Nichtoffener Wettbewerb | 12/2019
Quartiersentwicklung Strütle/Weiher in Pfrondorf
©Studio Wessendorf
2. Preis
Landschaftsarchitektur
Beurteilung durch das Preisgericht
Städtebau
Der Entwurf 1004 überzeugt durch ein gut gestaffelte und die Umgebung in Richtung und Körnigkeit sensibel aufnehmende Bebauungsstruktur. Die Gebäudemassen nehmen prinzipiell von Süden nach Norden zu und schaffen einen angenehmen Zusammenhang zwischen Wohngebieten und den Gewerbebauten der Fa. Brennenstuhl. Der Entwurf bietet dabei in einem „Dorfbaukasten“ unterschiedliche Bautypologien an, die in einem Blockrandgefüge gemischt werden, so dass sich insgesamt eine abwechslungsreiche, aber auch wiederkennbare und adressbildende Bebauung ergibt. Besonders positiv wird die feingliedrige Anordnung von Sonderbauten am Dorfplatz bewertet wie auch die Anordnung des Gewerbes in Gewerbehöfen.
Freiraum
Das Freiraumkonzept aus Angerstraßen und einem Dorfplatz verstärkt den Ansatz, dörfliche Strukturen aufzugreifen, aber dennoch ein eigenständiges Quartier zu entwickeln. Vorhandene Wegebeziehungen werden aufgenommen, aber teilweise leicht versetzt oder abknickend fortgeführt, um sich in die kleinteilige Bebauungsstruktur einzufügen. Die im Norden querende Erschließungsstraße für das Gewerbe fällt in ihrer Gestaltung allerdings ab. Im Besonderen wird in Frage gestellt, ob sich angesichts fehlender Vorzonen in den südlich angrenzenden Gebäuden wie von der Verfasserin vorgesehen qualitätsvolles Wohnen oder öffentliche Erdgeschossnutzungen etablieren lassen.
Positiv wird die räumliche Fortführung der Süsserstraße über einen Wohnweg zum neuen Dorfplatz und weiter zur freien Landschaft bewertet, auch wenn dieser Zusammenhang im Modell deutlicher wird als in der angebotenen Freiraumgestaltung, da im westlichen Abschnitt die Erschließungsfunktion und private Vorgärten den öffentlichen Charakter der Querverbindung einschränken.
Die Einfügung von Angerstraßen als einem dörflichen Element wird begrüßt, unterstützen sie doch die Funktionen des Wohnens und der Nachbarschaft. Fraglich bleibt allerdings, ob die Angerstraßen angesichts ihrer engen Querschnitte die vielen ihr zugedachten Freiraumfunktionen bis hin zur Regenwasserretention und der Integration des Obstbaumbestand aufnehmen können. Insgesamt bietet der Entwurf unterdurchschnittlich wenig öffentliche Grünflächen an, was allerdings nicht mit einer negativen Bewertung verbunden wird, da der Entwurf überdurchschnittliche Qualitäten in der Straßenraum- und Hofgestaltung aufweist.
Verkehr
Die Verkehrserschließung mit wenigen Stellplätzen im öffentlichen Raum wird positiv beurteilt. Eine Zuführung in Höhe des Herwegweges ist allerdings nicht wie vorgesehen möglich, hier müsste nach Alternativen durch Erschließungen von Süden nachgedacht werden, was aber angesichts der Grundstruktur des Entwurfs auch möglich erscheint. Die Führung einer Busschleife durch das Quartier mit Anknüpfung an den Dorfplatz wird begrüßt, allerdings erscheinen die angebotenen Angerstraßenquerschnitte für eine Busdurchfahrt zu schmal.
Energie
Die kompakte Grundstruktur mit Doppel- und Reihenhäusern und Geschoßwohnungsbau ist für eine effiziente Bauweise und die Versorgung mit Nahwärme durchaus geeignet. Auf fast allen Dächern ist eine PV-Nutzung gut möglich. Auch das Energiekonzept ist plausibel, so dass der Entwurf insgesamt einen wichtigen Beitrag zum klimaverträglichen Bauen leisten kann.
Programm
Die Arbeit liegt bei den Programm-Kennwerten in einem weitgehend unkritischen Bereich. Allerdings wird die angestrebte Gewerbefläche um über 60% überschritten. Bei den Wohneinheiten mit Zielgruppenbildung unterschreitet der Entwurf hingegen die Ambition der Auslobung um 30%. Insgesamt stellt der Entwurf einen durchdachten und eigenständigen Beitrag zur Lösung der gestellten Aufgabe dar, der trotz höherer baulicher Dichten dennoch sensibel auf die örtliche Situation abgestimmt ist.
Der Entwurf 1004 überzeugt durch ein gut gestaffelte und die Umgebung in Richtung und Körnigkeit sensibel aufnehmende Bebauungsstruktur. Die Gebäudemassen nehmen prinzipiell von Süden nach Norden zu und schaffen einen angenehmen Zusammenhang zwischen Wohngebieten und den Gewerbebauten der Fa. Brennenstuhl. Der Entwurf bietet dabei in einem „Dorfbaukasten“ unterschiedliche Bautypologien an, die in einem Blockrandgefüge gemischt werden, so dass sich insgesamt eine abwechslungsreiche, aber auch wiederkennbare und adressbildende Bebauung ergibt. Besonders positiv wird die feingliedrige Anordnung von Sonderbauten am Dorfplatz bewertet wie auch die Anordnung des Gewerbes in Gewerbehöfen.
Freiraum
Das Freiraumkonzept aus Angerstraßen und einem Dorfplatz verstärkt den Ansatz, dörfliche Strukturen aufzugreifen, aber dennoch ein eigenständiges Quartier zu entwickeln. Vorhandene Wegebeziehungen werden aufgenommen, aber teilweise leicht versetzt oder abknickend fortgeführt, um sich in die kleinteilige Bebauungsstruktur einzufügen. Die im Norden querende Erschließungsstraße für das Gewerbe fällt in ihrer Gestaltung allerdings ab. Im Besonderen wird in Frage gestellt, ob sich angesichts fehlender Vorzonen in den südlich angrenzenden Gebäuden wie von der Verfasserin vorgesehen qualitätsvolles Wohnen oder öffentliche Erdgeschossnutzungen etablieren lassen.
Positiv wird die räumliche Fortführung der Süsserstraße über einen Wohnweg zum neuen Dorfplatz und weiter zur freien Landschaft bewertet, auch wenn dieser Zusammenhang im Modell deutlicher wird als in der angebotenen Freiraumgestaltung, da im westlichen Abschnitt die Erschließungsfunktion und private Vorgärten den öffentlichen Charakter der Querverbindung einschränken.
Die Einfügung von Angerstraßen als einem dörflichen Element wird begrüßt, unterstützen sie doch die Funktionen des Wohnens und der Nachbarschaft. Fraglich bleibt allerdings, ob die Angerstraßen angesichts ihrer engen Querschnitte die vielen ihr zugedachten Freiraumfunktionen bis hin zur Regenwasserretention und der Integration des Obstbaumbestand aufnehmen können. Insgesamt bietet der Entwurf unterdurchschnittlich wenig öffentliche Grünflächen an, was allerdings nicht mit einer negativen Bewertung verbunden wird, da der Entwurf überdurchschnittliche Qualitäten in der Straßenraum- und Hofgestaltung aufweist.
Verkehr
Die Verkehrserschließung mit wenigen Stellplätzen im öffentlichen Raum wird positiv beurteilt. Eine Zuführung in Höhe des Herwegweges ist allerdings nicht wie vorgesehen möglich, hier müsste nach Alternativen durch Erschließungen von Süden nachgedacht werden, was aber angesichts der Grundstruktur des Entwurfs auch möglich erscheint. Die Führung einer Busschleife durch das Quartier mit Anknüpfung an den Dorfplatz wird begrüßt, allerdings erscheinen die angebotenen Angerstraßenquerschnitte für eine Busdurchfahrt zu schmal.
Energie
Die kompakte Grundstruktur mit Doppel- und Reihenhäusern und Geschoßwohnungsbau ist für eine effiziente Bauweise und die Versorgung mit Nahwärme durchaus geeignet. Auf fast allen Dächern ist eine PV-Nutzung gut möglich. Auch das Energiekonzept ist plausibel, so dass der Entwurf insgesamt einen wichtigen Beitrag zum klimaverträglichen Bauen leisten kann.
Programm
Die Arbeit liegt bei den Programm-Kennwerten in einem weitgehend unkritischen Bereich. Allerdings wird die angestrebte Gewerbefläche um über 60% überschritten. Bei den Wohneinheiten mit Zielgruppenbildung unterschreitet der Entwurf hingegen die Ambition der Auslobung um 30%. Insgesamt stellt der Entwurf einen durchdachten und eigenständigen Beitrag zur Lösung der gestellten Aufgabe dar, der trotz höherer baulicher Dichten dennoch sensibel auf die örtliche Situation abgestimmt ist.
©Studio Wessendorf
©Studio Wessendorf
©Studio Wessendorf
©Studio Wessendorf
©Studio Wessendorf