Einladungswettbewerb | 06/2013
Nördliche Wallhalbinsel, Baufelder 3a + 5b
Perspektive
2. Rundgang
RENNER HAINKE WIRTH ZIRN Architekten GmbH
Architektur
Erläuterungstext
Städtebau – Quartierscharakteristik
Der Bebauungsplan für die Lübecker Wallhalbinsel beschreibt und ermöglicht die bereits vorhandene Bauweise der Hallenstrukturen am Lübecker Hafenbecken. Die langgestreckten Baukörper mit ihren hohen Bautiefen sind eine Herausforderung, die wir ganz bewußt aufgenommen und weiterentwickelt haben. Diese Bauform ist für die Identitätsstiftung des neuen Quartiers „Wallhalbinsel-Kailine“ von entscheidener Bedeutung, um die hafentypische, maritime Atmosphäre zu bewahren und den Genius Loci zu verstärken. So kann die Wallhalbinsel Stück für Stück bebaut werden, ohne das es zu städtebaulichen Brüchen führt. Vielleicht bleibt der eine oder andere Hallenbau länger bestehen, - und die Wallhalbinsel kann ohne ein städtebauliches „Tabula-rasa“ bebaut werden.
Erschließungsstraße ohne Laderampen
Die Gebäudeseiten zur inneren Erschließungsstrasse erfordern die Entscheidung zwischen einer ebenerdigen Erschliessung oder einer Laderampenlösung. Wir empfehlen die ebenerdige Erschließung aus folgenden Gründen:
1. Die barrierefreie Erschließung aller Wohnungen ist gewährleistet, ohne das mühsame Rampenanlagen im Gehwegbereich gebaut werden müssen.
2. eine Ladennutzung erfordert einen ebenerdigen Zugang und ein leichtes Kreuzen der Strasse ohne Barrieren und Geländer, ebenso ist die Anlieferung von Waren erheblich einfacher. Die erhöhte Raumhöhe von 4.50m ist in den zur Strasse orientierten Räumen wesentlich attraktiver.
3. Die Wohnathmosphäre der zentralen Erschließungsstraße beruhigt das Fahrverhalten, wenn eine starke Trennung zwischen Gehweg und Fahrbahn vermieden wird.
Erschließungskonzept - Stellplätze
Alle Wohnungen werden über ein Treppenhaus mit Lift von der Strasse, als auch aus der Tiefgarage barrierefrei erschlossen. Die Tiefgarageneinfahrt liegt bei Baufeld 5b zum Nachbargrundstück an der Brandwand, bei Baufeld 3a im ebenerdigen Zwischenraum, um eine Bündelung der Zufahrten zu ermöglichen. Eine Sockelausbildung im Zwischraum von Baufeld 3a und dem Hotel würde die Durchlässigkeit der öffentlichen Räume erschweren, insbesondere angesichts der gewünschten Baulängen. Die Feuerwehr-Anleiterbarkeit der für beide Baufelder erfolgt von der Erschließungsstraße über die Balkone, Baufeld 3a braucht zusätzlich eine Anleiterbarkeit vom Kai, die jedoch problemlos erfolgen kann.
Architektur und Fassadengestaltung
Die Mediadocks sind städtebaulicher Auftaktgeber und einzig verbleibender Orientierungsbau für die Qualität und den Genius Loci des Ortes. Das ausdrucksvollste Gestaltungselement sind die Gebäudelänge sowie die Spannungsbeziehung von rythmisch-vertikalen Backsteinstrukturen, die in der Mittelzone von einer durch Balkone und Stahlbauten gebildeten, starken Horizontalen dominiert werden. Ferner dienen die Tiefen-Schichtung der Fassade und die Holz-Schiebeläden als wichtige Themen für den Gestaltungsbezug zwischen Alt- und Neubauten. Beide Neubauten nehmen das Thema der vertikal strukturierten Backsteinfassade mit horizontaler Zäsur auf, die den Fassaden dynamischen Ausdruck und Gliederung verleiht. Die Horizontale Mittelzone springt jedoch nicht wie bei den Mediadocks hervor, sondern arbeitet sich bei den Neubauten nach innen in den Steinkörper hinein.
Materialität und Farben
Die Grundkörper beider Gebäudefassaden sind passend zu den Mediadocks in hellem orange-rotem Backstein gehalten. Die Laderampen an den Wasserseiten werden wie der Bestand in grauem Sichtbeton ausgebildet, um das hafentypische Flair mit seiner rauen Materialsprache zu betonen. Ochsenblutfarbene Holzschiebeläden statten die Freibereichszonen in diesem Bereich zur Strasse und untereinander mit der erforderlichen Privatsphäre aus.
Baufeld 5b – Wohnen am Hansahafen
Das Baufeld 5b liegt in attraktiver Sonnenlage mit Blick auf die Altstadt und den Hansahafen, alle Wohnungen haben einen Freiraum und bodentiefe Verglasungen zur Wasserseite. Charakteristikum der Wohnungen ist das „Hafenloft“, ein Durchwohnkonzept auf einer Ebene, angesichts einer Bautiefe von 24m mit eindrucksvollen Perspektiven. Wohnen, Essen und Kochen sind zur Wasserseite orientiert, die Schlafräume liegen nach Nordwesten, teils mit vorgelagerten Loggien. Das grosse Bad, der Flur und die abtrennbare Küche organisieren sich um einen natürlich belüfteten, intimen Innenhof. Ein vertrauter Raum des städtischen Wohnens in Lübeck, der in seiner Besonderheit etwas an die Ganghaus-Erschliessung erinnert. Die Wohnungsgrössen wechseln alternierend zwischen einer 4 Zi-Whg mit 115 m2 und einer 5-Zi-Whg mit 128 m2. Die grossen 7-Zi-Whgen mit 160 m2 liegen zum Nachbaugebäude, die kleineren 3-Zi-Whg mit 85 m2 am Kopf des Gebäudes, zum Platz hin orientiert. Der Wohnungsschlüssel ist geschossweise gestapelt, um die technische Gebäudeausrüstung zu vereinfachen.
Baufeld 3a – Wohnen am Wallhafen
Das Baufeld 3a liegt mit Blick zum Wallhafen und Roddenkoppel nach Nordwesten. Die Beibehaltung der der Hallen-Baufeldtiefe von 36m führt zu einem grosszügigen Innenhof von 14 x 60m, welcher angesichts der hohen Schallimmisionen aus Nordwest für lärmgeschützte Schlafzonen sorgt. Die tagesbezogenen Nutzungen Wohnen, Essen und Kochen sind in allen Ebenen zur Wasserseite und Strassenseite orientiert, die Schlafräume liegen zum Innenhof und an den geschlossen gehaltenen Seitenfassaden. Fast alle Wohnungen haben Wasserblick nach Nordwesten, die oberen Maisonettewohnungen im Südosten schauen über Baufeld 5b hinweg in den Hansahafen. Nur die südlichen 3-Zi-Whg im 1.und 2.OG bleiben ohne Wasserblick.
Gewerbe Nutzungskonzept
Die Gewerbenutzung des Erdgeschosses ist in beiden Baufeldern durch die offene Baustruktur in ihren Grössen sehr flexibel gehalten. Die Innenhöfe ermöglichen normale Raumtiefen für eine Büro-oder Praxen-Nutzung. Gibt es ein grossflächiges Gewerbe im EG, können die Innenhöfe bei Baufeld 5b im Erdgeschoss jeweils in die Fläche mit einbezogen werden, bei Baufeld 3a kann der mittige Hof vollflächig in die Gewebefläche integriert werden. Bei Kombinationen „Arbeiten & Wohnen“, z.B. für Freiberufler, ist eine Anbindung der Gewerbefläche an das Wohnen im 1.OG flexibel umsetzbar.
Statisches Konzept
Die gewählten statischen Achsen von 7.70m, bzw. 5.75m ermöglichen eine wirtschaftliche Deckenspannweite bis ins UG. Die Wohnungstrennwände sind statisch, als auch schalltechnisch in Massivbeton geplant. Dies ermöglicht offene Wohnkonzepte ohne größere statische Eingriffe. Alle Innenwände der Wohnungen können in KS oder Trockenbau ausgeführt werden. Die Loggien als Kaltbereiche liegen übereinander und werden mittels Iso-Korb oder entkoppelter Konsolkonstruktion thermisch von der sonstigen Baukonstruktion getrennt.
Der Bebauungsplan für die Lübecker Wallhalbinsel beschreibt und ermöglicht die bereits vorhandene Bauweise der Hallenstrukturen am Lübecker Hafenbecken. Die langgestreckten Baukörper mit ihren hohen Bautiefen sind eine Herausforderung, die wir ganz bewußt aufgenommen und weiterentwickelt haben. Diese Bauform ist für die Identitätsstiftung des neuen Quartiers „Wallhalbinsel-Kailine“ von entscheidener Bedeutung, um die hafentypische, maritime Atmosphäre zu bewahren und den Genius Loci zu verstärken. So kann die Wallhalbinsel Stück für Stück bebaut werden, ohne das es zu städtebaulichen Brüchen führt. Vielleicht bleibt der eine oder andere Hallenbau länger bestehen, - und die Wallhalbinsel kann ohne ein städtebauliches „Tabula-rasa“ bebaut werden.
Erschließungsstraße ohne Laderampen
Die Gebäudeseiten zur inneren Erschließungsstrasse erfordern die Entscheidung zwischen einer ebenerdigen Erschliessung oder einer Laderampenlösung. Wir empfehlen die ebenerdige Erschließung aus folgenden Gründen:
1. Die barrierefreie Erschließung aller Wohnungen ist gewährleistet, ohne das mühsame Rampenanlagen im Gehwegbereich gebaut werden müssen.
2. eine Ladennutzung erfordert einen ebenerdigen Zugang und ein leichtes Kreuzen der Strasse ohne Barrieren und Geländer, ebenso ist die Anlieferung von Waren erheblich einfacher. Die erhöhte Raumhöhe von 4.50m ist in den zur Strasse orientierten Räumen wesentlich attraktiver.
3. Die Wohnathmosphäre der zentralen Erschließungsstraße beruhigt das Fahrverhalten, wenn eine starke Trennung zwischen Gehweg und Fahrbahn vermieden wird.
Erschließungskonzept - Stellplätze
Alle Wohnungen werden über ein Treppenhaus mit Lift von der Strasse, als auch aus der Tiefgarage barrierefrei erschlossen. Die Tiefgarageneinfahrt liegt bei Baufeld 5b zum Nachbargrundstück an der Brandwand, bei Baufeld 3a im ebenerdigen Zwischenraum, um eine Bündelung der Zufahrten zu ermöglichen. Eine Sockelausbildung im Zwischraum von Baufeld 3a und dem Hotel würde die Durchlässigkeit der öffentlichen Räume erschweren, insbesondere angesichts der gewünschten Baulängen. Die Feuerwehr-Anleiterbarkeit der für beide Baufelder erfolgt von der Erschließungsstraße über die Balkone, Baufeld 3a braucht zusätzlich eine Anleiterbarkeit vom Kai, die jedoch problemlos erfolgen kann.
Architektur und Fassadengestaltung
Die Mediadocks sind städtebaulicher Auftaktgeber und einzig verbleibender Orientierungsbau für die Qualität und den Genius Loci des Ortes. Das ausdrucksvollste Gestaltungselement sind die Gebäudelänge sowie die Spannungsbeziehung von rythmisch-vertikalen Backsteinstrukturen, die in der Mittelzone von einer durch Balkone und Stahlbauten gebildeten, starken Horizontalen dominiert werden. Ferner dienen die Tiefen-Schichtung der Fassade und die Holz-Schiebeläden als wichtige Themen für den Gestaltungsbezug zwischen Alt- und Neubauten. Beide Neubauten nehmen das Thema der vertikal strukturierten Backsteinfassade mit horizontaler Zäsur auf, die den Fassaden dynamischen Ausdruck und Gliederung verleiht. Die Horizontale Mittelzone springt jedoch nicht wie bei den Mediadocks hervor, sondern arbeitet sich bei den Neubauten nach innen in den Steinkörper hinein.
Materialität und Farben
Die Grundkörper beider Gebäudefassaden sind passend zu den Mediadocks in hellem orange-rotem Backstein gehalten. Die Laderampen an den Wasserseiten werden wie der Bestand in grauem Sichtbeton ausgebildet, um das hafentypische Flair mit seiner rauen Materialsprache zu betonen. Ochsenblutfarbene Holzschiebeläden statten die Freibereichszonen in diesem Bereich zur Strasse und untereinander mit der erforderlichen Privatsphäre aus.
Baufeld 5b – Wohnen am Hansahafen
Das Baufeld 5b liegt in attraktiver Sonnenlage mit Blick auf die Altstadt und den Hansahafen, alle Wohnungen haben einen Freiraum und bodentiefe Verglasungen zur Wasserseite. Charakteristikum der Wohnungen ist das „Hafenloft“, ein Durchwohnkonzept auf einer Ebene, angesichts einer Bautiefe von 24m mit eindrucksvollen Perspektiven. Wohnen, Essen und Kochen sind zur Wasserseite orientiert, die Schlafräume liegen nach Nordwesten, teils mit vorgelagerten Loggien. Das grosse Bad, der Flur und die abtrennbare Küche organisieren sich um einen natürlich belüfteten, intimen Innenhof. Ein vertrauter Raum des städtischen Wohnens in Lübeck, der in seiner Besonderheit etwas an die Ganghaus-Erschliessung erinnert. Die Wohnungsgrössen wechseln alternierend zwischen einer 4 Zi-Whg mit 115 m2 und einer 5-Zi-Whg mit 128 m2. Die grossen 7-Zi-Whgen mit 160 m2 liegen zum Nachbaugebäude, die kleineren 3-Zi-Whg mit 85 m2 am Kopf des Gebäudes, zum Platz hin orientiert. Der Wohnungsschlüssel ist geschossweise gestapelt, um die technische Gebäudeausrüstung zu vereinfachen.
Baufeld 3a – Wohnen am Wallhafen
Das Baufeld 3a liegt mit Blick zum Wallhafen und Roddenkoppel nach Nordwesten. Die Beibehaltung der der Hallen-Baufeldtiefe von 36m führt zu einem grosszügigen Innenhof von 14 x 60m, welcher angesichts der hohen Schallimmisionen aus Nordwest für lärmgeschützte Schlafzonen sorgt. Die tagesbezogenen Nutzungen Wohnen, Essen und Kochen sind in allen Ebenen zur Wasserseite und Strassenseite orientiert, die Schlafräume liegen zum Innenhof und an den geschlossen gehaltenen Seitenfassaden. Fast alle Wohnungen haben Wasserblick nach Nordwesten, die oberen Maisonettewohnungen im Südosten schauen über Baufeld 5b hinweg in den Hansahafen. Nur die südlichen 3-Zi-Whg im 1.und 2.OG bleiben ohne Wasserblick.
Gewerbe Nutzungskonzept
Die Gewerbenutzung des Erdgeschosses ist in beiden Baufeldern durch die offene Baustruktur in ihren Grössen sehr flexibel gehalten. Die Innenhöfe ermöglichen normale Raumtiefen für eine Büro-oder Praxen-Nutzung. Gibt es ein grossflächiges Gewerbe im EG, können die Innenhöfe bei Baufeld 5b im Erdgeschoss jeweils in die Fläche mit einbezogen werden, bei Baufeld 3a kann der mittige Hof vollflächig in die Gewebefläche integriert werden. Bei Kombinationen „Arbeiten & Wohnen“, z.B. für Freiberufler, ist eine Anbindung der Gewerbefläche an das Wohnen im 1.OG flexibel umsetzbar.
Statisches Konzept
Die gewählten statischen Achsen von 7.70m, bzw. 5.75m ermöglichen eine wirtschaftliche Deckenspannweite bis ins UG. Die Wohnungstrennwände sind statisch, als auch schalltechnisch in Massivbeton geplant. Dies ermöglicht offene Wohnkonzepte ohne größere statische Eingriffe. Alle Innenwände der Wohnungen können in KS oder Trockenbau ausgeführt werden. Die Loggien als Kaltbereiche liegen übereinander und werden mittels Iso-Korb oder entkoppelter Konsolkonstruktion thermisch von der sonstigen Baukonstruktion getrennt.
Lageplan
Baufeld 5b - Grundriss Erdgeschoss
Baufeld 5b - Grundriss Obergeschoss
Baufeld 5b - Ansicht vom Hausahafen
Baufeld 3a - Grundriss Erdgeschoss
Baufeld 3a - Grundriss Obergeschoss