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Offener Wettbewerb | 11/2011

Projektwettbewerb im offenen Verfahren für Landschaftsarchitekten, Gesamtkonzept Umgebung Bundeshaus Bern

3. Rang / 3. Preis

Hackl Hofmann Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Die Freianlagen werden als einheitlich gestaltetes und grosszügiges "Parkett" verstanden, das sich zwischen Bundesgasse, Bastion, kleiner Schanze und Hotel Bellevue Palace aufspannt.
Das schlichte und zurückhaltende Konzept bildet einen ruhigen Rahmen, in dem die historischen Gebäude zur Geltung kommen und ihrer Bedeutung entsprechend gewürdigt werden. Hinsichtlich der Geschichte des Ortes werden die Bastionsmauern zum „Band des Bundes“ ausgebildet.
Die Vannazhalde wird in Anlehnung an die historische Überlieferung zu einem terrassierten Obstbaumgarten entwickelt, um die Bundesgärtnerei in ihrer derzeitigen Position zu unterstützen. Die Vegetation wird nur zurückhaltend eingesetzt, um das Bild des Gebäudeensembles nicht zu stören.

Der oben beschriebene Rahmen wird durch längsformatige, parkettartig verlegte Natursteinplatten gebildet, die sich in ihrer Farblichkeit an die Gebäudemauern anlehnen. Die Platten nehmen das Format des Belages des Bundesplatzes wieder auf.

Das Gesamtensemble wird als bedeutende Landmarke begriffen. Um das gesamte Ensemble in seiner Fernwirkung zu stärken und zu klären, werden die Baumpflanzungen mit besonderer Rücksichtnahme auf die Sichtbarkeit der Fassaden gewählt: geschnittene Bäume vor den Seitenfassaden der Bundeshäuser Ost und West beschatten die Promenade, stellen die Mittelgebäude jedoch frei. Dem selben Grundsatz folgen die Obstbäume der Vannazhalde, die eher niedrig bleiben. Auf Lichtmasten wird verzichtet.

Bundeskanzel
Die Rasenfläche wird in ihrer bestehenden Form weitgehend erhalten, jedoch durch seine Niveauerhöhung auf etwa 30 Zentimeter und den grosszügigen Einfassungen zu einem edlem Rasenteppich ausgebildet. Die offene Fläche ohne Bäume inszeniert diesen Ort mit seinen vielfältigen Blickbeziehungen. Der bestehende Brunnen wird mit Flusskieselpflaster eingefasst.

Ehrenhof West
Die kürzlich neu angelegten Flächen können in die Planung problemlos integriert werden. Die historischen Rasenflächen liegen auf leicht höherem Niveau als grüne Intarsie im Flusskieselpflaster. Der baumfreie Rasenteppich stärkt die Wahrnehmbarkeit des Ensembles und der Berna.

Ehrenhof Ost
Wie beim Ehrenhof West liegen die Rasenteppiche leicht erhöht, scheinbar schwebend über dem Pflasterparkett. Das Wasserthema, das auf dem Bundesplatz in Form von Springstrahlen, sowie auf dem Ehrenhof West in Form des Berna-Brunnens in Erscheinung tritt, wird auch für den Ehrenhof Ost vorgeschlagen. Eine glatte, ruhige Wasserfläche auf Bodenniveau bereichert durch verschiedene Spiegelungen die Wahrnehmung der Fassaden des Hofes.

Entlang der Fahrbahn entwickeln sich aus den Natursteinplatten quadratische Kuben, die die Platten des Parketts in die dritte Dimension heben. Sie lassen den Stein und seine Struktur erfahrbar machen und dienen eher nebenher als informelle Elemente zum kurzen Ausruhen für Touristen und als Absperrung gegen Befahren und Parkieren.