Städtebauliche Neuordnung und Wohnungsbau Petershausen-West in Konstanz

Die Verfasser haben ausgehend von der Aufgabenstellung den Schwerpunkt der gebietsverträglichen baulichen Dichte und die Einbindung in das Planungsgebiet zur Grundlage des Entwurfs gemacht. Da eine längere Entwicklungszeit durch Rückbau und Neubau zu verzeichnen sein wird begründet sich der Erhalt der städtebaulichen Zeilenstruktur. Auf dem bestehenden Fußabdruck werden zukunftsfähige Neubauten in Holzhybridbauweise sukzessive erstellt. Die höhere Ausnutzung der Grundstücke bringt die geforderten zusätzlichen Wohneinheiten. An der städtebaulichen Nahtstelle Gottfried - Keller - Str. zur Nachbarbebauung wird ein Quartiersplatz mit öffentlicher Nutzung im EG angeboten. Die Dimension wird kontrovers diskutiert. Die Eckbebauung an der Jahnstraße gegenüber dem Seerheincenter leitet mit der angemessenen Dimension in die Steinstraße über. Dabei ist ein öffentlicher, gewerblicher Charakter, insbesondere in der Erdgeschosszone gut denkbar. Ausgehend vom Realisierungsteil bis hin zum Ideenteil wird konsequent die Querverbindung durch die Zeilenbauten hindurch für Fuß- und Radverkehr als Verbindungsachse aufgebaut. Durch den Gebäudeversatz entstehen Räume die kontrovers diskutiert werden. Der Höhenversprung der Gebäude wird geschickt in den Freianlagen mit einer kleinen Mauer aufgenommen. Zum Gebäude D wird der gemeinsame Kinderspielplatz im geschützten Bereich angeboten. Die 5 Geschosse der Gebäude fügt sich sehr gut in die umgebende Bebauung ein. Die Vier- und Dreispänner lassen eine wirtschaftliche Struktur vermuten. Die Grundrisse müssten auf die Orientierung der Wohnbereiche zum Eingang der Wohnungen geprüft werden. Die Anzahl der zwei Zimmer Wohnungen ist zu groß und die der 4 Zimmer Wohnungen zu klein. Die Fassadengestaltung wirkt ansprechend. Die Wohnhöfe bieten private Freibereiche als auch halböffentliche Begegnungsräume. Die Süd-Ost und Westorientierung der Freibereiche ist richtig angeordnet. Fahrradabstellplätze sind in angemessener Zahl im Erdgeschoss hausweise angeordnet. Darüber hinaus werden überdachte und nicht überdachte Fahrradabstellplätze im Freibereich und zahlreiche Fahrradabstellplätze und einige Lastenradabstellplätze in der Tiefgarage angeboten. Alle KFZ-Stellplätze werden sinnvoll in der TG angeboten. Lediglich 9 Carsharingplätze werden oberirdisch platziert. Das Mobilitätsangebot wirkt ausgeglichen. Durch die nachhaltige Holzhybridbauweise und dem KFW 40 Standard ist ein wirtschaftliches Angebot geschaffen in Bezug auf die zukünftigen Betriebskosten. Insgesamt stellt der Entwurf eine praktikable Lösung zur Weiterentwicklung des bestehenden Wohngebietes dar. Kritisch muss bei diesem Entwurf hinterfragt werden, ob man die Chance der Weiterentwicklung zu einem gemeinsamen Quartiersmittelpunkt durch die schematische Aufnahme der Zeilenbauten vertan hat.