Mehrfachbeauftragung | 02/2025
Städtebauliche Entwicklung Wohnungsneubau Zollstraße in Weil am Rhein
©MBPK Architekten
Visualisierung Zollplatz
ein 3. Preis
Preisgeld: 2.000 EUR
MBPK Architekten und Stadtplaner
Stadtplanung / Städtebau
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Verfasser:
Thomas Melder, Hermann Binkert, Marc Prettner, Gerhard Kerner
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Mitarbeitende:
Erläuterungstext
Städtebauliche Ziele aus der Wettbewerbsauslobung
Städtebauliche Grundidee
Neuinterpretation der Zeilenbebauung
Umsetzung des städtebaulichen Konzepts
• Differenzierte Baukörper: Variationen in Volumen, Staffelungen und Versätzen schaffen eine lebendige Gestaltung.
• Maximale Begrünung: Verzicht auf Nebengebäude zugunsten durchgehender Grünflächen.
• Nachhaltigkeit: Fassaden- und Dachbegrünung verbessern das Mikroklima und unterstützen die Regenwasserbewirtschaftung.
• Flexible Struktur: Ein anpassungsfähiges Gebäudekonzept ermöglicht vielfältige Nutzungsmöglichkeiten.
Erschließung Baugebiet
Erschließung Baukörper
Erdgeschossnutzungen
• Zollstation: Die LKW-Halle erstreckt sich über das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss des ersten Gebäudes. Weitere Räume für den Zoll oder alternative Nutzungen befinden sich im Erdgeschoss. Arkaden könnten ein Café, Gemeinschaftsräume oder ähnliche Angebote beherbergen.
• Kita: Die Kita im Erdgeschoss des östlichen Gebäudes ist über den Fahrradweg und die innere Erschließungsstraße erreichbar. Der Mehrzweckraum kann extern genutzt werden.
Wohnungstypologien
Schallschutz
• Lärmschutzmaßnahmen: Die meisten Wohnungen sind zur schallgeschützten Seite orientiert.
• Schallpuffer: Verglaste Loggien bieten Schutz an lärmbelasteten Seiten.
Mobilität
• Tiefgarage: Eine abschnittsweise realisierbare Tiefgarage bietet 135 Stellplätze. Eine einspurige Rampe ermöglicht die Erschließung im ersten Bauabschnitt.
• Fahrradstellplätze: Die meisten Fahrradstellplätze befinden sich in der Tiefgarage. Zusätzlich gibt es Fahrradrampen an den Häusern 1 und 4.
Freianlagen
Wohnhöfe
Dachgärten
Zollplatz
Kitagarten
Die Kita-Freifläche um das östliche Gebäude bietet differenzierte Spiel- und Aufenthaltsbereiche für verschiedene Altersgruppen.
Die Planung soll auf begrenzten Flächen effizient und nachhaltig neuen Wohnraum schaffen. Ziel ist eine angemessene Dichte, die ökologische Aspekte wie Flächeneffizienz, Solarenergienutzung, Begrünung und Regenwasserbewirtschaftung integriert. Zudem soll ein lebenswertes, sozial ausgewogenes Quartier mit flexibler Grundstruktur entstehen, das sich an zukünftige Anforderungen anpassen kann.
Unser Entwurf kombiniert klare, wiederkehrende Strukturen mit einer sensiblen Anpassung an die bestehende Nachbarschaft, wodurch sowohl eine eigenständige Identität als auch eine harmonische Einbindung geschaffen wird.
Die städtebauliche Figur entwickelt die klassische Zeilenbebauung weiter, indem sie Kopfbauten, Zeilen und Hofstrukturen verbindet. Die klare Struktur definiert einen Vorplatz zur Zollstation und drei ruhige Wohnhöfe im Inneren des Baugebiets. Die Gebäudehöhen orientieren sich an der nördlichen Nachbarbebauung und steigen stufenweise nach Süden an. Durch die separierten Baukörper ist eine abschnittsweise Realisierung möglich.
• Differenzierte Baukörper: Variationen in Volumen, Staffelungen und Versätzen schaffen eine lebendige Gestaltung.
• Maximale Begrünung: Verzicht auf Nebengebäude zugunsten durchgehender Grünflächen.
• Nachhaltigkeit: Fassaden- und Dachbegrünung verbessern das Mikroklima und unterstützen die Regenwasserbewirtschaftung.
• Flexible Struktur: Ein anpassungsfähiges Gebäudekonzept ermöglicht vielfältige Nutzungsmöglichkeiten.
• Natürliche Versickerung: Nicht unterbaute Hofstrukturen mit großkronigen Bäumen fördern eine naturnahe Gestaltung.
Das Baugebiet wird im Norden durch eine Straße erschlossen, die sowohl PKW, Rettungs- und Müllfahrzeuge aufnehmen kann. Offene Stellplätze befinden sich entlang der Straße. Ein Fahrradweg verläuft südlich des Gebiets.
Jeder der vier Baukörper verfügt über zwei Treppenhäuser und zwei Aufzüge. Aus Kostengründen könnte ein Aufzug pro Gebäude entfallen. Die Erschließung kombiniert innere Treppenhäuser mit Laubengängen, zu denen sich keine Schlafräume orientieren. Fassaden können flexibel gestaltet werden, beispielsweise mit Fenstern niedriger Brüstungshöhe.
• Zollstation: Die LKW-Halle erstreckt sich über das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss des ersten Gebäudes. Weitere Räume für den Zoll oder alternative Nutzungen befinden sich im Erdgeschoss. Arkaden könnten ein Café, Gemeinschaftsräume oder ähnliche Angebote beherbergen.
• Kita: Die Kita im Erdgeschoss des östlichen Gebäudes ist über den Fahrradweg und die innere Erschließungsstraße erreichbar. Der Mehrzweckraum kann extern genutzt werden.
• Mittlere Wohnhäuser: Im Erdgeschoss der mittleren Gebäude befinden sich Wohnungen mit privaten Gärten.
Insgesamt sind 167 Wohnungen unterschiedlicher Größen geplant, die flexibel an verschiedene Anforderungen angepasst werden können. Alle Wohnungen verfügen über private Freiräume, sind barrierefrei und erfüllen die Flächenvorgaben.
• Lärmschutzmaßnahmen: Die meisten Wohnungen sind zur schallgeschützten Seite orientiert.
• Schallpuffer: Verglaste Loggien bieten Schutz an lärmbelasteten Seiten.
• Schallschutzanforderungen: Alle Maßnahmen gewährleisten, dass die geltenden Anforderungen erfüllt werden.
• Tiefgarage: Eine abschnittsweise realisierbare Tiefgarage bietet 135 Stellplätze. Eine einspurige Rampe ermöglicht die Erschließung im ersten Bauabschnitt.
• Fahrradstellplätze: Die meisten Fahrradstellplätze befinden sich in der Tiefgarage. Zusätzlich gibt es Fahrradrampen an den Häusern 1 und 4.
• Oberirdische Stellplätze: 6 Plätze befinden sich an der Zollstation, 3 für Gewerbe und 12 entlang der Erschließungsstraße, einschließlich Carsharing-Plätzen.
Wohnhöfe
Drei ruhige, nicht unterbaute Wohnhöfe bieten eine hohe Aufenthaltsqualität. Gemeinschaftsflächen ermöglichen Begegnungen, Spiel und Urban Gardening. Die unversiegelten Bereiche der Höfe dienen zusätzlich dem Regenwassermanagement und der Versickerung.
Ein Teil der Dächer wird als gemeinschaftliche Freifläche gestaltet. Diese Flächen bieten zusätzlichen Raum für Erholung und Begegnung.
Der Vorplatz zur Zollstation wird mit Arkaden gestaltet, um einen attraktiven, städtischen Raum an der Schweizer Grenze zu schaffen.
Die Kita-Freifläche um das östliche Gebäude bietet differenzierte Spiel- und Aufenthaltsbereiche für verschiedene Altersgruppen.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Herleitung des städtebaulichen Entwurfs aus der Nordumgebung (Wohnbebauung) und der Südumgebung (Schallschutz, weil Hafengebiet) wird positiv bewertet. Die Ableitung der städtebaulichen Dichte und der Nord- Süd Zeilen aus dieser Umgebung ebenfalls.
Der städtebauliche Entwurf gliedert das Bauvolumen in vier gleichförmige Z-förmigen Baukörper, die dadurch eine klare städtebauliche Kubatur bilden, die sich im heterogenen städtebaulichen Kontext behaupten kann. Die Raumkanten nach Norden und Süden werden klar definiert. Positiv gewertet wird die abgestufte Höhenentwicklung der Gebäude.
Allerdings ergibt sich durch die vier Nord-Süd Zeilen zusammen mit der vorgesehenen Gebäudehöhe eine dichte Bebauung. Die ermittelte GRZ ist im Vergleich zu den anderen Entwürfen im oberen Bereich. In der Konsequenz erscheinen die drei Wohnhöfe in ihrer Nutzbarkeit und Aufenthaltsqualität eingeschränkt. Auch die schmalen der Kita zugordneten Freiflächen an der westlichen Grundstücksgrenze werden kritisch gesehen. Die zwei Tiefgaragenzu- bzw. Ausfahrten im rückwärtigen Bereich der Erschließungsstraße werden kritisch gesehen, da somit Autoverkehr weit in das Quartier gezogen wird. Gleiches gilt für die Lage der Kindertagesstätte am Ende dieser Straße.
Die Laubengangerschließung ermöglicht eine wirtschaftliche Erschließung der Wohnungen. Allerdings müssten die Laubengänge als Kommunikationsfläche breiter angelehnt werden, was im Zusammenhang mit den engen Gebäudeabstand kritisch zu sehen ist. Bei der Belichtung und Besonnung der Wohnungen in den unteren Lagen, müssen Abstriche in Kauf genommen werden.
Der Beitrag überzeugt durch seine klare Grundstruktur, die aber in ihrer Dichte kritisch hinterfragt wird.
©MBPK Architekten
Visualisierung Wohnhof
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Lageplan
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Schwarzplan
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Modell