Nichtoffener Wettbewerb | 07/2004
Städtebaulicher Wettbewerb "Quartier Lotter Strasse/Ernst-Sievers-Strasse"
Ansicht Eingang
3. Preis
Landschaftsarchitektur
Erläuterungstext
Konzeptansatz
Ziel der Neuplanung ist es, die neuen Gebäudestrukturen harmonisch in den angrenzenden Bestand einzupassen und eine Vernetzung des neuen Stadtgebiets mit den angrenzenden Stadtteilen zu erreichen. Hierbei wird die klare Rasterstruktur der Gründerzeitblöcke im Nordosten des Planungsgebiet übernommen und zu den südwestlichen Randbereichen kontinuierlich aufgelöst. Während sich die Maßstäblichkeit der Baukörper des Dienstleistungszentrums an die bestehenden Gewerbebauten orientiert, passt sich die Wohnbebauung in ihrer Körnigkeit an die Gebäudestruktur der Weststadt an.
Verkehrskonzept
Das Planungsgebiet wird über ein hierarchisches Straßensystem erschlossen: Die Straße am Kirchenkamp und die Lotter Straße sind Haupteinfallsstraßen Osnabrücks und haben die Funktion übergeordneter Erschließungsstraßen. Als untergeordnete Verteiler für den Pkw-Verkehr innerhalb des Stadtviertels sowie als übergeordnete Fuß- und Radwegachsen dienen die Augustenburger Straße und die Ernst-Sievers-Straße. Von hier aus gehen in Nord-Süd-Richtung die neuen Wohnwege ab, die als Spielstraßen für den Durchgangsverkehr gesperrt sind.
Der ruhende Verkehr wird für den Dienstleistungsbereich über die zentrale Tiefgarage abgedeckt.
Die für die Wohnbebauung benötigten Stellplätze sind innerhalb der Gebäudekörper im Erdgeschossbereich angeordnet: Als integrierte Garage der Stadthaustypen sowie als Sammelgaragen für die Geschoss-, Maisonettewohnungen und nur durch Fußwege erschlossenen internen Reihenhaustypen.
Öffentliche Stellplätze befinden sich in den Wohnwegen sowie entlang der Augustenburger Straße.
Nutzungskonzept
Das Entwicklungsgebiet trennt sich funktional in zwei Bereiche.
Im Nordosten wird ein Dienstleistungs- und Gewerbezentrum als Endpunkt bzw. Auftakt der Einkaufsmeile Lotterstraße ausgebildet. An der Schnittstelle zwischen den Wohnquartieren Westerberg, Katharinenviertel und Weststadt gelegen fungiert es gewissermaßen als neues Quartierszentrum. Flächenintensivere Nutzungen wie größere Ladeneinheiten und Büros, Hotel und Kino können hier untergebracht werden und bilden damit eine sinnvolle Ergänzung zu den Geschäften entlang der Lotterstraße.
Die Halle der ehemaligen Leinweberei kann als Veranstaltungsort für wechselnde kulturelle, sportliche und kommerzielle Events genutzt werden.
Im Südwesten in Anknüpfung an die bestehenden Wohngebiete befinden sich die neuen Wohnquartiere. Wichtige Entwurfskriterien für dieses neue städtische Wohnen ist die Schaffung von kleineren Nachbarschaften und Identitäten mit individuellen Rückzugsbereichen.
Dies wird durch die Ausbildung heterogener Gebäudekörper erreicht, die aus einem Mix an unterschiedlichen Gebäudetypologien bestehen.
Freiflächenkonzept
Das neue Planungsgebiet ist durch eine differenzierte Ausformulierung von öffentlichen, privat gemeinschaftlich und individuell genutzten Freibereichen gekennzeichnet.
Der Platz
Im Innern des Dienstleistungsblocks entsteht ein "offenes Foyer" als Entree für Kino, Hotel, etc. In den Belag eingelassene Glasstreifen führen eine Dialog mit der darunter liegenden Tiefgarage. Außengastronomie füllt den Platz mit städtischem Leben.
Der Garten
Die Halle wird von zwei stilisierten Gärten arrondiert. Im Süden bietet ein Baumdach aus geschnittenen Bäumen schattige Aufenthaltqualität ohne die Fassade der Halle zu verstellen. Im Norden der Halle entsteht ein kleiner Stadtgarten als Refugium für Nutzer der Halle, Anwohner und Konsumenten der Einzelhändler und Dienstleister.
Der Park
Im Südosten des neuen Stadtquartiers schließt sich eine Grünfläche an. Diese Grünfläche wird zu einem Pocketpark für den umliegenden Stadtteil umgestaltet.
Der Baumbestand bildet das Skelett des Parks. Ein grüner leicht erhöhter, bepflanzter Gürtel schirmt das innere des Parks von den umliegenden Straßen ab. Der grüne Innenraum lässt multifunktionale Nutzungen von Spiel und Sport bis zu ruhigen Rückzugsbereichen zu.
Die Wohnhöfe
Im Innern der Wohnhöfe finden sich Nachbarschaftsplätze, die zur Kommunikation zwischen Anwohnern einladen und als geschützte Spielbereiche dienen. Ein Fußwegenetz verbindet die einzelnen Bereiche.
Bauabschnitte
Die Planung ermöglicht eine unabhängige Realisierung der drei Teilbereiche. Insbesondere wird berücksichtigt, dass eine gute Vernetzung zwischen östlichem Dienstleistungszentrum und Wohnquartier unabhängig von einer Umsetzung von Teilbereich 3 (Polizeigelände) gewährleistet ist.
Ansicht Innenraum des Blocks
Blick in die Anliegerstraße
Städtebauliche Entwicklung
Vertiefung
Systemschnitt