Nichtoffener Wettbewerb | 11/2024
Quartiersentwicklung Konradsiedlung in Regensburg
©Maisch Wolf Architekten
Perspektive
1. Preis
Architektur, Stadtplanung / Städtebau
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Verfasser:
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Mitarbeitende:
Erläuterungstext
Städtebau und Freiraum
Die Konradsiedlung Regensburg wird unter dem Modellvorhaben des Experimentellen Wohnungsbaus „Weiternutzen. Weiterentwickeln. Weiterbauen. Nachhaltiger Wohnungsbau im Bestand“ mit einer angemessenen Dichte und Rücksichtnahme auf den Bestand städtebaulich nachverdichtet. Die Frei- und Grünräume der vorhandenen Parklandschaft werden unter der Leitidee „Wohnen im Park“ in ihren Aufenthaltsqualitäten verbessert und ganzheitlich weiterentwickelt.
Umbau, Modernisierung, Aufstockung und Erweiterung – Neue Wohnungen
Unter Abwägung aller Parameter haben wir uns bei der Nachverdichtung für eine eingeschossige Aufstockung in leichter Holzbauweise entschieden. Somit entstehen in der Konradsiedlung in der Schlesierstraße 2/4/6 sechs neue Wohnungen im bewohnten Zustand, in der Schlesierstraße 26/28/30 sieben neue Wohnungen im unbewohnten Zustand und in der Schlesierstraße 41/43/45/47 acht neue Wohnungen im unbewohnten Zustand, insgesamt somit 21 neue Wohnungen. Diese Wohnungen werden über zwei außenliegende Treppenhäuser und einen Lift über einen aufgeständerten Laubengang barrierefrei erschlossen.
Die 80 Bestandswohnungen in jeweils 4 Geschossen werden geringfügig umgebaut und modernisiert sowie durch das Einpacken der bestehenden Balkone erweitert, so dass auch diese Mietwohnungen mit der barrierefreien Erschließung über Laubengänge gem. den Förderrichtlinien WFB 2023 förderfähig werden.
Architektur und Gestaltung – Grünes Zimmer und Kommunikationszimmer
Die Grundrisse und die Wohnqualität werden durch vorgestellte Regale gesteigert, auf der Süd- und Westseite thermisch getrennte Freisitze als erweiterter Wohnraum = Grünes Zimmer und auf der Nord- oder Ostseite eigenständige Laubengänge als gemeinschaftliche Erschließungszone = Kommunikationszimmer. Die Grundrisse sind über 4 Geschosse in Massivbauweise gestapelt, der Innenausbau erfolgt mit leichten GK-Wänden, die Installationsmedien erfolgen ohne Verzug über alle Ebenen. Die eingeschossige Aufstockung erfolgt in aufgeständerter und leichter Holzbauweise, alle tragenden Wände und Decken sind mit Holz-Brettschichtplatten ausgeführt. Die vor die Gebäudehülle gestellten Regale sind als leichte Stahlkonstruktion mit Ausfachungen in Holz oder Stahltrapezblech ausgeführt. Die alte Gebäudehülle (Faserzementplatten) wird durch eine vorgehängte Holzfassade ersetzt, die mit Keimfarben laminiert wird und gesimsartige Brandriegel aus Holz mit Metallauflage erhält. Die Fassaden an den Laubengängen sind aus Brandschutzgründen mit Streckmetall-Paneelen verkleidet.
Ganzheitliches Quartierskonzept – Alle Wohnungen barrierefrei und förderfähig gem. WFB 2023
Das gewählte Konzept der Erweiterungen und der Aufstockungen lässt sich auf die gesamte Konradsiedlung übertragen, alle Wohnungen können somit barrierefrei erschlossen werden und alle Wohnungen entsprechen den Wohnraumförderungsbestimmungen WFB 2023. Somit kann bei der vorläufigen Stellplatzermittlung für das Gesamtquartier von einem Mobilitätskonzept mit dem Faktor 0,8 oder evtl. noch besser ausgegangen werden.
Brandschutz und Feuerwehr
Die FW-Zufahrten auf dem Grundstück werden zugunsten von Versickerungsflächen erheblich reduziert. Bei den modernisierten und aufgestockten Gebäuden sind aufgrund der Laubengänge mit 2 voneinander unabhängigen Treppenhäusern und einem Lift keine FW-Anleiterungen erforderlich, einzig die südlichen FW-Zufahrten der beiden bereits erfolgten Nachverdichtungen „Wohnen in allen Lebenslagen“ müssen erhalten werden. Der landschaftlichen Versiegelung mit Feuerwehrzufahrten und angegliederten oberirdischen Stellplätzen wird mit dem neuen Stellplatzkonzept entgegengewirkt.
Stellplatzkonzept – Entsiegelung
Die im 1. Schritt erforderlichen 52 Stellplätze werden in neuen Parkpaletten auf dem Standort von bestehenden Tiefgaragenflächen in die Erde eingelassen. Durch die Überbauung der Tiefgaragenflächen entsteht keine zusätzliche Versiegelung von Freiflächen. Im 2. Schritt können dann bei Anwendung eines Mobilitätskonzeptes von mind. 0,8 weitere oberirdische Stellplätze aus den wertvollen Grünräumen in kleine Tiefgaragenerweiterungen und Parkpaletten umgruppiert werden. Die über ein Steg- und Wegsystem verbundenen Dachflächen der Parkpaletten werden intensiv begrünt und durch Sport und Spiel intensiv genutzt.
Klimaschutz. Klimaanpassung. Nachhaltigkeit
Durch folgende Maßnahmen werden wir versuchen, das QNG-Qualitätssiegel und den Gebäudestandard KFW-Effizienzhaus 40 zu erreichen:
Optimierung der Gebäudehülle, Balkone = Grüne Zimmer und Laubengänge und Treppen = Kommunikationszimmer vor die thermische Hülle gestellt, Fenster auf Mindestmaß reduziert: kein in die Hülle integrierter Sonnenschutz erforderlich, Sonnenschutzvorhänge vor den Balkonen und Freisitzen = Sommerlicher Wärmeschutz,
Energie: BHKW weiter betrieben, Wärmestationen in Häusern, PV-Anlagen auf den extensiv begrünten Dächern, Wärmepumpen, Warmwasser über Frischwasserstationen.
Freianlagen Konradsiedlung
Die vorhandenen Qualitäten der Siedlung mit altem Baumbestand und offenen parkähnlichen Strukturen werden aufgegriffen und intensiviert.
Der ruhende oberirdische PKW-Verkehr wird auf ein notwendiges Mindestmaß beschränkt und mit Rasenfugenpflaster ausgebildet. Insgesamt wird das bestehende Wegesystem weiter genutzt um eine Neuversiegelung von Flächen zu vermeiden. Die Verwendung von Wegebelägen aus Recyclingbeton und Sickerfuge trägt zudem zur Erhöhung der ökologischen Qualitäten des Quartiers bei.
Auf dem Standort der Tiefgaragenflächen entstehen zwei neue in die Erde eingelassene Parkpaletten, deren Dachflächen Spiel und Sportangebote beheimaten. Über ein Steg- und Wegesystem in das Kletter-, Schaukel- und Abenteuerelemente integriert sind werden die neuen Flächen miteinander verbunden und an die Grünverbindung zum Aberdeen Park angebunden.
Es entsteht ein Spiel und Aktionsband im Herzen des Quartiers.
Kontrastierend hierzu werden die zum Zentrum führenden Erschließungsbereiche sowie der Grüne Saum des Quartiers naturnah und reduziert gestaltet. Wildwiesen mit altem Baumbestand begleiten die Gebäude. Locker eingestreute Sitzinseln laden zum Verweilen und Entspannen in diesen Bereichen ein.
Entlang der Gebäude rahmen Pflanzungen aus Gräsern, Stauden und heimischen Sträuchern die Erdgeschoss- und Eingangsbereiche.
Versickerungsflächen in Form von vertieften Mulden werden im Bereich der frei gewordenen Parkplatzflächen verortet, so dass sich die Versickerungseinrichtungen in die Landschaft eingliedern ohne Eingriffe in Wurzelbereiche der Bäume zu verursachen.
Infrastrukturelle Elemente wie Fahrradparker und Müllstationen werden kompakt in Nebengebäuden dezentral an den jeweiligen Zufahrten verortet. Durch die Lage von PKW- Stellplätzen, Müll und Fahrrädern in den straßennahen Bereichen, gelingt es, den zentralen Mittelbereich in großen Bereichen zu entsiegeln und die Leitidee „Wohnen im Park“ mit qualitätsvollen Frei- und Grünräumen um zu setzen.
Die Konradsiedlung Regensburg wird unter dem Modellvorhaben des Experimentellen Wohnungsbaus „Weiternutzen. Weiterentwickeln. Weiterbauen. Nachhaltiger Wohnungsbau im Bestand“ mit einer angemessenen Dichte und Rücksichtnahme auf den Bestand städtebaulich nachverdichtet. Die Frei- und Grünräume der vorhandenen Parklandschaft werden unter der Leitidee „Wohnen im Park“ in ihren Aufenthaltsqualitäten verbessert und ganzheitlich weiterentwickelt.
Umbau, Modernisierung, Aufstockung und Erweiterung – Neue Wohnungen
Unter Abwägung aller Parameter haben wir uns bei der Nachverdichtung für eine eingeschossige Aufstockung in leichter Holzbauweise entschieden. Somit entstehen in der Konradsiedlung in der Schlesierstraße 2/4/6 sechs neue Wohnungen im bewohnten Zustand, in der Schlesierstraße 26/28/30 sieben neue Wohnungen im unbewohnten Zustand und in der Schlesierstraße 41/43/45/47 acht neue Wohnungen im unbewohnten Zustand, insgesamt somit 21 neue Wohnungen. Diese Wohnungen werden über zwei außenliegende Treppenhäuser und einen Lift über einen aufgeständerten Laubengang barrierefrei erschlossen.
Die 80 Bestandswohnungen in jeweils 4 Geschossen werden geringfügig umgebaut und modernisiert sowie durch das Einpacken der bestehenden Balkone erweitert, so dass auch diese Mietwohnungen mit der barrierefreien Erschließung über Laubengänge gem. den Förderrichtlinien WFB 2023 förderfähig werden.
Architektur und Gestaltung – Grünes Zimmer und Kommunikationszimmer
Die Grundrisse und die Wohnqualität werden durch vorgestellte Regale gesteigert, auf der Süd- und Westseite thermisch getrennte Freisitze als erweiterter Wohnraum = Grünes Zimmer und auf der Nord- oder Ostseite eigenständige Laubengänge als gemeinschaftliche Erschließungszone = Kommunikationszimmer. Die Grundrisse sind über 4 Geschosse in Massivbauweise gestapelt, der Innenausbau erfolgt mit leichten GK-Wänden, die Installationsmedien erfolgen ohne Verzug über alle Ebenen. Die eingeschossige Aufstockung erfolgt in aufgeständerter und leichter Holzbauweise, alle tragenden Wände und Decken sind mit Holz-Brettschichtplatten ausgeführt. Die vor die Gebäudehülle gestellten Regale sind als leichte Stahlkonstruktion mit Ausfachungen in Holz oder Stahltrapezblech ausgeführt. Die alte Gebäudehülle (Faserzementplatten) wird durch eine vorgehängte Holzfassade ersetzt, die mit Keimfarben laminiert wird und gesimsartige Brandriegel aus Holz mit Metallauflage erhält. Die Fassaden an den Laubengängen sind aus Brandschutzgründen mit Streckmetall-Paneelen verkleidet.
Ganzheitliches Quartierskonzept – Alle Wohnungen barrierefrei und förderfähig gem. WFB 2023
Das gewählte Konzept der Erweiterungen und der Aufstockungen lässt sich auf die gesamte Konradsiedlung übertragen, alle Wohnungen können somit barrierefrei erschlossen werden und alle Wohnungen entsprechen den Wohnraumförderungsbestimmungen WFB 2023. Somit kann bei der vorläufigen Stellplatzermittlung für das Gesamtquartier von einem Mobilitätskonzept mit dem Faktor 0,8 oder evtl. noch besser ausgegangen werden.
Brandschutz und Feuerwehr
Die FW-Zufahrten auf dem Grundstück werden zugunsten von Versickerungsflächen erheblich reduziert. Bei den modernisierten und aufgestockten Gebäuden sind aufgrund der Laubengänge mit 2 voneinander unabhängigen Treppenhäusern und einem Lift keine FW-Anleiterungen erforderlich, einzig die südlichen FW-Zufahrten der beiden bereits erfolgten Nachverdichtungen „Wohnen in allen Lebenslagen“ müssen erhalten werden. Der landschaftlichen Versiegelung mit Feuerwehrzufahrten und angegliederten oberirdischen Stellplätzen wird mit dem neuen Stellplatzkonzept entgegengewirkt.
Stellplatzkonzept – Entsiegelung
Die im 1. Schritt erforderlichen 52 Stellplätze werden in neuen Parkpaletten auf dem Standort von bestehenden Tiefgaragenflächen in die Erde eingelassen. Durch die Überbauung der Tiefgaragenflächen entsteht keine zusätzliche Versiegelung von Freiflächen. Im 2. Schritt können dann bei Anwendung eines Mobilitätskonzeptes von mind. 0,8 weitere oberirdische Stellplätze aus den wertvollen Grünräumen in kleine Tiefgaragenerweiterungen und Parkpaletten umgruppiert werden. Die über ein Steg- und Wegsystem verbundenen Dachflächen der Parkpaletten werden intensiv begrünt und durch Sport und Spiel intensiv genutzt.
Klimaschutz. Klimaanpassung. Nachhaltigkeit
Durch folgende Maßnahmen werden wir versuchen, das QNG-Qualitätssiegel und den Gebäudestandard KFW-Effizienzhaus 40 zu erreichen:
Optimierung der Gebäudehülle, Balkone = Grüne Zimmer und Laubengänge und Treppen = Kommunikationszimmer vor die thermische Hülle gestellt, Fenster auf Mindestmaß reduziert: kein in die Hülle integrierter Sonnenschutz erforderlich, Sonnenschutzvorhänge vor den Balkonen und Freisitzen = Sommerlicher Wärmeschutz,
Energie: BHKW weiter betrieben, Wärmestationen in Häusern, PV-Anlagen auf den extensiv begrünten Dächern, Wärmepumpen, Warmwasser über Frischwasserstationen.
Freianlagen Konradsiedlung
Die vorhandenen Qualitäten der Siedlung mit altem Baumbestand und offenen parkähnlichen Strukturen werden aufgegriffen und intensiviert.
Der ruhende oberirdische PKW-Verkehr wird auf ein notwendiges Mindestmaß beschränkt und mit Rasenfugenpflaster ausgebildet. Insgesamt wird das bestehende Wegesystem weiter genutzt um eine Neuversiegelung von Flächen zu vermeiden. Die Verwendung von Wegebelägen aus Recyclingbeton und Sickerfuge trägt zudem zur Erhöhung der ökologischen Qualitäten des Quartiers bei.
Auf dem Standort der Tiefgaragenflächen entstehen zwei neue in die Erde eingelassene Parkpaletten, deren Dachflächen Spiel und Sportangebote beheimaten. Über ein Steg- und Wegesystem in das Kletter-, Schaukel- und Abenteuerelemente integriert sind werden die neuen Flächen miteinander verbunden und an die Grünverbindung zum Aberdeen Park angebunden.
Es entsteht ein Spiel und Aktionsband im Herzen des Quartiers.
Kontrastierend hierzu werden die zum Zentrum führenden Erschließungsbereiche sowie der Grüne Saum des Quartiers naturnah und reduziert gestaltet. Wildwiesen mit altem Baumbestand begleiten die Gebäude. Locker eingestreute Sitzinseln laden zum Verweilen und Entspannen in diesen Bereichen ein.
Entlang der Gebäude rahmen Pflanzungen aus Gräsern, Stauden und heimischen Sträuchern die Erdgeschoss- und Eingangsbereiche.
Versickerungsflächen in Form von vertieften Mulden werden im Bereich der frei gewordenen Parkplatzflächen verortet, so dass sich die Versickerungseinrichtungen in die Landschaft eingliedern ohne Eingriffe in Wurzelbereiche der Bäume zu verursachen.
Infrastrukturelle Elemente wie Fahrradparker und Müllstationen werden kompakt in Nebengebäuden dezentral an den jeweiligen Zufahrten verortet. Durch die Lage von PKW- Stellplätzen, Müll und Fahrrädern in den straßennahen Bereichen, gelingt es, den zentralen Mittelbereich in großen Bereichen zu entsiegeln und die Leitidee „Wohnen im Park“ mit qualitätsvollen Frei- und Grünräumen um zu setzen.
Beurteilung durch das Preisgericht
Mit der Aufstockung von jeweils einem Geschoss gelingt eine für das bestehende Ensemble städtebaulich gut verträglich Nachverdichtung. Um die Freiraumqualitäten mit dem alten Baumbestand und teilweise parkähnlichen Bereichen zu stärken und aufzuwerten werden die oberirdische PKWStellflächen auf das erforderliche Mindestmaß reduziert. Als Ersatz werden am Standort der bestehenden Tiefgaragen zwei halb in die Erde eingelassene Parkpaletten geschaffen, deren Dächer geschickt dem Spielen und Sport dienen. Ob mit diesem an sich gescheiten Ansatz die erforderliche Anzahl Stellplätze tatsächlich nachgewiesen werden kann und ob diese auch wirtschaftlich realisierbar sind, wäre weiter zu prüfen. Den beiden geraden Zeilen, Schlesierstraße 2/4/6 in bewohntem Zustand und die Schlesierstraße 26/28/30 in unbewohntem Zustand, wird jeweils eine einfache Laubengangerschließung mit einem Aufzug in der Mitte und Treppen an den beiden Enden vorgesetzt. Dadurch werden sowohl die bestehenden Wohnungen wie auch jene in der Aufstockung durchwegs barrierefrei zugänglich. Das Absetzen des Laubengangs von der Fassade gewährleistet angemessenen Schutz der Privatsphäre für die Wohnräume. Die nach der Entkernung und Erstellung neuer Geschossdecken gewonnenen Treppenhausflächen werden den jeweils angrenzenden Wohnungen zugeteilt. Der Vorschlag ist angenehm einfach und auch der Vorschlag zur schrittweisen baulich-konstruktiven Umsetzung, dargestellt in klar verständlichen Isometrien, ist gut nachvollziehbar und plausibel. Die Erschließung in bewohntem Zustand durch die Küche erscheint schwierig und sollte an den Grundrisslayout im unbewohnten Zustand angeglichen werden. Die bestehenden Loggien an der Südfassade werden als willkommene und gut nutzbare Erweiterung den Wohnungen zugeschlagen und durch eine vorgestellte Balkonschicht ersetzt. Mit wenigen, gezielten Eingriffen gelingt hier eine überzeugende Aufwertung der Wohnqualität. In der Aufstockung wird die Chance für eine zeitgemäße, großzügigere Raumteilung, welche der Neubau trotz Abstützen auf der bestehenden Tragstruktur der unteren Geschosse zulässt, genutzt.
Die Anpassung der Grundrisse an die barrierefreie Erschließung, großzügigere Freiflächen sowie die Aufstockung der Schlesierstraße 41-47 gelingt auf analoge und insgesamt ebenso überzeugende Weise. Die Laubengänge, als konventionelle und langlebige Stahlkonstruktion mit Betonverbund-decke vorgeschlagen, und die Balkonschichten in analoger Bauweise verhelfen den Bestandsbauten zusammen mit den mit Lärchenholz verschalten Stirnfassaden zu einem neuen architektonischen Ausdruck. Die filigrane Konstruktion und das Spiel mit Rankpflanzen erzeugen einen lebendigen Charakter, der dem Anspruch an ‘Wohnen im Park’ sehr gut entspricht. Das energetische Ziel des Beitrags ist, ein KFW40 (gegebenenfalls mit QNG-Qualitätssiegel) zu erreichen. Das energetische Konzept basiert auf einem Weiterbetrieb der vorhandenen Fernwärmeversorgung, welches durch Wärmepumpen und PV-Anlagen auf den Dächern ergänzt wird. Das Warmwasser wird hygienisch einwandfrei über Frischwasserstationen bereitet. Das vorgeschlagene Modernisierungskonzept zeigt übertragbare Lösungen für den Gebäudebestand im gesamten Quartier auf. Die innere Nachverdichtung, nämlich zusätzlichen Wohnraum auf bestehendem Fußabdruck zu schaffen, entspricht den zeitgemäßen Anforderungen der Nachhaltigkeit. Darüber hinaus zeugen die auf das minimal notwenige Maß reduzierten, sorgfältig gesetzten Eingriffe von einer Haltung, die durchaus Modellcharakter für das klimagerechte Modernisieren und Erweitern von Siedlungen aus der Nachkriegszeit aufweist. Das vorhandene Aktionsband im Herzen des Quartiers wird aufgewertet und zusätzlich durch zwei auf den Dächern bespielbare Parkpaletten ergänzt, die eine fußläufige Verbindung zum umgebenden Wegesystem ermöglichen. Stellplätze zwischen den Zeilen werden näher an die Schlesierstraße gerückt, allerdings werden in diesem Zuge nicht abschließend die Feuerwehrzufahrten dargestellt. Eingestreute Sitzinseln laden die Bewohnerinnen zum Verweilen ein. Baumpflanzungen werden schlüssig ergänzt. Durch die konsequente Entsiegelung der Flächen und der Situierung der Infrastruktur wie Müll und Fahrräder am Rand entsteht ein insgesamt sehr qualitätvoller Freiraum.
©Maisch Wolf Architekten
Lageplan
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Schwarzplan
©Maisch Wolf Architekten
Schnitt durch die Konradsiedlung
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Konzept
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Perspektive Laubengang
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Isometrien
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Grundrisse
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Grundrisse
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Südansicht
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Nordansicht
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Detail
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Blick Laubengang
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Energiekonzept
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Modell