Städtebaulich-architektonisches und freiraumplanerisches Gutachterverfahren | 04/2024
Quartiersentwicklung ehemaliges Thyssen-Areal in Köln-Ehrenfeld
©wulf architekten
3. Rang
Stadtplanung / Städtebau
-
Verfasser:
-
Mitarbeitende:
Felix Horn, Anna Lenz, Javier Naranjo, Maria Matsouki, matthias wolff
Landschaftsarchitektur
Erläuterungstext
Ehrenfeld, der lebendige Stadtteil unweit der Kölner City, befindet sich in einem Prozess des Wandels: von einem Industriestandort hin zu einem urbanen Lebens- und Dienstleistungsquartier. An der Oskar-Jäger-Straße bestimmt das denkmalgeschützte ehemalige Verwaltungsgebäude der Firma Thyssen-Krupp das Bild, während an der Vogelsanger Straße mehrere Bautypologien aneinandergereiht sind, die jede für sich typisch sind und die gerade durch ihre Heteroginität reizvoll sind. Das rund 21.000 Quadratmeter große Quartier soll öffentlich zugänglich gemacht werden und Raum für Innovation, Kultur und kreativen Austausch bieten, wobei möglichst viel von der historisch gewachsenen Charakteristik erhalten bleiben soll. Entlang der Straßen sieht der Entwurf gezielt inszenierte Öffnungen in ein vielfältiges Innenleben des Areals vor - bei weitestgehendem Erhalt der Fassaden und Randstrukturen.
Die Tragstruktur der ehemaligen Freihalle wird am bestehenden Ort erhalten und bildet als „Markthalle“ den Mittelpunkt des Quartiers. Unter einem Dach aus Glas und Photovoltaik entwickelt sich eine dreiteilige, zweigeschossige Baustruktur für Marktstände, Veranstaltung, Handel, Dienstleistung und Gastronomie. Diese steht über dem teilweise überdachten Außenraum - einem urbanen „Playground“ - im Dialog mit dem denkmalgeschützten Gebäude an der Oskar-Jäger-Straße.
Im östlichen Bereich des Areals gelingt eine Verdichtung mit Hilfe von kurzen Riegelbauten, die den Konstruktionsrhythmus der historischen Fertigungshalle aufnehmen. Im Norden kulminiert die Baustruktur in einem 15- geschossigen Turmhaus, das mit den bestehenden und geplanten Hochpunkten in der Umgebung korrespondiert. Durch die Neugestaltung des ehemaligen Thyssen-Krupp-Standorts an der Oskar-Jäger-Straße entsteht ein kommunikatives urbanes Parkett. Die Kombination aus historischen Gebäudeteilen und modernen Strukturen schafft vielfältige und multicodierte Freiräume mit Plaza, Live Music Hall, Mobility Hub und der zentralen Markthalle.
Die Tragstruktur der ehemaligen Freihalle wird am bestehenden Ort erhalten und bildet als „Markthalle“ den Mittelpunkt des Quartiers. Unter einem Dach aus Glas und Photovoltaik entwickelt sich eine dreiteilige, zweigeschossige Baustruktur für Marktstände, Veranstaltung, Handel, Dienstleistung und Gastronomie. Diese steht über dem teilweise überdachten Außenraum - einem urbanen „Playground“ - im Dialog mit dem denkmalgeschützten Gebäude an der Oskar-Jäger-Straße.
Im östlichen Bereich des Areals gelingt eine Verdichtung mit Hilfe von kurzen Riegelbauten, die den Konstruktionsrhythmus der historischen Fertigungshalle aufnehmen. Im Norden kulminiert die Baustruktur in einem 15- geschossigen Turmhaus, das mit den bestehenden und geplanten Hochpunkten in der Umgebung korrespondiert. Durch die Neugestaltung des ehemaligen Thyssen-Krupp-Standorts an der Oskar-Jäger-Straße entsteht ein kommunikatives urbanes Parkett. Die Kombination aus historischen Gebäudeteilen und modernen Strukturen schafft vielfältige und multicodierte Freiräume mit Plaza, Live Music Hall, Mobility Hub und der zentralen Markthalle.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Grundstruktur bleibt homogen und konsequent und wird in allen von der Jury angeregten Verbesserungsoptionen sehr gut überarbeitet. Die behutsame Transformation gelingt, die DNA Ehrenfelds wird erkannt und mit Innovationsaspekten bereichert. Hierbei ist vor allem die Körnung und der Maßstab der östlichen Kammstruktur „aus einem Guß“ und mit folgerichtiger Überhöhung durch das 16-geschossige Hochhaus nach Norden zur Bahntrasse positiv zu erwähnen.
Die „Markhalle“ bietet einige Nutzungsoptionen, durch die Einbauten bleibt aber die beeindruckende Gesamtatmosphäre der Halle etwas hinter den Erwartungen zurück, obwohl die Botschaften für mehr Nutzfläche deutlich honoriert werden.
Das Freiraumkonzept ist im Vergleich zu den vorangegangenen Phasen sehr differenziert ausgearbeitet und bietet für die zeitgemäßen Diskussionen rund um die Resilienz Ehrenfelds hervorragende Angebote.
Insgesamt wird in der Jury das Spannungsfeld einer präzisen städtebaulichen Setzung und dem Wunsch nach mehr Differenzierung für den unverwechselbaren Ort Ehrenfeld kontrovers diskutiert.
©wulf architekten
©wulf architekten
©wulf architekten; Modell: Béla Berec