Einladungswettbewerb | 09/2011
Pflegewohnheim Peter-Rosegger
2. Rang
HAWLIK GERGINSKI Architekten ZT GmbH
Architektur
Carla Lo Landschaftsarchitektur
Landschaftsarchitektur
Erläuterungstext
1. STÄDTEBAU
1.1. Doppel-L lässt Grünräume offen
Der Baukörper wurde in Form eines doppelten L entwickelt. Die so verbleibenden
großzügigen, zusammenhängenden Grünräume öffnen sich in südlichen Richtungen.
1.2. Schmale Fronten zur bestehenden Bebauung
Nur die schmalen Stirnseiten der Baukörper sind in Richtung der anschließenden,
kleinteiligen Bebauungsstruktur gerichtet und gliedern sich so aus dem Blickwinkel der
Anrainer besser ins Ortsbild ein.
1.3. Zweigeschoßigkeit
Das Raumprogramm wurde auf zwei Geschoßen organisiert, dadurch erfolgt auch in der
Höhenentwicklung eine optimale Integration ins städtische Umfeld.
1.4. Zugang von Norden
Der Hauptzugang erfolgt von Norden, so dass die Wege zur Bus- bzw.
Straßenbahnhaltestelle optimiert und auch die Fahrstrecken für Anlieferung und
Krankentransport verträglich gestaltet sind.
1.5. Garagenzufahrt von Südwesten
Die Zufahrt in die Tiefgarage erfolgt an der südwestlichen Grundstücksecke, sodass die
Zufahrtsstrecke für den Individualverkehr minimiert wird. Lediglich 2 barrierefreie
Stellplätze liegen direkt vor dem Haupteingang.
1.6. Shared Space als Verkehrsfläche im Norden
Für die Verkehrsfläche nördlich des Pflegewohnheims wird ein „shared space“
vorgeschlagen. Hier hat sich bereits heute eine fußläufige Wegeverbindung zwischen den
bestehenden Baumhainen etabliert, die so als Promenade weiter attraktiviert werden kann –
nach Möglichkeit unter Erhaltung des Baumbestandes.
2. ARCHITEKTUR (FORM UND FUNKTION)
2.1. Klare Ablesbarkeit der Funktionen
Durch die Sichtbarkeit der Materialität nach außen werden die Funktionen im Inneren
deutlich und ablesbar. Die Wohngruppen werden entsprechend ihrer Konstruktion außen
mit großformatigen Schichtverleimten Platten verkleidet, die dem Vorplatz angegliederten
dienenden Bereiche, die als Massivbauten ausgeführt werden, erhalten eine verputzte
Oberfläche.
2.2. Schlichte Funktionalität mit leichten Irritationen
Die Baukörper werden durch horizontal durchlaufende Deckenbänder gegliedert. Die
weiteren Elemente der Fassade sind jeweils raumhoch (Fassadenplatten, Fensterlemente).
Zur Betonung der Horizontalität sind diese füllenden Elemente in den Geschoßen leicht
versetzt angeordnet.
2.3. Zentrale Erschließungsachse
Von Norden kommend wird das Gebäude über einen Vorplatz betreten, der durch die
verputzten Baukörper als Signal flankiert und von einer schützenden Membrankonstruktion
überdeckt wird. Im Inneren des Gebäudes öffnet sich eine angemessen dimensionierte
zweigeschoßige Eingangshalle, die sich durch den Multifunktionsbereich in den südseitig
gelegenen Gartenhof erweitert.
2.4. Symmetrie und Orthogonalität
Die übersichtliche symmetrische und ortogonale Baukörperanordnung erleichtert die
Orientierung im Gebäude sowohl für BesucherInnen, als auch für BewohnerInnen und
Personal.
2.5. Übersichtliche Garage
Die zentrale Besuchergarage wurde in Abstimmung mit dem darüber liegenden Baukörper
mit überbreiter Fahrspur geplant und ist so besonders komfortabel und übersichtlich.
Insbesondere in Hinblick auf ortsunkundige BesucherInnen ist das von zentraler Bedeutung.
2.6. Zentrale Erschließung der „Wohnungen“
Jede Wohngruppe ist direkt von der zentralen Eingangshalle erschlossen. Man betritt die
Wohngruppe jeweils durch eine „Wohnungseingangstür“, es gibt keine Erschließung durch
eine andere Wohngruppe, das würde dem Prinzip der „Wohnung“ widersprechen.
2.7. Autarke Funktion der Wohngruppen
Bewusst wurde auf die im Rückfrageprotokoll zugelassene, gemeinsame Nutzung von Reinund
Unreinraum von jeweils 2 Wohngruppen verzichtet. Jede „Wohnung“ muss autark und
autonom funktionieren können.
2.8. Wohngruppen mit T-förmiger Erschließung
Die interne Erschließung der Wohngruppen erfolgt übersichtlich als T und stellt so eine
Mischform von effizientem Mittelgang und kommunikationsfördernden Systemen mit
zentralem Aufenthaltsbereich dar. Es hat sich in anderen vergleichbaren Häusern
herausgestellt, dass bettlägerige BewohnerInnen durch die direkte Nähe des Zimmers zum
Wohnbereich am Gemeinschaftsleben stärker teilhaben können. BewohnerInnen mit
stärkerem Rückzugsbedürfnis können im T-förmigen System weiter entfernt vom
Wohnbereich untergebracht werden.
2.9. Zentraler Arbeitsplatz der AlltagsmanagerIn
Der Arbeitsplatz der AlltagsmanagerInnen wird an zentraler Stelle mit guten
Blickbeziehungen untergebracht. Die unmittelbare Nähe zu Küche, Wohnbereich und der
Blick in den Gang in Richtung Eingang ist wesentlich
2.10. Partizipatives Kochen
Die Küche ist mit einer dem Wohnbereich zugewandten Arbeitsplatte auf Tischhöhe
ausgestattet und bietet so die Möglichkeit zur alltagsgerechten Mithilfe.
2.11. Räumlich akzentuierte Gangsituation
Die räumlich differenzierten und aufgelösten Gänge sollen als Teile des Wohnraums gefühlt
und auch so gestaltet werden. Die Breiten gehen über das Mindestmaß hinaus und bieten so
auch die Möglichkeit von intimeren Sitzgelegenheiten abseits des Wohnzimmers.
2.12. Fassadenbegrünung
Das Konzept der Fassadenbegrünung wurde ins Gestaltungskonzept, insbesondere in die
Gestaltung der vorgelagerten Terrassen integriert. Die den Wohnzimmern vorgelagerten
Freibereiche werden durch Rankgerüste räumlich gefasst und die Fluchtstiegen integriert.
Durch die schmalen, hochformatigen Fenster ist das Fassadenkonzept offen für darüber
hinausgehende Begrünung.
2.13. Besonnung der Wohnzimmer
Die Wohnzimmer sind so ausgerichtet, dass diese im Tagesverlauf gut besonnt werden.
Zum Teil sind diese rein südseitig orientiert, bzw. erhalten die ostseitigen oder westseitigen
Wohnzimmer jeweils von der gegenüberliegenden Seite durch die T-förmige Erschließung
ganztägig Sonnenlicht.
2.14. Durchfahrt für Einsatzfahrzeuge
Entlang der südlichen Grundstücksgrenze wird für die notwendige Zufahrt der Feuerwehr
der Fußweg durch in die Grünfläche eingearbeitete, befestigte Rasenflächen verbreitert.
3. NACHHALTIGKEIT UND ÖKONOMIE
3.1. Effizientes Erschließungssystem
Die Anordnung als Doppel-L ermöglicht effiziente Erschließung mit kurzen Wegen und
dennoch großzügige Gemeinschaftsfläche im Eingangsbereich.
3.2. Holzmischbauweise
3.2.1. Der zentrale Eingangs- und Erschließungsbereich mit den dienenden Funktionen
wird als Massivbauwerk errichtet
3.2.2. Die Wohngruppen werden als Holzbau geplant:
Außenwände als Leichtbau-Riegelkonstruktion
Balken aus Furnierschichtholz (Kerto)
Decken Massivholz (KLH)
Schächte als Fertigschächte massiv (Instabloc)
3.3. Flächeneffizienz durch Holzriegelbauweise
Durch die guten Dämmeigenschaften der Holz-Konstruktion können mit einem
Holzriegelbau durch „Kerndämmung“ geringere Wandstärken als im Massivbau
3.4. Optimierung der Bauzeit
Durch hohen Vorfertigungsgrad der Holzbau-Konstruktionselemente kann die Bauzeit auf
geschätzte 12-14 Monate reduziert werden.
3.5. Konstruktion und Leitungsnetz
Das Konstruktionssystem der Decken und Balken wurde so geplant, dass das Führung der
Installationsleitungen kreuzungsfrei und das Ausfädeln aus den Schächten gut möglich ist.
3.6. Fundamentplatte
Die Fundamentplatte der nicht unterkellerten Bereiche bzw. die Decke über dem KG dienen
gleichermaßen als Lastverteilende Platten. Auf Grund der geringen Geschoßanzahl und der
geringen Lasten der zweigeschoßigen Holz-Baukörper erscheint dies wirtschaftlicher als ein
zwanghaftes Anpassen der Raster von Pflegeheim und Garage.
3.7. Solare Gewinne
Der Einsatz von Solarthermie bzw. PV-Anlagen auf dem Flachdach ist je nach
Amortisationsberechnung und Förderungsmöglichkeit sinnvoll und großflächig möglich. Die passive Solarnutzung ist insbesondere in den großvolumigeren Wohnküchen und der
Eingangshalle sinnvoll.
3.8. Vermeidung der Überhitzung
3.8.1. Außenluftansaugung zur Lüftungszentrale über Erdkollektor
3.8.2. Vorkühlung der Zuluft im Sommer mittels Erdkälte
3.8.3. Sparsame Fensterflächen der Bewohnerzimmer mit außenliegendem Sonnenschutz
3.8.4. Außenliegender Sonnenschutz und Beschattung durch Terrasse / Vordach bei
Wohnküchen
3.8.5. Außenliegender Sonnenschutz im Multifunktionsbereich und Eingangshalle, so wie
bei allen Arbeitsräumen
4. AUSSENRAUM / LANDSCHAFTSARCHITEKTUR
4.1. Integration in das städteplanerische Gesamtkonzept
Das Projektgebiet integriert sich durch seine starke Durchgrünung und Orientierung der
Freiräume nach Süden zu den Nachbarbauplätzen und zum öffentlichen Grünband im
Osten. Von hier ist eine optimale Freiraumverbindung nach Norden und Süden entlang des Grünbands gewährleistet.
4.2. Erhaltung von Baumbestand
Der Baumbestand im Projektgebiet kann weitgehend erhalten und in den Neubau gut
integriert werden. Besonders die ausdrucksstarke Baumgruppe im zentralen Hof schafft
eine räumliche Akzentuierung und Schatten für die darunter angesiedelten Hochbeete. Auch die Pappelgruppe am Demenzgarten kann erhalten werden und schafft schattige
Aufenthaltsbereiche für die BewohnerInnen. Im Bereich des 30m breiten N-S Grünzugs
werden alle Bäume erhalten. Ein Erhalten der Baumreihe entlang der nördlichen
Grundstückgrenze wäre erstrebenswert, diese liegt jedoch nach derzeitiger übergeordneter städtischer Planung in der Verkehrsfläche.
4.3. Öffentliche Erschließungsbereiche
Das Pflegewohnheim „Peter-Rosegger“ wird westlich vom MIV und östlich vom öffentlichen
Verkehr erschlossen. Verbunden werden beide durch einen „shared space“. Dieser
Begegnungsraum kann gleichfalls von Fußgängern wie von den wenigen PKWs genutzt
werden, die in der Vorfahrt wenden. Die Straße wird vom Verkehrsraum zum vielfältig
nutzbaren öffentlichen Raum mit Geschwindigkeitsbegrenzung. Der Baumbestand im
Bereich der heutigen Grundstücksgrenze sollte nach Möglichkeit erhalten werden, eine
Verbreiterung der Wegeverbindung nach Norden erscheint sinnvoll, wo derzeit bereits ein
informeller Weg besteht (verlängerte Staudgasse), der die beiden Baumhaine verbindet.
4.4. Öffentliche Grünraumachse (30m Streifen)
Die in Nord-Süd Richtung verlaufende Grünraumachse begleitet die ÖV- Trasse. Konzept ist hier die landschaftliche Verschneidung zweier Pflanzbänder: ein dichtes Blütenband und ein Gräser und Gehölzband.
Das Blütenband setzt sich aus heimischen Blütenbäumen (z.B. Schmuckesche – Fraxinus
ornus, Traubenkirsche – Prunus padus, Scheinakazie - Robinia pseudoacacia, Wildbirne – Pyrus calleryana chanticleer, Holzapfel – Malus sylvestris) und niedriger Unterpflanzung
zusammen.
Das Gräser und Gehölzband aus einzelnen zum Teil auch mehrstämmige Solitärbäumen
(z.B. Hainbuche – Carpinus betulus, Feldahorn – Acer campestre etc.) und einer ca. 40cm Wiesen- und Gräserunterpflanzung. Dazwischen schlängelt sich der Weg mit immer neuen Ausblicken und Anbindungsmöglichkeiten sowohl von der ÖV Trasse wie von den benachbarten Bauplätzen aus. Diese Wege sind begleitet von Sitzmöglichkeiten und Wiesenflächen zum Spielen und Entspannen. Der Besucher durchwandert während seines Spaziergangs vielfältige Raumerlebnisse. Während das dichtere Blütenband vor Blicken schützt, öffnet sich das Gräser und Gehölzband bewusst und sucht den Dialog mit Außen.
4.5. Halböffentliche Grünräume – halboffene Gartenhöfe (L-Form)
Die halböffentlichen Grünräume (L-Höfe) sind offen gestaltet und stehen den
BewohnerInnen selbständig oder in Begleitung von Angehörigen und Pflegern zur
Verfügung.
Beide Höfe sind durch großzügige Terrassen und duftende und jahreszeitlich markante
Stauden und Gräser gekennzeichnet. Diese schaffen durch Frucht, Blüte und Herbstfärbung
eine jahreszeitliche Orientierung und fördern den Geruchssinn.
Im westlichen Grünraum befinden sich ein Demenzgarten, Duftstaudengarten,
Bewegungsgeräte sowie eine offen gehaltene Rasenfläche für Veranstaltungen (Grillabende),
die die Gemeinschaft fördern.
Der östliche Grünraum ist bewegungstherapeutischen Vorgaben gewidmet. Hier soll die
Beweglichkeit erhalten und gefördert werden. Stufen, Rampen, taktile Tastwand,
Geländemodellierungen, wechselnde Bodenbeläge (Fallschutz, Pflaster etc.),
unterschiedliche Sitzmöglichkeiten stehen hier zur Verfügung.
4.6. Vorplatz
Der Vorplatz wird als großzügiger Eingangsbereich mit Vorfahrt für Taxis und
Rettung/Krankentransporte gestaltet. 2 barrierefreie PKW Stellplätze stehen zusätzlich zur
Verfügung.
Der Vorplatz bildet auf Grund der Aktivitäten immer einen attraktiven Bereich für die
BewohnerInnen, das Kommen und Gehen kann im sicheren Bereich „Kommen und Gehen“
beobachtet werden und so wird der Eingangsbereich zum Kommunikations- und
Treffpunkt. Dementsprechend sind die beiden Nischen neben dem Windfang mit
Sitzgelegenheiten ausgestaltet: einerseits mit Tisch-Stuhl-Kombinationen, andererseits mit
dem interpretierten „Hausbankerl“. Das Vordach bietet einen großzügigen Sonnen-, Windund
Wetterschutz.
4.7. Zentraler Hof
Der zentrale Hof dient als wichtiger Dreh- und Angelpunkt des Freiraums. Direkt am
Multifunktionalraum gelegen ist er wichtiger Aufenthalts- und Bewegungsraum auch für die
weniger mobilen BewohnerInnen. Eine Terrasse mit Sitzmöglichkeiten führt über den
abgetreppten Garten mit Duftstauden und Gräsern hinweg direkt zu einem Wasserbecken
mit Pflanzzone (Seerosen, Schilfzone). Das Wasser, sowie die Blickachse nach innen und
außen sind markante Punkte die gezielt Orientierung schaffen. Das Gestaltelement Wasser
beruhigt und fördert gleichermaßen die verbale und nonverbale Kommunikation durch
Natur- und Sinnenswahrnehmung (Wassergeräusch).
Unter der bestehenden Baumgruppe sind auch gemeinsame Aktivitäten geplant. Hochbeete,
die selbstständig oder in Form der Gartentherapie bepflanzt werden, fördern die
Kommunikation, die sozialen Kontakt untereinander und schaffen gemeinsame Interessen
und Motivation. Auf großen Gemeinschaftstischen ist es auch möglich gemeinsame
Mahlzeiten im Garten einzunehmen.
4.8. Demenzgarten
Der Demenzgarten liegt im westlichen halboffenen Gartenhof. Räumlich wird dieser, durch
eine taktile Tastwand aus regional- und ortstypischen Materialien, sowie aus bekannten
Pflanzen, vom allgemein zugänglichen Gartenbereich abgetrennt. Der klare und
überschaubare Gartenraum sowie eine einfache und gut übersichtliche Wegeführung
(fugenlose und einheitlicher Belag) dient der Orientierungshilfe und schafft Sicherheit.
Im Demenzgarten können die BewohnerInnen selbständig und unbegleitet Zeit im Garten
verbringen und darin Tages- und Jahreszeiten bewusster erleben. Schatten wird durch die
Bestandsbäume (Pappelreihe) geschaffen. Unter diesen laden schattige Aufenthaltsräume
zum Sitzen ein und erleichtern das Knüpfen von sozialen Kontakten.
Gartentypische Elemente wie Sitzbänke, Trinkbrunnen und eine kleine Pergola schaffen
darüber hinaus eine vertraute Umgebung mit hohem Wiedererkennungswert. Der Garten
wird zum gern aufgesuchten Treffpunkt von Pflegenden und Angehörigen.
4.9. Landschaftliche Gestaltung an der Grundgrenze
Die Wege der Höfe (zentraler Hof, halböffentliche Gartenhöfe) führen auf einen
landschaftlich gestalteten, geschwungenen Weg. Dieser ist an das übergeordnete
Grünwegenetz angeschlossen und führt entlang der südlichen Grundgrenze. Wegbegleitend
sind heimische Solitärgehölze und blühende Sträucher gesetzt. Dieses Angebot richtet sich
vor allem an die mobileren BewohnerInnen und solche mit starkem Mobilitätsdrang.
4.10. Fassadenbegrünung
Teile der Fassade werden durch ein Rankgerüst und blühende Kletterpflanzen begrünt.
Pflanzenauswahl: Jasmintrompete (Campsis radicans), Waldrebe in Sorten (Clematis sp.), Geißblatt (Lonicera x tellmanniana), Glyzine (Wisteria sinensis), Pfeifenwinde (Aristolochia macrophylla).
4.11. Dachbegrünung
Ein Beitrag zur nachhaltigen und ökologischen Bauweise ist die extensive Dachbegrünung
auf sämtlichen Dächern. Diese werden als Gras-Kraut Dach ausgeführt. Das unmittelbar
sichtbare Dach über dem Verwaltungstrakt soll als intensiv begrünte Fläche erlebbar
gemacht werden.
1.1. Doppel-L lässt Grünräume offen
Der Baukörper wurde in Form eines doppelten L entwickelt. Die so verbleibenden
großzügigen, zusammenhängenden Grünräume öffnen sich in südlichen Richtungen.
1.2. Schmale Fronten zur bestehenden Bebauung
Nur die schmalen Stirnseiten der Baukörper sind in Richtung der anschließenden,
kleinteiligen Bebauungsstruktur gerichtet und gliedern sich so aus dem Blickwinkel der
Anrainer besser ins Ortsbild ein.
1.3. Zweigeschoßigkeit
Das Raumprogramm wurde auf zwei Geschoßen organisiert, dadurch erfolgt auch in der
Höhenentwicklung eine optimale Integration ins städtische Umfeld.
1.4. Zugang von Norden
Der Hauptzugang erfolgt von Norden, so dass die Wege zur Bus- bzw.
Straßenbahnhaltestelle optimiert und auch die Fahrstrecken für Anlieferung und
Krankentransport verträglich gestaltet sind.
1.5. Garagenzufahrt von Südwesten
Die Zufahrt in die Tiefgarage erfolgt an der südwestlichen Grundstücksecke, sodass die
Zufahrtsstrecke für den Individualverkehr minimiert wird. Lediglich 2 barrierefreie
Stellplätze liegen direkt vor dem Haupteingang.
1.6. Shared Space als Verkehrsfläche im Norden
Für die Verkehrsfläche nördlich des Pflegewohnheims wird ein „shared space“
vorgeschlagen. Hier hat sich bereits heute eine fußläufige Wegeverbindung zwischen den
bestehenden Baumhainen etabliert, die so als Promenade weiter attraktiviert werden kann –
nach Möglichkeit unter Erhaltung des Baumbestandes.
2. ARCHITEKTUR (FORM UND FUNKTION)
2.1. Klare Ablesbarkeit der Funktionen
Durch die Sichtbarkeit der Materialität nach außen werden die Funktionen im Inneren
deutlich und ablesbar. Die Wohngruppen werden entsprechend ihrer Konstruktion außen
mit großformatigen Schichtverleimten Platten verkleidet, die dem Vorplatz angegliederten
dienenden Bereiche, die als Massivbauten ausgeführt werden, erhalten eine verputzte
Oberfläche.
2.2. Schlichte Funktionalität mit leichten Irritationen
Die Baukörper werden durch horizontal durchlaufende Deckenbänder gegliedert. Die
weiteren Elemente der Fassade sind jeweils raumhoch (Fassadenplatten, Fensterlemente).
Zur Betonung der Horizontalität sind diese füllenden Elemente in den Geschoßen leicht
versetzt angeordnet.
2.3. Zentrale Erschließungsachse
Von Norden kommend wird das Gebäude über einen Vorplatz betreten, der durch die
verputzten Baukörper als Signal flankiert und von einer schützenden Membrankonstruktion
überdeckt wird. Im Inneren des Gebäudes öffnet sich eine angemessen dimensionierte
zweigeschoßige Eingangshalle, die sich durch den Multifunktionsbereich in den südseitig
gelegenen Gartenhof erweitert.
2.4. Symmetrie und Orthogonalität
Die übersichtliche symmetrische und ortogonale Baukörperanordnung erleichtert die
Orientierung im Gebäude sowohl für BesucherInnen, als auch für BewohnerInnen und
Personal.
2.5. Übersichtliche Garage
Die zentrale Besuchergarage wurde in Abstimmung mit dem darüber liegenden Baukörper
mit überbreiter Fahrspur geplant und ist so besonders komfortabel und übersichtlich.
Insbesondere in Hinblick auf ortsunkundige BesucherInnen ist das von zentraler Bedeutung.
2.6. Zentrale Erschließung der „Wohnungen“
Jede Wohngruppe ist direkt von der zentralen Eingangshalle erschlossen. Man betritt die
Wohngruppe jeweils durch eine „Wohnungseingangstür“, es gibt keine Erschließung durch
eine andere Wohngruppe, das würde dem Prinzip der „Wohnung“ widersprechen.
2.7. Autarke Funktion der Wohngruppen
Bewusst wurde auf die im Rückfrageprotokoll zugelassene, gemeinsame Nutzung von Reinund
Unreinraum von jeweils 2 Wohngruppen verzichtet. Jede „Wohnung“ muss autark und
autonom funktionieren können.
2.8. Wohngruppen mit T-förmiger Erschließung
Die interne Erschließung der Wohngruppen erfolgt übersichtlich als T und stellt so eine
Mischform von effizientem Mittelgang und kommunikationsfördernden Systemen mit
zentralem Aufenthaltsbereich dar. Es hat sich in anderen vergleichbaren Häusern
herausgestellt, dass bettlägerige BewohnerInnen durch die direkte Nähe des Zimmers zum
Wohnbereich am Gemeinschaftsleben stärker teilhaben können. BewohnerInnen mit
stärkerem Rückzugsbedürfnis können im T-förmigen System weiter entfernt vom
Wohnbereich untergebracht werden.
2.9. Zentraler Arbeitsplatz der AlltagsmanagerIn
Der Arbeitsplatz der AlltagsmanagerInnen wird an zentraler Stelle mit guten
Blickbeziehungen untergebracht. Die unmittelbare Nähe zu Küche, Wohnbereich und der
Blick in den Gang in Richtung Eingang ist wesentlich
2.10. Partizipatives Kochen
Die Küche ist mit einer dem Wohnbereich zugewandten Arbeitsplatte auf Tischhöhe
ausgestattet und bietet so die Möglichkeit zur alltagsgerechten Mithilfe.
2.11. Räumlich akzentuierte Gangsituation
Die räumlich differenzierten und aufgelösten Gänge sollen als Teile des Wohnraums gefühlt
und auch so gestaltet werden. Die Breiten gehen über das Mindestmaß hinaus und bieten so
auch die Möglichkeit von intimeren Sitzgelegenheiten abseits des Wohnzimmers.
2.12. Fassadenbegrünung
Das Konzept der Fassadenbegrünung wurde ins Gestaltungskonzept, insbesondere in die
Gestaltung der vorgelagerten Terrassen integriert. Die den Wohnzimmern vorgelagerten
Freibereiche werden durch Rankgerüste räumlich gefasst und die Fluchtstiegen integriert.
Durch die schmalen, hochformatigen Fenster ist das Fassadenkonzept offen für darüber
hinausgehende Begrünung.
2.13. Besonnung der Wohnzimmer
Die Wohnzimmer sind so ausgerichtet, dass diese im Tagesverlauf gut besonnt werden.
Zum Teil sind diese rein südseitig orientiert, bzw. erhalten die ostseitigen oder westseitigen
Wohnzimmer jeweils von der gegenüberliegenden Seite durch die T-förmige Erschließung
ganztägig Sonnenlicht.
2.14. Durchfahrt für Einsatzfahrzeuge
Entlang der südlichen Grundstücksgrenze wird für die notwendige Zufahrt der Feuerwehr
der Fußweg durch in die Grünfläche eingearbeitete, befestigte Rasenflächen verbreitert.
3. NACHHALTIGKEIT UND ÖKONOMIE
3.1. Effizientes Erschließungssystem
Die Anordnung als Doppel-L ermöglicht effiziente Erschließung mit kurzen Wegen und
dennoch großzügige Gemeinschaftsfläche im Eingangsbereich.
3.2. Holzmischbauweise
3.2.1. Der zentrale Eingangs- und Erschließungsbereich mit den dienenden Funktionen
wird als Massivbauwerk errichtet
3.2.2. Die Wohngruppen werden als Holzbau geplant:
Außenwände als Leichtbau-Riegelkonstruktion
Balken aus Furnierschichtholz (Kerto)
Decken Massivholz (KLH)
Schächte als Fertigschächte massiv (Instabloc)
3.3. Flächeneffizienz durch Holzriegelbauweise
Durch die guten Dämmeigenschaften der Holz-Konstruktion können mit einem
Holzriegelbau durch „Kerndämmung“ geringere Wandstärken als im Massivbau
3.4. Optimierung der Bauzeit
Durch hohen Vorfertigungsgrad der Holzbau-Konstruktionselemente kann die Bauzeit auf
geschätzte 12-14 Monate reduziert werden.
3.5. Konstruktion und Leitungsnetz
Das Konstruktionssystem der Decken und Balken wurde so geplant, dass das Führung der
Installationsleitungen kreuzungsfrei und das Ausfädeln aus den Schächten gut möglich ist.
3.6. Fundamentplatte
Die Fundamentplatte der nicht unterkellerten Bereiche bzw. die Decke über dem KG dienen
gleichermaßen als Lastverteilende Platten. Auf Grund der geringen Geschoßanzahl und der
geringen Lasten der zweigeschoßigen Holz-Baukörper erscheint dies wirtschaftlicher als ein
zwanghaftes Anpassen der Raster von Pflegeheim und Garage.
3.7. Solare Gewinne
Der Einsatz von Solarthermie bzw. PV-Anlagen auf dem Flachdach ist je nach
Amortisationsberechnung und Förderungsmöglichkeit sinnvoll und großflächig möglich. Die passive Solarnutzung ist insbesondere in den großvolumigeren Wohnküchen und der
Eingangshalle sinnvoll.
3.8. Vermeidung der Überhitzung
3.8.1. Außenluftansaugung zur Lüftungszentrale über Erdkollektor
3.8.2. Vorkühlung der Zuluft im Sommer mittels Erdkälte
3.8.3. Sparsame Fensterflächen der Bewohnerzimmer mit außenliegendem Sonnenschutz
3.8.4. Außenliegender Sonnenschutz und Beschattung durch Terrasse / Vordach bei
Wohnküchen
3.8.5. Außenliegender Sonnenschutz im Multifunktionsbereich und Eingangshalle, so wie
bei allen Arbeitsräumen
4. AUSSENRAUM / LANDSCHAFTSARCHITEKTUR
4.1. Integration in das städteplanerische Gesamtkonzept
Das Projektgebiet integriert sich durch seine starke Durchgrünung und Orientierung der
Freiräume nach Süden zu den Nachbarbauplätzen und zum öffentlichen Grünband im
Osten. Von hier ist eine optimale Freiraumverbindung nach Norden und Süden entlang des Grünbands gewährleistet.
4.2. Erhaltung von Baumbestand
Der Baumbestand im Projektgebiet kann weitgehend erhalten und in den Neubau gut
integriert werden. Besonders die ausdrucksstarke Baumgruppe im zentralen Hof schafft
eine räumliche Akzentuierung und Schatten für die darunter angesiedelten Hochbeete. Auch die Pappelgruppe am Demenzgarten kann erhalten werden und schafft schattige
Aufenthaltsbereiche für die BewohnerInnen. Im Bereich des 30m breiten N-S Grünzugs
werden alle Bäume erhalten. Ein Erhalten der Baumreihe entlang der nördlichen
Grundstückgrenze wäre erstrebenswert, diese liegt jedoch nach derzeitiger übergeordneter städtischer Planung in der Verkehrsfläche.
4.3. Öffentliche Erschließungsbereiche
Das Pflegewohnheim „Peter-Rosegger“ wird westlich vom MIV und östlich vom öffentlichen
Verkehr erschlossen. Verbunden werden beide durch einen „shared space“. Dieser
Begegnungsraum kann gleichfalls von Fußgängern wie von den wenigen PKWs genutzt
werden, die in der Vorfahrt wenden. Die Straße wird vom Verkehrsraum zum vielfältig
nutzbaren öffentlichen Raum mit Geschwindigkeitsbegrenzung. Der Baumbestand im
Bereich der heutigen Grundstücksgrenze sollte nach Möglichkeit erhalten werden, eine
Verbreiterung der Wegeverbindung nach Norden erscheint sinnvoll, wo derzeit bereits ein
informeller Weg besteht (verlängerte Staudgasse), der die beiden Baumhaine verbindet.
4.4. Öffentliche Grünraumachse (30m Streifen)
Die in Nord-Süd Richtung verlaufende Grünraumachse begleitet die ÖV- Trasse. Konzept ist hier die landschaftliche Verschneidung zweier Pflanzbänder: ein dichtes Blütenband und ein Gräser und Gehölzband.
Das Blütenband setzt sich aus heimischen Blütenbäumen (z.B. Schmuckesche – Fraxinus
ornus, Traubenkirsche – Prunus padus, Scheinakazie - Robinia pseudoacacia, Wildbirne – Pyrus calleryana chanticleer, Holzapfel – Malus sylvestris) und niedriger Unterpflanzung
zusammen.
Das Gräser und Gehölzband aus einzelnen zum Teil auch mehrstämmige Solitärbäumen
(z.B. Hainbuche – Carpinus betulus, Feldahorn – Acer campestre etc.) und einer ca. 40cm Wiesen- und Gräserunterpflanzung. Dazwischen schlängelt sich der Weg mit immer neuen Ausblicken und Anbindungsmöglichkeiten sowohl von der ÖV Trasse wie von den benachbarten Bauplätzen aus. Diese Wege sind begleitet von Sitzmöglichkeiten und Wiesenflächen zum Spielen und Entspannen. Der Besucher durchwandert während seines Spaziergangs vielfältige Raumerlebnisse. Während das dichtere Blütenband vor Blicken schützt, öffnet sich das Gräser und Gehölzband bewusst und sucht den Dialog mit Außen.
4.5. Halböffentliche Grünräume – halboffene Gartenhöfe (L-Form)
Die halböffentlichen Grünräume (L-Höfe) sind offen gestaltet und stehen den
BewohnerInnen selbständig oder in Begleitung von Angehörigen und Pflegern zur
Verfügung.
Beide Höfe sind durch großzügige Terrassen und duftende und jahreszeitlich markante
Stauden und Gräser gekennzeichnet. Diese schaffen durch Frucht, Blüte und Herbstfärbung
eine jahreszeitliche Orientierung und fördern den Geruchssinn.
Im westlichen Grünraum befinden sich ein Demenzgarten, Duftstaudengarten,
Bewegungsgeräte sowie eine offen gehaltene Rasenfläche für Veranstaltungen (Grillabende),
die die Gemeinschaft fördern.
Der östliche Grünraum ist bewegungstherapeutischen Vorgaben gewidmet. Hier soll die
Beweglichkeit erhalten und gefördert werden. Stufen, Rampen, taktile Tastwand,
Geländemodellierungen, wechselnde Bodenbeläge (Fallschutz, Pflaster etc.),
unterschiedliche Sitzmöglichkeiten stehen hier zur Verfügung.
4.6. Vorplatz
Der Vorplatz wird als großzügiger Eingangsbereich mit Vorfahrt für Taxis und
Rettung/Krankentransporte gestaltet. 2 barrierefreie PKW Stellplätze stehen zusätzlich zur
Verfügung.
Der Vorplatz bildet auf Grund der Aktivitäten immer einen attraktiven Bereich für die
BewohnerInnen, das Kommen und Gehen kann im sicheren Bereich „Kommen und Gehen“
beobachtet werden und so wird der Eingangsbereich zum Kommunikations- und
Treffpunkt. Dementsprechend sind die beiden Nischen neben dem Windfang mit
Sitzgelegenheiten ausgestaltet: einerseits mit Tisch-Stuhl-Kombinationen, andererseits mit
dem interpretierten „Hausbankerl“. Das Vordach bietet einen großzügigen Sonnen-, Windund
Wetterschutz.
4.7. Zentraler Hof
Der zentrale Hof dient als wichtiger Dreh- und Angelpunkt des Freiraums. Direkt am
Multifunktionalraum gelegen ist er wichtiger Aufenthalts- und Bewegungsraum auch für die
weniger mobilen BewohnerInnen. Eine Terrasse mit Sitzmöglichkeiten führt über den
abgetreppten Garten mit Duftstauden und Gräsern hinweg direkt zu einem Wasserbecken
mit Pflanzzone (Seerosen, Schilfzone). Das Wasser, sowie die Blickachse nach innen und
außen sind markante Punkte die gezielt Orientierung schaffen. Das Gestaltelement Wasser
beruhigt und fördert gleichermaßen die verbale und nonverbale Kommunikation durch
Natur- und Sinnenswahrnehmung (Wassergeräusch).
Unter der bestehenden Baumgruppe sind auch gemeinsame Aktivitäten geplant. Hochbeete,
die selbstständig oder in Form der Gartentherapie bepflanzt werden, fördern die
Kommunikation, die sozialen Kontakt untereinander und schaffen gemeinsame Interessen
und Motivation. Auf großen Gemeinschaftstischen ist es auch möglich gemeinsame
Mahlzeiten im Garten einzunehmen.
4.8. Demenzgarten
Der Demenzgarten liegt im westlichen halboffenen Gartenhof. Räumlich wird dieser, durch
eine taktile Tastwand aus regional- und ortstypischen Materialien, sowie aus bekannten
Pflanzen, vom allgemein zugänglichen Gartenbereich abgetrennt. Der klare und
überschaubare Gartenraum sowie eine einfache und gut übersichtliche Wegeführung
(fugenlose und einheitlicher Belag) dient der Orientierungshilfe und schafft Sicherheit.
Im Demenzgarten können die BewohnerInnen selbständig und unbegleitet Zeit im Garten
verbringen und darin Tages- und Jahreszeiten bewusster erleben. Schatten wird durch die
Bestandsbäume (Pappelreihe) geschaffen. Unter diesen laden schattige Aufenthaltsräume
zum Sitzen ein und erleichtern das Knüpfen von sozialen Kontakten.
Gartentypische Elemente wie Sitzbänke, Trinkbrunnen und eine kleine Pergola schaffen
darüber hinaus eine vertraute Umgebung mit hohem Wiedererkennungswert. Der Garten
wird zum gern aufgesuchten Treffpunkt von Pflegenden und Angehörigen.
4.9. Landschaftliche Gestaltung an der Grundgrenze
Die Wege der Höfe (zentraler Hof, halböffentliche Gartenhöfe) führen auf einen
landschaftlich gestalteten, geschwungenen Weg. Dieser ist an das übergeordnete
Grünwegenetz angeschlossen und führt entlang der südlichen Grundgrenze. Wegbegleitend
sind heimische Solitärgehölze und blühende Sträucher gesetzt. Dieses Angebot richtet sich
vor allem an die mobileren BewohnerInnen und solche mit starkem Mobilitätsdrang.
4.10. Fassadenbegrünung
Teile der Fassade werden durch ein Rankgerüst und blühende Kletterpflanzen begrünt.
Pflanzenauswahl: Jasmintrompete (Campsis radicans), Waldrebe in Sorten (Clematis sp.), Geißblatt (Lonicera x tellmanniana), Glyzine (Wisteria sinensis), Pfeifenwinde (Aristolochia macrophylla).
4.11. Dachbegrünung
Ein Beitrag zur nachhaltigen und ökologischen Bauweise ist die extensive Dachbegrünung
auf sämtlichen Dächern. Diese werden als Gras-Kraut Dach ausgeführt. Das unmittelbar
sichtbare Dach über dem Verwaltungstrakt soll als intensiv begrünte Fläche erlebbar
gemacht werden.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Lage der Aufenthaltsräume mit den vorgelagerten Terrassen und Gärten bietet eine hohe räumliche Qualität und gute Nutzbarkeit.
Das Projekt ist organisatorisch gut gelöst, die Erschließung über die Nordseite ist nachvollziehbar. Die Lage des Multifunktionsraumes im Zentrum direkt gegenüber dem Eingang bringt Vorteile in der Nutzung. Kritisch ist die Wegeführung vom Zentralbereich zu den Aufenthaltsbereichen über mehrere Ecken mit ungünstiger Belichtung. Die Situierung des Pflegestützpunktes scheint überarbeitungswürdig.
Der Baukörper bedingt durch seine Konfiguration und die Betonung der N-S-Achse eine Fortsetzung an der südlichen Gundstückgrenze, auf die jedoch kein Einfluss genommen werden kann und die dem Bauwerk eine leicht "barocke" Anmutung verleiht.
Das Projekt ist organisatorisch gut gelöst, die Erschließung über die Nordseite ist nachvollziehbar. Die Lage des Multifunktionsraumes im Zentrum direkt gegenüber dem Eingang bringt Vorteile in der Nutzung. Kritisch ist die Wegeführung vom Zentralbereich zu den Aufenthaltsbereichen über mehrere Ecken mit ungünstiger Belichtung. Die Situierung des Pflegestützpunktes scheint überarbeitungswürdig.
Der Baukörper bedingt durch seine Konfiguration und die Betonung der N-S-Achse eine Fortsetzung an der südlichen Gundstückgrenze, auf die jedoch kein Einfluss genommen werden kann und die dem Bauwerk eine leicht "barocke" Anmutung verleiht.