Offener Wettbewerb (auch für Studenten) | 09/2016
TUDALIT - Leichter bauen - Zukunft formen 2016
©Jakob Grave, Saqib Aziz
Außenperspektive
Out of the Box - Leben unter einer Betonschale
ein 1. Preis
Preisgeld: 2.500 EUR
Student*in Bauingenieurwesen
Student*in Bauingenieurwesen
Erläuterungstext
ENTWURF
Der Entwurf Out Of The Box konzipiert ein Wohngebäude, das von einer Textilbetonschale eingefasst ist und als Wohnraum für bis zu sechs Personen dient. Das Gebäude stellt durch seine Formfindung als Hängemodell und den verwendeten Textilbeton für die Schalenkonstruktion eine neuartige Wohnform dar - man denkt also ,out of the box‘…. will ‚neue Wege gehen‘.
MATERIAL
Der Entwurf führt den innovativen Baustoff Textilbeton in den Wohnungsbau ein und eröffnet so einen neuen Markt für textile Anwendungen. Die Gebäudeform wird dabei durch die positiven Materialeigenschaften des Textils und des Betons selbst erst möglich und kann sich daher aus einer Implementierung von architektonischen und konstruktiven Anforderungen sehr frei entwickeln.
FORMFINDUNG
Aus planerischer Perspektive bietet die Formfindung durch ein Hängemodell Vorteile bei der Verwendung von Textilbeton, denn es erlaubt eine Symbiose aus Architektur und Konstruktion und stärkt den Entwurf durch das Zusammenspiel beider Aspekte.
Für einen standfesten Bauwerksentwurf haben konstruktive Parameter wesentlichen Einfluss auf das äußere Erscheinungsbild und beeinflussen somit maßgeblich die Ästhetik. Die Lage und Anzahl an Auflagern sind vom Entwerfer vorgegeben und bestimmen Raumhöhen, Spannweiten sowie Krümmungsradien. Die Umsetzung des erarbeiteten Architekturkonzepts lässt sich problemlos mit der Formfindungsmethodik eines Hängemodells für eine Textilbetonschale kombinieren: Die Definition von Randbedingungen im Hängemodell beeinflusst die Formgebung, sodass ein sinnvoller Grundriss und vielfältige „Bauelemente“ entstehen. Einzelne Formen, beispielsweise Raumhöhen oder Randkrümmungen, lassen sich entsprechend ihrer Ästhetik, Atmosphäre, Nutzung und Funktion anzupassen.
Die Textilbeton Fassadenplatten ergänzen den Entwurf architektonisch und funktional: Sie passen sich der gekrümmten Dachform, indem sie ebenfalls gekrümmte Formen aufweisen. Gleichzeitig brechen sie jedoch mit der Formsprache der Schale, indem geradlinige Kanten ober- und unterhalb die rechteckige Kubatur akzentuieren. Sie dienen als Verschattung auf der Südseite und tragen im Sommer zur Belüftung des Innenraums bei.
GRUNDRISS
Der Grundriss ist sehr stark mit den Randbedingungen der Formfindung verknüpft, passt sich daher Auflagern und Formen an und erzeugt dabei eigene und im Vergleich zum klassischen Hochbau innovative Qualitäten. Das vollständige Wohngefüge ist in vier abwechslungsreiche Bereiche unterteilt.
Der Entwurf Out Of The Box konzipiert ein Wohngebäude, das von einer Textilbetonschale eingefasst ist und als Wohnraum für bis zu sechs Personen dient. Das Gebäude stellt durch seine Formfindung als Hängemodell und den verwendeten Textilbeton für die Schalenkonstruktion eine neuartige Wohnform dar - man denkt also ,out of the box‘…. will ‚neue Wege gehen‘.
MATERIAL
Der Entwurf führt den innovativen Baustoff Textilbeton in den Wohnungsbau ein und eröffnet so einen neuen Markt für textile Anwendungen. Die Gebäudeform wird dabei durch die positiven Materialeigenschaften des Textils und des Betons selbst erst möglich und kann sich daher aus einer Implementierung von architektonischen und konstruktiven Anforderungen sehr frei entwickeln.
FORMFINDUNG
Aus planerischer Perspektive bietet die Formfindung durch ein Hängemodell Vorteile bei der Verwendung von Textilbeton, denn es erlaubt eine Symbiose aus Architektur und Konstruktion und stärkt den Entwurf durch das Zusammenspiel beider Aspekte.
Für einen standfesten Bauwerksentwurf haben konstruktive Parameter wesentlichen Einfluss auf das äußere Erscheinungsbild und beeinflussen somit maßgeblich die Ästhetik. Die Lage und Anzahl an Auflagern sind vom Entwerfer vorgegeben und bestimmen Raumhöhen, Spannweiten sowie Krümmungsradien. Die Umsetzung des erarbeiteten Architekturkonzepts lässt sich problemlos mit der Formfindungsmethodik eines Hängemodells für eine Textilbetonschale kombinieren: Die Definition von Randbedingungen im Hängemodell beeinflusst die Formgebung, sodass ein sinnvoller Grundriss und vielfältige „Bauelemente“ entstehen. Einzelne Formen, beispielsweise Raumhöhen oder Randkrümmungen, lassen sich entsprechend ihrer Ästhetik, Atmosphäre, Nutzung und Funktion anzupassen.
Die Textilbeton Fassadenplatten ergänzen den Entwurf architektonisch und funktional: Sie passen sich der gekrümmten Dachform, indem sie ebenfalls gekrümmte Formen aufweisen. Gleichzeitig brechen sie jedoch mit der Formsprache der Schale, indem geradlinige Kanten ober- und unterhalb die rechteckige Kubatur akzentuieren. Sie dienen als Verschattung auf der Südseite und tragen im Sommer zur Belüftung des Innenraums bei.
GRUNDRISS
Der Grundriss ist sehr stark mit den Randbedingungen der Formfindung verknüpft, passt sich daher Auflagern und Formen an und erzeugt dabei eigene und im Vergleich zum klassischen Hochbau innovative Qualitäten. Das vollständige Wohngefüge ist in vier abwechslungsreiche Bereiche unterteilt.
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Entwurf der Berliner Studenden Jakob Grave (TU Berlin, Institut für Massivbau) und Saqib Aziz (Universität der Künste, Berlin) besticht durch seinen ganzheitlichen Ansatz der Anwendung textiler Carbonbewehrungen für ein Einfamilienhaus. Zuerst fällt „nur“ eine ästhetisch sehr ansprechende Textilbetonschale ins Auge, die das Wohngebäude umhüllt. Die Unterlagen zum Entwurf lassen aber sehr schnell erkennen, dass die beiden Bewerber nicht nur den Gedanken einer besonders schlanken Ausführung einer textilbewehrten Schalenkonstruktion aufgreifen, sondern von der Formfindung der doppelt gekrümmten Typologie des Gebäudes, einer überzeugenden Auseinandersetzung mit den konstruktiven Herausforderungen dadurch entstandener, neuartiger architektonischer „Bauelemente“, über den Entwurf der flexibel gestaltbaren Wohnbereichs-Boxen bis zu einem Fassadenkonzept auf brillante Weise zeigen, dass Textilbeton im konstruktiven Wohnhausbau vielfältige Innovationen und Vorzüge zur konventionellen Stahlbetonbauweise initiiert. Betonschalen bleiben nicht mehr auf Regelflächengeometrien beschränkt. Extreme Krümmungsradien werden mit textilen Carbonbewehrungen möglich und führen zu eye-catchern bei der Ausbildung von Auflagern, Schalenecken und Durchbrüchen. Die Textilbeton-Fassadenplatten schaffen einen gelungenen Übergang von der gekrümmten Dachform zur rechteckigen Kubatur des Wohnbereiches. Ein neuartiges Schalungskonzept einschließlich der Lösungsvorschläge für Wärme- und Schalldämmung komplettieren den Entwurf.
Alles in allem ein schönes und inspirierendes Beispiel für die Textilbeton-Bauweise!
Jury: Prof. Manfrad Curbach, Prof. Werner Sobek, Prof. Josef Hegger, Jens Priebe, Prof. Peter Offermann und Prof. Jörg Noenning
Alles in allem ein schönes und inspirierendes Beispiel für die Textilbeton-Bauweise!
Jury: Prof. Manfrad Curbach, Prof. Werner Sobek, Prof. Josef Hegger, Jens Priebe, Prof. Peter Offermann und Prof. Jörg Noenning
©Jakob Grave, Saqib Aziz
Innenperspektive
©Jakob Grave, Saqib Aziz
Explosionszeichnung