 | Planstatt Senner
Visualisierung
Anerkennung
Preisgeld: 7.000 EUR
Stadtplanung / Städtebau, Architektur
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Verfasser:
Martin Haas, Dipl. Arch. (Dist), B.A. (Hons) David Cook, Stephan Zemmrich
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Mitarbeitende:
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Entwurf gliedert hauptsächlich das Grundstück in drei Baufelder: Östlich zwischen der Südlichen Ringstraße und der Stadtparkstraße befindet sich der Gebäudekomplex der Post. Der Markgrafensaal und die nördlich davon angrenzenden Verwaltungsgebäude bilden den zweiten Bereich und die im Süden angeordneten drei Wohnhöfe den dritten.
Der Platz an der Ecke Südliche Ring- und Ludwigstraße vermittelt den Übergang zwischen Altstadt und dem Wettbewerbsgebiet. Das bestehende, eingeschossige Schaltergebäude der Post bildet keine angemessene Raumkante zum Platz. Der sogenannte Stadtbalkon stellt außerdem keine Heilung der gestörten historischen Raumkante dar. Der südliche Anbau an die Post erscheint gelungen. Der Erhalt der Gebäude in der Stadtparkstraße wird positiv gesehen, wirft aber gleichzeitig Fragen der Bewirtschaftung und Wirtschaftlichkeit auf.
Die Idee eines Biergartens am Foyer des Markgrafensaals wirkt sympathisch, jedoch fehlen leider Angaben zur Bewirtschaftung. Stellplätze im Hof in Verbindung mit dem Biergarten werden kritisch gesehen.
Die bestehenden Funktionen des Markgrafensaals wurden nicht verbessert. Der kleinere teilbare Saal ist im 1. OG angedacht und kann aufgrund der notwendigen Erschließung nicht überzeugen. Außerdem verkleinert die Erschließung des Obergeschosses das ursprüngliche Foyer. Insgesamt bietet der Entwurf keine Verbesserung des Foyerbereichs und der Saalfunktion.
Das sich im südlichen Teil angeordnete Wohnfeld zeigt sich mit langgestreckten Baukörpern zur Eisentrautstraße. Diese wirken in ihrer Zweigeschoßigkeit (mit zurückgesetztem Dachgeschoß) zu niedrig. Die Straßenrandbebauung wird in dem gewachsenen, städtischen Kontext als unpassend empfunden.
Im Norden vor der Sparkasse wird ein Hotelgebäude angeboten, welches in seiner Größe insbesondere im Verhältnis zur Kirche überdimensioniert erscheint.
Das Angebot von großen Baumdächern auf den übergeordneten Freiraumbausteinen des Quartierentrees, sowie des Hofes westlich des Markgrafensaals wird positiv bewertet. Die dezentrale Versickerung von Regenwasser über Rigolen im inneren des Quartiers wird begrüßt. Die Ableitung des Regenwassers zu beiden vorgeschlagenen Retentionsflächen bleibt unklar und wird hinsichtlich ihrer Realisierbarkeit kritisch hinterfragt. Die Ausbildung einer oberirdischen Retentionsmulde im Zentrum des Quartierentrees im Nordwesten wird hinsichtlich der eingeschränkten Nutzbarkeit des an dieser Stelle wünschenswerten urbanen Platzraums kritisch hinterfragt. Die Versiegelung liegt im Durchschnitt der Arbeiten. Der weitestgehende Erhalt des Baumbestands wird begrüßt.
Die Parkierung ist in einer zusammenhängende Tiefgarage entlang der Eisentrautstraße organisiert. Dank zweier Zufahrten ist sie teilbar. Dennoch wird die Umsetzung in verschiedenen Bauabschnitte kritisch gesehen. Die Anzahl der Stellplätze wurden erheblich unterschritten.
Der städtebauliche Entwurf basiert auf dem Bestand und bietet zu wenig Mehrwert im Verhältnis zu der gestellten Aufgabe. Daran gemessen hat die Wohnnutzung eine überproportionale Stellung eingenommen. Sowohl im Bereich Verwaltung wie auch in den Funktionen rund um den Markgrafensaal wurden die Ansprüche nicht erfüllt.
©haascookzemmrich STUDIO2050 | Planstatt Senner
Visualisierung
©haascookzemmrich STUDIO2050 | Planstatt Senner
Lageplan
©haascookzemmrich STUDIO2050 | Planstatt Senner
Grundriss
©haascookzemmrich STUDIO2050 | Planstatt Senner
Schnitt
©haascookzemmrich STUDIO2050 | Planstatt Senner
Modellfoto