Nichtoffener Wettbewerb | 10/2024
Quartiershaus Q1 mit Quartiersplatz im Stadtteil Dietenbach in Freiburg im Breisgau
©freiraumconcept + K9 Architekten | LINK3D
Abendstimmung am Quartiersplatz
3. Preis
Preisgeld: 10.000 EUR
K9 ARCHITEKTEN Borgards.Lösch.Pichl.Piribauer
Architektur
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Verfasser:
Wolfgang Borgards, Marc Lösch, Tamara Pichl, Manfred Piribauer
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Mitarbeitende:
Tragwerksplanung
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Verfasser_innen schlagen einen sehr klar formulierten Baukörper vor, der aus einem dreigeschossigen Haupthaus mit Quartiershausnutzung und einem rückwärtigen zweigeschossigen Kitagebäude besteht. Durch die einheitliche und gut gegliederte Fassadengestaltung, die sich um das gesamte Gebäude zieht, entstehen keine Rückseiten, was das Gebäude als starken Stadtbaustein wirken lässt.
Im Inneren gelang es, die unterschiedlichen Nutzungen den beiden Gebäudeteilen ganz klar zuzuordnen, damit eine erkennbare innere Logik zu erzeugen und diese gleichzeitig durch den langen großzügigen Erschließungsbereich, der beide Nutzungen verbinden kann, zusammenzuführen.
Das Quartiershaus mit der großzügigen Eingangsgeste kann gut funktionieren: Das Café belebt den Platz, das Quartiersbüro ist gut auffindbar und die Treppe nach oben weist ausreichend Platz für eine große Anzahl an Besuchern auf, die die öffentlichen Räume in den Obergeschossen nutzen wollen. Alle Räume sind gut proportioniert und zum Quartiersplatz hin ausgerichtet. Die oberen Loggien bieten zusätzliche Aufenthaltsflächen und bieten einen schönen Blick auf den Platz. Der Mehrzwecksaal stellt das Bindeglied zur Kita dar, die beidseitige Nutzung kann sehr gut funktionieren. Auch lässt die Großzügigkeit des Gebäudes zu, über die Jahre Veränderungen in der Nutzung flexibel anzupassen.
Die Kita ist funktional und übersichtlich gegliedert und kann auf diese Weise gut funktionieren. Zugunsten einer integrativen Nutzung könnte ein zweiter Aufzug Sinn machen, wenngleich die Nutzungsüberlagerung mit dem Quartierstreff gewürdigt wird. Lediglich das „fliegende Dach“ wird hinterfragt. Es trägt einerseits zur Klärung und Beruhigung des Baukörpers bei, hätte jedoch auch im 1. Obergeschoss einen nutzbaren Raum vertragen.
Das Gebäude ist weitestgehend in Holz konzipiert und zeigt dies auch selbstbewusst sowohl in der inneren Struktur als auch in der gut proportionierten Fassadengestaltung.
Alles in allem wird das Projekt dem Anspruch der Verfasser:innen sehr gerecht, ein nachhaltiges, zeitlos schönes und der Gemeinschaft verpflichtendes Gebäude zu planen.
Der Quartiersplatz ist wohltuend zurückhaltend gestaltet. Der Platzteppich bindet städtebaulich richtig alle angrenzenden Gebäude ein. Lediglich die Fahrbahn der Quartiersstraße bedarf einer Markierung. Locker gestellt Bäume beschatten den Platz ausreichend, an der nordwestlichen Ecke wird die Platzfläche aufgebrochen, Staudenfläche und Bühne sind richtig platziert.
Der Platz erscheint robust und klar gegliedert, öffnet sich zum Eingang des Quartierstreffs und bietet für die zukünftigen Nutzungen ausreichend Optionen. Große Fugen im Belag werden wegen der Barrierefreiheit kritisch gesehen.
Der Eingang der Kita über den Hof ist auf den ersten Blick versteckt. Er bedarf eines klar definierten Zugangs von Fuß- und Radweg. Die Nutzung des Ankommens-Hofs schließt jedoch eine Nutzung durch die Kita aus. Die Freiflächen der Kita sind auf den ersten Blick nicht ausreichend. Es wird auch eine Differenzierung in Spielbereiche, Ü3- und U3-Kindern sowie eine funktionale Anbindung (barrierefrei), zum Käserbachpark, vermisst.
©freiraumconcept + K9 Architekten | LINK3D
Blick vom Käserbachpark
©freiraumconcept + K9 Architekten
Lageplan 1:500
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Grundriss Erdgeschoss M 1:200
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Ansichten
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Ansichten
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Querschnitt
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Grundriss 1. Obergeschoss
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Grundriss 2. Obergeschoss