Einladungswettbewerb | 11/2013
Plangutachten „Lipperheide“
©Köstlbacher Miczka Architektur Urbanistik und Wamsler Rohloff Wirzmüller FreiRaumArchitekten
Blick von Süden
1. Preis
Wamsler Rohloff Wirzmüller FreiRaumArchitekten
Landschaftsarchitektur
Erläuterungstext
Die städtebauliche Struktur thematisiert die vorgefundenen Rahmenbedingungen und entwickelt sie zu einer integrativen Lösung weiter. Die als Hochparterre vorgesehenen Erdgeschosse, der Verzicht auf Vorgärten in der Erschließungszone und die zueinander orientierten Eingänge formulieren einerseits einen urbanen Wohntyp. Die Ausformulierung von großzügigen grünen Erschließungsangern, die Öffnung in den attraktiven Landschaftsraum im Osten und die moderate Höhenentwicklung über 3 Geschosse trägt zugleich der besonderen Situation am attraktiven Stadtrand Rechnung.
Die ost-west-orientierten Gebäude erweitern den westlich angrenzenden Bestand zum nach Osten offenen Block und gewähren auch den Bestandsgebäuden eine Orientierung in den Landschaftsraum der Würmaue.
Der 4-geschossige geförderter Wohnungsbau und der Kindergarten finden sich in mit einfachen kurzen Erschließungsmöglichkeiten im südlichen Bereich.
Die ca. 11m tiefen als 3-Spänner angedachten Baukörper erlauben für die größeren Wohnungen durchgesteckte Grundrisse, die kleineren Wohnungen erhalten Südorientierung.
Die Erschließung denkt die vorhandenen Wegebeziehungen wie selbstverständlich weiter. Die westlichen Straßenstiche werden fußläufig in die Erschließungsanger fortgeführt, für den motorisierten Verkehr erforderliche Flächen werden minimiert und in eine mulitfunktionale befestigte Zone im östlichen Teil integriert.
In einem Wechsel von sich zum östlichen Landschaftsraum öffnenden Erschließungshöfen und den introvertierten, den erhöhten Erdgeschosszonen zugeordneten privaten Gartenbereichen werden Freiräume unterschiedlichen Charakters formuliert. Für die, über durchgesteckte Treppenhäuser auch von den oberen Geschossen erreichbare Gartenzone sind sowohl den Erdgeschossen zugeordnete Gärten als auch Mietergärten für die Wohneinheiten der Obergeschosse vorgesehen. In den Erschließungshöfen schaffen breite befestigte Kommunikationszonen Identität und Begegnungsräume und gewähren zugleich die notwendige Andienung (Anfahrbarkeit und Rettungswege).
Der gemeinsame öffentliche Grünzug begleitet das neue Wohnquartier und formuliert mit seinen Baumhainen aus Obst- und Laubbäumen und möglichen Flächen für Grabeland einen harmonischen Übergang in die Feldflur.
Das Oberflächenwasser der Dächer und befestigter Bereiche wird auf privaten Flächen in den Angerbereichen versickert, zugleich ist die Anlage einer zusätzlichen Wasserfläche im öffentlichen Grünzug im Westen denkbar.
Die ost-west-orientierten Gebäude erweitern den westlich angrenzenden Bestand zum nach Osten offenen Block und gewähren auch den Bestandsgebäuden eine Orientierung in den Landschaftsraum der Würmaue.
Der 4-geschossige geförderter Wohnungsbau und der Kindergarten finden sich in mit einfachen kurzen Erschließungsmöglichkeiten im südlichen Bereich.
Die ca. 11m tiefen als 3-Spänner angedachten Baukörper erlauben für die größeren Wohnungen durchgesteckte Grundrisse, die kleineren Wohnungen erhalten Südorientierung.
Die Erschließung denkt die vorhandenen Wegebeziehungen wie selbstverständlich weiter. Die westlichen Straßenstiche werden fußläufig in die Erschließungsanger fortgeführt, für den motorisierten Verkehr erforderliche Flächen werden minimiert und in eine mulitfunktionale befestigte Zone im östlichen Teil integriert.
In einem Wechsel von sich zum östlichen Landschaftsraum öffnenden Erschließungshöfen und den introvertierten, den erhöhten Erdgeschosszonen zugeordneten privaten Gartenbereichen werden Freiräume unterschiedlichen Charakters formuliert. Für die, über durchgesteckte Treppenhäuser auch von den oberen Geschossen erreichbare Gartenzone sind sowohl den Erdgeschossen zugeordnete Gärten als auch Mietergärten für die Wohneinheiten der Obergeschosse vorgesehen. In den Erschließungshöfen schaffen breite befestigte Kommunikationszonen Identität und Begegnungsräume und gewähren zugleich die notwendige Andienung (Anfahrbarkeit und Rettungswege).
Der gemeinsame öffentliche Grünzug begleitet das neue Wohnquartier und formuliert mit seinen Baumhainen aus Obst- und Laubbäumen und möglichen Flächen für Grabeland einen harmonischen Übergang in die Feldflur.
Das Oberflächenwasser der Dächer und befestigter Bereiche wird auf privaten Flächen in den Angerbereichen versickert, zugleich ist die Anlage einer zusätzlichen Wasserfläche im öffentlichen Grünzug im Westen denkbar.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die strukturell eigenständige Arbeit überzeugt mit einer klaren Abfolge von Anger- und Hofräumen, die sich großzügig zum Landschaftsraum öffnen, somit der besonderen Qualität des Ortes Rechnung tragen und vor allem eine geringstmögliche Beeinträchtigung des Ausblicks aus den Bestandsgebäuden an der Lipperheidestraße zum Landschaftsraum hin gewährleisten.
Zwischen subtil geknickten dreigeschossigen Zeilen bilden sich aufweitende Angerräume, an denen folgerichtig die Adressen und Eingänge für die Wohnnutzung angeordnet sind und die in deutlichem Kontrast zu den grünen Gartenhöfen stehen. Kontrovers diskutiert wird die Länge der Zeilen, die dem Preisgericht jedoch wegen ihren niedrigen Bauhöhen und ihren lebendigen Abweichungen von der starren Geradlinigkeit mehrheitlich als unproblematisch erscheint. Dennoch wären etwas stärkere Brechungen in der Grundrisskontur der Zeilen und in ihren Silhouetten vorstellbar.
Die Zeilen sind darüber hinaus für vielfältige Bau- und Wohnformen ideal flexible Konfigurationstypen. Sie eignen sich gleichermaßen für Geschosswohnungsbau in attraktiver Südausrichtung, wie für gereihte Stadthäuser mit individuellen Gartenhöfen. Nicht nachvollziehbar allerdings ist der typologische Wechsel an der Polkostraße, da der Angerraum hier an Eindeutigkeit verliert.
Die südlich gelegene EOF-Nutzung ist deutlich dichter, aber so durchaus vorstellbar und typologisch vom Wohnungsbau zu lösen (leichte Unterschreitung der Abstandsflächen).
Die Kita ist hinsichtlich Lage und Orientierung nicht unproblematisch, da die Nordlage der Freifläche bei der üblichen Orientierung der Gruppenräume nach Süden Zuordnungserfordernisse missachtet.
Die rhythmisch differenzierte Abfolge von Erschließungsangern und Gartenzonen ist sehr überzeugend. Sie ermöglicht neben einer klaren Adressbildung ein hohe Vielfalt an Nutzungstypen.
Der Grünzug im Osten gibt Raum für eine abwechslungsreiche Freiraumnutzung.
Die Verwendung des Versickerungswassers wird an sich begrüßt, die Nutzung als Spielbach erscheint unrealistisch. Für das öffentliche Grün am Landschaftsraum wäre eine deutlichere Ausprägung, die auch Platz für Jugendspiel böte, wünschenswert gewesen. Die Dominanz der Sickermulden – auch im Bereich der Angerräume – erscheint bedenklich. Die Anger bergen jedoch in ihrer verkehrsfreien Ausbildung großes Potenzial als Spiel- und Kommunikationsräume und vernetzen beinahe beiläufig mit dem bestehenden Quartier.
Die verkehrliche Erschließung ist grundsätzlich tragfähig, allerdings fehlen eine präzise Gestaltung der öffentlichen Verkehrsflächen, sowie die Wendeanlagen jeweils am Ende der verlängerten Polkostraße und an der geplanten Nord-Süd verlaufenden Erschließungsstraße.
Zwischen subtil geknickten dreigeschossigen Zeilen bilden sich aufweitende Angerräume, an denen folgerichtig die Adressen und Eingänge für die Wohnnutzung angeordnet sind und die in deutlichem Kontrast zu den grünen Gartenhöfen stehen. Kontrovers diskutiert wird die Länge der Zeilen, die dem Preisgericht jedoch wegen ihren niedrigen Bauhöhen und ihren lebendigen Abweichungen von der starren Geradlinigkeit mehrheitlich als unproblematisch erscheint. Dennoch wären etwas stärkere Brechungen in der Grundrisskontur der Zeilen und in ihren Silhouetten vorstellbar.
Die Zeilen sind darüber hinaus für vielfältige Bau- und Wohnformen ideal flexible Konfigurationstypen. Sie eignen sich gleichermaßen für Geschosswohnungsbau in attraktiver Südausrichtung, wie für gereihte Stadthäuser mit individuellen Gartenhöfen. Nicht nachvollziehbar allerdings ist der typologische Wechsel an der Polkostraße, da der Angerraum hier an Eindeutigkeit verliert.
Die südlich gelegene EOF-Nutzung ist deutlich dichter, aber so durchaus vorstellbar und typologisch vom Wohnungsbau zu lösen (leichte Unterschreitung der Abstandsflächen).
Die Kita ist hinsichtlich Lage und Orientierung nicht unproblematisch, da die Nordlage der Freifläche bei der üblichen Orientierung der Gruppenräume nach Süden Zuordnungserfordernisse missachtet.
Die rhythmisch differenzierte Abfolge von Erschließungsangern und Gartenzonen ist sehr überzeugend. Sie ermöglicht neben einer klaren Adressbildung ein hohe Vielfalt an Nutzungstypen.
Der Grünzug im Osten gibt Raum für eine abwechslungsreiche Freiraumnutzung.
Die Verwendung des Versickerungswassers wird an sich begrüßt, die Nutzung als Spielbach erscheint unrealistisch. Für das öffentliche Grün am Landschaftsraum wäre eine deutlichere Ausprägung, die auch Platz für Jugendspiel böte, wünschenswert gewesen. Die Dominanz der Sickermulden – auch im Bereich der Angerräume – erscheint bedenklich. Die Anger bergen jedoch in ihrer verkehrsfreien Ausbildung großes Potenzial als Spiel- und Kommunikationsräume und vernetzen beinahe beiläufig mit dem bestehenden Quartier.
Die verkehrliche Erschließung ist grundsätzlich tragfähig, allerdings fehlen eine präzise Gestaltung der öffentlichen Verkehrsflächen, sowie die Wendeanlagen jeweils am Ende der verlängerten Polkostraße und an der geplanten Nord-Süd verlaufenden Erschließungsstraße.
Lageplan städtebauliche Einbindung
©Köstlbacher Miczka Architektur Urbanistik und Wamsler Rohloff Wirzmüller FreiRaumArchitekten
Bezug zur Würmaue
Lageplan Quartier
Piktogramm Öffnung zur Landschaft
Piktogramm Erschließung
Schnitt Nord-Süd
Schnitt West-Ost
Modellfoto - Blick von Osten