Nichtoffener Wettbewerb | 06/2025
Städtebauliche Entwicklung Baugebiet „Östlich Sonnensee“ in Bissendorf
©MASH
Solar- City Bissendorf
3. Preis
Preisgeld: 12.000 EUR
MASH Müller Architektur Städtebau Hannover
Stadtplanung / Städtebau
Landschaftsarchitektur
Erläuterungstext
Konsequent solarbetriebener neuer Stadtteil für ca. 350 Wohneinheiten
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Verfasser schlagen einen städtebaulichen Entwurf vor, der – wohl auch unterstützt durch sehr dunkel anmutende Präsentationspläne – sich einer sympathisierenden Annäherung auf den ersten Blick eher verwehrt. Das Erscheinungsbild wird bestimmt durch eine Vielzahl auf den ersten Blick sehr gleichförmiger, kleinteiliger Baukörper, die das Planungsgebiet in einer sehr dichten, wiederum auf den ersten Blick wenig differenzierten Art füllen. Die Perspektive vermittelt den Eindruck einer monotaktischen Häufung dunkel erscheinender, gleichförmiger Baukörper, die von PV-Bedachungen geprägt sind.
Im Lageplan ist ein langgestreckter Riegel auffällig, nah der Autobahn gelegen, der wie eine Art Stadtmauer oder „Quartiersdurchfahrtsscheune“ funktioniert und dabei sicherlich einen funktionierenden Lärmschutz zur Autobahn hin leistet. Hier wird ein Großteil des ruhenden Verkehrs nachgewiesen.
Die Erschließung des Baugebiets wird mittels einer schleifenartigen Wegeführung, mit begleitenden Bäumen alleeartig ausgebildet, auf einfache, aber leistungsfähige Art und Weise vorgeschlagen. Schmale Quer- bzw. Stichverbindungen erschließen die nicht direkt an dieser Straße gelegenen Gebäude.
Sehr positiv vom Preisgericht vermerkt werden die differenziert angebotenen Haus- und Wohnformen, die wie zum Beispiel die Atriumhäuser oder das Mehrgenerationenwohnen interessante und innovative Hausformen und Architekturen erkennen lassen.
Deutlich kritisiert wird die monochrome Darstellung der Außenflächen, die eine differenzierte Lesbarkeit von privaten Grünflächen nicht anbieten. Kritisch gesehen wird die Dimensionierung der Grundflächen der Baukörper, die einer Kundschaft, die die Größen des Wohnens im ländlichen Raum gewohnt ist, ein hohes Maß an Disziplin, wenn nicht sogar Askese abverlangt, um akzeptiert zu werden. Bedauert wird der Verzicht auf erfahrbares Fließgewässer zugunsten einer eher kostenintensiven Wasserführung unter der Fahrbahn der Erschließungsstrukturen.
Die sogenannten technischen Daten wie Anteile Nettobauland, Erschließungsfläche und öffentliche Grünfläche lassen eine wirtschaftliche Umsetzung erwarten.
Insgesamt ein, vor allem auf den zweiten Blick, engagiertes Konzept, mit einigen interessanten und innovativen Teilaspekten, das aber in Gänze nicht zu überzeugen weiß.
©MASH
Zisterne unter Straße
©MASH
Lageplan M 1/ 1000
©Lennard Lippold
Modell von Norden