Nichtoffener Wettbewerb | 03/2018
Revitalisierung Alte Spinnerei in Kulmbach
©Studio Gründer Kirfel 2018
Ungebrochene Fassaden
2. Preis
Preisgeld: 25.000 EUR
Architektur
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Verfasser:
Florian Kirfel, Anika Gründer, Prof. Dr. Ing. Sigrun Langner
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Mitarbeitende:
Station C23 - Büro für Architektur, Landschaftsarchitektur und Städtebau
Landschaftsarchitektur
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Verfasser:
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Mitarbeitende:
Tragwerksplanung
Erläuterungstext
Präzise und stolz wie zu Hochzeiten der Kulmbacher Textilindustrie vor etwa einem Jahrhundert, steht die Alte Spinnerei im Stadtgefüge. Auf den ersten Blick unverändert, sind mit dem Einzug der neuen Nutzer jedoch auch räumliche Veränderungen einhergegangen. Veränderungen, die die äußere Erscheinung auf subtile Weise prägen und den Innenraum ganz neu definieren: Ein ebenerdiger Eingang öffnet das Gebäude über die gesamte Platzseite, ein haushohes Foyer schafft eine völlig neue Raumgeste und niedrigere Geschosshöhen werden den neuen Anforderungen an kleinere Raumstrukturen gerecht, ohne mit der kraftvollen Bestandsfassade in Konflikt zu geraten.
Beurteilung durch das Preisgericht
In die sanierte Fassade des Kopfbaus wird im Haus-im-Haus Prinzip ein neuer Baukörper mit neu definierten Geschoßhöhen losgelöst von der Fassade eingestellt. Positiv wird die Positionierung des Eingangs an die Südseite bewertet sowie die Lage des Veranstaltungssaals direkt in Eingangsnähe. Kritisiert wird die nahezu geschlossene Fassade in Richtung Osten im EG. Wünschenswert wäre eine offene Transparenz zum Platz in Richtung Bahnhof. Die vorgeschlagene Verstärkung der Stützkonstruktionen in der Fassade ist entwurfsbedingt (Haus-im-Haus Prinzip) notwendig, aus wirtschaftlichen Gründen jedoch kritisch zu betrachten. Im Mittelbau wird das Tragwerk ertüchtigt und weiter genutzt und die Raumstruktur innerhalb des ursprünglichen Konstruktionsrasters organisiert.
Positiv ist die hohe Wohnqualität der Maisonetten mit eigener Dachterrasse. Die Aufnahme der Industrierelikte im Außenraum wird positiv bewertet. Die Erschließung der Wohnungen über das historische Treppenhauses wird positiv bewertet. Nachteilig ist jedoch die verdichtete Lage der Treppen in der Fuge A1/A6.
Sehr positiv ist der schonende Umgang mit der historischen Fassade und die gestalterische Anmutung des historischen Industriedenkmals, was im Kopfbau durch Zurücknahme der Funktionen von der Fassade und im Mittelbau durch die Ertüchtigung des historischen Tragwerks gelingt. Die durch die Zurücknahme entstehenden Bereiche können in der Nacht bespielt werden und eine Strahlwirkung in den Stadtraum erzeugen. Die Belichtung der oberen Geschosse leidet durch das Zurücksetzen der Bürogeschosse.
Kritisch gesehen wird die Lage der Tiefgarageneinfahrt, da eine Vermischung mit dem Busverkehr nicht auszuschließen ist. Der Materialeingang für die Laborzone im 1. Obergeschoss ist barrierefrei nicht erreichbar.
Eine großzügige leicht geneigte Platzfläche mit offenem Charakter umspielt das Gebäude und ermöglicht eine vielfältige Nutzung des Außenraumes. Baumpflanzungen rahmen das Gelände im Norden und Süden und schirmen wohltuend zum Straßenraum hin ab. Die offene Platzfläche wird durch gut gesetzte Ausstattungselemente räumlich klar zoniert, spannend akzentuiert und bietet dadurch kleinteilige Aufenthalts,- und Spielräume an. Alte Industrierelikte werden neu inszeniert und notwendige Stellplätze für PKW und Fahrräder selbstverständlich in die Freiraumgestaltung integriert. Die Wahl der Materialität des Platzbelages erscheint allerdings aus ökologischer, stadtklimatischer und ästhetischer Sicht nicht angemessen.
Positiv ist die hohe Wohnqualität der Maisonetten mit eigener Dachterrasse. Die Aufnahme der Industrierelikte im Außenraum wird positiv bewertet. Die Erschließung der Wohnungen über das historische Treppenhauses wird positiv bewertet. Nachteilig ist jedoch die verdichtete Lage der Treppen in der Fuge A1/A6.
Sehr positiv ist der schonende Umgang mit der historischen Fassade und die gestalterische Anmutung des historischen Industriedenkmals, was im Kopfbau durch Zurücknahme der Funktionen von der Fassade und im Mittelbau durch die Ertüchtigung des historischen Tragwerks gelingt. Die durch die Zurücknahme entstehenden Bereiche können in der Nacht bespielt werden und eine Strahlwirkung in den Stadtraum erzeugen. Die Belichtung der oberen Geschosse leidet durch das Zurücksetzen der Bürogeschosse.
Kritisch gesehen wird die Lage der Tiefgarageneinfahrt, da eine Vermischung mit dem Busverkehr nicht auszuschließen ist. Der Materialeingang für die Laborzone im 1. Obergeschoss ist barrierefrei nicht erreichbar.
Eine großzügige leicht geneigte Platzfläche mit offenem Charakter umspielt das Gebäude und ermöglicht eine vielfältige Nutzung des Außenraumes. Baumpflanzungen rahmen das Gelände im Norden und Süden und schirmen wohltuend zum Straßenraum hin ab. Die offene Platzfläche wird durch gut gesetzte Ausstattungselemente räumlich klar zoniert, spannend akzentuiert und bietet dadurch kleinteilige Aufenthalts,- und Spielräume an. Alte Industrierelikte werden neu inszeniert und notwendige Stellplätze für PKW und Fahrräder selbstverständlich in die Freiraumgestaltung integriert. Die Wahl der Materialität des Platzbelages erscheint allerdings aus ökologischer, stadtklimatischer und ästhetischer Sicht nicht angemessen.
©Station C23 und Gründer Kirfel
Lageplan und EG-Grundriss M 1:200
©Studio Gründer Kirfel 2018
Haushohes Foyer
©Station C23 und Gründer Kirfel
Lageplan M 1:500
©Studio Gründer Kirfel 2018
Vorplatz nach Süden
©Studio Gründer Kirfel 2018
1. Obergeschoss neue Verteilerebene