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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2017

Parkstadt Süd – Teilbereich Eifelwall

ein 3. Preis

club L94

Landschaftsarchitektur

werk3 architekturvisualisierungen

Visualisierung

Erläuterungstext

Die Grundlage für das heutige Grünsystem der Stadt Köln mit seinen Hauptelementen - dem Inneren und Äußeren Grüngürtel sowie den verbindenden, radialen Grünzügen hat sich aus den ehemaligen Befestigungsanlagen der Stadt und deren Schleifung entwickelt. Die dauerhafte Freihaltung der Grüngürtel und planerische Umsetzung geht auf Konrad Adenauer und Fritz Schumacher zurück.
Im Rahmen der gesamtstädtischen Grün- und Freiflächenkonzeption wurde schon 1978 die Fortführung des Inneren Grüngürtels bis an den Rhein im Süden als ausdrückliches Ziel formuliert. Diese Planungsidee wurde 2008 vom Masterplan Innenstadt von AS&P wieder aufgegriffen und in einen städtebaulich-freiraumplanerischen Rahmenplan von Ortner und Ortner und RMP Stefan Lenzen im Rahmen der Parkstadt Süd Planung konkretisiert. Der Bereich Eifelwall soll der erste Baustein dieser sinnvollen Zielsetzung werden.

KONZEPT
Der innere Grüngürtel der Stadt Köln ist typologisch zwischen einem Grünzug als verbindendem Element im Sinne der Freiraumvernetzung und einem attraktiven Stadtpark mit hoher Aufenthaltsqualität für die zahlreichen Bewohner einer Großstadt einzuordnen.
Das Freiraumkonzept hat daher zum einen das Ziel, den Lückenschluß zwischen dem bestehenden inneren Grüngürtel und dem Volkspark sowie der neuen Parkstadt Süd herzustellen und damit eine übergeordnete Verbindung zum Rhein zu ermöglichen. Zum anderen sollte ein attraktiver neuer Park insbesondere für die angrenzenden Bewohner geschaffen werden.
Durch das Freiraumkonzept werden die bestehenden und neuen Bauten der Universität im Nordwesten sowie der Neubau des Archivs am Eifelwall in ein neues räumliches Konzept eingebunden. Es entstehen Parkteilräume, die aufgrund ihrer räumlichen Ausdehnung den Charakter eines Grünzuges einerseits, und den Charakter eines Quartiersparks andererseits erhalten.

ENTWURF
Vegetation
Der neue Park am Eifelwall führt das Vegetationsbild des inneren Grüngürtels fort und interpretiert es zum Teil neu. Weitläufige, multifunktional nutzbare Rasenflächen werden von einem Wiesengürtel aus Wildblumen gerahmt. Dieser Rahmen dient als zonierender Filter zu den angrenzenden Bebauungen, ohne dabei den Park von der Stadt abzuschirmen. Kleine Wiesenzimmer aus gemähten Bereichen nehmen dauerhafte Nutzungen wie Kinderspiel und Sonnenliegen sowie temporäre Nutzungen wie Picknick oder Grillen auf. Ein lockerer Baumsaum aus einheimischen Bäumen über dem Wiesengürtel sorgt für eine angenehme, halbschattige Atmosphäre. Er dient zudem als raumbildendes Element für den Parkinnenraum. Im Parkinneren wird das Motiv der Baumgruppen auf Rasenflächen fortgeführt. Bestehende Bäume werden nach Möglichkeit in das Konzept integriert und durch neue Solitärbäume ergänzt. Die prägnante Platanenallee am Nordrand des Grüngürtels schafft den Sprung über die Luxemburger Strasse und bildet eine Parkpromenade vor dem neuen Stadtarchiv am Eifelwall aus. Die Parkpromenade endet mit einem Bellevue in Form einer großen Sitzbank mit Blick in den Parkraum.
Erschliessung
Die Zonierung des Parkraums wird durch das Erschließungskonzept unterstützt. An der Schnittstelle von Rasenflächen und Wiesensaum entsteht ein Wegenetz aus wassergebundendenn Wegen. Dadurch ergibt sich gleichzeitig ein Rundwegkonzept mit Anschlüssen an die Luxemburger Strasse, den Eifelwall und der Hans-Carl Nipperdey Strasse. An der Kreuzung Eifelwall / Rudolf Amelunxen Strasse entsteht ein kleiner Platz mit einigen Rundbänken unter Bäumen als Auftakt in den Park. Diese Parkwege dienen primär dem fußläufigen, langsamen Verkehr.
Demgegenüber wird eine "Fast Line" durch die Parkmitte als schnelle Verbindung für Radfahrer, Skater, etc. aus Splittmastixasphalt eingerichtet. Diese wird über den Eifelwall im Bereich der Bahnbrücken als Fahrradstrasse bis zum Volksgarten fortgeführt. Eine Reihe Säuleneichen markiert und begleitet die lineare Verbindung der beiden Freiräume. Nach Norden wird die "Fast Line" an die vorgegebene Querung über die Luxemburger Strasse angebunden und im Grüngürtel nach Norden fortgeführt.
Zwischen den beiden bestehenden Bauten der Chemie entsteht ein Platz, der sowohl an das fußläufige Wegenetz als auch an die "Fast Line" angebunden wird. Dadurch wird das Unicenter mit den künftigen Neubauten Chemie und Studiencenter direkt an den Grünzug angeschlossen. Nach Norden wird die Verbindung zum Südbahnhof ebenfalls mit dem Wegenetz des Parks verbunden und dadurch die wichtigsten angrenzenden städtischen Ziele verknüpft.

Spiel und Sport
Die Zonierung des Parks in offene, weitläufige Rasenflächen und den umgebenen Wiesensaum lässt vielfältige Sport- und Freizeitnutzungen zu. Die multifunktionalen Wiesenflächen laden zu großflächigen Aktivitäten wie Fußball, Federball, Volleyball, Frisbee, Sonnenbaden und vielem mehr ein. Der Wiesensaum mit seinen Wiesenzimmern aus gemähten Bereichen dient eher den kleinflächigen Freizeitbeschäftigungen wie Kinderspiel, Slackline, Picknick, Sonnenliegen, Chillen, Lesen, Trampolinspringen, Fitness, Yoga, Calisthenics, und so weiter. Die Spielgeräte für Kinder könnten dabei unter dem Thema Wiesenspiel einen eigenen Charakter entwickeln. Hüpfblumen, Schaukelstiele, Wippgräser, Kletterspinnennetze und Blütenhauser werden im Wiesensaum verteilt und bilden attraktive Anziehungspunkte mit thematischem Bezug zur Wiese und dessen Flora und Fauna. Die Jugendlichen erhalten eine eher befestigte multifunktionale Fläche südlich des Archivparkplatzes mit Bezug zum Eifelwall. Hier können die Jugendlichen konfliktfrei mit anderen Parkbesuchern und Anwohnern am Parkgeschehen teilnehmen. Die Fläche kann bei Bedarf mit Skaterelementen, Parcouringelementen , Fitnessgeräten und Basketballkörben ausgestattet werden und der Jugendbus kann die Fläche problemlos befahren.

Sonstiges
Der Düker des Duffesbach am Parkentree im Südosten wird freigestellt und mit Cortenstahl verkleidet. Das Bauwerk verweist damit auf die kanalisierte Führung des Duffesbaches und ermöglicht eine subtile Spurensuche nach dessen Verlauf durch den Park.
Aufgrund der flächigen Bodendenkmäler wird auf größere topographische Veränderungen des Geländes verzichtet. Nach Möglichkeit werden die Flächen barrierefrei nivelliert.
Sollte die Fläche des Parkhauses kurzfristig nicht zur Verfügung stehen, kann die Wegeverbindung durch den Park mit einem baulichen Abstand zur Bestandsmauer erstellt werden.