Nichtoffenes, städtebaulich-freiraumplanerisches, kooperatives Gutachterverfahren | 02/2022
Städtebaulich-freiraumplanerisches Konzept Wasserstadt Limmer in Hannover, 2. Bauabschnitt
©Monadnock / chora blau / Planersocietät
Gewinner / / Empfehlung zur Weiterbearbeitung – Bereich Nord
Planersocietät - Dr.-Ing. Frehn, Steinberg & Partner, Stadt- und Verkehrsplaner
Verkehrsplanung
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Verfasser:
ARCHIDA Architekturmodelle Ingo Kerst
Modellbau
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Entwurf stellt einen neuen, bunten Stadtbaustein für Hannover dar, welcher zeigt, wie die vorhandene Stadtstruktur aufgegriffen und weiterentwickelt werden kann. Er greift das „Kiezdenken“ aus dem beliebten Stadtteil Linden auf, welches dort die Basis für eine funktionierenden Stadtstruktur darstellt. Die Verfasser*innen entleihen sich Themen der gründerzeitlichen europäischen Stadt, welche in die Feinmaschigkeit der klar gefassten städtebaulichen Setzung übersetzt wird. Es wurde im Gremium jedoch kontrovers diskutiert, ob die Anlehnung des Entwurfes an die Gründerzeit ein zeitgemäßer Ansatz für modernen Städtebau sei. Die innere Struktur hat eine feine Körnung, welche sich in der guten Adressbildung der einzelnen Wohnblöcke ausdrückt, durch die ein Zugehörigkeitsgefühl für die zukünftigen Bewohner*innen entstehen kann. Das Gremium hebt die Grundausrichtung der Baukörper und die damit einhergehende Herstellung des Wasserbezugs positiv hervor. Überzeugen kann die Komprimierung des Programms auf die Mitte des Quartiers, wodurch dort eine urbane Dichte entsteht und die Qualitäten der Wasserlagen und der dortigen Grünanlagen zum Tragen kommen. Es wird hinterfragt, ob die Anlehnungen an die Postmoderne in der vorhandenen Symbolhaftigkeit die richtige Antwort für den Standort sindund ob bspw. der Wasserturm wirklich in einem Wasserbecken stehen muss. An dieser Stelle fehlt eine übergeordnete Herleitung der Entwurfsidee im Umgang mit den Industriedenkmälern. Hinsichtlich des räumlichen Abschlusses in Norden wird die abgerundete theatralische Geste in der Bebauung hinterfragt. Bezüglich der freiraumplanerischen Grundhaltung hinterfragt das Gremium die Gestaltung hinsichtlich der Chance einer Gegenüberstellung zwischen dem Naturraum und der an die Gründerzeit angelehnten Stadtstruktur. Gerade die Wasserlagen bieten hier die Chance einer naturnahen Gestaltung. Die zentrale Achse durch das Quartier mit der Abfolge der verschiedenen Platztypologien kann als verbindendes Element überzeugen und lässt städtische Räume entstehen. Überzeugen kann auch die innere Durchwegung, welche Verbindungen zwischen den einzelnen Wohnblöcken, den Plätzen und den Wasserlagen schafft. Der südlich der Wunstorfer Landstraße gelegene Teil kann das Gremium in der städtebaulichen Setzung und der Bezugnahme zu den Wasseranlagen nicht überzeugen. Insgesamt überzeugt die Arbeit sowohl in der Basisvariante als auch insbesondere im verdichteten Prüfauftrag durch eine homogene und dem Ort angemessene Baumassenverteilung.
Insgesamt bietet die Arbeit eine gute Grundlage für die Entwicklung eines qualitativ hochwertigen Quartiers, welches die gründerzeitliche Struktur in die moderne Wasserstadt übersetzt.
©Monadnock / chora blau / Planersocietät
©Monadnock / chora blau / Planersocietät
©Monadnock / chora blau / Planersocietät
©Monadnock / chora blau / Planersocietät
©Monadnock / chora blau / Planersocietät
©Monadnock / chora blau / Planersocietät
©Monadnock / chora blau / Planersocietät
©Monadnock / chora blau / Planersocietät
©Monadnock / chora blau / Planersocietät
Impression Anger
©Monadnock / chora blau / Planersocietät
Vogelperspektive
©Monadnock / chora blau / Planersocietät
Vogelperspektive
©Monadnock / chora blau / Planersocietät
Impression Marktplatz
©Monadnock / chora blau / Planersocietät
Impression Anger
©Monadnock / chora blau / Planersocietät
Impression Anger
©Monadnock / chora blau / Planersocietät
Vogelperspektive
©Monadnock / chora blau / Planersocietät
Impression Marktplatz
©Monadnock / chora blau / Planersocietät
Impression Marktplatz
©Monadnock / chora blau / Planersocietät
Entwurfsplan mit Mobilitätskonzept verstärkt durch Straßenbahn
©Monadnock / chora blau / Planersocietät
Entwurfsplan mit Mobilitätskonzept verstärkt durch Straßenbahn
©Monadnock / chora blau / Planersocietät
Entwurfsplan mit Mobilitätskonzept verstärkt durch Straßenbahn
©Monadnock / chora blau / Planersocietät
Entwurfsplan inkl. Variante ohne Straßenbahn
©Monadnock / chora blau / Planersocietät
Entwurfsplan inkl. Variante ohne Straßenbahn
©Monadnock / chora blau / Planersocietät
Entwurfsplan inkl. Variante ohne Straßenbahn
©ARCHIDA
Modellfoto