Nichtoffener Wettbewerb | 09/2024
Städtebauliche Neuordnung Areal Kieler Straße / Volksparkstraße in Hamburg Stellingen
©WFA / Lindenkreuz Eggert
ein 1. Preis
Preisgeld: 15.925 EUR
Stadtplanung / Städtebau
Landschaftsarchitektur
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Verfasser:
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Mitarbeitende:
Erläuterungstext
Städtebauliches Konzept
Das Planungsgebiet – Magistrale 3 - ist geprägt von der direkten Lage an den sich kreuzenden Verkehrsachsen Kieler Straße und Volksparkstraße/ Sportplatzring. Eine sehr heterogene und niedrige Bebauung dominiert das heutige Erscheinungsbild im Bereich der Kreuzung. Diesem Ort kommt eine besondere Bedeutung zu, da es ein Eingangstor zur inneren Stadt bildet und die Bebauung – Neue Stellinger Mitte – fortführen soll. Um diesen Charakter zu stärken und einen urbanen Ort mit Wiedererkennungswert zu schaffen, schlägt der Entwurf eine dichte mischgenutzte Bebauung vor, welche die Kreuzung markiert und ein Entree zur inneren Stadt formuliert. Die geplante Bebauung ist an den Strassen überwiegend 6-geschossig ausgebildet und folgt damit der Höhenentwicklung der Neue Mitte Stellingen am Sportplatzring. Als markanter Ort mit Wiedererkennungswert wächst ein Hochpunkt (TA Nord B) aus dem gegliederten städtischen Block hervor. 2-geschossige Sockel markieren die öffentlichen Zonen der überwiegend 6-geschossigen Blöcke während Einschnitte in die Blockstruktur diese gliedern und zur niedrigeren Bestandsbebauung vermitteln. Ein wiederkehrendes Prinzip der Kubaturen lässt eine Ensemblewirkung entstehen. Nach Süden, von den Hauptverkehrsstraßen abgewandt, reagieren die neuen Baukörper mit niedriger Geschossigkeit auf die vorhandenen Strukturen und bilden neue Eingangssituationen und somit neue Vorderseiten aus. So werden die Außenräume zu attraktiven Aufenthaltsorten.
Das Planungsgebiet – Magistrale 3 - ist geprägt von der direkten Lage an den sich kreuzenden Verkehrsachsen Kieler Straße und Volksparkstraße/ Sportplatzring. Eine sehr heterogene und niedrige Bebauung dominiert das heutige Erscheinungsbild im Bereich der Kreuzung. Diesem Ort kommt eine besondere Bedeutung zu, da es ein Eingangstor zur inneren Stadt bildet und die Bebauung – Neue Stellinger Mitte – fortführen soll. Um diesen Charakter zu stärken und einen urbanen Ort mit Wiedererkennungswert zu schaffen, schlägt der Entwurf eine dichte mischgenutzte Bebauung vor, welche die Kreuzung markiert und ein Entree zur inneren Stadt formuliert. Die geplante Bebauung ist an den Strassen überwiegend 6-geschossig ausgebildet und folgt damit der Höhenentwicklung der Neue Mitte Stellingen am Sportplatzring. Als markanter Ort mit Wiedererkennungswert wächst ein Hochpunkt (TA Nord B) aus dem gegliederten städtischen Block hervor. 2-geschossige Sockel markieren die öffentlichen Zonen der überwiegend 6-geschossigen Blöcke während Einschnitte in die Blockstruktur diese gliedern und zur niedrigeren Bestandsbebauung vermitteln. Ein wiederkehrendes Prinzip der Kubaturen lässt eine Ensemblewirkung entstehen. Nach Süden, von den Hauptverkehrsstraßen abgewandt, reagieren die neuen Baukörper mit niedriger Geschossigkeit auf die vorhandenen Strukturen und bilden neue Eingangssituationen und somit neue Vorderseiten aus. So werden die Außenräume zu attraktiven Aufenthaltsorten.
Höhenentwicklung und Dichte
Durch die Kombination eines 12-geschossigen Turmes mit 6-geschossigen Blöcken mit Innenhöfen kann eine urbane Dichte erzeugt werden. Einschnitte in die Baukörper bilden 4 – 6 geschossige Teilbereiche, gliedern die Baukörper zusätzlich und setzen diese in Bezug zu der umliegenden Bebauung und den Neubauten am Sportplatzring. In den Teilarealen Süd reagieren die neuen Blöcke auf den Hauptstraßen-abgewandten Seiten mit niedriger Geschossigkeit auf die vorhandenen Gebäude und den Park.
Urbaner Nutzungsmix
Bei einer Gebäudetiefe von 14 m und der geplanten Anordnung der Erschließungskerne lassen sich unterschiedliche Wohnformen, als auch Büro- und Dienstleistungsnutzungen gleichermaßen wirtschaftlich realisieren. Es werden, neben Standartwohnformen, Seniorengerechtes Wohnen, auch Studentisches/ Auszubildenden Wohnen vorgeschlagen. Auch Wohngruppen sind realisierbar. Die kraftvollen 2-geschossigen öffentlichen Sockel bieten im EG Platz für großflächiges Gewerbe, Einzelhandel und Gastronomie, sowie einen Quartiersversorger (TA Süd A), an der Kieler Straße mit neuer Anlieferung über die Johann-Wenth-Straße. Eine Kita und die Feuerwehr ergänzen die soziale Infrastruktur. Im 1. OG sind Büronutzungen / Dienstleistungen, Praxen etc. geplant. In den oberen Geschossen (2. OG – 5. OG) sollen an überwiegend Wohnungen, wie Altengerechtes- Auszubildenden- und Studentisches-Wohnen angeordnet werden. Der Turm ist ab dem 6. OG als Wohnturm geplant. Ein gemeinschaftlich genutzter Dachgarten auf dem Turm stärkt die nachbarschaftlichen Beziehungen. Private bzw. gemeinschaftlich genutzte Dachgärten befinden sich jeweils auch in den Gebäudeeinschnitten. Die Dächer sind als extensiv begrünte Retensionsdacher mit Photovoltaik geplant. Die Gebäudeblöcke erhalten jeweils eine ein-geschossige Tiefgarage für PKW und Fahrräder.
Freiraumkonzept
Die Kreuzung von Kieler Straße und Volksparkstraße bildet in Stellingen den nordwestlichen Stadteingang von Hamburg. Das städtebaulich-freiraumplanerische Konzept für diesen Stadteingang greift die leichte Verdrehung der historischen Kallmorgenbauten gegenüber der Straßenflucht der Kieler Straße auf. Durch diese leichte Verdrehung gelingt es, die unterschiedlichen Baufelder nördlich und südlich der Volksparkstraße zu einem übergreifenden Quartier zusammenzufassen. Gleichzeitig werden mit der Orientierung an der Stellung der Kallmorgenbauten kleine, platzartige Aufweitungen an der Kieler Straße und der Volksparkstraße geschaffen, die trotz des hohen Verkehrsaufkommens Aufenthaltsqualitäten im öffentlichen Raum bieten.
Die Baufelder werden darüber hinaus durch blaugrüne Passagen gegliedert, die eine abschnittsweise Entwicklung des Quartiers ermöglichen und einen Beitrag für einen klimasensiblen Städtebau leisten. Die blaugrünen Passagen werden von Tiefbeeten mit Erlenpflanzungen gebildet, die das Oberflächenwasser aus den befestigten Flächen aufnehmen. Zusammen mit den dreieckigen Klimaplätzen bilden sie das freiräumliche Grundgerüst des neuen Quartiers und die Grundbausteine für ein dezentrales Regenwassermanagement im Sinne des Schwammstadtkonzeptes.
Durch die vorgeschlagene blockartige Baustruktur werden ruhige Gartenhöfe gebildet, die Aufenthaltsangebote und Spielflächen für Kinder schaffen. Auf der lärmabgewandten Seite können so qualitätvolle Freiräume für die neuen Bewohner des Quartiers geschaffen werden. Im Süden der Neubebauung schließt der Johann-Wenth-Park an. Er wird auf der Westseite der Melanchthonstraße erweitert und wird zusammen mit dem Friedhof Stellingen zum wichtigen öffentlichen Freiraum, der die bestehende Wohnbebauung mit den neuen Baufeldern vernetzt. An der Kieler Straße und der Volksparkstraße werden neue, sichere Fahrradwege vorgeschlagen, die zusammen mit dem neuen Fußwegenetz einen Beitrag für eine nachhaltige Mobilität bilden. An der Volksparkstraße wird der Fahrradweg gegenüber der Fahrbahn durch einen Grünstreifen mit neuen Baumpflanzungen abgesetzt, was mehr Sicherheit und gleichzeitig für die Koomaplätze in diesem Bereich mehr Aufenthaltsqualität ermöglicht.
Die Baufelder werden darüber hinaus durch blaugrüne Passagen gegliedert, die eine abschnittsweise Entwicklung des Quartiers ermöglichen und einen Beitrag für einen klimasensiblen Städtebau leisten. Die blaugrünen Passagen werden von Tiefbeeten mit Erlenpflanzungen gebildet, die das Oberflächenwasser aus den befestigten Flächen aufnehmen. Zusammen mit den dreieckigen Klimaplätzen bilden sie das freiräumliche Grundgerüst des neuen Quartiers und die Grundbausteine für ein dezentrales Regenwassermanagement im Sinne des Schwammstadtkonzeptes.
Durch die vorgeschlagene blockartige Baustruktur werden ruhige Gartenhöfe gebildet, die Aufenthaltsangebote und Spielflächen für Kinder schaffen. Auf der lärmabgewandten Seite können so qualitätvolle Freiräume für die neuen Bewohner des Quartiers geschaffen werden. Im Süden der Neubebauung schließt der Johann-Wenth-Park an. Er wird auf der Westseite der Melanchthonstraße erweitert und wird zusammen mit dem Friedhof Stellingen zum wichtigen öffentlichen Freiraum, der die bestehende Wohnbebauung mit den neuen Baufeldern vernetzt. An der Kieler Straße und der Volksparkstraße werden neue, sichere Fahrradwege vorgeschlagen, die zusammen mit dem neuen Fußwegenetz einen Beitrag für eine nachhaltige Mobilität bilden. An der Volksparkstraße wird der Fahrradweg gegenüber der Fahrbahn durch einen Grünstreifen mit neuen Baumpflanzungen abgesetzt, was mehr Sicherheit und gleichzeitig für die Koomaplätze in diesem Bereich mehr Aufenthaltsqualität ermöglicht.
Insgesamt wird durch die städtebauliche Orientierung an den bestehenden Kallmorgenbauten eine freiraumplanerische Antwort auf die starke Verkehrs- und Lärmbelastung des Standortes formuliert. Durch das blaugrüne Netz aus Passagen, Plätzen, Gartenhöfen und dem Johann-Wenth-Park wird darüber hinaus die Grundlage für eine hohe Freiraumqualität geschaffen. Das neue Quartier wird so zu einem markanten Stadtbaustein am nordwestlichen Stadteingang in Hamburg und zu einem nachhaltigen, lebenswerten Wohn- und Arbeitsort in Stellingen.
Beurteilung durch das Preisgericht
Das städtebauliche Gesamtkonzept überzeugt das Preisgericht in mehreren zentralen Aspekten. Besonders hervorzuheben ist der sensible Umgang mit dem bestehenden Charakter des Gebietes, der maßgeblich durch eine starke Durchgrünung und heterogene Strukturen geprägt ist. Besonders gelungen sind die vorgeschlagenen Körnigkeiten und die Anpassung der Maßstäblichkeit an die Umgebung. Trotz der geforderten umfangreichen Neubebauung wird durch die feine Gliederung der Baufelder und die Durchlässigkeit der Baukörper eine hohe Integrationsfähigkeit in den Bestand erreicht. Die Porosität unterstützt das Konzept eines lebendigen und durchgrünten Quartiers. Die ähnliche Struktur nördlich und südlich der Volksparkstraße verbindet und stärkt sich gegenseitig und trägt wesentlich zur Identität und Wiedererkennbarkeit des neuen Gebietes bei.
Die Platzbildung an der Magistrale, insbesondere mit dem Hochpunkt nördlich der Volksparkstraße Ecke Kieler Straße, wird als markanter städtebaulicher Ort interpretiert und gestaltet. Die dort vorgesehenen Raumkonfigurationen wirken angemessen und respektieren den wertvollen Baumbestand. Die Platzierung und Höhe des Hochpunktes ist angemessen, bedarf jedoch einer weiteren Überprüfung, um das richtige Maß für die städtebauliche Markierung des Ortes samt funktionaler Grundrisslösungen auch für das Wohnen zu finden.
Sehr überzeugend ist die Gestaltung und Aufwertung des Straßenraumes an der Volksparkstraße. Durch die orthogonale Stellung der Baufelder entstehen Vorzonen und Vorgärten zur Straße, die den besonderen durchgrünten Charakter Stellingens aufgreifen und stärken. Sie leisten auch einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der mikroklimatischen Situation (Wind, Kühlung und Verschattung).
Die Alte Volksparkstraße ist als durchgängiger Verkehrsraum konzipiert. Über eine schmale Gasse gelangt man zur imaginären Querung der Kieler Straße. Die Straße bleibt als öffentlicher Raum ablesbar und im Stadtgrundriss als Spur erkennbar. Diese Haltung wird begrüßt, auch wenn es innerhalb des Preisgerichtes unterschiedliche Positionen dazu gibt. Zwei Baufelder zitieren die Positionen der ehemaligen Glasbauten und lassen etwas von der Maßstäblichkeit des Platzes nachwirken. Die Dimensionierung der Höfe der Neubauten erscheint sehr eng und sollte überprüft werden.
Südlich der Kieler Straße im Teilgebiet Süd A wird ein städtebaulicher Anker geschaffen. Es wird die Ansiedlung eines Vollsortimenters ermöglicht und insgesamt eine visuelle Durchlässigkeit des Erdgeschosses an allen vier Seiten mit einer aktiven Erdgeschosszone erreicht. Die Funktionalität der Anlieferung ist zu überprüfen. Der Hof ist unterbaut und groß genug, um den Wohnungen einen hochwertigen, geschützten Gemeinschaftsraum zu bieten.
Analog zur Alten Volksparkstraße wird auch die Melanchthonstraße als baumbestandener Weg ausgebildet. Dadurch entsteht eine städtebauliche Fassung des inneren Parkraums. Der Wegfall mehrerer Bäume und Gehölzgruppen wird kritisch gesehen. Die Lage der Kindertagesstätte wird daher grundsätzlich in Frage gestellt. Dieser Standort und der Verlust von wertvollem Baumbestand bedürfen einer genauen Prüfung.
Insgesamt erkennt das Preisgericht die starken Qualitäten des Entwurfs an, insbesondere in Bezug auf die Maßstäblichkeit Stellingens, die Durchlässigkeit und die Integration in den Bestand. Der Entwurf stellt eine sehr gute Grundlage für die weitere Entwicklung dar.
©WFA / arbos
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