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Award / Auszeichnung | 07/2018

Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau 2018 mit Sonderpreis Holzbau

elobau Produktionshalle - Innenansicht

elobau Produktionshalle - Innenansicht

Betriebsgebäude Fa. elobau

DE-07330 Probstzella, Am Überlandwerk 1B

Staatspreis

f64 Architekten

Architektur

Baron Landschaftsarchitekt

Landschaftsarchitektur

merz kley partner

Tragwerksplanung

elobau GmbH & Co KG

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Gewerbe-, Industriebauten

  • Projektgröße:

    2.140m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 08/2015
    Fertigstellung: 09/2016

Projektbeschreibung

Der Neubau ersetzt einen älteren in der Nähe befindlichen Betriebsstandort im Thüringer Schiefergebirge. Wie auch beim vorangegangenen Bauvorhaben der Firma elobau in Leutkirch wurde ein Gebäude entwickelt, das sowohl beim Bau, als auch im Betrieb Ressourcen schont. Das Gebäude wurde als Passivhaus in Holzbauweise erstellt. Die für den Betrieb erforderliche elektrische Energie erzeugen Photovoltaikanlagen auf dem Dach und neben dem Gebäude. Der Großteil davon wird am Ort gespeichert und in Zeiten schwacher Sonneneinstralung selbst verwendet. Die restliche Energie wird CO2-neutral mit Erdwärmetauschern erzeugt. Das Baugrundstück befindet sich auf einem alten Industriestandort, das heißt, es werden durch die Maßnahme keine neuen Flächen versiegelt.

Der Bau besteht aus einem flachen Kopfbau mit Büros, teilweise darüber befindlichen Neben- und Technikräumen und der direkt an die Büros angrenzenden Produktionshalle mit ca. 1.150 m² Fläche. Auf einer Teilfläche der Halle soll für eine präzisere Fertigung eine Zone geschaffen werden, deren Temperatur im Bereich +-1°C konstant bleibt. Die Halle kann bei Bedarf später in gleicher Bauweise um mehrere Achsen erweitert werden.

Der Eingangsbereich orientiert sich hin zur Zufahrt und nimmt Bezug auf zum einzigen Bestandsgebäude im näheren Umfeld. Ein Baumhain besetzt den Zwischenraum und überdeckt den Mitarbeiterparkplatz. Der Hain setzt sich locker entlang des Gebäudes neben der Erschließungsstrasse fort, die zum Betriebshof am anderen Ende der Halle führt. Zwischen Eingang, Büroräumen, Personal- und Besprechungsraum befindet sich ein eingezogener Lichthof als "grünes Zimmer".

Die Sockelzone ist durchgehend verglast und verbindet auf diese Weise unterschiedslos und demokratisch die Büros mit der unmittelbar daneben befindlichen Produktionshalle. Die Transparenz und die gleichwertige Ausführung der Fassaden in Büro und Halle soll die Idee der Teamarbeit stärken. Über dem Sockel liegt leicht verschoben ein flächig gestaltetes geschlossenes Volumen. Dessen Fassade aus Schieferplatten nimmt Bezug auf zum Materialeinsatz der traditionellen Bauweise im Schiefergebirge. Es enthält die Technik, Umkleiden, sowie den Luftraum der Halle und bildet ein Vordach über dem Ladehof.


Fassadenkonzept

Das Fassadenkonzept knüpft an das in der Region traditionell verwendete Schiefermaterial an. Kompositorisch wird das Material eingesetzt, um die Masse der Großform des Baukörpers zu betonen und in ein spannungsvolles Verhältnis gegen das vollständig transparente Erdgeschoss zu setzen. Die traditionelle Deckungsart erfährt in dieser Anwendung eine moderne Interpretation, indem die mikrotypischen Materialeigenschaften des Schiefers sich in der monolithischen Großform des Gebäudes spiegelnd abgebildet werden. Einzelne Fassadenflächen sind leicht aus der Vertikalen geneigt und erzeugen so die dramatische Erscheinung einer Fassadenfläche, die zerklüftet und gleichsam selbstähnlich der Oberfläche der einzelnen Schieferschindel erscheint. In den Schnittstellen der geneigten Fassadenflächen wird eine - der rauen Fassadenoberfläche unterlegte - glänzende Haut sichtbar, die das Fassadenspiel überhöht und dem Passanten in unterschiedlichen Blickwinkeln überraschend offenbar wird.


Veröffentlichungen

2016: Ausgewählte Bauten - Informationsdienst Holz

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Jury hob hier die Symbiose aus zeitgemäßer und zugleich nachhaltiger Architektur hervor. Das Zusammenspiel von einem transparenten lichtdurchfluteten Gebäude mit hoher Aufenthaltsqualität, dem äußerst filigranen Dachtragwerk, dem ressourcenschonenden Einsatz und Umgang der Materialien bis hin zur stimmigen Außenraumgestaltung sind vorbildlich und setzen sowohl architektonisch als auch ökologisch ein Zukunftszeichen, nicht nur im Bereich der Industriearchitektur, sondern über die Grenzen Thüringens und Deutschlands hinaus.
elobau Produktionshalle - Fernwirkung, Blick des Vorbeifahrenden

elobau Produktionshalle - Fernwirkung, Blick des Vorbeifahrenden

elobau Produktionshalle - Südwesten, Zugang, Verwaltung, Birkenhain

elobau Produktionshalle - Südwesten, Zugang, Verwaltung, Birkenhain

elobau Produktionshalle - Patio, grünes Zimmer zwischen Foyer und Personalraum

elobau Produktionshalle - Patio, grünes Zimmer zwischen Foyer und Personalraum

elobau Produktionshalle - Blick des Bahn-Reisenden, Südfassade

elobau Produktionshalle - Blick des Bahn-Reisenden, Südfassade

elobau Produktionshalle - Betriebshof von Nordosten

elobau Produktionshalle - Betriebshof von Nordosten

elobau - Produktionshalle Betriebshof von Südosten

elobau - Produktionshalle Betriebshof von Südosten

elobau Produktionshalle - Produktionshalle vor dem Ausbau

elobau Produktionshalle - Produktionshalle vor dem Ausbau

elobau Produktionshalle - Produktionshalle vor dem Ausbau

elobau Produktionshalle - Produktionshalle vor dem Ausbau

elobau Produktionshalle - Detailansicht

elobau Produktionshalle - Detailansicht

elobau Produktionshalle - Produktion Innen

elobau Produktionshalle - Produktion Innen

elobau Produktionshalle - Lageplan

elobau Produktionshalle - Lageplan

elobau Produktionshalle - Grundriss EG

elobau Produktionshalle - Grundriss EG

elobau Produktionshalle - Grundriss OG

elobau Produktionshalle - Grundriss OG

elobau Produktionshalle - Längsschnitt

elobau Produktionshalle - Längsschnitt

elobau Produktionshalle - Querschnitt

elobau Produktionshalle - Querschnitt