Werkstattverfahren | 10/2016
Umgestaltung des Marktplatzes, des Posthofs und des nahen Umfelds
2. Rang
Landschafts- / Umweltplanung
Stadtplanung / Städtebau
Erläuterungstext
Die Gemeinde Eitorf liegt im grünen Siegtal und ist Mittelzentrum in der Region mit knapp 20.000 Einwohnern. Die Gemeinde hat durch ihre idyllische Lage zwischen Bergischem Land und Westerwald kein Defizit an Grünflächen und Naherholungsgebieten für Freizeitaktivitäten. Durch die Regionale 2010 ist das Bahnhofsumfeld mit dem "Sprung an die Sieg" aufgewertet worden und hat sich zu einem neuen Treffpunkt insbesondere für Jugendliche entwickelt.
KONZEPT
Das Freiraumkonzept für die Innenstadt der Gemeinde Eitorf besteht aus einem ruhigen, grünen Kirchplatz und einem multifunktional nutzbaren, steinernen Marktplatz.
ENTWURF
Der Marktplatz
Der Marktplatz erhält einen neuen, einheitlichen, niveaugleichen und gut begehbaren Belag. Dieser fließt in alle Randbereiche des Platzes bis in den Posthof. Wünschenswert wäre ein nachhaltiger Natursteinbelag in einem richtungslosen Verband und unterschiedlichen Formaten, vorstellbar wäre allerdings auch ein kleinteiliger Betonplattenbeleg. Die Vertiefung auf dem Marktplatz wird aufgefüllt und die Treppenstufen und Rampen werden aufgelöst. Ein Teil der Bestandsbäume wird aufgrund der abschirmenden Wirkung entfernt. Im Norden des Platzes bildet eine neue große Sonnenbank die Attraktion des Platzes. Drei Bäume bieten punktuellen Schatten und brechen den Blick auf die dahinter liegenden Fassaden. Im Süden des Platzes kann die bestehende Baumreihe erhalten bleiben und durch eine neue ergänzt werden. Unter dieser „Grünen Arkade“ können je nach Variante mehrere Parkplätze und einige Spielelemente oder ein Spielplatz für Jung und Alt auf einer großen wassergebundenen Baumscheibe angeboten werden. Im Westen des Platzes befindet sich ein bodenbündiges Wasserspiel wie es vom Thaterplatz bekannt ist. Es ist attraktiv, lädt zum Spielen ein und mindert den Geräuschpegel der angrenzenden Brückenstrasse. Zu Zeiten von Veranstaltungen wie z. B. der Kirmes kann das Wasserspiel ausgestellt und mit z.B. Fahrgeschäften überstellt werden. Die Randbereiche des Platzes stehen für die Außengastronomie zur Verfügung. Der Durchgang zum Posthof wird durch ein Baumtor und einen Plattenteppich inszeniert, ein Licht- und Kunstkonzept an den Wänden wertet den dunklen Raum auf und leitet die Eitorfer zum Posthof. Der Platz wird zur neuen, guten Stube der Gemeinde mit einer multifunktionalen Platzfläche auf der alle Veranstaltungen der Gemeinde stattfinden können.
Der Kirchplatz
Der Kirchplatz öffnet sich über Treppenstufen und kommuniziert durch neue Blickbeziehungen mit dem Marktplatz. Die Wegebeziehungen und der Vorplatz der Kirche werden aufgenommen und aufgewertet. Ein neuer Belag ersetzt die marode und unangemessene Asphaltfläche. Ein oder zwei Bäume und die Sträucher werden entfernt, damit die Blickbeziehung zwischen Kirche und Markplatz gestärkt wird. Bänke und Rasenflächen oberhalb der Stufen laden zum Verweilen im ruhigen Umfeld der Kirche ein. Eine Blumenschale auf dem Vorplatz der Kirche begrüßt die Teilnehmer der Gottesdienste und bildet eine schöne Kulisse z. B. für Hochzeitsbilder.
Der Posthof
Der Posthof liegt im Dornröschenschlaf und kann seine Potentiale derzeit nicht abrufen. Durch einen gemeinsamen Belag mit dem Markplatz werden die Innenstadtflächen zusammengezogen. Drei Bäume in kombinierten Sitz- und Pflanztrögen bieten schattige Sitzgelegenheiten in dem Hof neben der Außenbestuhlung des Eiscafes. Der Eipbach erhält ein Band aus Stegen mit Bänken und offenen Wasserfenstern. Dadurch entstehen kommunikative Bereiche "auf dem Wasser", die den Blick auf den Eipbach öffnen. An einer Stelle springt eine Fontäne von Zeit zu Zeit in den Himmel. Wasserfontänen werden zu einem attraktiven, durchgehenden Gestaltungsmotiv für die Innenstadt der Gemeinde Eitorf. Das Aggregat an der Nordfassade des Gebäudes sollte rückgebaut werden und einen anderen Standort erhalten.
Beleuchtungskonzept
Die Ausleuchtung des Stadtraumes trägt neben der Gewährleistung der Sicherheit in den Abend- und Nachtstunden auch zur Attraktivierung der Freiräume und Straßen bei. Vor diesem Hintergrund wird vorgeschlagen, über klassische Mastleuchten die Beleuchtung der Straßenräume vorzunehmen. Die Gehwegsbereiche entlang der südlichen Marktplatzkante könnten von kleineren Mastleuchten begleitet werden. Eine hohe, skulpturale, mehrköpfige Mastleuchte setzt den Marktplatz selber nachts in Szene. Darüberhinaus werden über Effektbeleuchtung einzelne Austattungselemente wie die Lange Bank und mit Hilfe von Baumstrahlern die Grüne Arkade erhellt. Fassadenstrahler heben die Charakteristika historischer und bedeutsamer Gebäude wie die Kirche oder das Haus Prinz Karl hervor.
Verkehrsplanung
Die Brückenstraße bleibt in ihrem Verlauf und ihrem Querschnitt nahezu unverändert. Der neue Bodenbelag des Markplatzes wird über die Straße bis zur Westseite des Platzes geführt. Dadurch erstreckt sich der Platz optisch bis zum Rathaus. Ein niveaugleicher Bordstein oder eine Pflasterrinne markieren die Straße, ohne eine Barriere darzustellen. Eine Querungshilfe im Norden des Platzes Im Bereich der Einmündung der Schmidtgasse erleichtert die Querung über die Brückenstrasse. Lediglich die Bushaltestelle erhält einen erhöhten Bordstein zur Einstiegshilfe. Die Signalanlagen bleiben bestehen.
Rathausareal
Solange noch keine Entscheidung für eine Verlegung des Rathauses beschlossen ist, wird das Umfeld graduell aufgewertet. An erster Stelle wird das Parkhaus saniert und ertüchtigt, um möglichst viele Stellplätze unterbringen zu können. Um die verkehrliche Situation an der Einmündung der Schmidtgasse in die Brückenstraße/Asbacher Straße zu entschärfen, soll künftig im rückwärtigen Bereich des Rathauses eine neue Straßenverbindung entstehen, die den aus dem Parkhaus abfahrenden Verkehr aufnimmt und zur Kreuzung Kirchstraße/Schoellerstraße führt. Die zur Disposition stehenden Gebäude werden nach und nach durch Stadthäuser ersetzt. Punktuell entstehen neue Wohn- und Dienstleistungsgebäude ergänzend zur Bebauung nördlich des Rathauses am Markt.
Sollte das alte Rathausgebäude nicht erhalten werden, wäre ein Rathausneubau an derselben prominenten und öffentlich wirksamen Stelle mitten im Zentrum sinnvoll. Denkbar wäre eine Rathausgalerie, die auch Dienstleistungseinrichtungen sowie eine Tiefgarage mit aufnimmt.
KONZEPT
Das Freiraumkonzept für die Innenstadt der Gemeinde Eitorf besteht aus einem ruhigen, grünen Kirchplatz und einem multifunktional nutzbaren, steinernen Marktplatz.
ENTWURF
Der Marktplatz
Der Marktplatz erhält einen neuen, einheitlichen, niveaugleichen und gut begehbaren Belag. Dieser fließt in alle Randbereiche des Platzes bis in den Posthof. Wünschenswert wäre ein nachhaltiger Natursteinbelag in einem richtungslosen Verband und unterschiedlichen Formaten, vorstellbar wäre allerdings auch ein kleinteiliger Betonplattenbeleg. Die Vertiefung auf dem Marktplatz wird aufgefüllt und die Treppenstufen und Rampen werden aufgelöst. Ein Teil der Bestandsbäume wird aufgrund der abschirmenden Wirkung entfernt. Im Norden des Platzes bildet eine neue große Sonnenbank die Attraktion des Platzes. Drei Bäume bieten punktuellen Schatten und brechen den Blick auf die dahinter liegenden Fassaden. Im Süden des Platzes kann die bestehende Baumreihe erhalten bleiben und durch eine neue ergänzt werden. Unter dieser „Grünen Arkade“ können je nach Variante mehrere Parkplätze und einige Spielelemente oder ein Spielplatz für Jung und Alt auf einer großen wassergebundenen Baumscheibe angeboten werden. Im Westen des Platzes befindet sich ein bodenbündiges Wasserspiel wie es vom Thaterplatz bekannt ist. Es ist attraktiv, lädt zum Spielen ein und mindert den Geräuschpegel der angrenzenden Brückenstrasse. Zu Zeiten von Veranstaltungen wie z. B. der Kirmes kann das Wasserspiel ausgestellt und mit z.B. Fahrgeschäften überstellt werden. Die Randbereiche des Platzes stehen für die Außengastronomie zur Verfügung. Der Durchgang zum Posthof wird durch ein Baumtor und einen Plattenteppich inszeniert, ein Licht- und Kunstkonzept an den Wänden wertet den dunklen Raum auf und leitet die Eitorfer zum Posthof. Der Platz wird zur neuen, guten Stube der Gemeinde mit einer multifunktionalen Platzfläche auf der alle Veranstaltungen der Gemeinde stattfinden können.
Der Kirchplatz
Der Kirchplatz öffnet sich über Treppenstufen und kommuniziert durch neue Blickbeziehungen mit dem Marktplatz. Die Wegebeziehungen und der Vorplatz der Kirche werden aufgenommen und aufgewertet. Ein neuer Belag ersetzt die marode und unangemessene Asphaltfläche. Ein oder zwei Bäume und die Sträucher werden entfernt, damit die Blickbeziehung zwischen Kirche und Markplatz gestärkt wird. Bänke und Rasenflächen oberhalb der Stufen laden zum Verweilen im ruhigen Umfeld der Kirche ein. Eine Blumenschale auf dem Vorplatz der Kirche begrüßt die Teilnehmer der Gottesdienste und bildet eine schöne Kulisse z. B. für Hochzeitsbilder.
Der Posthof
Der Posthof liegt im Dornröschenschlaf und kann seine Potentiale derzeit nicht abrufen. Durch einen gemeinsamen Belag mit dem Markplatz werden die Innenstadtflächen zusammengezogen. Drei Bäume in kombinierten Sitz- und Pflanztrögen bieten schattige Sitzgelegenheiten in dem Hof neben der Außenbestuhlung des Eiscafes. Der Eipbach erhält ein Band aus Stegen mit Bänken und offenen Wasserfenstern. Dadurch entstehen kommunikative Bereiche "auf dem Wasser", die den Blick auf den Eipbach öffnen. An einer Stelle springt eine Fontäne von Zeit zu Zeit in den Himmel. Wasserfontänen werden zu einem attraktiven, durchgehenden Gestaltungsmotiv für die Innenstadt der Gemeinde Eitorf. Das Aggregat an der Nordfassade des Gebäudes sollte rückgebaut werden und einen anderen Standort erhalten.
Beleuchtungskonzept
Die Ausleuchtung des Stadtraumes trägt neben der Gewährleistung der Sicherheit in den Abend- und Nachtstunden auch zur Attraktivierung der Freiräume und Straßen bei. Vor diesem Hintergrund wird vorgeschlagen, über klassische Mastleuchten die Beleuchtung der Straßenräume vorzunehmen. Die Gehwegsbereiche entlang der südlichen Marktplatzkante könnten von kleineren Mastleuchten begleitet werden. Eine hohe, skulpturale, mehrköpfige Mastleuchte setzt den Marktplatz selber nachts in Szene. Darüberhinaus werden über Effektbeleuchtung einzelne Austattungselemente wie die Lange Bank und mit Hilfe von Baumstrahlern die Grüne Arkade erhellt. Fassadenstrahler heben die Charakteristika historischer und bedeutsamer Gebäude wie die Kirche oder das Haus Prinz Karl hervor.
Verkehrsplanung
Die Brückenstraße bleibt in ihrem Verlauf und ihrem Querschnitt nahezu unverändert. Der neue Bodenbelag des Markplatzes wird über die Straße bis zur Westseite des Platzes geführt. Dadurch erstreckt sich der Platz optisch bis zum Rathaus. Ein niveaugleicher Bordstein oder eine Pflasterrinne markieren die Straße, ohne eine Barriere darzustellen. Eine Querungshilfe im Norden des Platzes Im Bereich der Einmündung der Schmidtgasse erleichtert die Querung über die Brückenstrasse. Lediglich die Bushaltestelle erhält einen erhöhten Bordstein zur Einstiegshilfe. Die Signalanlagen bleiben bestehen.
Rathausareal
Solange noch keine Entscheidung für eine Verlegung des Rathauses beschlossen ist, wird das Umfeld graduell aufgewertet. An erster Stelle wird das Parkhaus saniert und ertüchtigt, um möglichst viele Stellplätze unterbringen zu können. Um die verkehrliche Situation an der Einmündung der Schmidtgasse in die Brückenstraße/Asbacher Straße zu entschärfen, soll künftig im rückwärtigen Bereich des Rathauses eine neue Straßenverbindung entstehen, die den aus dem Parkhaus abfahrenden Verkehr aufnimmt und zur Kreuzung Kirchstraße/Schoellerstraße führt. Die zur Disposition stehenden Gebäude werden nach und nach durch Stadthäuser ersetzt. Punktuell entstehen neue Wohn- und Dienstleistungsgebäude ergänzend zur Bebauung nördlich des Rathauses am Markt.
Sollte das alte Rathausgebäude nicht erhalten werden, wäre ein Rathausneubau an derselben prominenten und öffentlich wirksamen Stelle mitten im Zentrum sinnvoll. Denkbar wäre eine Rathausgalerie, die auch Dienstleistungseinrichtungen sowie eine Tiefgarage mit aufnimmt.
Beurteilung durch das Preisgericht
Marktplatz
Die Besonderheiten dieses Entwurfs sind zum einen die doppelte Baumreihe am südlichen Ende des Platzes sowie die lange Sonnenbank im Norden mit Blick auf den Platz. Der Platzbereich in der Mitte bleibt abgesehen von einem kleinen, ebenerdigen Wasserspiel relativ offen. Der Standort des ehemaligen Kirchturms wird durch eine Intarsie markiert.
Die Anlage der doppelten Baumreihe entlang der Südflanke des Platzes wird kritisch gesehen. Hierfür gibt es mehrere Gründe: Zum einen ist dies die ohnehin eher beschattete Seite des Platzes. Zum anderen sind hier alle Funktionen des Platzes miteinander kombiniert und treten miteinander in Konkurrenz. In der Variante mit Parkplätzen konkurrieren hier auf engem Raum die Parkplätze mit den ohnehin wenigen Sitzgelegenheiten im Schatten sowie mit Bewegungsmöglichkeiten für Kinder.
Demgegenüber steht ein Platzbereich mit nur wenigen Funktionen und Angeboten. Zwar ist dadurch eine multifunktionale Nutzung möglich, jedoch ist der Mehrwert des Platzes für die Öffentlichkeit und damit ein Plus im Vergleich zu den heutigen Parkplätzen zu wenig erkennbar. Auch das Wasserspiel, analog zum Wasserspiel vor dem Theater am Park, kann diese Situation nicht erkennbar verbessern. Zum Rathaus hin besteht eine große Offenheit, die zwar insgesamt positiv zu werten ist, jedoch eine fehlende Abgrenzung der Platzfläche zur Brückenstraße bewirkt.
Die langgestreckte Sitz‐ und Sonnenbank im Norden des Platzes ist ein allgemein ansprechendes Element mit Wiederkennungswert. Die Bank macht im Entwurf den Charakter des Platzes aus. Allerdings wirkt die Bank im Verhältnis zum beschaulichen Eitorf zu urban und als eine zu große Geste. Die wenigen Baumstandorte entlang der besonnten Nordflanke legen zwar die Sicht auf die prägende Bebauungskante des Platzes frei, wirken jedoch in Bezug auf die Verteilung des Grüns auf dem Platz disharmonisch zur üppigen Ausstattung im Süden.
Als sehr ansprechend wird die Idee der bei Dunkelheit beleuchteten Sitzgelegenheiten bewertet. Der Vorschlag zur Attraktivierung der Passage wird als ansprechend bewertet.
Die wie eine Zunge in den Platzbereich ragenden Bodenplatten binden die Passage gut in den Platz ein, und die Torwirkung im Zugangsbereich wird durch das Licht gut unterstützt. Die Brückenstraße bleibt durch den Erhalt der Ampelanlage nach wie vor sehr verkehrsorientiert. Hier ist trotz der langgestreckten Querungshilfe nur ein geringer Mehrwert für Fußgänger im Vergleich zur heutigen Situation erkennbar.
Posthof
Die Ideen zur Aufwertung des Posthofs werden zunächst innerhalb der Jury kontrovers diskutiert. Grundsätzlich wird der Vorschlag, das Gestaltungselement der Brücken über den Eipbach aufzugreifen und fortzuführen, als gut bewertet. Allerdings führen die Brücken auf der gegenüberliegenden Seite zu einem sehr schmalen Durchgang entlang der unansehnlichen Fassade. Dieser Weg ist für eine fußläufige Querung des Platzes wenig attraktiv und kann sich schnell zu einem Raum für Müllansammlungen entwickeln.
Da der Eipbach häufig weitaus weniger Wasser führt als in der perspektivischen Darstellung angenommen, bergen auch die offenen Wasserfenster eine große Gefahr, eher als dunkle Löcher denn als attraktive Sichtfenster zum Wasser wahrgenommen zu werden.
Für den Platz selbst hätte die Jury sich weitere Gestaltungsvorschläge gewünscht.
Kirchvorplatz
Die Gestaltung des Kirchvorplatzes greift die Elemente vom Sprung an die Sieg auf, was die Jury als positives Wiedererkennungsmerkmal wertet. Allerdings wirkt die Vielzahl an Sitzgelegenheiten hin zum vielbefahrenen Straßenraum etwas zu überdimensioniert und wenig attraktiv. Zudem könnte die Lage der Sitzgelegenheiten im Kurvenbereich der Kreuzung und direkt am Gehweg zur diagonalen Querung der Kreuzung provozieren. Die Sichtachse zur Kirche wird durch die Lage des solitären Baums eingeschränkt.
Rathausareal
Die Visionen für das Rathausareal werden nur eingeschränkt als zukunftsorientierte Entwicklung für den Zentralort der Gemeinde Eitorf eingestuft. Die überwiegende Prägung des Gebiets durch Einfamilienhäuser entspricht nicht der im Integrierten Handlungskonzept gesetzten Zielsetzung, mehr Wohnraumangebote für ältere Menschen und junge Familien in solch zentraler Lage zu schaffen.
Gesamturteil
Die Jury kommt zu dem Schluss, dass der Gestaltungsvorschlag trotz vieler positiver Einzelelemente in der Summe nicht gänzlich überzeugen kann. Trotz einer guten Wirkung einzelner Elemente auf der Planungsebene wird befürchtet, dass diese in der Realität zu wenig auf lokale Gegebenheiten angepasst sind. Zu nennen sind hier insbesondere die langgestreckte Sonnenbank auf dem Marktplatz oder die Sichtfenster zum Eipbach.
Die Besonderheiten dieses Entwurfs sind zum einen die doppelte Baumreihe am südlichen Ende des Platzes sowie die lange Sonnenbank im Norden mit Blick auf den Platz. Der Platzbereich in der Mitte bleibt abgesehen von einem kleinen, ebenerdigen Wasserspiel relativ offen. Der Standort des ehemaligen Kirchturms wird durch eine Intarsie markiert.
Die Anlage der doppelten Baumreihe entlang der Südflanke des Platzes wird kritisch gesehen. Hierfür gibt es mehrere Gründe: Zum einen ist dies die ohnehin eher beschattete Seite des Platzes. Zum anderen sind hier alle Funktionen des Platzes miteinander kombiniert und treten miteinander in Konkurrenz. In der Variante mit Parkplätzen konkurrieren hier auf engem Raum die Parkplätze mit den ohnehin wenigen Sitzgelegenheiten im Schatten sowie mit Bewegungsmöglichkeiten für Kinder.
Demgegenüber steht ein Platzbereich mit nur wenigen Funktionen und Angeboten. Zwar ist dadurch eine multifunktionale Nutzung möglich, jedoch ist der Mehrwert des Platzes für die Öffentlichkeit und damit ein Plus im Vergleich zu den heutigen Parkplätzen zu wenig erkennbar. Auch das Wasserspiel, analog zum Wasserspiel vor dem Theater am Park, kann diese Situation nicht erkennbar verbessern. Zum Rathaus hin besteht eine große Offenheit, die zwar insgesamt positiv zu werten ist, jedoch eine fehlende Abgrenzung der Platzfläche zur Brückenstraße bewirkt.
Die langgestreckte Sitz‐ und Sonnenbank im Norden des Platzes ist ein allgemein ansprechendes Element mit Wiederkennungswert. Die Bank macht im Entwurf den Charakter des Platzes aus. Allerdings wirkt die Bank im Verhältnis zum beschaulichen Eitorf zu urban und als eine zu große Geste. Die wenigen Baumstandorte entlang der besonnten Nordflanke legen zwar die Sicht auf die prägende Bebauungskante des Platzes frei, wirken jedoch in Bezug auf die Verteilung des Grüns auf dem Platz disharmonisch zur üppigen Ausstattung im Süden.
Als sehr ansprechend wird die Idee der bei Dunkelheit beleuchteten Sitzgelegenheiten bewertet. Der Vorschlag zur Attraktivierung der Passage wird als ansprechend bewertet.
Die wie eine Zunge in den Platzbereich ragenden Bodenplatten binden die Passage gut in den Platz ein, und die Torwirkung im Zugangsbereich wird durch das Licht gut unterstützt. Die Brückenstraße bleibt durch den Erhalt der Ampelanlage nach wie vor sehr verkehrsorientiert. Hier ist trotz der langgestreckten Querungshilfe nur ein geringer Mehrwert für Fußgänger im Vergleich zur heutigen Situation erkennbar.
Posthof
Die Ideen zur Aufwertung des Posthofs werden zunächst innerhalb der Jury kontrovers diskutiert. Grundsätzlich wird der Vorschlag, das Gestaltungselement der Brücken über den Eipbach aufzugreifen und fortzuführen, als gut bewertet. Allerdings führen die Brücken auf der gegenüberliegenden Seite zu einem sehr schmalen Durchgang entlang der unansehnlichen Fassade. Dieser Weg ist für eine fußläufige Querung des Platzes wenig attraktiv und kann sich schnell zu einem Raum für Müllansammlungen entwickeln.
Da der Eipbach häufig weitaus weniger Wasser führt als in der perspektivischen Darstellung angenommen, bergen auch die offenen Wasserfenster eine große Gefahr, eher als dunkle Löcher denn als attraktive Sichtfenster zum Wasser wahrgenommen zu werden.
Für den Platz selbst hätte die Jury sich weitere Gestaltungsvorschläge gewünscht.
Kirchvorplatz
Die Gestaltung des Kirchvorplatzes greift die Elemente vom Sprung an die Sieg auf, was die Jury als positives Wiedererkennungsmerkmal wertet. Allerdings wirkt die Vielzahl an Sitzgelegenheiten hin zum vielbefahrenen Straßenraum etwas zu überdimensioniert und wenig attraktiv. Zudem könnte die Lage der Sitzgelegenheiten im Kurvenbereich der Kreuzung und direkt am Gehweg zur diagonalen Querung der Kreuzung provozieren. Die Sichtachse zur Kirche wird durch die Lage des solitären Baums eingeschränkt.
Rathausareal
Die Visionen für das Rathausareal werden nur eingeschränkt als zukunftsorientierte Entwicklung für den Zentralort der Gemeinde Eitorf eingestuft. Die überwiegende Prägung des Gebiets durch Einfamilienhäuser entspricht nicht der im Integrierten Handlungskonzept gesetzten Zielsetzung, mehr Wohnraumangebote für ältere Menschen und junge Familien in solch zentraler Lage zu schaffen.
Gesamturteil
Die Jury kommt zu dem Schluss, dass der Gestaltungsvorschlag trotz vieler positiver Einzelelemente in der Summe nicht gänzlich überzeugen kann. Trotz einer guten Wirkung einzelner Elemente auf der Planungsebene wird befürchtet, dass diese in der Realität zu wenig auf lokale Gegebenheiten angepasst sind. Zu nennen sind hier insbesondere die langgestreckte Sonnenbank auf dem Marktplatz oder die Sichtfenster zum Eipbach.