Nichtoffener Wettbewerb | 09/2025
Städtebauliche Entwicklung Teilfläche Süd im Projektverbund Blankenburger Süden in Berlin
©CITYFÖRSTER + urbanegestalt
Visualisierung Quartiersmitte
2. Preis
CITYFÖRSTER architecture + urbanism
Stadtplanung / Städtebau, Architektur
-
Verfasser:
-
Mitarbeitende:
Lydia Oehlwein, Lukas Hegele, Tim Kohne, Moritz Kügler, Lena-Kristin Lauermann
Stadtplanung / Städtebau, Landschaftsarchitektur
Erläuterungstext
BLANKENBURGER QUARTETT
Entwurfsleitende Idee
Unter dem Titel „Blankenburger Quartett“ entsteht ein neues Stadtquartier, das vier eigenständige Nachbarschaften mit jeweils individuellem Charakter zu einem vielfältigen, gemeinschaftlichen und nachhaltigen Ganzen verbindet. Der Entwurf greift die bisherigen Planungen zur Zirkulären Stadt im Blankenburger Süden auf und entwickelt sie konsequent weiter. Dabei stehen Themen wie Wasserkreisläufe, Biodiversität, Mikroklima, aktive Mobilität sowie vielfältige Freiraumnutzungen im Mittelpunkt. Diese bilden die Grundlage für eine resiliente Quartiersstruktur, die soziale, ökologische und ökonomische Aspekte gleichwertig berücksichtigt.
4. Das Produktionsdreieck im Süden konzentriert verschiedene Formen des urbanen Gewerbes – von Handwerk über Büro bis hin zur produzierenden Nutzung (EpB-Flächen). Im Zentrum steht ein Circular Hub, der als sichtbares Zeichen für eine ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft fungiert. Er vernetzt Wissen, Materialien und Menschen und bildet das Herzstück für nachhaltige Produktion im Quartier.
Städtebauliche Konzeption
Die städtebauliche Konzeption basiert auf einer klaren, robusten und zugleich flexiblen Struktur, die auf vier eigenständigen Quartieren mit jeweils eigener Identität aufbaut. Diese Quartiere sind über ein feinmaschiges Netz aus öffentlichen Räumen, Freiraumverbindungen und Erschließungsachsen miteinander verknüpft und treffen sich in der Quartiersmitte – einem räumlich gefassten Zentrum, das als Treffpunkt und gemeinsamer Identifikationsort fungiert.
Zwischen den Quartieren sorgen prägnante Freiraumelemente für eine lesbare Gliederung und gleichzeitige Vernetzung. Die Klimaachse, ein grüner Korridor mit großzügigem Baumbestand und Retentionsbereichen, erstreckt sich von der Quartiersmitte in Richtung Südwesten. Sie übernimmt mehrere Funktionen zugleich: Erschließung, Grünverbindung, Frischluftschneise und landschaftliches Bindeglied.
Die Tramallee bildet eine wichtige städtebauliche Strukturachse. Südlich der Quartiersmitte trennt sie das Mischquartier vom Gewerbestandort. Der Schmöckpfuhlgraben übernimmt eine ähnliche Funktion zur Wald-Allmende: Er bildet eine strukturierende Zäsur, aber keine Barriere – landschaftlich eingebunden, durchlässig und zugänglich. Auch die Übergänge zu den benachbarten Quartieren sind als grüne Freiraumzüge gestaltet – mit Respekt gegenüber der vorhandenen Bebauung, aber offen für Durchwegungen und gemeinsame Nutzung.
Nutzungsverteilung
Die Nutzungsverteilung folgt der klaren Gliederung in vier eigenständige Quartiere mit jeweils spezifischem Charakter und eigener Programmatik:
Phasierung
Die Entwicklung erfolgt in drei Phasen, die jeweils eigenständig funktionieren und hochwertige stadträumliche Situationen mit hoher Versorgungs- und Freiraumqualität bieten. Ziel ist es, in jeder Etappe ein vollständiges, lebenswertes Quartier zu schaffen – flexibel und anpassbar von Anfang bis Ende.
Phase 1 realisiert den vollständigen AuenKiez sowie die Wohnblöcke im ZenKiez, überwiegend in modularer Holzbauweise, weshalb eine schnelle Realisierung machbar ist. Die Quartiersmitte und die WaldAllmende mit Schule und Sportanlagen werden ebenfalls direkt hergestellt und bilden das soziale Rückgrat. Die bestehenden gewerblichen Nutzungen im Süden bleiben zunächst erhalten.
Phase 2 ergänzt die gemischten Blöcke und Gewerbehöfe im ZenKiez, entwickelt das südliche Gewerbegebiet weiter und ermöglicht produzierendes Gewerbe im Westen. Diese Phase bildet ein robustes Gerüst mit allen wichtigen Freiräumen und kann langfristig Bestand haben.
Phase 3 folgt, sobald die Nutzung im Dreiecksgrundstück entfällt. Hier entsteht dann ein neuer Baustein für verdichtete, urbane Produktion.
Vier klimaaktive, identitätsstarke Nachbarschaften
Unter dem Titel „Blankenburger Quartett“ entsteht ein neues Stadtquartier, das vier eigenständige Nachbarschaften mit jeweils individuellem Charakter zu einem vielfältigen, gemeinschaftlichen und nachhaltigen Ganzen verbindet. Der Entwurf greift die bisherigen Planungen zur Zirkulären Stadt im Blankenburger Süden auf und entwickelt sie konsequent weiter. Dabei stehen Themen wie Wasserkreisläufe, Biodiversität, Mikroklima, aktive Mobilität sowie vielfältige Freiraumnutzungen im Mittelpunkt. Diese bilden die Grundlage für eine resiliente Quartiersstruktur, die soziale, ökologische und ökonomische Aspekte gleichwertig berücksichtigt.
Die vier Nachbarschaften – AuenKiez, WaldAllmende, ZenKiez und Produktionsdreieck – setzen jeweils unterschiedliche Schwerpunkte im Umgang mit Landschaft, Nutzungsmischung, öffentlichem Raum und gemeinschaftlicher Infrastruktur:
1. Der AuenKiez im Norden ist ein landschaftsbezogenes Wohnquartier, das sich entlang der zentralen Tramtrasse erstreckt und sich zu den Freiräumen Umgebung öffnet. Der Umgang mit Wasser ist hier ein zentrales Gestaltungsthema: Der Schmöckpfuhlgraben mit seinen Retentionsflächen, Wetlands und Überflutungsbereiche werden in das Freiraumsystem integriert und prägen die Atmosphäre des Quartiers – auch in den privaten Freiräumen. So entsteht ein klimaangepasstes Wohnumfeld mit hohem landschaftlichem Bezug.
2. Die WaldAllmende liegt südlich des Grabens auf einer „Insel“, die gemeinschaftlich genutzt wird. Eine Schule mit Sporthalle, eine Kita sowie Spiel- und Freiflächen stehen nicht nur den Anwohnenden, sondern auch Vereinen und Bildungseinrichtungen offen. Der angrenzende Wald bleibt als Natur- und Erholungsraum erhalten und wird in seiner ökologischen Funktion gestärkt. Das Quartier versteht sich als Ort des Miteinanders und des gemeinsamen Nutzens.
3. Der ZenKiez, benannt nach dem buddhistischen Tempel, kombiniert Wohnen im Osten mit gewerblichen Höfen entlang der Tram im Westen. Die Mischung aus Alltag, Arbeit und Rückzugsorten schafft ein lebendiges, zugleich ruhiges und vielseitiges Quartier, das die bestehende spirituelle Nutzung als Identitätsanker integriert.
Alle vier Nachbarschaften sind Teil einer gemeinsamen Mitte, die als sozialer, kultureller und funktionaler Treffpunkt das öffentliche Leben bündelt und das Quartier identitätsstiftend zusammenhält.
Ein weiteres zentrales Prinzip ist die Einbindung in den städtebaulichen und landschaftlichen Kontext. Bestehende Wege- und Grünverbindungen werden aufgenommen und weitergeführt, landschaftliche Strukturen fortgeschrieben. Entlang der Ränder vermitteln kleinteilige, niedrigere Bebauungen in Maßstab und Dichte zwischen dem neuen Quartier und der angrenzenden Bebauung – unterstützt durch grüne Übergangszonen, die als Puffer und Verbindung gleichermaßen dienen.
Die städtebauliche Konzeption basiert auf einer klaren, robusten und zugleich flexiblen Struktur, die auf vier eigenständigen Quartieren mit jeweils eigener Identität aufbaut. Diese Quartiere sind über ein feinmaschiges Netz aus öffentlichen Räumen, Freiraumverbindungen und Erschließungsachsen miteinander verknüpft und treffen sich in der Quartiersmitte – einem räumlich gefassten Zentrum, das als Treffpunkt und gemeinsamer Identifikationsort fungiert.
Zwischen den Quartieren sorgen prägnante Freiraumelemente für eine lesbare Gliederung und gleichzeitige Vernetzung. Die Klimaachse, ein grüner Korridor mit großzügigem Baumbestand und Retentionsbereichen, erstreckt sich von der Quartiersmitte in Richtung Südwesten. Sie übernimmt mehrere Funktionen zugleich: Erschließung, Grünverbindung, Frischluftschneise und landschaftliches Bindeglied.
Die Tramallee bildet eine wichtige städtebauliche Strukturachse. Südlich der Quartiersmitte trennt sie das Mischquartier vom Gewerbestandort. Der Schmöckpfuhlgraben übernimmt eine ähnliche Funktion zur Wald-Allmende: Er bildet eine strukturierende Zäsur, aber keine Barriere – landschaftlich eingebunden, durchlässig und zugänglich. Auch die Übergänge zu den benachbarten Quartieren sind als grüne Freiraumzüge gestaltet – mit Respekt gegenüber der vorhandenen Bebauung, aber offen für Durchwegungen und gemeinsame Nutzung.
An den Eingängen zum Quartier markieren Hochpunkte mit Wohnnutzung (bis 15 Geschosse, unter 60 m Höhe) die neue Adresse. Straßenzüge wie die Wohnstraße und die Tramallee sind durch klare Raumkanten gefasst, die eine lesbare Trennung zwischen öffentlichen und privaten Bereichen schaffen. Die Wohnquartiere öffnen sich zur Landschaft, während im Inneren des Quartiers Orte der Begegnung, Nahversorgung und nachbarschaftlichen Nutzung entstehen – insbesondere entlang der Wohnstrasse im Zenkiez und der Tramallee im Auenkiez.
Die Nutzungsverteilung folgt der klaren Gliederung in vier eigenständige Quartiere mit jeweils spezifischem Charakter und eigener Programmatik:
• Der AuenKiez ist ein Wohnquartier entlang der Tramallee mit starkem Bezug zur angrenzenden Landschaft. Hier dominiert das Wohnen, ergänzt durch aktive Erdgeschoss und einen Nahversorger an der Tramhaltestelle, ein Nachbarschaftszentrum an der Quartiersmitte und soziale, nachbarschaftliche Einrichtungen entlang der Allee. Die zentrale Quartiersgarage dient als Mobilitätsdrehscheibe und Alltagsknoten.
• Die Wald-Allmende ist ein Ort der Gemeinschaft und Bildung. Hier befindet sich die Grundschule mit Sporthalle und wettkampffähigen Freisportanlagen. Die Einrichtung öffnet sich außerhalb der Schulzeiten für Vereine, Volkshochschule und Nachbarschaftsnutzungen. Ergänzt wird das Ensemble durch eine Waldkita, Spielbereiche, Gemeinschaftsgärten, Bewegungsflächen und Treffpunkte .
• Der ZenKiez ist ein gemischt genutztes Quartier mit drei Blockreihen, die über zwei parallel geführte Straßen erschlossen werden. Entlang der Tram entstehen urbane Gewerbehöfe mit gestapelter Produktion und Büronutzungen, die eine klare Raumkante zur Allee ausbilden. In den dahinterliegenden Blöcken befinden sich Wohnnutzungen mit gemischten Erdgeschosszonen, ergänzt durch soziale Einrichtungen entlang der inneren Wohnstraße. Die Mischung aus Arbeiten, Wohnen und nachbarschaftlicher Infrastruktur macht den Zen-Kiez zu einem lebendigen, urbanen Baustein. Ein Mobility-Hub mit Nahversorgung markiert den Quartierseingang.
• Das Gewerbedreieck im Süden ist für gewerbliche und produktionsorientierte Nutzungen konzipiert. Entlang der öffentlichen Straßenräume entstehen prägnante Raumkanten, während im Inneren flexible Hallenstrukturen vorgesehen sind. Zur Tramachse hin sowie im Übergang zu den angrenzenden Wohnquartieren wird eine Schicht nicht störender Gewerbenutzungen angeordnet, die als Pufferzone dient. In den rückwärtigen Bereichen können auch stärkere Emittenten untergebracht werden – das Quartier ist damit offen für vielfältige Formen urbaner Produktion.
Alle Nutzungen sind in fußläufiger Erreichbarkeit miteinander verknüpft, folgen einer feinkörnigen Gliederung und unterstützen die städtebauliche Vision eines robusten, vielfältigen und sozial durchmischten Stadtquartiers.
Die Entwicklung erfolgt in drei Phasen, die jeweils eigenständig funktionieren und hochwertige stadträumliche Situationen mit hoher Versorgungs- und Freiraumqualität bieten. Ziel ist es, in jeder Etappe ein vollständiges, lebenswertes Quartier zu schaffen – flexibel und anpassbar von Anfang bis Ende.
Phase 1 realisiert den vollständigen AuenKiez sowie die Wohnblöcke im ZenKiez, überwiegend in modularer Holzbauweise, weshalb eine schnelle Realisierung machbar ist. Die Quartiersmitte und die WaldAllmende mit Schule und Sportanlagen werden ebenfalls direkt hergestellt und bilden das soziale Rückgrat. Die bestehenden gewerblichen Nutzungen im Süden bleiben zunächst erhalten.
Phase 2 ergänzt die gemischten Blöcke und Gewerbehöfe im ZenKiez, entwickelt das südliche Gewerbegebiet weiter und ermöglicht produzierendes Gewerbe im Westen. Diese Phase bildet ein robustes Gerüst mit allen wichtigen Freiräumen und kann langfristig Bestand haben.
Phase 3 folgt, sobald die Nutzung im Dreiecksgrundstück entfällt. Hier entsteht dann ein neuer Baustein für verdichtete, urbane Produktion.
So entsteht schrittweise ein vollständiges Quartier mit klarer Struktur, hoher Aufenthaltsqualität und starker sozialer Infrastruktur – in jeder Phase funktional, landschaftlich integriert und zukunftsoffen.
Mobilitätskonzept
Das Mobilitätskonzept verfolgt das Ziel, ein flächensparendes, effizientes Erschließungssystem zu schaffen, das den Umweltverbund priorisiert, ohne die funktionale Zugänglichkeit zu beeinträchtigen.
Der motorisierte Individualverkehr (MIV) wird über zwei zentrale Quartierseinfahrten in das Gebiet geführt. Von hier aus werden beiden Mobility Hubs im AuenKiez und ZenKiez sowie der QuartiersHub in der Quartiersmitte nerschlossen. Der MIV wird in den Wohnbereichen als verkehrsberuhigter Mischverkehr organisiert; barrierefreie Parkstände und Lieferzonen befinden sich auf Multifunktionsstreifen. Der überwiegende Teil des ruhenden Verkehrs wird in die Mobility Hubs verlagert, um den öffentlichen Raum freizuhalten und die Freiraumqualität zu sichern.
Ein besonderer Aspekt des Konzepts liegt in der differenzierten Erschließung der gewerblichen Bereiche: Während der AuenKiez wie im SNK2 über die Tramallee (Einbahnstraße) erschlossen wird, erfolgt die Zufahrt zum Gewerbedreieck von der Klimaachse aus. Die gewerblichen Nutzungen im Zen-Kiez sind über eine eigene Erschließungsstraße erreichbar, wobei Lkw-Verkehre direkt auf die Grundstücke einfahren und dort wenden können, ohne die Wohnstraße zu queren. So entsteht eine zeitlich unabhängige Entwicklungsmöglichkeit der Gewerbeflächen und eine klare Trennung der Verkehre. Gleichzeitig wird vermieden, dass die Tramtrasse von Lkw-Verkehren gekreuzt wird und Gewerbeverkehre bis an die Quartiersmitte heranfahren.
Der Fahrradverkehr wird gestärkt durch eine zentrale Nord-Süd-Radroute parallel der Tramtrasse sowie zwei Ost-West-Verbindungen: durch die Quartiersmitte und Klimaachse sowie entlang des Heinersdorfer Grabens. Ergänzende Routen führen durch den Wald, entlang des Schmöckpfuhlgrabens und durch die Wohnquartiere. Fahrradabstellplätze befinden überwiegend auf den privaten Grundstücken und in den Quartiersgaragen.
Das Fußwegenetz ist feinmaschig, barrierefrei und sichert kurze, direkte Wege zu allen zentralen Zielen – einschließlich Schule, Quartiersmitte und Tramhaltestelle. Die neue Straßenbahnhaltestelle liegt nördlich der Mitte und bildet mit den zentralen Rad- und Fußwegen sowie dem MobilityHub einen wichtigen Mobilitätsknoten.
Sharing-Angebote für Carsharing, Lastenräder und E-Tretroller sind in den Mobility Hubs sowie dezentral in den Wohnstraßen vorgesehen.
Erläuterung Stellplatzbilanzierung:
Die Anzahl der erforderlichen Stellplätze für Nicht-Wohnnutzungen wurde orientiert an der Stellplatzsatzung der Stadt Hamburg (Bauprüfdienst 2022-2) ermittelt. Aufgrund der sehr guten Erschließung durch den ÖPNV wird entsprechend der Satzung auch ein Reduktionsfaktor des Stellplatzbedarfs von 30 % angewendet.
Für das Wohnen wird entsprechend des Mobilitätskonzeptes für den Blankenburger Süden von einem Stellplatzbedarf von 0,3 Stellplätzen je Wohneinheit ausgegangen.
Der besondere Ansatz des Mobilitätskonzepts für das Quartier sieht eine Stärkung des Umweltverbunds durch eine gute ÖPNV-Erschließung und die Herausstellung des Fahrrads als Alltagsverkehrsmittel mit Hilfe von Sharing-Angeboten vor. Für das Mobilitätskonzept wurde daher für alle Nutzungen ein konzeptübergreifender Reduktionsfaktor des Stellplatzbedarfs von 20 % angewendet.
Das Mobilitätskonzept verfolgt das Ziel, ein flächensparendes, effizientes Erschließungssystem zu schaffen, das den Umweltverbund priorisiert, ohne die funktionale Zugänglichkeit zu beeinträchtigen.
Der motorisierte Individualverkehr (MIV) wird über zwei zentrale Quartierseinfahrten in das Gebiet geführt. Von hier aus werden beiden Mobility Hubs im AuenKiez und ZenKiez sowie der QuartiersHub in der Quartiersmitte nerschlossen. Der MIV wird in den Wohnbereichen als verkehrsberuhigter Mischverkehr organisiert; barrierefreie Parkstände und Lieferzonen befinden sich auf Multifunktionsstreifen. Der überwiegende Teil des ruhenden Verkehrs wird in die Mobility Hubs verlagert, um den öffentlichen Raum freizuhalten und die Freiraumqualität zu sichern.
Ein besonderer Aspekt des Konzepts liegt in der differenzierten Erschließung der gewerblichen Bereiche: Während der AuenKiez wie im SNK2 über die Tramallee (Einbahnstraße) erschlossen wird, erfolgt die Zufahrt zum Gewerbedreieck von der Klimaachse aus. Die gewerblichen Nutzungen im Zen-Kiez sind über eine eigene Erschließungsstraße erreichbar, wobei Lkw-Verkehre direkt auf die Grundstücke einfahren und dort wenden können, ohne die Wohnstraße zu queren. So entsteht eine zeitlich unabhängige Entwicklungsmöglichkeit der Gewerbeflächen und eine klare Trennung der Verkehre. Gleichzeitig wird vermieden, dass die Tramtrasse von Lkw-Verkehren gekreuzt wird und Gewerbeverkehre bis an die Quartiersmitte heranfahren.
Der Fahrradverkehr wird gestärkt durch eine zentrale Nord-Süd-Radroute parallel der Tramtrasse sowie zwei Ost-West-Verbindungen: durch die Quartiersmitte und Klimaachse sowie entlang des Heinersdorfer Grabens. Ergänzende Routen führen durch den Wald, entlang des Schmöckpfuhlgrabens und durch die Wohnquartiere. Fahrradabstellplätze befinden überwiegend auf den privaten Grundstücken und in den Quartiersgaragen.
Das Fußwegenetz ist feinmaschig, barrierefrei und sichert kurze, direkte Wege zu allen zentralen Zielen – einschließlich Schule, Quartiersmitte und Tramhaltestelle. Die neue Straßenbahnhaltestelle liegt nördlich der Mitte und bildet mit den zentralen Rad- und Fußwegen sowie dem MobilityHub einen wichtigen Mobilitätsknoten.
Sharing-Angebote für Carsharing, Lastenräder und E-Tretroller sind in den Mobility Hubs sowie dezentral in den Wohnstraßen vorgesehen.
Erläuterung Stellplatzbilanzierung:
Die Anzahl der erforderlichen Stellplätze für Nicht-Wohnnutzungen wurde orientiert an der Stellplatzsatzung der Stadt Hamburg (Bauprüfdienst 2022-2) ermittelt. Aufgrund der sehr guten Erschließung durch den ÖPNV wird entsprechend der Satzung auch ein Reduktionsfaktor des Stellplatzbedarfs von 30 % angewendet.
Für das Wohnen wird entsprechend des Mobilitätskonzeptes für den Blankenburger Süden von einem Stellplatzbedarf von 0,3 Stellplätzen je Wohneinheit ausgegangen.
Der besondere Ansatz des Mobilitätskonzepts für das Quartier sieht eine Stärkung des Umweltverbunds durch eine gute ÖPNV-Erschließung und die Herausstellung des Fahrrads als Alltagsverkehrsmittel mit Hilfe von Sharing-Angeboten vor. Für das Mobilitätskonzept wurde daher für alle Nutzungen ein konzeptübergreifender Reduktionsfaktor des Stellplatzbedarfs von 20 % angewendet.
Freiraumkonzept
Der Entwurf greift die Leitidee des „Waldlands“ aus den vorangegangenen Planungsphasen auf und führt sie konsequent weiter. Im Zentrum steht der Erhalt und die Qualifizierung bestehender Vegetationsstrukturen, insbesondere der Wälder und landschaftlich geprägten Übergangsräume. Die Waldflächen werden in ihrer ökologischen Funktion gestärkt, zugleich aber für Naherholung und Umweltbildung nutzbar gemacht. Es entstehen durchlässige Wegeführungen, Streuobstwiesen, ein „essbarer Wald“ sowie Räume, die gezielt der natürlichen Entwicklung überlassen bleiben, um die Biodiversität zu fördern.
Zentrales Element der wasserbezogenen Freiraumgestaltung ist der Schmöckpfuhlgraben, der ökologisch aufgewertet und als offenes Rückgrat für Starkregenmanagement in das Quartier integriert wird. Seine landschaftliche Gestaltung verzahnt ökologische, klimatische und gestalterische Anforderungen. Die Grünzüge im Osten und Westen des Quartiers dienen als Puffer zu den Nachbarschaften und bilden Übergänge mit Wegeverbindungen, Retentionsflächen, erhaltenem Baumbestand (z. B. der Pappelallee) sowie Spiel- und Aufenthaltsbereichen.
Der Entwurf greift die Leitidee des „Waldlands“ aus den vorangegangenen Planungsphasen auf und führt sie konsequent weiter. Im Zentrum steht der Erhalt und die Qualifizierung bestehender Vegetationsstrukturen, insbesondere der Wälder und landschaftlich geprägten Übergangsräume. Die Waldflächen werden in ihrer ökologischen Funktion gestärkt, zugleich aber für Naherholung und Umweltbildung nutzbar gemacht. Es entstehen durchlässige Wegeführungen, Streuobstwiesen, ein „essbarer Wald“ sowie Räume, die gezielt der natürlichen Entwicklung überlassen bleiben, um die Biodiversität zu fördern.
Zentrales Element der wasserbezogenen Freiraumgestaltung ist der Schmöckpfuhlgraben, der ökologisch aufgewertet und als offenes Rückgrat für Starkregenmanagement in das Quartier integriert wird. Seine landschaftliche Gestaltung verzahnt ökologische, klimatische und gestalterische Anforderungen. Die Grünzüge im Osten und Westen des Quartiers dienen als Puffer zu den Nachbarschaften und bilden Übergänge mit Wegeverbindungen, Retentionsflächen, erhaltenem Baumbestand (z. B. der Pappelallee) sowie Spiel- und Aufenthaltsbereichen.
Die vier Quartiere sind durch ihren spezifischen Umgang mit dem Freiraum geprägt:
• Der AuenKiez steht für eine blau-grüne Quartierstypologie. Die Bebauung öffnet sich zu den angrenzenden Grünzügen im Osten und Westen, während entlang der Tramallee ein hochwertiger öffentlicher Straßenraum mit Adressqualität und Aufenthaltsfunktion entsteht. Zwischen den Wohnblöcken fördern durchlässige Erschließungsräume Blick- und Wegebeziehungen in die Landschaft, wodurch ein Wechselspiel zwischen Innen und Außen entsteht: Landschaftliche Qualitäten wirken ins Quartier hinein, während die Quartiersstruktur gezielte Verbindungen nach außen schafft. Die Innenhöfe bieten Rückzugsräume mit klimaangepasster Gestaltung.
• Der AuenKiez steht für eine blau-grüne Quartierstypologie. Die Bebauung öffnet sich zu den angrenzenden Grünzügen im Osten und Westen, während entlang der Tramallee ein hochwertiger öffentlicher Straßenraum mit Adressqualität und Aufenthaltsfunktion entsteht. Zwischen den Wohnblöcken fördern durchlässige Erschließungsräume Blick- und Wegebeziehungen in die Landschaft, wodurch ein Wechselspiel zwischen Innen und Außen entsteht: Landschaftliche Qualitäten wirken ins Quartier hinein, während die Quartiersstruktur gezielte Verbindungen nach außen schafft. Die Innenhöfe bieten Rückzugsräume mit klimaangepasster Gestaltung.
• Die WaldAllmende ist das unbebaute Quartier Stadtteil – ein landschaftlich geprägter Raum für gemeinschaftliche Nutzung, Umweltbildung und Naturerlebnis. Neben Schule und Sportflächen entstehen offene Wiesen, Spiel- und Bewegungsbereiche, die als naturnahe Freiräume für alle Generationen gedacht sind. Entlang des ökologisch aufgewerteten Schmöckpfuhlgrabens wird eine essbare Landschaft mit Obstwiesen geschaffen. Diese verbinden Umweltbildung, Naturerleben und gemeinschaftliche Nutzung. Kita- und Schulfreiflächen greifen diese landschaftlichen Qualitäten auf und machen sie erlebbar.
• Der ZenKiez ist städtischer geprägt, die Freiraumqualität entsteht hier vor allem in den großzügigen Innenhöfen der Wohnblöcke mit Flächen zum Gärtnern, Spielen und Verweilen. Durch geöffnete Höfe wird die Qualität des Schmöckpfuhlgrabens in die Quartiersstruktur hineingezogen. In den Innenhöfen entstehen wohnungsnahe Spielflächen und Flächen für Lokales Gärtnern, die gemeinschaftlich genutzt und gepflegt werden. Ein Quartiersplatz bildet den Auftakt zum Kiez und schafft einen lebendigen Anknüpfungspunkt zur verspringenden Wohnstraße und zur angrenzenden WaldAllmende. Der bestehende buddhistische Tempel erhält mit dem angrenzenden Tempelgarten einen ruhigen, grünen Ort der Kontemplation, der die spirituelle Identität des Quartiers stärkt.
• Im Gewerbedreieck übernehmen die Freiflächen überwiegend funktionale Aufgaben. Eine Ausnahme bildet der zentrale Bereich um den Circular Hub, der als grüne Mitte im Gewerbegebiet Raum für Pausen, Gastronomie, informellen Austausch und Veranstaltungen bietet.
Der Entwurf bindet sich bewusst in die übergeordneten Landschaftsräume ein. Die angrenzenden Grünflächen werden Teil eines kontinuierlichen Freiraumnetzes, das seinen Schwerpunkt in den Waldflächen der Waldallmende hat, mit Funktionen für Naherholung, Klimaanpassung und Artenvielfalt. Entlang der Grundstücksgrenzen ziehen sich grüne Verbindungen, Kaltluftschneisen und Biotopstrukturen, die an bestehende Grünzüge des nördlichen Entwicklungsgebiets anknüpfen. Die ehemalige Industriebahntrasse wird zum Schnellradweg mit begleitenden Grünräumen, der am Schlüsselknoten und Sleinerplatz endet. Auch die Tramallee mit vierreihiger Baumstruktur und Rasengleis wird zur prägenden, grünen Stadtraumfigur – weniger ökologisch, dafür räumlich identitätsstiftend.
Der Entwurf bindet sich bewusst in die übergeordneten Landschaftsräume ein. Die angrenzenden Grünflächen werden Teil eines kontinuierlichen Freiraumnetzes, das seinen Schwerpunkt in den Waldflächen der Waldallmende hat, mit Funktionen für Naherholung, Klimaanpassung und Artenvielfalt. Entlang der Grundstücksgrenzen ziehen sich grüne Verbindungen, Kaltluftschneisen und Biotopstrukturen, die an bestehende Grünzüge des nördlichen Entwicklungsgebiets anknüpfen. Die ehemalige Industriebahntrasse wird zum Schnellradweg mit begleitenden Grünräumen, der am Schlüsselknoten und Sleinerplatz endet. Auch die Tramallee mit vierreihiger Baumstruktur und Rasengleis wird zur prägenden, grünen Stadtraumfigur – weniger ökologisch, dafür räumlich identitätsstiftend.
Die Quartiersmitte bildet das lebendige Zentrum und die Schnittstelle aller Freiraumzüge, Wege und Nutzungen. Sie ist ein urbaner Ort mit hoher Aufenthaltsqualität, aktiven Erdgeschossen und einer offenen Geste zum Landschaftsraum am Schmöckpfuhlgraben. Dieser bleibt jedoch geschützt: Der direkte Zugang wird durch ein Sitzmäuerchen vermieden – der Graben soll erlebbar, aber nicht betretbar sein. Eine Brücke über den Graben schafft die Verbindung zur Grundschule und zur WaldAllmende und verknüpft damit die sozialen und ökologischen Schwerpunkte des Quartiers mit seiner Mitte.
Klimaanpassung
Das Konzept zur Regenwasserbewirtschaftung folgt dem Prinzip einer dezentralen, oberflächennahen Rückhaltung und Versickerung. Ziel ist es, den natürlichen Wasserkreislauf möglichst vollständig vor Ort zu schließen und damit sowohl zur Klimaanpassung als auch zur ökologischen Qualität des öffentlichen Raums beizutragen. Dachflächen in Holzmodulbauweise erhalten Gründächer, bei anderen Gebäuden kommen Retentionsdächer zum Einsatz. Überschüssiges Wasser wird in Zisternen in den Höfen gesammelt und kann zur Bewässerung der Gärten oder in den Gebäuden als Brauchwasser genutzt werden. Danach fließt es in landschaftlich integrierte Mulden und Regengärten in den Innenhöfen, wo es verdunstet oder versickert. Im Falle von Extremniederschlägen (z. B. HQ100) erfolgt der geregelte Notüberlauf in den Schmöckpfuhlgraben.
Niederschläge auf Verkehrs- und Platzflächen werden über ein System aus Baumrigolen und offenen Mulden in das naturnahe Regenwassermanagement eingebunden. Auch hier sind die Notüberläufe mit dem Schmöckpfuhlgraben verknüpft.
Zur Verbesserung des Mikroklimas trägt auch die städtebauliche Struktur bei: Die übergeordnete Kaltluftbewegung in Richtung Innenstadt wird durch die offene Struktur der Quartiersränder begünstigt. Eine als Klimaallee ausgebildete Durchlüftungsachse sorgt in Verbindung mit den angrenzenden Kleingartenanlagen für einen effektiven nächtlichen Kaltluftaustausch in benachbarte Siedlungsräume. So entsteht ein stadtklimatisch wirksames Gefüge, dass das lokale Mikroklima stabilisiert und gleichzeitig zur regionalen Frischluftversorgung beiträgt.
Das Konzept zur Regenwasserbewirtschaftung folgt dem Prinzip einer dezentralen, oberflächennahen Rückhaltung und Versickerung. Ziel ist es, den natürlichen Wasserkreislauf möglichst vollständig vor Ort zu schließen und damit sowohl zur Klimaanpassung als auch zur ökologischen Qualität des öffentlichen Raums beizutragen. Dachflächen in Holzmodulbauweise erhalten Gründächer, bei anderen Gebäuden kommen Retentionsdächer zum Einsatz. Überschüssiges Wasser wird in Zisternen in den Höfen gesammelt und kann zur Bewässerung der Gärten oder in den Gebäuden als Brauchwasser genutzt werden. Danach fließt es in landschaftlich integrierte Mulden und Regengärten in den Innenhöfen, wo es verdunstet oder versickert. Im Falle von Extremniederschlägen (z. B. HQ100) erfolgt der geregelte Notüberlauf in den Schmöckpfuhlgraben.
Niederschläge auf Verkehrs- und Platzflächen werden über ein System aus Baumrigolen und offenen Mulden in das naturnahe Regenwassermanagement eingebunden. Auch hier sind die Notüberläufe mit dem Schmöckpfuhlgraben verknüpft.
Zur Verbesserung des Mikroklimas trägt auch die städtebauliche Struktur bei: Die übergeordnete Kaltluftbewegung in Richtung Innenstadt wird durch die offene Struktur der Quartiersränder begünstigt. Eine als Klimaallee ausgebildete Durchlüftungsachse sorgt in Verbindung mit den angrenzenden Kleingartenanlagen für einen effektiven nächtlichen Kaltluftaustausch in benachbarte Siedlungsräume. So entsteht ein stadtklimatisch wirksames Gefüge, dass das lokale Mikroklima stabilisiert und gleichzeitig zur regionalen Frischluftversorgung beiträgt.
Anregungen Bürger*innen
Der Entwurf greift zentrale Anregungen und Wünsche aus der Öffentlichkeitsbeteiligung auf und setzt sie in konkrete räumliche und funktionale Qualitäten um. Dabei wurde nicht nur auf technische oder gestalterische Aspekte reagiert , auch inhaltliche Impulse zur sozialen Funktion des Quartiers fanden direkten Eingang in die Planung.
Besonders hervorzuheben ist die Entscheidung, das Schulgebäude auf der sogenannten Waldinsel zu verorten. Die ursprünglich vorgesehene Wohnnutzung hätte diesen landschaftlich besonders reizvollen Ort privatisiert. Die Anregung diesen Ort öffentlich zugänglich zu machen – insbesondere durch eine gemeinschaftlich nutzbare Schule mit Sporthalle und Freiflächen – fanden wir überzeugend. Schule und Sportbereiche öffnen sich in den Quartiersalltag, stehen außerhalb der Schulzeiten auch Vereinen und Initiativen zur Verfügung und fördern damit eine gemeinwohlorientierte Nutzung wertvoller Räume. Eine ausdrucksstarke, klare Idee aus der Beteiligung – und ein städtebaulicher Baustein mit Vorbildcharakter!
Darüber hinaus wurde dem Wunsch nach einer harmonischen Einbindung in die Landschaft umfassend entsprochen. Die Bebauung ist zum Landschaftsraum hin kleinteilig gegliedert, mit abnehmender Dichte an den Rändern. Grüne Strukturen durchziehen das Quartier, die Landschaft zieht sich in die Innenhöfe und schafft Verbindungen zwischen bebauten und offenen Räumen.
Im Bereich der Mobilität wurden ebenfalls zahlreiche Anregungen aufgenommen: Die Straßenbahn wird in das Quartier integriert, mit begrünter Trasse (Rasengleis) und eingebettet in eine Tramallee. Eine gute Anbindung an das Radwegenetz sowie an die Schildkrötensiedlung ist vorgesehen, ebenso wie ein durchdachtes Fußwegenetz. Der Autoverkehr wird bewusst auf die Randbereiche beschränkt, im Inneren entstehen autofreie Zonen, die das Quartier lebenswert und sicher machen.
Auch die hohe Bedeutung der Freiräume, die vielfach betont wurde, findet ihren Ausdruck im Entwurf. Frischluftschneisen, Kaltluftzonen und das Mikroklima wurden gezielt berücksichtigt, ebenso der Erhalt bestehender Vegetation und die Förderung von Biodiversität. Der Wunsch nach Spiel- und Sportbereichen sowie erlebbaren Wasserorten wurde im Freiraumkonzept aufgegriffen – insbesondere entlang des Schmöckpfuhlgrabens mit seinen Retentionsräumen, Aufenthaltsflächen und ökologischen Qualitäten.
Der Entwurf zeigt: Die Rückmeldungen aus der Bürgerschaft waren kein Randaspekt, sondern eine wichtige Quelle für Qualität und Richtung der Planung – mit Wirkung bis in den städtebaulichen Kern.
Der Entwurf greift zentrale Anregungen und Wünsche aus der Öffentlichkeitsbeteiligung auf und setzt sie in konkrete räumliche und funktionale Qualitäten um. Dabei wurde nicht nur auf technische oder gestalterische Aspekte reagiert , auch inhaltliche Impulse zur sozialen Funktion des Quartiers fanden direkten Eingang in die Planung.
Besonders hervorzuheben ist die Entscheidung, das Schulgebäude auf der sogenannten Waldinsel zu verorten. Die ursprünglich vorgesehene Wohnnutzung hätte diesen landschaftlich besonders reizvollen Ort privatisiert. Die Anregung diesen Ort öffentlich zugänglich zu machen – insbesondere durch eine gemeinschaftlich nutzbare Schule mit Sporthalle und Freiflächen – fanden wir überzeugend. Schule und Sportbereiche öffnen sich in den Quartiersalltag, stehen außerhalb der Schulzeiten auch Vereinen und Initiativen zur Verfügung und fördern damit eine gemeinwohlorientierte Nutzung wertvoller Räume. Eine ausdrucksstarke, klare Idee aus der Beteiligung – und ein städtebaulicher Baustein mit Vorbildcharakter!
Darüber hinaus wurde dem Wunsch nach einer harmonischen Einbindung in die Landschaft umfassend entsprochen. Die Bebauung ist zum Landschaftsraum hin kleinteilig gegliedert, mit abnehmender Dichte an den Rändern. Grüne Strukturen durchziehen das Quartier, die Landschaft zieht sich in die Innenhöfe und schafft Verbindungen zwischen bebauten und offenen Räumen.
Im Bereich der Mobilität wurden ebenfalls zahlreiche Anregungen aufgenommen: Die Straßenbahn wird in das Quartier integriert, mit begrünter Trasse (Rasengleis) und eingebettet in eine Tramallee. Eine gute Anbindung an das Radwegenetz sowie an die Schildkrötensiedlung ist vorgesehen, ebenso wie ein durchdachtes Fußwegenetz. Der Autoverkehr wird bewusst auf die Randbereiche beschränkt, im Inneren entstehen autofreie Zonen, die das Quartier lebenswert und sicher machen.
Auch die hohe Bedeutung der Freiräume, die vielfach betont wurde, findet ihren Ausdruck im Entwurf. Frischluftschneisen, Kaltluftzonen und das Mikroklima wurden gezielt berücksichtigt, ebenso der Erhalt bestehender Vegetation und die Förderung von Biodiversität. Der Wunsch nach Spiel- und Sportbereichen sowie erlebbaren Wasserorten wurde im Freiraumkonzept aufgegriffen – insbesondere entlang des Schmöckpfuhlgrabens mit seinen Retentionsräumen, Aufenthaltsflächen und ökologischen Qualitäten.
Der Entwurf zeigt: Die Rückmeldungen aus der Bürgerschaft waren kein Randaspekt, sondern eine wichtige Quelle für Qualität und Richtung der Planung – mit Wirkung bis in den städtebaulichen Kern.
©CITYFÖRSTER + urbanegestalt
Lageplan
©CITYFÖRSTER + urbanegestalt
Überflug
©CITYFÖRSTER + urbanegestalt
Städtebauliches Leitbild
©CITYFÖRSTER + urbanegestalt
Vertiefung Quartiersmitte