Nichtoffener Wettbewerb | 04/2015
Tank- und Rastanlage an der Bundesautobahn A 71 „Leubinger Fürstenhügel“
©MONO Architekten
Persepektive "Langhaus"
1. Preis
Preisgeld: 25.000 EUR
Design
Erläuterungstext
Raumkonzeption
Ziel des Entwurfs ist die Entwicklung einer Gesamtkonzeption für die Tank- und Rastanlage Leubinger Fürstenhügel, die Architektur und Freiraum auf einer inhaltlich-gestalterischen Ebene miteinander verbindet und sich in den Kontext des flachwelligen Hügellands einbindet. Hierdurch entsteht ein eigenständiger und prägnanter Ort, der einerseits der historischen Bedeutung des Leubinger Grabhügels, andererseits den funktionalen Notwendigkeiten einer Rastanlage gerecht wird. Als weitere Ebene wird ein eigenständiges Kommunikationsdesign entwickelt, das die geschichtlichen und touristischen Höhepunkte anschaulich erläutert sowie als Informations- und Orientierungssystem integraler Bestandteil der Gesamtkonzeption ist.
Architektur und Freiraum
Die Verbindung von Architektur und Freiraum wird durch den Dialog der beiden Hauptkomponenten, dem bestehenden Leubinger Fürstenhügel und der neu errichte- ten Tankanlage, deutlich. Dabei zeichnet sich dieser Dialog durch seine zurückhaltend reduzierte und gleichzeitig eindeutige Gestaltung aus. Beide Elemente werden durch eine klare Wegestruktur miteinander verbunden, die ihren Ausgang an der Tankanlage erfährt und die Besucher zum Fürstenhügel leitet. Der Grabhügel wird von dieser Struktur kreisförmig umschlossen, indem der Durchmesser des Kernhügels als Wege- schleife nachempfunden wird. Dabei bleibt seine heutige Ausformulierung an sich bestehen, allein die klare Fassung markiert und inszeniert ihn als historisch heraus- ragendes Realexponat. Komplettiert wird das Wegesystem durch punktuell integrierte Informationselemente, die auf die historische Bedeutung der Grabstelle verweisen und den Besuchern wichtige Informationen bereitstellen.
Neben der strukturellen Verknüpfung landschaftlicher und architektonischer Elemente werden vielfältige Blickbeziehungen zwischen der Tankanlage, dem Fürstenhügel und der angrenzenden Kulturlandschaft hergestellt. Die formale Ausrichtung der Tankstelle orientiert sich an der Blickbeziehung zum Fürstenhügel und entwickelt somit eine sinnfällige Verbindung beider Objekte, ein Panoramafenster ermöglicht weitläufige Sichtbezüge in den angrenzenden Landschaftsraum. Der Fürstenhügel als höchster Geländepunkt erhält eine zurückhaltend integrierte Aussichtsplattform, die in ihrer offenen, kreisförmigen Ausformulierung einen 360o Blick ermöglicht.
Als weiteres besonderes `Landschaftselement` wird eine Landschaftsterrasse im Be- reich der Ausgleichsflächen errichtet, die über einen Schotterweg mit der Rastanlage verbunden ist und neben der Erlebbarkeit der entstehenden Vegetationsbereichen einen kontemplativen Ort mit direktem Landschaftsbezug ermöglicht.
Die Pick-Nick Bereiche werden als lange und einfache Holzelemente ähnlich einer Tafel gestaltet und befinden sich zwischen den Parkbereichen.
Vegetation
Das Vegetationskonzept setzt sich aus unterschiedlichen Teilbereichen zusammen, die einen Nord-Süd Gradient in ihrer Ausformulierung und Dichte durchlaufen. Die Ausgleichsflächen südlich der Tankanlage werden anhand des bestehenden Maßnahmenkatalogs als gehölzbestimmtes Biotop entwickelt. Merkmal dieser Bereiche ist die Anlage in mehrere Teilbereiche mit unterschiedlichen Leitarten und konzentrierten Initialpflanzungen. Dadurch entsteht eine diverse Vegetationsmatrix die sich prozessual und eigendynamisch entwickelt. Durch die punktuellen Pflanzungen entwickeln sich gleichzeitig dichte Bereiche und Saumbereiche, die eine hohe Ar- ten- und Strukturvielfalt entwicklen. Diese dichte Gehölzstruktur geht im Bereich der Rastanlage in eine lichte Gehölzstruktur über, die sich an der rasterförmigen Anord- nung einer kulturlandschaftlichen Streuobstwiese orientiert und unterschiedliche Aufenthaltsqualitäten ermöglicht. Um unnötigen Pflegeaufwand zu vermeiden wird hierbei auf Ziergehölze ohne Fruchtentwicklung zurückgegriffen. Das direkte Umfeld des Fürstenhügels wird als Offenland bzw. als karger Trockenrasen mit hohem Sand und Schotteranteil gestaltet. Neben den wertvollen Biotopeigenschaften wird somit ein Kontrast zum `grünen` Fürstenhügel erzeugt der sich gegenüber seinem Kontext klar abzeichnet und eine exponierte Lage erfährt.
Landschaftliche und geschichtliche Einbettung
Die Architektur der Tank- und Rastanlage tritt in einen harmonischen Dialog mit der weitläufigen Landschaft und der bedeutenden Geschichte des Ortes. Ausdruck und Gestaltung sind auf wenige eindeutige Mittel reduziert, einerseits, um dem Reisenden eine Atmosphäre der Ruhe und des Rastens und damit einen Ausgleich zu Dynamik und Hektik der Autobahn zu bieten, andererseits, um sich gegenüber dem historischen Fürstenhügel, dem Namensgeber und Protagonisten an diesem Ort, zurück zu nehmen.
Das historisch bedeutende Langhaus, das einst in der Nachbargemeinde Dermsdorf als wohlmöglicher Fürstensitz gestanden hat, steht als Inspirationsquelle für die Architektur Pate.
Architektur
Der Baukörper legt sich als langgestreckter Winkel in die neu geschaffene landschaftliche Senke. Der orthogonal zur Fahrbahn ausgerichtete Schenkel überdacht die Funktionen der Tankanlage und markiert als großes Tor den Eingang zur Rastanlage. Der zweite Schenkel knickt in Richtung Osten ab und stellt den visuellen Bezug zum Fürstenhügel her. Er nimmt alle Funktionen der Raststätte auf. Das verbindende Element der beiden Gebäudeteile ist das polygonal gefaltete Dach, das von der Tankanlage aus langsam ansteigend zur Firstlinie des Langhauses wird und am östlichen Kopfende über dem Speise- und Rastraum seinen Hochpunkt findet. Die lichte Raumhöhe ermöglicht hier zusätzliche Sitzplätze auf einer eingestellten Empore. Durch die großflächig verglaste Giebelseite ist der direkte Sichtbezug zum Fürstenhügel gegeben. Der große Dachüberstand bietet ausreichend Verschattung und Wetterschutz für die Terrassenflächen im Freien.
Der serielle Charakter der Tragstruktur wird sichtbar gehalten, ihr regelmäßiger Rhythmus strukturiert die gerichteten Innenräume und den außenliegenden Laubengang. Dieser spielt eine zentrale Rolle für die Erschließung der Gesamtanlage: er empfängt, schützt und leitet den Besucher zu allen wichtigen öffentlichen Funktionen, zu Tankshop, Raststätte und Toiletten. Das gläserne Foyer vor den öffen- tlichen Toiletten ist an den Laubengang angebunden und als zentrale Anlaufstelle für alle Besuch- ergruppen der ideale Standort für Informationen über den Fürstenhügel. An der östlichen Stirnseite mündet der Laubengang in die überdachte Terrasse und wird als direkter Spazierweg zum Fürstenhü- gel in die Landschaft weitergeführt.
Der Wirtschaftstrakt ist eindeutig von den öffentlichen Nutzungen getrennt. Er bildet zum südlichen Werkhof einen geschlossenen Rücken aus. Anlieferung, Lager, Küche und Technik sind hier funktional klar gegliedert.
Leit- und Orientierungssystem
Eine Besonderheit des Ortes liegt in der Kombination einer Autobahnraststätte mit dem fast musealen Informationsangebot durch den Leubinger Fürstenhügel in direkter Nähe. Das profane „Auftanken“ gilt es zu erweitern und mit einem zusätzlichen Nutzen zu verbinden. Ein nach einer langen Autofahrt übliches „Füße vertreten“ kann zu einem Spaziergang entlang des Zeitreiseweges zum Fürstenhügel erweitert werden. Idealerweise bleibt die Rast am Leubinger Fürstenhügel so als besonders erholsam in Erinnerung.
Da die Besucher der Raststätte aber vermutlich zunächst nicht mehr als das „Auftanken“ und vielleicht noch Ruhe suchen, sind die Anforderungen an Kommunikationsgestaltung und Leitsystem hoch: Es muss zum einen klar und gut lesbar sein und – auch ohne Schrift – nur über Symbole funktionieren, zum anderen in der Farbe deutlich von der Umgebung abgehoben sein, ohne jedoch aufdringlich oder störend zu wirken.
Zeitreiseweg
Der Weg von der Tank- und Raststätte zum Grabhügel des Leubinger Fürsten wird als Zeitschiene inszeniert, die entlang regionaler und großgeschichtlicher Ereignisse zeitlich zurück führt und schließlich kurz nach der Fertigstellung des Leubinger Fürstenhügels – etwa 4.000 Jahre vor der heutigen Zeit – diesen erreicht.
Schritt für Schritt reist der Besucher in der Zeit zurück.
Wegstationen
Die Markierungen der Wegstationen zu den wichtigen geschichtlichen Ereignissen erfolgen über in den noch flüssigen Beton eingedrückte Positivformen, die nach dem Aushärten des Betons einen Negativabdruck hinterlassen. Daneben geben aufgestellte Tafeln weitere Informationen zu dem jeweiligen Ereignis.
Die Informationstafeln bestehen aus einfachen, gekanteten und in entsprechendem Farbton lackierten Metallplatten. Als Zusatz ist eine hinterleuchtete Ausführung möglich.
Farben
Bezugnehmend auf den Ort und dessen geschichtlichen Hintergrund wird ein Orange als Remineszenz der bearbeiteten Bronze verwendet. Deren natürliche oxidierte Form bildet die Grundlage für die zweite Farbe, ein Türkis, gleich einem Malachit. Daraus entstehen die Farben „Fürsten-Türkis“ (RAL 5025, Pantone 327) und
„Leubinger-Orange“ (RAL 8023, Pantone 158). So wird die konzeptionelle Grundlage der Landschaftsarchitektur – der erfahrbare Gradient von Natur zu Kultur – aufgegriffen und auf Außen- und Innenraum übertragen. Als Schriftfarben werden dazu ein gebrochenes Weiß und ein dunkles Anthrazit, wie es in verwittertem Holz sichtbar ist, verwendet.
Ziel des Entwurfs ist die Entwicklung einer Gesamtkonzeption für die Tank- und Rastanlage Leubinger Fürstenhügel, die Architektur und Freiraum auf einer inhaltlich-gestalterischen Ebene miteinander verbindet und sich in den Kontext des flachwelligen Hügellands einbindet. Hierdurch entsteht ein eigenständiger und prägnanter Ort, der einerseits der historischen Bedeutung des Leubinger Grabhügels, andererseits den funktionalen Notwendigkeiten einer Rastanlage gerecht wird. Als weitere Ebene wird ein eigenständiges Kommunikationsdesign entwickelt, das die geschichtlichen und touristischen Höhepunkte anschaulich erläutert sowie als Informations- und Orientierungssystem integraler Bestandteil der Gesamtkonzeption ist.
Architektur und Freiraum
Die Verbindung von Architektur und Freiraum wird durch den Dialog der beiden Hauptkomponenten, dem bestehenden Leubinger Fürstenhügel und der neu errichte- ten Tankanlage, deutlich. Dabei zeichnet sich dieser Dialog durch seine zurückhaltend reduzierte und gleichzeitig eindeutige Gestaltung aus. Beide Elemente werden durch eine klare Wegestruktur miteinander verbunden, die ihren Ausgang an der Tankanlage erfährt und die Besucher zum Fürstenhügel leitet. Der Grabhügel wird von dieser Struktur kreisförmig umschlossen, indem der Durchmesser des Kernhügels als Wege- schleife nachempfunden wird. Dabei bleibt seine heutige Ausformulierung an sich bestehen, allein die klare Fassung markiert und inszeniert ihn als historisch heraus- ragendes Realexponat. Komplettiert wird das Wegesystem durch punktuell integrierte Informationselemente, die auf die historische Bedeutung der Grabstelle verweisen und den Besuchern wichtige Informationen bereitstellen.
Neben der strukturellen Verknüpfung landschaftlicher und architektonischer Elemente werden vielfältige Blickbeziehungen zwischen der Tankanlage, dem Fürstenhügel und der angrenzenden Kulturlandschaft hergestellt. Die formale Ausrichtung der Tankstelle orientiert sich an der Blickbeziehung zum Fürstenhügel und entwickelt somit eine sinnfällige Verbindung beider Objekte, ein Panoramafenster ermöglicht weitläufige Sichtbezüge in den angrenzenden Landschaftsraum. Der Fürstenhügel als höchster Geländepunkt erhält eine zurückhaltend integrierte Aussichtsplattform, die in ihrer offenen, kreisförmigen Ausformulierung einen 360o Blick ermöglicht.
Als weiteres besonderes `Landschaftselement` wird eine Landschaftsterrasse im Be- reich der Ausgleichsflächen errichtet, die über einen Schotterweg mit der Rastanlage verbunden ist und neben der Erlebbarkeit der entstehenden Vegetationsbereichen einen kontemplativen Ort mit direktem Landschaftsbezug ermöglicht.
Die Pick-Nick Bereiche werden als lange und einfache Holzelemente ähnlich einer Tafel gestaltet und befinden sich zwischen den Parkbereichen.
Vegetation
Das Vegetationskonzept setzt sich aus unterschiedlichen Teilbereichen zusammen, die einen Nord-Süd Gradient in ihrer Ausformulierung und Dichte durchlaufen. Die Ausgleichsflächen südlich der Tankanlage werden anhand des bestehenden Maßnahmenkatalogs als gehölzbestimmtes Biotop entwickelt. Merkmal dieser Bereiche ist die Anlage in mehrere Teilbereiche mit unterschiedlichen Leitarten und konzentrierten Initialpflanzungen. Dadurch entsteht eine diverse Vegetationsmatrix die sich prozessual und eigendynamisch entwickelt. Durch die punktuellen Pflanzungen entwickeln sich gleichzeitig dichte Bereiche und Saumbereiche, die eine hohe Ar- ten- und Strukturvielfalt entwicklen. Diese dichte Gehölzstruktur geht im Bereich der Rastanlage in eine lichte Gehölzstruktur über, die sich an der rasterförmigen Anord- nung einer kulturlandschaftlichen Streuobstwiese orientiert und unterschiedliche Aufenthaltsqualitäten ermöglicht. Um unnötigen Pflegeaufwand zu vermeiden wird hierbei auf Ziergehölze ohne Fruchtentwicklung zurückgegriffen. Das direkte Umfeld des Fürstenhügels wird als Offenland bzw. als karger Trockenrasen mit hohem Sand und Schotteranteil gestaltet. Neben den wertvollen Biotopeigenschaften wird somit ein Kontrast zum `grünen` Fürstenhügel erzeugt der sich gegenüber seinem Kontext klar abzeichnet und eine exponierte Lage erfährt.
Landschaftliche und geschichtliche Einbettung
Die Architektur der Tank- und Rastanlage tritt in einen harmonischen Dialog mit der weitläufigen Landschaft und der bedeutenden Geschichte des Ortes. Ausdruck und Gestaltung sind auf wenige eindeutige Mittel reduziert, einerseits, um dem Reisenden eine Atmosphäre der Ruhe und des Rastens und damit einen Ausgleich zu Dynamik und Hektik der Autobahn zu bieten, andererseits, um sich gegenüber dem historischen Fürstenhügel, dem Namensgeber und Protagonisten an diesem Ort, zurück zu nehmen.
Das historisch bedeutende Langhaus, das einst in der Nachbargemeinde Dermsdorf als wohlmöglicher Fürstensitz gestanden hat, steht als Inspirationsquelle für die Architektur Pate.
Architektur
Der Baukörper legt sich als langgestreckter Winkel in die neu geschaffene landschaftliche Senke. Der orthogonal zur Fahrbahn ausgerichtete Schenkel überdacht die Funktionen der Tankanlage und markiert als großes Tor den Eingang zur Rastanlage. Der zweite Schenkel knickt in Richtung Osten ab und stellt den visuellen Bezug zum Fürstenhügel her. Er nimmt alle Funktionen der Raststätte auf. Das verbindende Element der beiden Gebäudeteile ist das polygonal gefaltete Dach, das von der Tankanlage aus langsam ansteigend zur Firstlinie des Langhauses wird und am östlichen Kopfende über dem Speise- und Rastraum seinen Hochpunkt findet. Die lichte Raumhöhe ermöglicht hier zusätzliche Sitzplätze auf einer eingestellten Empore. Durch die großflächig verglaste Giebelseite ist der direkte Sichtbezug zum Fürstenhügel gegeben. Der große Dachüberstand bietet ausreichend Verschattung und Wetterschutz für die Terrassenflächen im Freien.
Der serielle Charakter der Tragstruktur wird sichtbar gehalten, ihr regelmäßiger Rhythmus strukturiert die gerichteten Innenräume und den außenliegenden Laubengang. Dieser spielt eine zentrale Rolle für die Erschließung der Gesamtanlage: er empfängt, schützt und leitet den Besucher zu allen wichtigen öffentlichen Funktionen, zu Tankshop, Raststätte und Toiletten. Das gläserne Foyer vor den öffen- tlichen Toiletten ist an den Laubengang angebunden und als zentrale Anlaufstelle für alle Besuch- ergruppen der ideale Standort für Informationen über den Fürstenhügel. An der östlichen Stirnseite mündet der Laubengang in die überdachte Terrasse und wird als direkter Spazierweg zum Fürstenhü- gel in die Landschaft weitergeführt.
Der Wirtschaftstrakt ist eindeutig von den öffentlichen Nutzungen getrennt. Er bildet zum südlichen Werkhof einen geschlossenen Rücken aus. Anlieferung, Lager, Küche und Technik sind hier funktional klar gegliedert.
Leit- und Orientierungssystem
Eine Besonderheit des Ortes liegt in der Kombination einer Autobahnraststätte mit dem fast musealen Informationsangebot durch den Leubinger Fürstenhügel in direkter Nähe. Das profane „Auftanken“ gilt es zu erweitern und mit einem zusätzlichen Nutzen zu verbinden. Ein nach einer langen Autofahrt übliches „Füße vertreten“ kann zu einem Spaziergang entlang des Zeitreiseweges zum Fürstenhügel erweitert werden. Idealerweise bleibt die Rast am Leubinger Fürstenhügel so als besonders erholsam in Erinnerung.
Da die Besucher der Raststätte aber vermutlich zunächst nicht mehr als das „Auftanken“ und vielleicht noch Ruhe suchen, sind die Anforderungen an Kommunikationsgestaltung und Leitsystem hoch: Es muss zum einen klar und gut lesbar sein und – auch ohne Schrift – nur über Symbole funktionieren, zum anderen in der Farbe deutlich von der Umgebung abgehoben sein, ohne jedoch aufdringlich oder störend zu wirken.
Zeitreiseweg
Der Weg von der Tank- und Raststätte zum Grabhügel des Leubinger Fürsten wird als Zeitschiene inszeniert, die entlang regionaler und großgeschichtlicher Ereignisse zeitlich zurück führt und schließlich kurz nach der Fertigstellung des Leubinger Fürstenhügels – etwa 4.000 Jahre vor der heutigen Zeit – diesen erreicht.
Schritt für Schritt reist der Besucher in der Zeit zurück.
Wegstationen
Die Markierungen der Wegstationen zu den wichtigen geschichtlichen Ereignissen erfolgen über in den noch flüssigen Beton eingedrückte Positivformen, die nach dem Aushärten des Betons einen Negativabdruck hinterlassen. Daneben geben aufgestellte Tafeln weitere Informationen zu dem jeweiligen Ereignis.
Die Informationstafeln bestehen aus einfachen, gekanteten und in entsprechendem Farbton lackierten Metallplatten. Als Zusatz ist eine hinterleuchtete Ausführung möglich.
Farben
Bezugnehmend auf den Ort und dessen geschichtlichen Hintergrund wird ein Orange als Remineszenz der bearbeiteten Bronze verwendet. Deren natürliche oxidierte Form bildet die Grundlage für die zweite Farbe, ein Türkis, gleich einem Malachit. Daraus entstehen die Farben „Fürsten-Türkis“ (RAL 5025, Pantone 327) und
„Leubinger-Orange“ (RAL 8023, Pantone 158). So wird die konzeptionelle Grundlage der Landschaftsarchitektur – der erfahrbare Gradient von Natur zu Kultur – aufgegriffen und auf Außen- und Innenraum übertragen. Als Schriftfarben werden dazu ein gebrochenes Weiß und ein dunkles Anthrazit, wie es in verwittertem Holz sichtbar ist, verwendet.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Gesamtidee ist sehr schlüssig und überzeugt durch Funktionalität und einfache, schlichte Strukturen, die jedoch einen eigenständigen Ort schaffen. Das Gebäude wird als langgestreckter Winkel konzipiert. Die Tankanlage wird torartig von der Gebäudestruktur eingefasst. Das Gebäude entwickelt sich über den Kiosk als Gelenkpunkt in den Sanitär- und Gastronomiebereich. Aus dem Gastronomiebereich öffnen sich Blickachsen auf den Fürstenhügel.
Die Freiräume entwickeln sich von Süden nach Norden, von dichtem Baumbewuchs hin zu einer extensiven Bepflanzung, die den Hügel freistellt. Die angebotenen Landschaftsterrassen öffnen den Blick auf den Landschaftsraum und den Fürstenhügel. Eine klare Wegestruktur führt von der Tank- und Rastanlage zum Hügel, der ringförmig umlaufen werden kann.
Die Inspirationsquelle des bedeutenden bronzezeitlichen Langhauses aus dem benachbarten Dermsdorf wird in die Moderne geführt. Sowohl Proportion wie auch Grundrissentwicklung wird zeitgemäß interpretiert und für die geforderte Nutzung mit angemessener Materialität umgesetzt.
Die Verformung des Satteldaches hat einen funktionalen Hintergrund und führt zu den entsprechenden Raumhöhen. Der aufgeglaste Giebel gibt in bester Weise den Blick zum Fürstenhügel frei. Der Innenraum zeigt sich freundlich hell und lichtdurchflutet und bekommt durch die verwendete Holzverkleidung eine wohnliche Atmosphäre. Die Fassade wird mit einer einfachen Blechverkleidung über Dach gestaltet und stärkt so den monolithischen, schlichten Charakter des Gebäudes.
Das Kommunikationsdesign ist vorbildlich in den Gesamtentwurf integriert. Die positive Schlichtheit der Gestaltung unterstützt klar, deutlich und schön die Vermittlung von Orientierung und Information. Die Farbwahl aus dem thematischen Bezug ist sehr gut gelungen. Die Form der Schrift kann gern kantiger sein, um formal an die Architektur anzuschließen. Die spezifische Form des Satteldachs und des Grundrisses kann mit einem Pfeil ohne Schaft schlüssiger übertragen werden.
Die Rastanlage lässt sich nach Norden erweitern. Durch gute Tageslichtversorgung, innovative Konzepte und einfache Bauformen lässt sich ein nachhaltiges Gebäude gut ausführen. Insgesamt tritt das Gebäude mit seinem Landschaftsraum in einem gelungenen Dialog mit der bestehenden Kulturlandschaft und der Geschichte des Ortes. Die Arbeit stellt einen sehr guten Beitrag zur Baukultur des Ortes dar.
Die Freiräume entwickeln sich von Süden nach Norden, von dichtem Baumbewuchs hin zu einer extensiven Bepflanzung, die den Hügel freistellt. Die angebotenen Landschaftsterrassen öffnen den Blick auf den Landschaftsraum und den Fürstenhügel. Eine klare Wegestruktur führt von der Tank- und Rastanlage zum Hügel, der ringförmig umlaufen werden kann.
Die Inspirationsquelle des bedeutenden bronzezeitlichen Langhauses aus dem benachbarten Dermsdorf wird in die Moderne geführt. Sowohl Proportion wie auch Grundrissentwicklung wird zeitgemäß interpretiert und für die geforderte Nutzung mit angemessener Materialität umgesetzt.
Die Verformung des Satteldaches hat einen funktionalen Hintergrund und führt zu den entsprechenden Raumhöhen. Der aufgeglaste Giebel gibt in bester Weise den Blick zum Fürstenhügel frei. Der Innenraum zeigt sich freundlich hell und lichtdurchflutet und bekommt durch die verwendete Holzverkleidung eine wohnliche Atmosphäre. Die Fassade wird mit einer einfachen Blechverkleidung über Dach gestaltet und stärkt so den monolithischen, schlichten Charakter des Gebäudes.
Das Kommunikationsdesign ist vorbildlich in den Gesamtentwurf integriert. Die positive Schlichtheit der Gestaltung unterstützt klar, deutlich und schön die Vermittlung von Orientierung und Information. Die Farbwahl aus dem thematischen Bezug ist sehr gut gelungen. Die Form der Schrift kann gern kantiger sein, um formal an die Architektur anzuschließen. Die spezifische Form des Satteldachs und des Grundrisses kann mit einem Pfeil ohne Schaft schlüssiger übertragen werden.
Die Rastanlage lässt sich nach Norden erweitern. Durch gute Tageslichtversorgung, innovative Konzepte und einfache Bauformen lässt sich ein nachhaltiges Gebäude gut ausführen. Insgesamt tritt das Gebäude mit seinem Landschaftsraum in einem gelungenen Dialog mit der bestehenden Kulturlandschaft und der Geschichte des Ortes. Die Arbeit stellt einen sehr guten Beitrag zur Baukultur des Ortes dar.
Konzept Freiraum
©MUS
Farben und Schrift
©MONO Architekten
Vogelflug "Fürstenhügel"
Konzept
©MUS
Aufsicht Zeitreiseweg
©MONO Architekten
Entwurfspiktogramme
©MUS
Stele zur Wegstation des Zeitsreisewegs
©MONO Architekten
Grundriss Tanken+Rasten
©MONO Architekten
Ansicht Rasten+Tanken
©MONO Architekten
Längsschnitt Tanken
©MONO Architekten
Längsschnitt Rasten