Nichtoffener Wettbewerb | 03/2022
Renewal of Nyugati railway station and its surroundings in Budapest (HU)
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View from west
ein 2. Preis
Architektur
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Verfasser:
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Mitarbeitende:
Annika J. Michel, Wolfgang Hirsch, Michael Frischauf, Robert Gruber, Natascha Nepp, Kalina Vankova
Bauingenieurwesen
Bauingenieurwesen
Transsolar Energietechnik GmbH
Bauingenieurwesen
Landschaftsarchitektur
Erläuterungstext
Der Bahnhof Nyugati wird zu einem Durchgangsbahnhof auf höchstem internationalem Niveau umgebaut. In einem kontinuierlichen Umsetzungsprozess entsteht eine Drehscheibe, in deren Mittelpunkt das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude von Gustave Eiffel - ausgestattet mit vielfältigen Nutzungen – steht. Die Revitalisierung der Verkehrsstation ist zugleich der Ausgangspunkt für eine Weiterentwicklung des gesamten Umfelds.
Die qualitativen Verbesserungen umfassen Quartiersverbindungen, Platzgestaltungen, stadtökologische Verbesserungen sowie umfassende infrastrukturelle Erneuerungen und Optimierungen im Sinne der sicheren Stadt mit kurzen und barrierefreien Wegen. Eine großzügige Realisierung von Parks, Fuß- und Radwegen sowie neue Wohnungen und Arbeitsstätten für nationale und internationale Ansprüche prägen den Masterplan.
Die Verkehrsstation
Der neue Bahnhof wird zu einem Ort der Optimierung und Maximierung der Verknüpfung aller Verkehrsträger mit kurzen Umsteigezeiten. Ziel ist es, die Fahrgäste besser an Zug, Bus, Stadtbahn, Straßenbahn und die Metro anzubinden. Die denkmalgeschützte Halle von Gustave Eiffel bleibt der Dreh- und Angelpunkt des Verkehrsknotens. Dezent eingesetzte Fassadenelemente, Holzkonstruktionen sowie Bepflanzung und Bodengestaltung ergänzen und unterstützen den historischen Charakter. Ein Angebot an Einzelhandel und Gastronomie erfüllt den neu geschaffenen öffentlichen Raum mit Leben und lädt zum Verweilen ein.
Die Architektursprache des neuen Bahnhofs ist klar und signifikant, orientiert sich an der Gestaltung von Gustave Eiffel, setzt sich jedoch von der historischen Umgebung ab und erhält daher einen hohen Wiedererkennungswert. Ein wesentlicher Entwurfsgedanke ist, die historische Bahnhofshalle freizuspielen, um sie entsprechend zu würdigen und ihre Einzigartigkeit hervorzuheben. Das wird durch die am nördlichen Ende der Eiffelhalle angeordnete Querhalle erzielt, dem „city patio“, der in die alte Bahnhofshalle einlädt, öffnet und verbindet.
Das neue Dach des Budapester Bahnhofs ist eine weit gespannte leichte Stahlkonstruktion. Es gliedert sich in zwei Teile: die Dachfläche der Querhalle (7.700m²) mit einer Spannweite von 25 m, die senkrecht zur historischen Eiffelhalle steht und die Bahnsteigdachfläche (27.700m²).
Die Querhalle geht in Anlehnung an die historische Eiffelhalle von der hochgezogenen Geometrie des Bahnsteigdaches in ein Satteldach über. Die Dachkonstruktion der Plattform besteht aus in Längsrichtung verlaufenden, zueinander versetzten, "Bändern" in Rautenform.
Der neue Bahnhof besteht aus einem großen unterirdischen Durchgangsbahnhof für den internationalen Verkehr und einem oberirdischen Kopfbahnhof für die nationalen Zugverbindungen. Die Gleise des oberirdischen Kopfbahnhofs enden nicht mehr in der Eiffelhalle, sondern im neuen Kopfbahnhof mit 13 Gleisen.
Eine intuitive Wegeführung sowie optimale Orientierung wird durch die Nutzung von Tageslicht und vertikalen Sichtachsen erzielt. Natürliches Licht wird über großzügige Atrien und Verglasungen in die unterirdischen Ebenen des Bahnhofs geleitet. Der helle transparente Charakter der neu gestalteten Eiffelhalle findet somit seine Fortsetzung in den darunter gelegenen Geschoßen. Die Effizienz des Lichteinfalls wird durch helle Oberflächenfarben unterstützt, primär verwendete Materialien sind Sichtbeton, Glas, Holz, sandfarbenes Mauerwerk. Geschäfte und Restaurants im Erdgeschoß und ersten Untergeschoß verkürzen den Reisenden die Wartezeit.
Der neue Bahnhof selbst ist im Betrieb kohlenstofffrei und nutzt nachhaltige Technologien, um ein Stadtviertel mit einer positiven Energiebilanz zu schaffen. So sind z.B. auf den Dächern der neuen Bahnsteighallen Photovoltaikmodule zur regenerativen Stromerzeugung vorgesehen. Außerdem wird die Heizung und Kühlung durch geothermische Energie unterstützt, energiesparende und wartungsarme Beleuchtung eingesetzt, aus den Aufzügen und Rolltreppen Strom erzeugt, oder das Regenwasser zur Grauwassernutzung gesammelt.
Der Masterplan
Die Potentiale des Gebietes rund um den Bahnhof sind städtebaulich von größter Bedeutung. Ein dynamischer, robuster aber auch flexibler Masterplan gibt die generellen Direktiven vor, lässt aber auch Spielräume für zukünftige Entwicklungen offen.
Neue kompakte Stadtquartiere bieten vielfältige, leistbare Wohnungsangebote für verschiedene soziale Gruppen und berücksichtigen auch neue Formen des Arbeitens sowie die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft. Zu einem urbanen lebendigen Quartier tragen die neuen Geschäfte, Einzelhandelsflächen und Gastronomieangebote bei.
Primäres Ziel ist die Entwicklung einer differenzierten, durchlässigen Stadtkante, wobei alleeartige Bepflanzungen das Raumerlebnis unterstreichen. Es werden Grünkorridore (Cityparcs) in der städtebaulichen Matrix (Promenadenring bis hin zur Donau) geschaffen, die zur besseren Vernetzung von Bezirksteilen quer über die Schienenanlagen beitragen. Zu einer Oase für Freizeitaktivitäten und einem Treffpunkt in der Innenstadt wird der neu geschaffene öffentliche Park mit ca. 2,4 ha Größe. Im südlichen Teil des Areals ist ein Kongresszentrum mit angeschlossenem Hotelbereich sowie einer Retail-Zone positioniert.
Beurteilung durch das Preisgericht
The submission makes fundamentally sound choices in urban planning. The location of the pedestrian/cycle axis connecting the green areas between the districts is fine, thus creating the opportunity for the development of the Szent István Park – Lehel Square – Nyugati Railway Station – Kodály Circus green axis. The weakness of the plan is that it does not create additional pedestrian/cycle crossings above the station, so the north-south crossing and the linear park crossing cannot be created. The Ferdinánd Bridge will continue to have an overhead crossing according to this plan, resulting in an unfavourable overall appearance with the architecture of the track covering.
The development on Podmaniczky Street matches the blocks on the opposite side and its rhythm balanced. The engine hall will in future have a cultural function, so it is a pity that this area is also being built on and that a green urban space is not being created. The new development on Podmaniczky Street it starts and ends with taller buildings. We do not consider these accents to be justified. The volume and layout of the new development along the Váci Boulevard is appropriate, the conference centre is ideally located, but its location does not allow for generous access.
The design of the Nyugati Square and the architecture of the Westend shopping centre entrance are elegant but could be even greener. The Evaluation Committee was positive about its architecture, which uses a proportional mass system to solve the issue of adjacent construction and creates an appropriate main entrance for those arriving through the square. The access to the car park under the Nyugati Square, where the existing underpass is located, will take up too much space, and the construction of an underground car park is not justified from a transport and functional point of view either.
The P+R parking lot next to the Eiffel Square blocks the linear park, and its positioning obstructs and expropriates the access from Podmaniczky Street.
The submission carefully plans the areas related to the operation of the railway station. The functional layout of the ground floor of the historic hall is appropriate and serves the needs of passengers and visitors at a high level. An appropriate urban indoor space is created, visually linked to the underpass level and the deep-level station. The functional layout of the underpass level below the hall is appropriate, but the two narrower transitions towards the Nyugati Square are undersized. The existence of a garage is an obstacle to the better use of this area. The Evaluation Committee was positive about the east-west underpass under the hall, but the plan does not take advantage of its additional potential, especially the transition towards the M3.
The underpass level under the new hall will not have any functions; these functions will be essentially concentrated under the Eiffel Hall, creating excessive empty circulation spaces and under-utilisation of the underpass level.
The connection between the deep-level station, the intermediate underpass level and the M5 metro station is well solved.
The architectural design of the deep-level station and the covering of the surface station create an elegant, clean image. The Evaluation Committee was positive about the provision of natural light and ventilation in the underground station. The multi-level space system of the transverse axis with the overlooks is excellently composed. The new hall reflects the architecture of the Eiffel Hall with humility and dignity. The modular supporting structure and roof are of modern design, can accommodate overhead lines and can be used well during the scheduled construction. The bright, naturally lit space allows for good orientation and safe movement. For the longitudinal modular system, the overlap can be continued or shortened as required. On the negative side, it has significant similarities with the design of the Vienna and Warsaw railway stations, which does not favour the idea of uniqueness.
The plan provides parking in mostly inappropriate locations; the lift access to bike parking is inadequate.
The planting of the green areas is correct, and its level of detail is commendable.
The plan’s concept of sustainability is well thought out and includes unique ideas. It meets carbon neutrality and climate protection requirements.
Overall, the submission gives good answers both in its urban design and in the architectural formulation of the new main station. The new hall roof is elegant but lacks uniqueness. The architectural design of its deep-level station, its underpass level, and the opening of the surface areas are all beautifully composed.
In recognition of the undisputed achievements of the submission, the Evaluation Committee has recommended the design for a shared 2nd prize.
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Eiffel Hall
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View within the city patio
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View from east
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View from new station building
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Birds eye view from north east
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Bird’s eye view from west
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Underground station level
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Budapest City connection
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Lageplan