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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2006

Schulauer Hafen

4. Rang

Prof. Peter Tausch

Architektur

k1 Landschaftsarchitekten - Kuhn Klapka GmbH

Landschaftsarchitektur

raumzeit - LĂ€ufer, Tausch, Tuczek

Architektur

ErlÀuterungstext

PlÀtze am Hafen

Der Schulauer Hafen gewinnt eine neue QualitÀt als maritimer Standort durch eine neue rÀumliche Fassung mit hochwertigen Wohn- und Freizeitnutzungen.
Am Hafen entsteht eine Sequenz von attraktiven PlÀtzen, die durch ein Netz von Promenaden verbunden wird, das zum Flanieren einlÀdt.
Die Randbebauung des Hafens ist so situiert, dass BlickbezĂŒge von und zur Elbe erhalten bleiben.

Polder am Hafen
Ein Polder als Sockelgeschoss, das den Flutschutz gewĂ€hrleistet, bildet eine neue, charakteristische Hafenkante. Auch direkt auf Kaihöhe werden so neue Nutzungen (Gastronomie, Fahrradverleih, Bootsbedarf) angeboten, die neues Leben an den Hafen bringen. Der Flutschutz erfolgt fĂŒr diese Nutzungen ĂŒber Tore.

Stadtraum und Weitblick
Der rĂ€umlich gefasste Hafen wird so Teil der Stadtstruktur und bildet einen Kontrapunkt zu den angrenzenden, großzĂŒgigen GrĂŒnanlagen mit ihrem weiten, unverstellen Blick auf die Elbe.

Pontonrundweg
Die neuen Pontons am Elbuferpark mit FĂ€hranlegern, Willkomm-Höft und Gastronomie werden in das vom Hafen ausgehende Rundwegesystem miteinbezogen. Das Schulauer FĂ€hrhaus erhĂ€lt auf den Pontons neue FreischankflĂ€chen. DafĂŒr werden die FreischankflĂ€chen am FĂ€hrhaus zugunsten des Elbuferparks verkleinert und gestalterisch aufgewertet. Der Höhensprung an der Terrasse des FĂ€hrhauses kann durch eine GelĂ€ndemodulation des Elbuferparks entfallen.

Bauliche und zeitliche FlexibilitÀt
Der Verwaltungsstandort der Firma Schneider wird erhalten. Die flacheren Logistikhallen der Firma Schneider werden jedoch durch eine neue, hochwertige Bebauung ersetzt, die sich vom Hafen aus bandförmig sĂŒdlich entlang des Landeschutzdeichs in Richtung Tonnenhafen und Hamburger Jachthafen entwickelt. Die Elemente des Bandes sind nach SĂŒden orientierte Blöcke mit einer offenen, viergeschossigen Bebauung mit Wohn-, Freizeit und Dienstleistungsnutzungen. Durch die bandförmige Bebauung ist ein hohes Maß an baulicher und zeitlicher FlexibilitĂ€t bei der Bauabschnittsbildung und Verlagerung von Teilen der Firma Schneider möglich.

ZusammenhÀngende Freibereiche
Die Anbindung des FreizeitgelĂ€ndes im Norden erfolgt durch einen Weg zum neuen Hafenplatz und einen Weg zur Gastronomie im Strandbadbereich. Die Bootslagerhalle inklusive Vereinsheim wird an den Hamburger Jachthafen verlagert um eine zusammenhĂ€ngende GrĂŒnflĂ€che sĂŒdlich der neuen Bebauung zu schaffen.
Die Ostmole des Tonnenhafens wird fĂŒr die Öffentlichkeit geöffnet. Am Kopf des der Mole entsteht eine neuer Freizeit und Gastronomiestandort mit einem Ponton als Aussichtsplattform.

Kulturhaus im Park
Die Villa Ladiges soll als Kulturhaus in einem öffentlichen Park genutzt werden. Quer durch den Park fĂŒhrt eine neue und öffentliche Ost-West Wegeverbindung. Entlang der Hafenstraße ensteht lediglich am Rand des Ladiges-Parks hochwertiger Wohnungsbau in offener Bauweise.

Neue Stadtkante
Das AEG-GelĂ€nde erhĂ€lt eine neue Bebauung, die sich zum Wasser hin eine neue attraktive Stadtkante bildet, entlang der Hafenstraße sich jedoch als offene Bebauung in die Struktur des Quartiers einfĂŒgt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Arbeit 2008 – PlĂ€tze am Hafen

Strukturelle Leitidee
Der Hafenrand wird beidseitig durch Bebauung eingefasst und der Hafenkopf durch einen Hotelbau betont.
Das Schneider-VerwaltungsgebÀude wird erhalten, westlich davon entwickelt sich eine 2-3geschossige Bebauung in Clusterform mit Mischnutzung (Wohnen, Arbeiten, Freizeit).
Der Strandbaddamm wird in den Norden dieser Bebauung verlegt.
Zwischen vorhandenem Strandbad und Deich wird eine neue GrĂŒnzone (erhöhtes Niveau durch AuffĂŒllung) geschaffen.

Raumbildung, Orientierung, Identifikation
Die Idee der konsequenten Blockrandbebauung und die Erweiterung der Bebauung nach Westen hinter Schneider sind sehr interessant.
Die Darstellung der neuen Raum- und AufenthaltsqualitĂ€ten fehlt leider, insbesondere der Eingriff in den Strandbadbereich auf der Westseite des Hafens ist nicht ĂŒberzeugend entwickelt.
Der Strandbaddamm wird nach Norden auf die jetzige ParkplatzflÀche verlegt und mit ParkplÀtzen ergÀnzt. Die Hofbebauung auf dem Schneider-GelÀnde ist mit Tiefgaragen vorgesehen

QualitÀt und Realisierbarkeit
Klare Nutzungsabgrenzungen zwischen Strandbad und Marschbebauung durch Schaffung einer neuen GrĂŒnzone. Die Mischnutzung ist als Idee interessant, zur Realisierung wird die tatsĂ€chliche Nachfrage nach GewerbeflĂ€chen zu prĂŒfen sein. Die Mischnutzung der Stadtrandbebauung ist als Idee richtig, jedoch wird die flutgeschĂŒtzte Sockelzone mit Gastronomie und LĂ€den nur mit großem Aufwand zu realisieren sein.
Ladiges-Park ist als Stadtpark, nur mit geringfĂŒgiger zusĂ€tzlicher Bebauung, vorgesehen.
Drei Bauabschnitte sind schlĂŒssig dargestellt und realisierbar.

Abschließende Beurteilung
Ein klares strukturiertes Konzept mit deutlichen Nutzungsabgrenzungen, das jedoch aufgrund seiner spröden Darstellung mögliche Raum- und AufenthaltsqualitĂ€ten nicht ĂŒberzeugend vermitteln kann.