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Award / Auszeichnung | 05/2022

OLB Preis für Architektur und Ingenieurbau 2021

Verwaltungsgebäude der Firma OLFRY Ziegelwerke GmbH & Co. KG

DE-49377 Vechta, Friesenstraße 8/9-11

3. Preis

Preisgeld: 4.000 EUR

BKS Architekten GmbH

Architektur

OLFRY Ziegelwerke GmbH & Co. KG

Bauherren

Bramlage Schwerter Architekten GmbH

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2017
    Fertigstellung: 01/2020

Projektbeschreibung

Das neue Gebäude für die OLFRY-Ziegelwerke erinnert an einen in der Landschaft ruhenden Ziegel.

Die räumliche und architektonische Gesamtkonfiguration erzeugt durch die ausschließliche Verwendung von firmeneigenen Ziegeln einen unverwechselbaren Firmenauftritt mit weithin sichtbarer neuer Adresse am Eingang zum Werksgelände.

Der Neubau nimmt unterschiedliche Funktionen wie Verwaltung, Ausstellung, Werkstatt und Hausmeisterwohnung auf. Das L-förmige Gebäude wird durch zwei bauliche Einfassungen aus verschieden aufgebrochenen Ziegelsteinwänden zu einem Rechteck ergänzt, wodurch ein Platz gebildet wird, der als Eingangsbereich und Ausstellungsort dient.

Der Platz wird als öffentlich zugänglicher Ziegelgarten gestaltet, der 60 cm über das Außengelände angehoben wird und somit die Kubatur des Gebäudes unterstreicht. Die großen Durchbrüche in den Wänden werden durch Luftbalken überspannt, die die Form des Baukörpers zusätzlich einfassen.

Der Zugang erfolgt über eine breite Rampe, die gerade auf den Haupteingang zuführt.
Die transparente und zweigeschossige Eingangshalle befindet sich mittig des langen L-Schenkels und führt direkt in den Ausstellungsbereich über.

Die zweigeschossige Ausstellung zeichnet sich durch große Oberlichter und schmale horizontale Lichtbänder aus. Die Lichtbänder sind in der Relief-artigen Wand der Ausstellung nach dem Prinzip des märkischen Verbands angeordnet. Dieser Verband zieht sich über die gesamte Ziegelfassade.

Die ausgestellten Ziegelmuster sind an großen Präsentationstafeln montiert, die bei Bedarf über ein Schienensystem zur Seite geschoben werden können, wodurch der Ausstellungsraum multifunktional (u.a. Hausmessen, Vorträge etc.) für Veranstaltungen genutzt werden kann.

An den Ausstellungsbereich sind zwei kleine Besprechungsräume im Erdgeschoss und ein großer im Obergeschoss angegliedert.

Eine einläufige Treppe führt aus dem Eingangsbereich durch einen geschlämmten Sichtmauerwerk-Kubus ins Obergeschoss und endet auf eine Galerie, von der aus eine axiale Blickbeziehung zwischen Ausstellung und Eingangsbereich aufgebaut wird.
Die Büros der Geschäftsleitung liegen im Zentrum des Gebäudes. Von hier aus ist der Blick in den Ziegelgarten und den Eingangsbereich möglich. Die weiteren Verwaltungsbüros reihen sich an die Büros der Geschäftsführung an und führen die Struktur fort.

Im Obergeschoss ist die Hausmeisterwohnung angeordnet. Sie verfügt über einen eigenen Zugang über die Terrasse, zu der man über eine sanft steigende außenliegende Reitertreppe gelangt.

Unter der Terrasse ist die Mustertafelwerkstatt angesiedelt, die von Westen über einen tiefer-gelegenen Vorplatz angedient wird. Durch die tiefere Lage des gesamten Werkstattbereichs erhalten die Räume der Werkstatt eine größere Raumhöhe.
Durch die Anwendung einer ‘schweren‘ Massivbauweise mit passiver Bauteilaktivierung wird der Anteil haustechnischer Maßnahmen auf ein notwendiges Minimum reduziert.

Mitarbeiter: Joachim Blomeyer, Benjamin Hocini, Henning Scheid, Arthur Hildebrandt und Bernd Nordmann
(Das Projekt wurde im Rahmen eines Wettbewerbs realisiert)

Beurteilung durch das Preisgericht

„Konsequent werden die firmeneigenen Produkte Ziegel, Backstein und Klinker in das Gesamtkonzept integriert. Durch den gestalterischen und konstruktiven Einsatz der eigenen Produkte für alle Fassaden und Bodenbeläge im Innen- und Außenbereich wird die Schönheit des Ziegels zelebriert. Die gestalterischen Möglichkeiten durch die bewusste Wahl von Steinformaten und Mauerwerksverbänden werden hier sehr nachhaltig aufgezeigt.“