Einladungswettbewerb | 06/2005
Sanierung und Erweiterung der Montessori-Grundschule
1. Preis
echtermeyer.fietz_ architekten BDA
Architektur
Landschaftsarchitektur
ErlÀuterungstext
StÀdtebau
Der Bezug zum vorhandenen GrundschulgebĂ€ude und dessen Aufwertung steht neben der bescheidenen Inanspruchnahme des schönen GrundstĂŒcks im Vordergrund des Entwurfes.
Die Erweiterung der Grundschule wird in drei aufeinanderfolgenden jedoch auch ggf. unabhÀngig realisierbaren Schritten ermöglicht:
ErgĂ€nzung mit zwei notwendigen Klassen-/ GruppenrĂ€umen: âangedockter Klassenblockâ
Innere Umorganisation mit bereichsweiser Sanierung und funktionaler Verbesserung: âUmbauâ
Erweiterung des Hauptbaukörpers durch Herausziehen bzw. VerlĂ€ngern des GebĂ€udequerschnitts: âExtrusionâ
Durch die Ăbernahme von MaĂstab, Traufhöhe und MaterialitĂ€t des SchulgebĂ€udes werden bestehende und neue Baukörper als Ensemble interpretiert.
Im Zwischenzustand entsteht ein Bauabschnitt der eine ablesbare U- Form bildet und im AuĂenbereich ein gut proportioniertes âgrĂŒnes Klassenzimmerâ entstehen lĂ€sst.
Im Endausbauzustand stellt sich ein Konzept dar, aus einem, als RĂŒckgrat interpretiertem Langhaus mit ErschlieĂungsstraĂe, an dem sich weitere Funktionsbausteine aufreihen (Klasse 1 mit Gruppenraum, Klassen 3 und 4 mit GruppenrĂ€umen, Eingangsrisalit).
ErschlieĂung und Grundrissgestaltung
Angedockter Klassenblock : Auf die Proportionen des BestandsgebĂ€udes reagierend, âdocktâ der Klassenblock an das âLanghausâ der Schule an. Ăber eine Glasfuge, die den Kindern einen direkten Zugang von den Klassen zum Schulpark bzw. dem âgrĂŒnen Klassenzimmerâ ermöglicht und somit fĂŒr kurze Wege sorgt, ist dieser mit dem BestandsgebĂ€ude verbunden.
Diese Erweiterung ergĂ€nzt die bisherige Schule sinnfĂ€llig und schafft einen dreiseitig gefassten AuĂenraum, der als âgrĂŒnes Klassenzimmerâ fungiert.
Die U-förmige Anordnung schafft abwechslungsreiche BezĂŒge zwischen den GebĂ€udeteilen und zu den vorhandenen AuĂenflĂ€chen. Dies sorgt fĂŒr eine leichte Orientierung und eine hohe ErlebnisqualitĂ€t.
Die neuen KlassenrĂ€ume sind groĂzĂŒgig belichtet und öffnen sich ĂŒber zwei Seiten zum baumbestandenen Schulpark. Diese Form der Belichtung sowie die direkte Verbindung zwischen Klassen- und GruppenrĂ€umen in Kombination mit den vorgeschlagenen Möbeln, die zur weiteren Differenzierung der RĂ€ume beitragen, macht diese RĂ€ume gemÀà dem Konzept der Montessori-PĂ€dagogik multifunktional âbespielbarâ und lĂ€dt die Kinder, insbesondere im Rahmen der Freiarbeit, zu vielfĂ€ltigen AktivitĂ€ten ein. Eine Abdunkelung durch Raffstores ist selbstverstĂ€ndlich möglich.
Die schmalen OberlichtbĂ€nder in den KlassenrĂ€umen sind ĂŒber den frei zugĂ€nglichen Regalen mit Lernmaterialien angeordnet und bieten mit Zenitlicht differenzierende Stimmung. Durch Ausformung des Tragwerks, der Belichtung und der OberflĂ€chen entsteht hier ein spannungsvolles, sich mit dem Sonnenstand verĂ€nderndes Raumempfinden.
Wichtige Entwurfsgrundlage ist die gute Auffindbarkeit und der Funktionszusammenhang mit den anderen Klassen (1 und 2). Die innere ErschlieĂung ist einfach und bildet mit der Ă€uĂeren Gestalt eine Einheit.
Umbau : Im Erdgeschoss wird die vorhandene ErschlieĂung als StraĂe mit zwei âplatzartigenâ Aufweitungen interpretiert: Dem âTreppenâPlatzâ mit behindertengerechten Glasaufzug am Hauptzugang und der durch ein kleines Glasoberlicht differenzierten âVorzoneâ zu den Klassen 3 und 4. Alle KlassenrĂ€ume der Schule reihen sich an dieser StraĂe auf und bieten angemessenen Bewegungsraum sowie eine ĂŒbersichtlich angeordnete Raumstruktur.
Im Dachgeschoss wird im Bereich des Lehrerzimmers und Sekretariats die ErschlieĂung sinnvoll begradigt und Funktionen werden neu geordnet. Die Aufweitung des Flures im Verwaltungstrakt wird als Aufenthaltsbereich fĂŒr GĂ€ste und zur Kommunikation genutzt.
Als Vorbereich zur Aula wird eine adĂ€quat bemessene FlĂ€che vorgeschlagen; die hier entfallenen FlĂ€chen fĂŒr Lehrmittel werden an anderer Stelle angeboten.
Extrusion : Die Extrusion fĂŒhrt die im Erdgeschoss vorgefundene und gut funktionierende Raumstruktur fort.
Das Erdgeschoss wird um den, optimal Ost-West belichteten, Kunstraum erweitert. Als besonderes Fenster erhÀlt er ein gerahmtes Bild zur Aa-Landschaft.
Im Sockelgeschoss werden der Werkraum und der SecondâHand Shop, mit direktem Zugang von AuĂen, angeordnet.
Die Aula wird im Dachgeschoss um den geforderten Mehrzweckraum erweitert. Eine durch VorhĂ€nge zu schlieĂende oder bereichsweise geschlossene Glasfassade lenkt den Blick zur Borkener Aa-Landschaft. WĂŒnschenswert wĂ€re das Herausnehmen der Zwischendecke im Bereich der Kehlbalken der Aula um einen groĂzĂŒgigeren Raumquerschnitt zu erzeugen.
Material + Konstruktion
Klassenblock : Ausgehend von einer sparsamen Grundhaltung wird unter Verwendung bekannter, regionaltypischer Materialien ( Mauerziegel, Glas, innen glatter Putz, Holzschalungen), Konstruktionen und Formen ein Ausdruck angestrebt, der fĂŒr Kinder angemessen und haptisch erfahrbar ist: dauerhaft, verlĂ€sslich, vertraut, zugĂ€nglich, offen, mit vielen Assoziationsmöglichkeiten.
Auf der Basis eines Rasters von 1,05 Metern ist eine einfache Tragkonstruktion als Mauerwerksbau möglich. Abgeleitet wird ein Proportions - Modul, welches auch bei der weiteren Durcharbeitung ein bestimmendes Kriterium sein soll. Das konsequent durchgearbeitete Konstruktionsraster erlaubt den Einsatz vorproduzierter Elemente fĂŒr Decken und WĂ€nde und verkĂŒrzt den Bauablauf. Neben den Glasfugen wird auĂen rotes Verblendmauerwerk vor tragendem KS-Mauerwerk mit KerndĂ€mmung vorgeschlagen, alternativ Bekleidung mit Tonplatten. Das Flachdach wird extensiv begrĂŒnt. Innen herrschen hell gestrichene PutzflĂ€chen mit Holzbekleidungen im "Anfassbereich" vor. Die Fenster bestehen innenseitig aus Holz und sind auĂen mit Deckprofilen aus wartungsfreiem Aluminium versehen (Holz-Aluminium-Verbundfenster). Sie sind deckenhoch angeschlagen und optimieren somit die natĂŒrliche Belichtung in die Tiefe des Raumes. Eine natĂŒrliche BelĂŒftung durch die Nutzer ist gegeben. Alle verwendeten Materialien werden unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ausgesucht und kombiniert.
Extrusion : FĂŒr den Extrusions-Baukörper könnte ein anderes Fassadenmaterial als Ziegelmauerwerk zum Einsatz kommen, z.B. mittelformatige Platten aus Holzwerkstoff oder Ton. Gestalterische Absicht ist die Umsetzung und Abstraktion durch Reduktion vorhandener Details mit zeitgemĂ€Ăer Ăsthetik und Bautechnik (Verzicht auf DachĂŒberstand, âversteckteâ Regenrinnen und Fallrohre, einheitliches Material fĂŒr Fassade und Dacheindeckung, fassadenbĂŒndige Fenster).
Details zum Innenausbau
Die in den Klassen in frei zugĂ€nglichen Regalen angebotenen Lernmaterialien werden kĂŒnstlerisch-Ă€sthetisch interpretiert : Sie sind an der Wand in mit Abstand befestigten Boxen als âWandskulpturâ untergebracht, die Belichtung erfolgt hier zusĂ€tzlich ĂŒber ein umlaufendes Oberlichtband mit SolarglĂ€sern, um die Sinne der Kinder durch die gesteigerte PlastizitĂ€t anzuregen.
FĂŒr die Freiarbeit wird ein freistehendes Waschbecken-KĂŒchen-Element nach dem Vorbild der Amsterdamer Montessori- Schule vorgeschlagen, welches vielfĂ€ltige Möglichkeiten zu AktivitĂ€ten bietet.
Das Element ist zu beiden Seiten offen, erlaubt das Anstellen von Tischen, gliedert gleichzeitig den Klassenraum.
Das Element könnte alternativ auch in der Wand zum Gruppenraum integriert werden.
Diese Ăberlegungen unterstĂŒtzen das Bestreben, (Klassen)rĂ€ume zu schaffen, die ein Umfeld âanbietenâ, welches die Kinder dazu auffordert, sich durch eigene TĂ€tigkeit ihre Umwelt anzueignen.
Stufen und in den Fluren eingebaute SitzplĂ€tze bieten Möglichkeiten zum Verweilen auĂerhalb der KlassenrĂ€ume.
Freiraumgestaltung
Das GrundstĂŒck der Montessori-Schule Borken grenzt an die Borkener Aa. Es ist stark durchgrĂŒnt und hat einen parkartigen Charakter. Der imposante Baumbestand und die Einfassung durch eine Hecke bilden den Ansatz eines rĂ€umlichen GerĂŒstes des SchulgrundstĂŒckes.
Dieses rĂ€umliche GerĂŒst wird durch Neupflanzungen von BĂ€umen und ergĂ€nzender Heckenpflanzung verdichtet und gestĂ€rkt.
Innerhalb des Schulparks entstehen kleinere GartenrÀume mit unterschiedlichen Nutzungen, die der sinnlichen Erfahrung der Umwelt dienen und vielfÀltige Erlebnismöglichkeiten bieten:
- Der Sinnesgarten aktiviert die verschiedenen Sinne der Kinder. Vor allem durch ertasten, riechen, sehen und schmecken von Duft- und KrĂ€uterpflanzen werden die Sinne fĂŒr die Natur und die Pflanze geschĂ€rft.
- Der Nutzgarten trainiert die EigenstĂ€ndigkeit der Kinder. Sie entdecken, dass ihre Arbeit âFrĂŒchte trĂ€gtâ.
- Der Fantasiegarten könnte ein bunter, surrealer Kunstgarten mit wechselnder Ausstellung werden, der den Kindern das Thema Kunst nÀher bringt und ihre Fantasie und KreativitÀt anregt.
- Im Garten der Bewegung werden durch verschiedene SpielgerÀte die motorischen FÀhigkeiten angesprochen und gefördert.
Die einzelnen ThemengÀrten könnten evtl. im Rahmen von Projektarbeiten gemeinschaftlich mit den Eltern in Eigenleistung erstellt werden.
Der bestehende Schulhof, das grĂŒne Klassenzimmer und die GĂ€rten sind durch ein neues Wegesystem mit wassergebundener Decke oder alternativ aus Rasengittersteinen miteinander verbunden.
Es entstehen innerhalb des offenen und weitlĂ€ufigen GrundstĂŒckes introvertierte, kontemplative Orte, die Grundlage fĂŒr die besondere pĂ€dagogische Lehre der Maria Montessori bilden.
Der Bezug zum vorhandenen GrundschulgebĂ€ude und dessen Aufwertung steht neben der bescheidenen Inanspruchnahme des schönen GrundstĂŒcks im Vordergrund des Entwurfes.
Die Erweiterung der Grundschule wird in drei aufeinanderfolgenden jedoch auch ggf. unabhÀngig realisierbaren Schritten ermöglicht:
ErgĂ€nzung mit zwei notwendigen Klassen-/ GruppenrĂ€umen: âangedockter Klassenblockâ
Innere Umorganisation mit bereichsweiser Sanierung und funktionaler Verbesserung: âUmbauâ
Erweiterung des Hauptbaukörpers durch Herausziehen bzw. VerlĂ€ngern des GebĂ€udequerschnitts: âExtrusionâ
Durch die Ăbernahme von MaĂstab, Traufhöhe und MaterialitĂ€t des SchulgebĂ€udes werden bestehende und neue Baukörper als Ensemble interpretiert.
Im Zwischenzustand entsteht ein Bauabschnitt der eine ablesbare U- Form bildet und im AuĂenbereich ein gut proportioniertes âgrĂŒnes Klassenzimmerâ entstehen lĂ€sst.
Im Endausbauzustand stellt sich ein Konzept dar, aus einem, als RĂŒckgrat interpretiertem Langhaus mit ErschlieĂungsstraĂe, an dem sich weitere Funktionsbausteine aufreihen (Klasse 1 mit Gruppenraum, Klassen 3 und 4 mit GruppenrĂ€umen, Eingangsrisalit).
ErschlieĂung und Grundrissgestaltung
Angedockter Klassenblock : Auf die Proportionen des BestandsgebĂ€udes reagierend, âdocktâ der Klassenblock an das âLanghausâ der Schule an. Ăber eine Glasfuge, die den Kindern einen direkten Zugang von den Klassen zum Schulpark bzw. dem âgrĂŒnen Klassenzimmerâ ermöglicht und somit fĂŒr kurze Wege sorgt, ist dieser mit dem BestandsgebĂ€ude verbunden.
Diese Erweiterung ergĂ€nzt die bisherige Schule sinnfĂ€llig und schafft einen dreiseitig gefassten AuĂenraum, der als âgrĂŒnes Klassenzimmerâ fungiert.
Die U-förmige Anordnung schafft abwechslungsreiche BezĂŒge zwischen den GebĂ€udeteilen und zu den vorhandenen AuĂenflĂ€chen. Dies sorgt fĂŒr eine leichte Orientierung und eine hohe ErlebnisqualitĂ€t.
Die neuen KlassenrĂ€ume sind groĂzĂŒgig belichtet und öffnen sich ĂŒber zwei Seiten zum baumbestandenen Schulpark. Diese Form der Belichtung sowie die direkte Verbindung zwischen Klassen- und GruppenrĂ€umen in Kombination mit den vorgeschlagenen Möbeln, die zur weiteren Differenzierung der RĂ€ume beitragen, macht diese RĂ€ume gemÀà dem Konzept der Montessori-PĂ€dagogik multifunktional âbespielbarâ und lĂ€dt die Kinder, insbesondere im Rahmen der Freiarbeit, zu vielfĂ€ltigen AktivitĂ€ten ein. Eine Abdunkelung durch Raffstores ist selbstverstĂ€ndlich möglich.
Die schmalen OberlichtbĂ€nder in den KlassenrĂ€umen sind ĂŒber den frei zugĂ€nglichen Regalen mit Lernmaterialien angeordnet und bieten mit Zenitlicht differenzierende Stimmung. Durch Ausformung des Tragwerks, der Belichtung und der OberflĂ€chen entsteht hier ein spannungsvolles, sich mit dem Sonnenstand verĂ€nderndes Raumempfinden.
Wichtige Entwurfsgrundlage ist die gute Auffindbarkeit und der Funktionszusammenhang mit den anderen Klassen (1 und 2). Die innere ErschlieĂung ist einfach und bildet mit der Ă€uĂeren Gestalt eine Einheit.
Umbau : Im Erdgeschoss wird die vorhandene ErschlieĂung als StraĂe mit zwei âplatzartigenâ Aufweitungen interpretiert: Dem âTreppenâPlatzâ mit behindertengerechten Glasaufzug am Hauptzugang und der durch ein kleines Glasoberlicht differenzierten âVorzoneâ zu den Klassen 3 und 4. Alle KlassenrĂ€ume der Schule reihen sich an dieser StraĂe auf und bieten angemessenen Bewegungsraum sowie eine ĂŒbersichtlich angeordnete Raumstruktur.
Im Dachgeschoss wird im Bereich des Lehrerzimmers und Sekretariats die ErschlieĂung sinnvoll begradigt und Funktionen werden neu geordnet. Die Aufweitung des Flures im Verwaltungstrakt wird als Aufenthaltsbereich fĂŒr GĂ€ste und zur Kommunikation genutzt.
Als Vorbereich zur Aula wird eine adĂ€quat bemessene FlĂ€che vorgeschlagen; die hier entfallenen FlĂ€chen fĂŒr Lehrmittel werden an anderer Stelle angeboten.
Extrusion : Die Extrusion fĂŒhrt die im Erdgeschoss vorgefundene und gut funktionierende Raumstruktur fort.
Das Erdgeschoss wird um den, optimal Ost-West belichteten, Kunstraum erweitert. Als besonderes Fenster erhÀlt er ein gerahmtes Bild zur Aa-Landschaft.
Im Sockelgeschoss werden der Werkraum und der SecondâHand Shop, mit direktem Zugang von AuĂen, angeordnet.
Die Aula wird im Dachgeschoss um den geforderten Mehrzweckraum erweitert. Eine durch VorhĂ€nge zu schlieĂende oder bereichsweise geschlossene Glasfassade lenkt den Blick zur Borkener Aa-Landschaft. WĂŒnschenswert wĂ€re das Herausnehmen der Zwischendecke im Bereich der Kehlbalken der Aula um einen groĂzĂŒgigeren Raumquerschnitt zu erzeugen.
Material + Konstruktion
Klassenblock : Ausgehend von einer sparsamen Grundhaltung wird unter Verwendung bekannter, regionaltypischer Materialien ( Mauerziegel, Glas, innen glatter Putz, Holzschalungen), Konstruktionen und Formen ein Ausdruck angestrebt, der fĂŒr Kinder angemessen und haptisch erfahrbar ist: dauerhaft, verlĂ€sslich, vertraut, zugĂ€nglich, offen, mit vielen Assoziationsmöglichkeiten.
Auf der Basis eines Rasters von 1,05 Metern ist eine einfache Tragkonstruktion als Mauerwerksbau möglich. Abgeleitet wird ein Proportions - Modul, welches auch bei der weiteren Durcharbeitung ein bestimmendes Kriterium sein soll. Das konsequent durchgearbeitete Konstruktionsraster erlaubt den Einsatz vorproduzierter Elemente fĂŒr Decken und WĂ€nde und verkĂŒrzt den Bauablauf. Neben den Glasfugen wird auĂen rotes Verblendmauerwerk vor tragendem KS-Mauerwerk mit KerndĂ€mmung vorgeschlagen, alternativ Bekleidung mit Tonplatten. Das Flachdach wird extensiv begrĂŒnt. Innen herrschen hell gestrichene PutzflĂ€chen mit Holzbekleidungen im "Anfassbereich" vor. Die Fenster bestehen innenseitig aus Holz und sind auĂen mit Deckprofilen aus wartungsfreiem Aluminium versehen (Holz-Aluminium-Verbundfenster). Sie sind deckenhoch angeschlagen und optimieren somit die natĂŒrliche Belichtung in die Tiefe des Raumes. Eine natĂŒrliche BelĂŒftung durch die Nutzer ist gegeben. Alle verwendeten Materialien werden unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ausgesucht und kombiniert.
Extrusion : FĂŒr den Extrusions-Baukörper könnte ein anderes Fassadenmaterial als Ziegelmauerwerk zum Einsatz kommen, z.B. mittelformatige Platten aus Holzwerkstoff oder Ton. Gestalterische Absicht ist die Umsetzung und Abstraktion durch Reduktion vorhandener Details mit zeitgemĂ€Ăer Ăsthetik und Bautechnik (Verzicht auf DachĂŒberstand, âversteckteâ Regenrinnen und Fallrohre, einheitliches Material fĂŒr Fassade und Dacheindeckung, fassadenbĂŒndige Fenster).
Details zum Innenausbau
Die in den Klassen in frei zugĂ€nglichen Regalen angebotenen Lernmaterialien werden kĂŒnstlerisch-Ă€sthetisch interpretiert : Sie sind an der Wand in mit Abstand befestigten Boxen als âWandskulpturâ untergebracht, die Belichtung erfolgt hier zusĂ€tzlich ĂŒber ein umlaufendes Oberlichtband mit SolarglĂ€sern, um die Sinne der Kinder durch die gesteigerte PlastizitĂ€t anzuregen.
FĂŒr die Freiarbeit wird ein freistehendes Waschbecken-KĂŒchen-Element nach dem Vorbild der Amsterdamer Montessori- Schule vorgeschlagen, welches vielfĂ€ltige Möglichkeiten zu AktivitĂ€ten bietet.
Das Element ist zu beiden Seiten offen, erlaubt das Anstellen von Tischen, gliedert gleichzeitig den Klassenraum.
Das Element könnte alternativ auch in der Wand zum Gruppenraum integriert werden.
Diese Ăberlegungen unterstĂŒtzen das Bestreben, (Klassen)rĂ€ume zu schaffen, die ein Umfeld âanbietenâ, welches die Kinder dazu auffordert, sich durch eigene TĂ€tigkeit ihre Umwelt anzueignen.
Stufen und in den Fluren eingebaute SitzplĂ€tze bieten Möglichkeiten zum Verweilen auĂerhalb der KlassenrĂ€ume.
Freiraumgestaltung
Das GrundstĂŒck der Montessori-Schule Borken grenzt an die Borkener Aa. Es ist stark durchgrĂŒnt und hat einen parkartigen Charakter. Der imposante Baumbestand und die Einfassung durch eine Hecke bilden den Ansatz eines rĂ€umlichen GerĂŒstes des SchulgrundstĂŒckes.
Dieses rĂ€umliche GerĂŒst wird durch Neupflanzungen von BĂ€umen und ergĂ€nzender Heckenpflanzung verdichtet und gestĂ€rkt.
Innerhalb des Schulparks entstehen kleinere GartenrÀume mit unterschiedlichen Nutzungen, die der sinnlichen Erfahrung der Umwelt dienen und vielfÀltige Erlebnismöglichkeiten bieten:
- Der Sinnesgarten aktiviert die verschiedenen Sinne der Kinder. Vor allem durch ertasten, riechen, sehen und schmecken von Duft- und KrĂ€uterpflanzen werden die Sinne fĂŒr die Natur und die Pflanze geschĂ€rft.
- Der Nutzgarten trainiert die EigenstĂ€ndigkeit der Kinder. Sie entdecken, dass ihre Arbeit âFrĂŒchte trĂ€gtâ.
- Der Fantasiegarten könnte ein bunter, surrealer Kunstgarten mit wechselnder Ausstellung werden, der den Kindern das Thema Kunst nÀher bringt und ihre Fantasie und KreativitÀt anregt.
- Im Garten der Bewegung werden durch verschiedene SpielgerÀte die motorischen FÀhigkeiten angesprochen und gefördert.
Die einzelnen ThemengÀrten könnten evtl. im Rahmen von Projektarbeiten gemeinschaftlich mit den Eltern in Eigenleistung erstellt werden.
Der bestehende Schulhof, das grĂŒne Klassenzimmer und die GĂ€rten sind durch ein neues Wegesystem mit wassergebundener Decke oder alternativ aus Rasengittersteinen miteinander verbunden.
Es entstehen innerhalb des offenen und weitlĂ€ufigen GrundstĂŒckes introvertierte, kontemplative Orte, die Grundlage fĂŒr die besondere pĂ€dagogische Lehre der Maria Montessori bilden.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Verfasser greifen die vorhandenen stÀdtebaulichen und rÀumlichen ZusammenhÀnge geschickt auf, indem durch zwei Anbauten eine nachvollziehbare neue bauliche Figur entsteht ohne den Bestand in seiner heutigen Form zu verÀndern.
Die auĂenrĂ€umliche Gestaltung von Schulhof und vorbildlich angebotenen SchulgĂ€rten wird durch optionale Platzhalter (Turnhalle) untermauert.
Die Anbauten sind nachvollziehbar angebunden und ermöglichen kurze innenrÀumliche Wege.
Insgesamt besticht die Arbeit durch ihre Einfachheit in ErschlieĂung, rĂ€umlicher Zuordnung und baulicher Gestaltung.
Hierbei ist eine akzeptable Wirtschaftlichkeit und WĂŒrdigung der abschnittsweisen Realisierbarkeit erkennbar.
Die auĂenrĂ€umliche Gestaltung von Schulhof und vorbildlich angebotenen SchulgĂ€rten wird durch optionale Platzhalter (Turnhalle) untermauert.
Die Anbauten sind nachvollziehbar angebunden und ermöglichen kurze innenrÀumliche Wege.
Insgesamt besticht die Arbeit durch ihre Einfachheit in ErschlieĂung, rĂ€umlicher Zuordnung und baulicher Gestaltung.
Hierbei ist eine akzeptable Wirtschaftlichkeit und WĂŒrdigung der abschnittsweisen Realisierbarkeit erkennbar.
Modell
Lageplan
Ansichten
Modell
Grundriss EG
Grundriss DG und UG