Nichtoffener Wettbewerb | 06/2006
Realisierungswettbewerb "Neugestaltung des Marienhofes"
Lageplan
Ankauf
Landschaftsarchitektur
ErlÀuterungstext
Einleitung
Die Kriegszerstörungen des zweiten Weltkrieges haben in MĂŒnchen, wie in vielen anderen europĂ€ischen StĂ€dten deutliche Spuren hinterlassen. Der jahrelange Wiederaufbau fĂŒhrte nicht selten zu stĂ€dtebaulichen SĂŒnden die vielerorts die reizvollen, kleinteiligen AltstadtrĂ€ume verschwinden liesssen. MĂŒnchen hat diese SĂŒnden beim Aufbau seiner Altstadt vermieden. Der Marienhof war ursprĂŒnglich bebaut, hielt aber dem Wiederaufbaudruck der Nachkriegszeit stand und wurde zu einer innerstĂ€dtischen PlatzflĂ€che. Die fehlenden historischen Wurzeln lieĂen ihn jedoch eine wechselvolle Geschichte als Parkplatz, temporĂ€re VeranstaltungsflĂ€che und provisorischer Park erfahren. Mehrere Wettbewerbe fanden keine neue IdentitĂ€t fĂŒr den Platz.
Konzept
Die rĂ€umliche Gestaltung des Marienhofes basiert auf der Altstadtbebauung der Vorkriegszeit. Die ursprĂŒnglich durch die Bebauung vorhandenen Raumkanten werden durch grĂŒne Raumkanten mit Hilfe von Baumpflanzungen wiederhergestellt. Birken oder Pappeln dokumentieren als Ruderalgehölze den jahrzehntelangen Wandel des Platzes und erzeugen ein bewusst untypisches Bild im innerstĂ€dtischen MĂŒnchen. Der ehemalige Verlauf der Gassen wird freigehalten. Neue Sichtbeziehungen zu den nördlich und sĂŒdlich angrenzenden Fassaden werden hergestellt. Die Kombination dieser historischen Basis mit einer modernen MaterialitĂ€t der BelĂ€ge und Ausstattungselemente verleiht dem Platz eine neue IdentitĂ€t und einen eigenen Charakter.
Entwurf
Die Materialwahl fĂŒr den Marienhof ist ein klares Bekenntnis zum Stadtraum:
Die hellen StĂ€mme von Betula utilis âDoorenbosâ oder alt. Pobulus alba âNiveaâ korrespondieren mit den ĂŒberwiegend hellen Fassaden der angrenzenden Bebauung. Gleichzeitig bilden sie einen auffĂ€lligen Kontrast zu den dunklen wassergebundenen FlĂ€chen in denen sie in lockerer Anordnung stehen. Diese FlĂ€chen werden von einer hellen Betonschwelle gerahmt, liegen ca. 20 cm höher als das Umgebungsniveau und zonieren dadurch den Platz in Aufenthalts- und BewegungsrĂ€ume. An mehreren Bereichen wird die Betonschwelle des Rahmens zur Barrierefreiheit abgesenkt. Dieser Rahmen aus BĂ€umen und wassergebundenen FlĂ€chen konzentriert alle notwendigen Nutzungselemente wie U- und S- BahnzugĂ€nge, FahrstĂŒhle, LuftschĂ€chte, Sitzgelegenheiten, Spielobjekte und AuĂengastronomie. Zum Teil stehen die mehrstĂ€mmigen BĂ€ume asymmetrisch in runden Holzdecks, die einen Schattenplatz wĂ€hrend der Brotzeit anbieten. Der Rahmen wird von einem Belag aus Asphalt umgeben und durch Beimischung von Glas oder Stahl sowie das Schleifen der OberflĂ€che zu einem Asphaltterrazzo veredelt. Der Innenraum des Marienhofes kann durch die Offenheit und die Verwendung von Asphalt alle bisherigen FestivitĂ€ten auch in Zukunft aufnehmen. Entlang des ehemaligen Verlaufes des Hofgrabenbaches bildet eine âWasserbankâ den einzigen Akzent im Platzinneren. Die Wasserbank besteht aus einem horizontal mĂ€andrierenden Betonband mit wechselnden Wasser- und Holzintarsien und lĂ€dt wie ein groĂes Möbel zum verweilen in der Sonne ein. Es entstehen zwei unterschiedliche Bereiche geprĂ€gt von Offenheit und IntimitĂ€t.
In der Schrammerstrasse werden 18 ParkplĂ€tze fĂŒr Behinderte, Lieferfahrzeuge und Kurzzeitparken vorgesehen. Die Dinerstrasse erhĂ€lt einen einheitlichen Belag, die Trennung von FuĂgĂ€nger und Radfahrer sowie Anlieferverkehr erfolgt durch einen leichten Höhenunterschied zwischen Gehweg und Fahrbahn. An der Westseite des Platzes verbleiben 8 â 10 TaxiplĂ€tze. Insgesamt werden 100 FahrradbĂŒgel fĂŒr 200 FahrrĂ€der vorwiegend im Bereich der U- und S-BahnzugĂ€nge an den PlatzrĂ€ndern verteilt. In die Weinstrasse wird ein Betonplattenteppich mittig in den einheitlichen Natursteinpflasterbelag gelegt und kennzeichnet die Funktion des Raumes als FuĂgĂ€ngerzone.
Lageplan
Schnitt
Schnitt
Pictogramme
Pictogramme
\"Weite\"
\"Weite\"
\"Dichte\"
\"Dichte\"
Modell
Modell