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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2021

Parken am Herrenweiher in Dingolfing

Anerkennung

Preisgeld: 21.000 EUR

FRIEDRICH POERSCHKE ZWINK Architekten Stadtplaner BDA

Architektur

BL9 Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der städtebauliche Grundgedanke ist ein gemeinsamer Quartiersplatz, der Realisierungs- und Ideenteil zusammenfügt und dabei den Blick auf das Ensemble der Oberen Stadt freilässt. Diese klare und überzeugende Geste wird leider durch die Gestaltung des Platzes, der in erster Linie Erschließungsfunktionen für den Individualverkehr hat, in seiner Qualität stark gemindert. Auch die Platzkante am Hangfuß, die durch eine Mauer mit unterschiedlichen Öffnungen, Höhen und Schrägen gefasst wird, ist gestalterisch noch nicht befriedigend gelöst. Bemerkenswert ist die Lage des Aufzugsturms - teilweise in den Hang eingebaut - direkt unterhalb des mittelalterlichen Stinkerturms. Der Zugang zum Aufzug vom Platz aus ist gut auffindbar und eröffnet über eine Plattform zwei verschiedene Wegeführungen in die Obere Stadt. Die Bebauung für die zwei Bauabschnitte mit je einer Gebäudeeinheit ist in ihrer Dreigeschossigkeit angemessen. Die Baukörpervolumen wirken jedoch gegenüber der kleinteiligen bestehenden Gebäudestruktur „Am Herrenweiher“ zu massiv, trotz versuchter Gliederung mittels Rücksprüngen und Innenhöfen. Die Fassaden sind zu gleichförmig und bedürfen einer Überarbeitung. Der Vorschlag für Holzbauweise mit intensiver Dachbegrünung ist ein wirtschaftlicher Beitrag zu ökologischem Bauen. Die grüne Dachaufsicht ergibt eine freundliche Optik von der Oberen Stadt aus gesehen. Aus der Sicht der Denkmalpflege fügen sich die Baukörper in Ihrer Höhe ein und ordnen sich dem Ensemble unter. Der Aufzugsturm sollte durch seine unmittelbare Nähe zum historischen Stinkerturm jedoch zurückhaltender und reduzierter gestaltet sein. Das Konzept überzeugt durch die Freihaltung großzügiger Außenräume von Bebauung und damit gute Sichtbeziehungen zur Oberen Stadt. Die Arbeit beinhaltet einen interessanten Ansatz für eine alternative Situierung des Aufzugsturms im zentralen Bereich nahe des Treppenwegs. Leider wird die Vorfläche mit Stellplätzen belegt und so die Möglichkeit auf die Gestaltung eines attraktiven Entrées nicht konsequent genutzt. Der vorgeschlagene Weg entlang des Getreidekastens ist attraktiv, aber umwegig. Der alternative Weg durch den Museumshof ist durch die Öffnungszeiten eingeschränkt und somit nur bedingt möglich. Der öffentliche Spielplatz/Park wird erhalten, ebenso der größte Teil des Baumbestands, was positiv vermerkt wird. Die Situierung des Fußgängerüberwegs erscheint am Parkplatz wenig plausibel; die Tiefgaragenzufahrt direkt am Tunnelrand wird verkehrstechnisch problematisch gesehen, auch wenn der Verfasser durch eine Ampelschaltung und mit einer innenliegenden, großzügigen Rampenabfahrt drohendem Rückstau auf die öffentliche Straße entgegenwirken möchte.