Verhandlungsverfahren | 04/2023
Technische Hochschule Köln, Campus Deutz - Ersatzneubau Gebäude C mit Parkhaus P1
©heinlewischer
Blick vom zentralen Campusplatz
Zuschlag
Bauphysik
LCEE Life Cycle Engineering Experts GmbH
Nachhaltigkeitskonzept
Erläuterungstext
Grundidee
Das Bild der neuen „Campusstadt“ wird durch den großen freien Grünraum, dem Campusplatz, geprägt, um den sich die Fakultäten auf Baufeldern, die sogenannte „Stadtblöcke“ bilden, gruppieren. Der Kernbereich gliedert sich in insgesamt fünf Baublöcke, die um den zentralen Campusplatz angeordnet sind sowie das Hörsaalzentrum an der Betzdorfer Straße als Solitär und neues Auftaktgebäude.
Die städtebauliche Setzung des Entwurfs folgt dem Masterplan der TH Köln. Als selbstbewusster Abschluss bildet der Neubau die nördliche Kante des Campusplatzes. Um seine Funktion als städtebauliches Gelenk zu unterstreichen, ist der Stadtblock Gebäude C in einen viergeschossigen Sockel sowie einen zweigeschossigen Turmaufsatz gegliedert, der an der zentralen Wegeverbindung von Campusweg 1 und Campusplatz die größtmögliche Präsenz einnimmt.
Der Kopfbau, der vom übrigen Gebäude durch eine Fuge getrennt ist und über zwei zusätzliche Geschosse verfügt, weist unter Berücksichtigung der zulässigen Gebäudehöhen dieselbe Maßstäblichkeit auf wie der Hochpunkt des in der Planung befindlichen Gebäudes E.
Aufgrund der niedrigeren baulichen Anforderungen und der kleinteiligeren Raumstruktur öffnet sich der Innenhof des Gebäudes in zwei Ebenen, von denen die obere als Nutzgarten angelegt ist. Um die geforderte lichte Raumhöhe der Versuchshallen im Erdgeschoss zu gewährleisten und gleichzeitig die begrenzte Gebäudehöhe nicht zu überschreiten, sind das Erdgeschoss und der Innenhof um 1m abgesenkt.
Fassade
Der Entwurfsidee folgend baut sich das Gebäude aus zwei grundsätzlich verschiedenen Bauteilen zusammen - Basis und Aufsatz. Das Gebäude C wirkt sowohl nach Norden als städtischer Baustein im Dialog mit der umgebenden Bebauung wie auch zum zentralen Campusplatz. Auch in der Fassade wird diese Idee transportiert.
Die umlaufende Basis zeigt sich als streng gerastertes Betonstabwerk aus Stützen und Riegeln. Im Raster von 8,10 m wird das Grundraster aus vorgefertigten Stahlbetonteilen gefertigt, welche durch das liegende Format einen wertigen, offenen, aber gefassten Charakter erzeugt. Diese Basis des Gebäudes ist gleichbleibend 18,50 m hoch und integriert im Grundraster sowohl Büro- und Laborflächen sowie das Parkhaus. Die entstehenden Ausfachungen sind im Ausbauraster von 1,35 m gefüllt. Brüstungsbereiche werden nach Osten, Süden und Westen mit Photovoltaikelementen versehen. Öffnungsflügel fügen sich in das Ausbauraster ein. Es entsteht eine ruhige Kombination von transparenten Flächen und strengem Betonraster als Basis für das Gebäude C.
Am Campusplatz wird bis zur Höhe von 26,00 m ein gläserner Aufsatz geschaffen, welcher die Grundidee der städtebaulichen Akzentuierung nach dem Masterplan nicht nur Rechnung trägt, sondern auch in seiner Reduzierung und formalen Aussage die Basis stärkt und gleichzeitig Signifikanz erzeugt, den Hauptzugang markiert und eine Kommunikation mit den umgebenden Campusplatzbauten aufnimmt. Der gläserne Charakter ermöglicht, eine Art Stadtlaterne auszubilden, welche durch seine Leichtigkeit einen markanten, subtilen Hochpunkt setzt.
Die geplante Doppelfassade ermöglicht eine differenzierte Außenfassade, ohne den äußeren gläsernen Charakter zu schwächen. Die funktionalen Vorteile im Bereich Schallakustik und Wärmeschutz runden den gestalterischen Ansatz ab. Die Obergeschosse des Aufsatzes sind folglich im Gegensatz zur massiv konstruierten Basis als Holzkonstruktion konzipiert, welches Lasten reduziert.
Die Gesamterscheinung strahlt zum einen schlichte Eleganz aus und erzeugt eine angemessene Repräsentanz am Campusplatz und zur Hauptachse des Campus. Die gestaltprägenden PV-Elemente transportieren den vielschichtigen technischen Ansatz des Neubaus nach außen und rücken seine zukunftsfähige Verantwortlichkeit in den Fokus.
©heinlewischer
Lageplan
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Grundriss Erdgeschoss
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Schnitt
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Atrium