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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2022

Sanierung und Ersatzneubau Georg-Schneider-Haus in Leutkirch im Allgäu

Ansicht West

Ansicht West

Anerkennung

Freitag Hartmann Architekten

Architektur

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Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit ergänzt den Altbau des Georg-Schneider-Hauses mit zwei gut proportionierten Gebäudeflügeln. Die Maßstäblichkeit und architektonische Anmutung überzeugen zunächst. Gebäude aus der unmittelbaren Nachbarschaft stehen Pate für Gebäudeform und ihre Fassaden und werden dabei in eine zeitgenössische Architektursprache übersetzt. Der Eingangsbereich an der Bahnhofsstraße ist durch den zurückversetzten Gebäudeflügel gut gestaltet. Er ermöglicht dem Altbau seine eigenständige städtebauliche Wirkung in der Straße und empfängt seine Besucher angemessen. Leider ist der Haupteingang nicht barrierefrei, diese wird lediglich über den Hintereingang gewährleistet.

Der bauliche Anschluss zwischen Neubau und Bestand wird auf ein Minimum reduziert, die Fuge in einfacher Art formuliert. Das Erdgeschoss und Obergeschoss von Alt- und Neubau werden niveaugleich konzipiert.

Das Gebäudeensemble lässt einen Hof entstehen, der zunächst begrüßt wird. Bei genauer Betrachtung kann allerdings wenig Qualität für die Nutzung entstehen. Die stark befahrene Karlsstraße verlärmt den engen Hof und zusätzlich entsteht eine städtebaulich fragliche Ausrichtung des Hauses.

Der Grundriss des Entwurfs wird eher kritisch besprochen. Außer dem Eingangsbereich ist das Haus durch enge Flure gekennzeichnet. Das Haupttreppenhaus ist schwer auffindbar und der große Saal wird nicht direkt über ein Foyer angeschlossen. Ein Kritikpunkt ist die Proportion des großen Saals: mit ca. 7x20 Metern ist die „Möblierung“ mit einer großen Stadtkapelle kaum möglich. Ansonsten sind die einzelnen Räume gut proportioniert. Nur die beiden Kursräume unterm Dach haben eine kaum auffindbare Erschließung, die hier zusätzlich angebotene Galerie ist fragwürdig.

Das Haus wird komplett unterkellert. Die drei Nutzräume für Blechbläser und Schlagzeug sind ausreichend belichtet, doch ergeben sich insbesondere für die Schlagzeuger ein umständlicher Weg für den Transport der Instrumente.

Für den Neubau wird eine gemischte Konstruktion vorgeschlagen: das Gemisch von Beton, Mauerwerk, Holzbau und Wärmedämmverbundsystem entspricht nicht ganz den homogen wirkenden Ansichten und lassen eine etwas aufwändige Ausführung vermuten. Auf den ersten Blick besticht die Arbeit durch einen sehr guten städtebaulichen Ansatz. Der Dialog von Alt und Neu wirkt sehr gelungen, Farbe und schön formulierte architektonische Anmutung passen sehr gut zu Leutkirch. Leider können Grundriss, Hof und Saal weniger überzeugen.

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Lageplan

Lageplan

Isometrie EG

Isometrie EG

Schnitt

Schnitt