Nichtoffener Wettbewerb | 01/2020
Umbau der Alten Amtskellerei zu einem kulturellen Zentrum in Bad Neustadt
©BURUCKERBARNIKOL
1. Preis
Preisgeld: 28.000 EUR
Architektur
-
Verfasser:
-
Mitarbeitende:
Michael Döbel, Maximilian Bräunel, Linda Roth, Tom Meissner, Nicolai Scheinhardt
Erläuterungstext
KONTEXT UND PROGRAMM
Im Zentrum der Altstadt von Bad Neustadt bilden die Gebäude der alten Amtskellerei einen auffälligen Sonderbaustein in der umgebenden, einheitlichen Stadtstruktur. Als Konglomerat von Baukörpern verschiedener Epochen erfuhr die Anlage mehrfach Überformung und Umnutzung. Zukünftig möchte die Gemeinde Bad Neustadt in der historisch bedeutsamen ehemaligen Amtskellerei verschiedene öffentliche Nutzungen unter einem Dach ansiedeln. Als primäre Nutzungsschwerpunkte werden Stadtmuseum und Stadtbibliothek, ergänzt durch weitere Angebote wie Veranstaltungsräume, die Gebäude nach der Sanierung nutzen und westlich des Marktplatzes einen zentralen Anlaufpunkt für Bürger und Besucher Bad Neustadts gleichermaßen schaffen. Das Zusammenführen mehrerer Angebote unter einem Dach bietet die Chance zur nachhaltigen Konversion des wertvollen Bestands und stellt eine Chance zur Aktivierung des gesamten Stadtteils dar.
FUNKTION UND ORGANISATION
Vorrangige Schwerpunkte des Entwurfs sind zum Einen der Erhalt und die Aufwertung der Bestandsgebäude, als auch die Entwicklung von Synergieeffekten durch die Kombination verschiedener Nutzungsansprüche. Sowohl Museum, als auch Stadtbibliothek dienen teilweise ähnlichen Nutzergruppen mit gleichen Bedürfnissen, während beide Einrichtungen auch spezifische Anforderungen an räumliche Organisation stellen. Diese Vielfalt wird durch die Konversion der bereits vorhandenen, extrem differenzierten Räume in den Bestandsgebäuden gewährleistet. Mittels bestimmter Eingriffe – etwa den Rückbau kleinmaßstäblicher Umbauten aus der jüngeren Vergangenheit – entstehen wieder großzügige und für Ausstellungsflächen sehr gut nutzbare Raumsequenzen. An anderer Stelle bietet die lediglich behutsam angepasste Zellenstruktur des ehemaligen Gefängnisses Geborgenheit für Arbeitsplätze im Bereich der Bibliothek. Schließlich ergänzen zwei architektonische Interventionen die verschiedenen Gebäude an ihren Schnittstellen und bündeln effizient Erschließung und gemeinschaftliche Funktionen. Als multifunktionale Kommunikationszone bespielt der eingeschossige Baldachin den Hof als Foyer, Veranstaltungsraum und Café. Gleichzeitig dient er als Adresse, Vermittler und Verteiler für alle Nutzer im Haus. An der Storchengasse übernimmt die purifizierte, historische Substanz in Verbindung mit einem neuen Gelenk eine Art Leuchtturm-Funktion zur östlichen Innenstadt und bietet Raum für vielfältige, temporäre Nutzungen.
Im Zentrum der Altstadt von Bad Neustadt bilden die Gebäude der alten Amtskellerei einen auffälligen Sonderbaustein in der umgebenden, einheitlichen Stadtstruktur. Als Konglomerat von Baukörpern verschiedener Epochen erfuhr die Anlage mehrfach Überformung und Umnutzung. Zukünftig möchte die Gemeinde Bad Neustadt in der historisch bedeutsamen ehemaligen Amtskellerei verschiedene öffentliche Nutzungen unter einem Dach ansiedeln. Als primäre Nutzungsschwerpunkte werden Stadtmuseum und Stadtbibliothek, ergänzt durch weitere Angebote wie Veranstaltungsräume, die Gebäude nach der Sanierung nutzen und westlich des Marktplatzes einen zentralen Anlaufpunkt für Bürger und Besucher Bad Neustadts gleichermaßen schaffen. Das Zusammenführen mehrerer Angebote unter einem Dach bietet die Chance zur nachhaltigen Konversion des wertvollen Bestands und stellt eine Chance zur Aktivierung des gesamten Stadtteils dar.
FUNKTION UND ORGANISATION
Vorrangige Schwerpunkte des Entwurfs sind zum Einen der Erhalt und die Aufwertung der Bestandsgebäude, als auch die Entwicklung von Synergieeffekten durch die Kombination verschiedener Nutzungsansprüche. Sowohl Museum, als auch Stadtbibliothek dienen teilweise ähnlichen Nutzergruppen mit gleichen Bedürfnissen, während beide Einrichtungen auch spezifische Anforderungen an räumliche Organisation stellen. Diese Vielfalt wird durch die Konversion der bereits vorhandenen, extrem differenzierten Räume in den Bestandsgebäuden gewährleistet. Mittels bestimmter Eingriffe – etwa den Rückbau kleinmaßstäblicher Umbauten aus der jüngeren Vergangenheit – entstehen wieder großzügige und für Ausstellungsflächen sehr gut nutzbare Raumsequenzen. An anderer Stelle bietet die lediglich behutsam angepasste Zellenstruktur des ehemaligen Gefängnisses Geborgenheit für Arbeitsplätze im Bereich der Bibliothek. Schließlich ergänzen zwei architektonische Interventionen die verschiedenen Gebäude an ihren Schnittstellen und bündeln effizient Erschließung und gemeinschaftliche Funktionen. Als multifunktionale Kommunikationszone bespielt der eingeschossige Baldachin den Hof als Foyer, Veranstaltungsraum und Café. Gleichzeitig dient er als Adresse, Vermittler und Verteiler für alle Nutzer im Haus. An der Storchengasse übernimmt die purifizierte, historische Substanz in Verbindung mit einem neuen Gelenk eine Art Leuchtturm-Funktion zur östlichen Innenstadt und bietet Raum für vielfältige, temporäre Nutzungen.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Leitidee des Entwurfs, über eine multifunktionale Kommunikationszone mit einem eingeschossi-gen Baldachin den Hof zu überdecken und als großzügiges Foyer, Veranstaltungsraum und Café zu bespielen, ist zunächst überraschend. Zudem ist die nahezu vollständige Überdachung des Hofes wird seitens der Denkmalpflege als erheblicher Eingriff gesehen. Allerdings werden durch die geschickte Einfügung und architektonisch, transparente Gestaltung dieses Entwurfs flexible Nutzungen aufge-zeigt. Insbesondere überzeugt die gläserne Fuge, um die historische Fassade weiterhin in Gänze erle-ben zu können.
Die Lage des Stadtmodells an zentraler Stelle als Auftakt ins Gebäude ist richtig. Der Lichthof, der ei-nen Freiraum lässt, wird mehrheitlich positiv gesehen und verbessert die natürliche Belichtung und Belüftung.
Von der Kellereigasse gelangt man über das bestehende Tor direkt in das Foyer, von wo aus die Be-reiche Museum und Bibliothek wie gewünscht getrennt betreten werden können. Zudem wird das 2. Tor der Mauer geöffnet und gibt direkten Einblick von der Kellereigasse in die Bibliothek.
Die Multifunktionsräume liegen richtig und sind getrennt nutzbar. Der Zugang der Dauerausstellung führt über eine großzügige Treppe in die Obergeschosse ist denkbar. Durch die verschiedenen Räum-lichkeiten im 1. und 2. OG Ostflügel im Hohen Haus und im 1. OG Storchengasse ist jedoch kein flüs-siger Rundgang durch das Museum bzw. eine eindeutige Besucherlenkung gegeben.
Die Wechselausstellung liegt abseits des Foyers. Über die Storchengasse ist zwar ein separater Zu-gang möglich, allerdings nur für Einzelveranstaltungen (Vernissagen) nutzbar. Zudem ist die Wechsel-ausstellung im OG nur über die Dauerausstellung barrierefrei zu erreichen.
Die Bibliothek im Erdgeschoss liegt richtig und ist funktional gut nutzbar, die denkmalpflegerisch ge-wünschte Zellenstruktur ist noch gut ablesbar, aber entsprechend der gewünschten Nutzung neu inter-pretiert.
Auch die Büroräume im 1.OG liegen richtig und sind auch getrennt nutzbar.
Aus denkmalpflegerischer Sicht ist die Umnutzung des „Hohen Hauses“ (Treppenanlage, WC) mit der Vernichtung des historischen Kreuzgewölbes abzulehnen.
Der hohe Flachdachkubus an der Storchengasse wird aus gestalterischer und denkmalpflegerischer Sicht als problematisch angesehen.
Insgesamt ein positiver Beitrag, der auch durch die kompakte oberirdische Bauweise und barrierefreie Erschließung durch nur 2 Aufzugsanlagen, eine wirtschaftliche Realisierung erwarten lässt.
Die Lage des Stadtmodells an zentraler Stelle als Auftakt ins Gebäude ist richtig. Der Lichthof, der ei-nen Freiraum lässt, wird mehrheitlich positiv gesehen und verbessert die natürliche Belichtung und Belüftung.
Von der Kellereigasse gelangt man über das bestehende Tor direkt in das Foyer, von wo aus die Be-reiche Museum und Bibliothek wie gewünscht getrennt betreten werden können. Zudem wird das 2. Tor der Mauer geöffnet und gibt direkten Einblick von der Kellereigasse in die Bibliothek.
Die Multifunktionsräume liegen richtig und sind getrennt nutzbar. Der Zugang der Dauerausstellung führt über eine großzügige Treppe in die Obergeschosse ist denkbar. Durch die verschiedenen Räum-lichkeiten im 1. und 2. OG Ostflügel im Hohen Haus und im 1. OG Storchengasse ist jedoch kein flüs-siger Rundgang durch das Museum bzw. eine eindeutige Besucherlenkung gegeben.
Die Wechselausstellung liegt abseits des Foyers. Über die Storchengasse ist zwar ein separater Zu-gang möglich, allerdings nur für Einzelveranstaltungen (Vernissagen) nutzbar. Zudem ist die Wechsel-ausstellung im OG nur über die Dauerausstellung barrierefrei zu erreichen.
Die Bibliothek im Erdgeschoss liegt richtig und ist funktional gut nutzbar, die denkmalpflegerisch ge-wünschte Zellenstruktur ist noch gut ablesbar, aber entsprechend der gewünschten Nutzung neu inter-pretiert.
Auch die Büroräume im 1.OG liegen richtig und sind auch getrennt nutzbar.
Aus denkmalpflegerischer Sicht ist die Umnutzung des „Hohen Hauses“ (Treppenanlage, WC) mit der Vernichtung des historischen Kreuzgewölbes abzulehnen.
Der hohe Flachdachkubus an der Storchengasse wird aus gestalterischer und denkmalpflegerischer Sicht als problematisch angesehen.
Insgesamt ein positiver Beitrag, der auch durch die kompakte oberirdische Bauweise und barrierefreie Erschließung durch nur 2 Aufzugsanlagen, eine wirtschaftliche Realisierung erwarten lässt.
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