Der Entwurf präsentiert einen gelungenen Hybrid aus Blockrandbebauung und Solitärstrukturen, der sich auf sinnvolle Weise aus der Umgebung ableitet. Der Ansatz ist sowohl städtebaulich als auch architektonisch gut nachvollziehbar und berücksichtigt die vorhandenen Gegebenheiten, wobei er die Nachbarschaft gut einbindet. Besonders hervorzuheben ist die durchdachte Begrünung, die dem Entwurf eine hohe Qualität verleiht und den Freiraum sinnvoll in das Gesamtkonzept einbezieht. Die Kombination aus Blockrand im Osten und zwei Solitären im Westen schafft eine abwechslungsreiche und dennoch stimmige Struktur.
Die Fugen zwischen den Baukörpern führen zu einem offenen Platz, der durch seine Gestaltung die umliegenden Strukturen sinnvoll verknüpft und nicht in Konkurrenz zu ihnen tritt. Die Eingänge aus der Mitte heraus sind gut platziert, was zu einer klaren Adressbildung führt. Besonders positiv ist die Vermeidung von „toten Räumen“, u.a. durch die gegenüberliegenden Eingänge in der Fuge. Die Aufweitungen in diesem Bereich fördern die Integration des Eingangsbereichs und verbessern den Übergang zwischen öffentlichem und privatem Raum.
Die Staffelung des Baukörpers zum Oval hin ist städtebaulich herausfordernd, allerdings wird durch diese Entscheidung eine bessere Belichtung erreicht. Die Dichte wird in einem angemessenen Maß umgesetzt. Das Ensemble wirkt nicht zu geschlossen, sondern fügt sich in das Umfeld ein. Die Freiraumgestaltung, insbesondere im Innenhof, überzeugt durch ihre Qualität und durch die Schaffung von Interaktionsräumen, die eine soziale Kontrolle ermöglichen.
Die Konzeption des Freiraums erscheint überzeugend, jedoch werden Einschränkungen der Nutzungsqualität bei der angrenzende Wohnnutzung befürchtet. Und es bleibt die Frage offen, ob der Hof bei voller Unterbauung die beabsichtigte grüne Wirkung entfalten kann.
Die Platzierung der Tiefgaragenzufahrten am Platz ist wenig attraktiv und könnte den öffentlichen Raum negativ beeinflussen. Auch die Fahrradrampe in der zentralen Achse ist ungünstig positioniert und beeinträchtigt die Aufenthaltsqualität.
Die hohe Ausnutzung des Grundstücks bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Belichtung und Raumtiefe der Wohnungen wird gewürdigt.
Kritisch wird die Zweiteilung des städtebaulichen Konzeptes mit seiner Hoftypologie im Osten und den Solitären im Westen im Hinblick auf eine soziale Quartiers- und Nachbarschaftsbildung gesehen. Es entstehen Teilbereiche, die nicht hinreichend zu einem gemeinsamen Raum verbunden sind. Insgesamt stellt der Entwurf durch eine gelungene Balance zwischen städtebaulicher Dichte und Freiraumqualität einen guten Beitrag zur gestellten Aufgabe dar.