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Ideenwettbewerb im kooperativen Verfahren | 11/2023

Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme Ostfeld in Wiesbaden

Gesamtkonzept

Gesamtkonzept

Engere Wahl / 1. Phase

H|G Hähnig | Gemmeke Architekten und Stadtplaner Partnerschaft mbB

Stadtplanung / Städtebau

Christiane Kolb Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit liefert ein überzeugendes städtebauliches Konzept für das geplante Stadtquartier hat aber erhebliche Schwächen beim BKA Standort. 

Die Aufteilung des Stadtquartiers in vier Teilquartiere durch die Landschaftsachsen garantiert die gewünschte Einbindung in den Landschaftsraum. Die differenzierte Nutzungsverteilung inklusive der Freiraumstruktur ist gut nachvollziehbar. Die Detailierung im M 1:1000 macht dies gut deutlich. Die Vorgaben hinsichtlich sozialer Aspekte wurden weitgehend berücksichtigt. Allerdings ist der gewünschte Campuscharakter beim Hauptcampus nicht ausreichend gegeben durch die geplante lineare Anordnung. Die Positionierung des Jugendzentrums direkt an der Wohnbebauung ist problematisch. 

Das Mobilitätskonzept für das Stadtquartier ist ebenfalls gut gelöst, die Anbindungen folgen im Wesentlichen den Vorgaben. Es gibt ein ausreichend dichtes Netz für den nicht motorisierten Verkehr. Geplant wird ein autoarmes Quartier mit Quartiersgaragen an den Eingängen, die mit den Haltepunkten des Schienenverkehrs verbunden sind. Zusätzlich soll ein Shuttlebus angeboten werden. Die Schienenverbindung wird zentral durch die Nord-Süd-Achse gelegt. Die Entfernungen von den Quartiersrändern zu den Haltestellen werden dadurch allerdings zu weit, um noch wirklich attraktiv zu sein. 

Das klimaökologische Leitbild wurde nicht ausreichend beachtet. An der Westkante des Stadtquartiers kommt es durch Gebäuderiegel zu Stauwirkungen für den Kaltluftstrom. Hier ist die Bebauungsstruktur deutlich aufzulockern und die Kaltluftflussrichtung zu beachten. Ebenfalls wurde nicht der mögliche Kaltluftstrom von dem Bieler Wäldchen nach Süden beachtet, hier ist eine größere Durchlässigkeit der Bebauung vorzusehen. 

Die Vorschläge für die Entwicklung des zentralen Landschaftsraumes sind vielfältig und differenziert, der Boulevard der Kulturgärten bietet eine gute Verbindung der beiden Entwicklungsbereiche. Im Detail wird allerdings das Zielbild für den Landschaftsraum nicht vollständig erfüllt, die Landwirtschaftsflächen reichen zu weit nach Westen. Positiv zu vermerken ist die Beachtung der Vorgaben des Denkmalschutzes. Es werden Entwicklungsvorschläge für das Fort Biehler gemacht, die in nächste Stufe allerdings weiterentwickelt werden müssen. Gut ist die Beachtung der Pufferzone beim Wehrturm und die Rekonstruktion des Landwehrs. 

Der Vorschlag für den BKA Bereich enthält dagegen massive Mängel. Hier wäre es gut gewesen die Vorgaben des BKA in Auslobung ernst zu nehmen. Die Gebäude sind zu weit gestreut und die Teilung der Fläche durch die beiden Parkriegel verhindert die eigentlich geplante enge räumliche Zusammenführung des BKA. Darüber hinaus sind die Parkierungsriegel viel zu nah an der Bebauung was aus Sicherheitsgründen nicht geht (Auslobungstext!). Die Verkehrsanbindung des BKA Geländes ist nicht vollständig nachvollziehbar, eine Notausfahrt zur Autobahn fehlt. Der Gleisanschluss im Süden hat eher Hinterhofcharakter und ist wenig attraktiv. Die notwendige Pufferzone zum Biotop Kalkofen wurde nicht beachtet. Der BKA Standort muss grundsätzlich überarbeitet werden und es ist zwingend notwendig die Hinweise des BKA, die aktuell noch einmal zusammengestellt wurden, dabei zu beachten.
Funktionsdiagramm BKA

Funktionsdiagramm BKA

Funktionsdiagramm Stadtquartier

Funktionsdiagramm Stadtquartier

Vertiefung BKA

Vertiefung BKA

Vertiefung Stadtquartier

Vertiefung Stadtquartier