Nichtoffener Wettbewerb | 11/2016
Umgestaltung Vorplatz Erziehungsverein
©scape Landschaftsarchitekten
Perspektive
3. Preis
Preisgeld: 3.500 EUR
Landschaftsarchitektur
-
Verfasser:
-
Mitarbeitende:
Vivien Ildikó Harmati, Melanie Eiler, Aylin Elisabeth Karaca, Lars Kallfelz
Erläuterungstext
Als südlicher Auftakt zur Fußgängerzone bildet der Vorplatz des Erziehungsvereins Neukirchen-Vluyn einen wichtigen Baustein zur Attraktivierung und zeitgemäßen Weiterentwicklung des historischen Ortskerns von Neukirchen. Das Freiraumkonzept baut auf den Qualitäten des Platzes als baumüberstandene, öffentlich nutzbare Wiesen- und Platzfläche auf und schafft neue Aufenthalts- und Nutzungsqualitäten.
Zu den bestehenden Qualitäten des Ortes gehört eine Vielzahl an charakteristischen Bäumen, die zum großen Teil erhalten und freigestellt werden. Neupflanzungen von Blütenbäumen ergänzen den Bestand. Die Bäume überstellen drei klar konturierte Rasenpodeste, die dem Platz am Erziehungsverein ein neues Gesicht geben. Auf der westlichen Seite wird der historische Verlauf der Hochstraße als Promenade mit Sitzgelegenheiten und einer Reihe aus Lichtstelen betont. Die Promenade bildet für den Rad- und Fußverkehr die direkte Verbindung zur Innenstadt und eine großzügige Eingangszone zu Erziehungsverein und Buchhandlung. Gleichzeitig bietet sie Platz für Gastronomieangebote, Märkte und Veranstaltungen.
Im Süden am Haupteingang des Erziehungsvereins sowie vor den Gastronomie- und Einzelhandelsangeboten im Nordosten entstehen zwei kleine Aufenthalts- und Willkommensplätze, die zum Verweilen einladen und den Fußgänger in die Innenstadt führen. Breite Durchgänge zwischen den Rasenflächen schaffen ein einladendes Wegesystem in alle Richtungen und erschließen den Haupteingang des Erziehungsvereins. Die Rasenpodeste werden von ca. 70 cm breiten Plattenbändern gefasst, die sich an den markanten Eckausbildungen und entlang der Promenade als Sitzmauern aus dem Plattenband entwickeln. Die Lage der Rasenpodeste ist so gewählt, dass eine Umsetzung des Realisierungsbereiches unabhängig von den Planungen des Betrachtungsbereiches möglich ist (Mindestgehwegbreite an der Andreas-Bräm-Straße 1,50m zzgl. bestehendem Radweg und Parkstreifen). Entlang der Promenade erhalten die Mauern Holzauflagen und bieten Sitzmöglichkeiten für Besucher/innen. Markante Sitzobjekte mit Rückenlehnen auf den Entréeplätzen sowie punktuelle Spielangebote auf den Rasenflächen komplettieren das Angebot. Auf dem mittleren Rasenpodest führen Trittplatten zum Kriegerdenkmal und bieten Raum für Versammlungen und Gedenkfeiern. Ein geschwungenes Blütenband aus Krokussen und Frühlingsblühern verbindet die Podeste und schafft einen besonderen Frühjahresaspekt.
Zwei Fußgängerquerungen über die Andreas-Bräm-Straße verknüpfen den Platz mit den östlichen Stadtteilen. Eine Querung befindet sich in direkter Wegebeziehung zum Eingang der Neukirchener Buchhandlung, eine weitere erschließt den nördlichen Platzbereich. Die geforderten sieben Stellplätze werden entlang der Andreas-Bräm-Straße angeordnet. An die Stellplätze schließt sich ein 2 Meter breiter Radweg gefolgt von einem min. 2,50 m breiten Fußweg an. Zur Abgrenzung dient ein taktiler Leitstreifen. Auch auf den sonstigen Platzbereichen gewährleistet ein Blindenleitsystem eine sichere Wegführung für Sehbehinderte. Drei Behindertenstellplätze befinden sich im Bereich Ecke Hochstraße/Mozartstraße, zwei weiter südlich des Erziehungsvereins. Eine ausreichende Anzahl von Fahrradabstellmöglichkeiten ist dezentral an den Platzeingängen angeordnet.
Die Busspur in der Mozartstraße ist auf 6,50 Meter verschmälert und wird, abgegrenzt durch ein Rundbord, nahezu ebenengleich in den Platz integriert. Farbiger Asphalt sorgt für eine gute Funktionalität und optische Wahrnehmung der Straße als Verkehrsraum für motorisierte Fahrzeuge. Auf dem Platz selbst und dem Gehweg östlich der Andreas-Bräm-Straße wird das in der Hochstraße verwendete, richtungslose hellgraue Betonsteinpflaster fortgeführt. Es verbindet den Platz am Erziehungsverein mit der Hochstraße und betont seinen Charakter als Stadtentrée.
Der Erziehungsverein wurde Mitte des 19. Jahrhunderts vom Pfarrer und Pädagogen Andreas Bräm gegründet, um arme, verlassene Kinder in Familien zu betreuen. Als Würdigung seines Lebenswerkes wird eine Umbenennung des Platzes in "Andreas-Bräm-Platz" vorgeschlagen. Auf den Sitzmauern erinnern wichtige Leitgedanken des Gründers als Schriftintarsien an sein Leben und Wirken, z.B. :"Lasset uns aber Gutes tun und nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten ohne Aufhören." Galater 6:9. "Und wie ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, so tut ihnen auch." Lukas 6:31.
Das Beleuchtungskonzept betont den offenen, transparenten Charakter des Platzes und sorgt für eine angenehme Durchwegung auch in den Abendstunden. Lichtstelen entlang der Promenade stärken ihre Funktion als Hauptverbindung für Radfahrer und Fußgänger zum Ortszentrum und sorgen für eine gute Ausleuchtung. Besondere Einzelbäume werden mit Bodenstrahlern inszeniert und machen den Platz auch bei Dunkelheit attraktiv.
Der Entwurf betont die Qualitäten des Platzes am Erziehungsverein als grüne Oase in der Stadt und schafft einen einladenden grünen Stadteingang mit einem hohen Grad an Multifunktionalität.
Zu den bestehenden Qualitäten des Ortes gehört eine Vielzahl an charakteristischen Bäumen, die zum großen Teil erhalten und freigestellt werden. Neupflanzungen von Blütenbäumen ergänzen den Bestand. Die Bäume überstellen drei klar konturierte Rasenpodeste, die dem Platz am Erziehungsverein ein neues Gesicht geben. Auf der westlichen Seite wird der historische Verlauf der Hochstraße als Promenade mit Sitzgelegenheiten und einer Reihe aus Lichtstelen betont. Die Promenade bildet für den Rad- und Fußverkehr die direkte Verbindung zur Innenstadt und eine großzügige Eingangszone zu Erziehungsverein und Buchhandlung. Gleichzeitig bietet sie Platz für Gastronomieangebote, Märkte und Veranstaltungen.
Im Süden am Haupteingang des Erziehungsvereins sowie vor den Gastronomie- und Einzelhandelsangeboten im Nordosten entstehen zwei kleine Aufenthalts- und Willkommensplätze, die zum Verweilen einladen und den Fußgänger in die Innenstadt führen. Breite Durchgänge zwischen den Rasenflächen schaffen ein einladendes Wegesystem in alle Richtungen und erschließen den Haupteingang des Erziehungsvereins. Die Rasenpodeste werden von ca. 70 cm breiten Plattenbändern gefasst, die sich an den markanten Eckausbildungen und entlang der Promenade als Sitzmauern aus dem Plattenband entwickeln. Die Lage der Rasenpodeste ist so gewählt, dass eine Umsetzung des Realisierungsbereiches unabhängig von den Planungen des Betrachtungsbereiches möglich ist (Mindestgehwegbreite an der Andreas-Bräm-Straße 1,50m zzgl. bestehendem Radweg und Parkstreifen). Entlang der Promenade erhalten die Mauern Holzauflagen und bieten Sitzmöglichkeiten für Besucher/innen. Markante Sitzobjekte mit Rückenlehnen auf den Entréeplätzen sowie punktuelle Spielangebote auf den Rasenflächen komplettieren das Angebot. Auf dem mittleren Rasenpodest führen Trittplatten zum Kriegerdenkmal und bieten Raum für Versammlungen und Gedenkfeiern. Ein geschwungenes Blütenband aus Krokussen und Frühlingsblühern verbindet die Podeste und schafft einen besonderen Frühjahresaspekt.
Zwei Fußgängerquerungen über die Andreas-Bräm-Straße verknüpfen den Platz mit den östlichen Stadtteilen. Eine Querung befindet sich in direkter Wegebeziehung zum Eingang der Neukirchener Buchhandlung, eine weitere erschließt den nördlichen Platzbereich. Die geforderten sieben Stellplätze werden entlang der Andreas-Bräm-Straße angeordnet. An die Stellplätze schließt sich ein 2 Meter breiter Radweg gefolgt von einem min. 2,50 m breiten Fußweg an. Zur Abgrenzung dient ein taktiler Leitstreifen. Auch auf den sonstigen Platzbereichen gewährleistet ein Blindenleitsystem eine sichere Wegführung für Sehbehinderte. Drei Behindertenstellplätze befinden sich im Bereich Ecke Hochstraße/Mozartstraße, zwei weiter südlich des Erziehungsvereins. Eine ausreichende Anzahl von Fahrradabstellmöglichkeiten ist dezentral an den Platzeingängen angeordnet.
Die Busspur in der Mozartstraße ist auf 6,50 Meter verschmälert und wird, abgegrenzt durch ein Rundbord, nahezu ebenengleich in den Platz integriert. Farbiger Asphalt sorgt für eine gute Funktionalität und optische Wahrnehmung der Straße als Verkehrsraum für motorisierte Fahrzeuge. Auf dem Platz selbst und dem Gehweg östlich der Andreas-Bräm-Straße wird das in der Hochstraße verwendete, richtungslose hellgraue Betonsteinpflaster fortgeführt. Es verbindet den Platz am Erziehungsverein mit der Hochstraße und betont seinen Charakter als Stadtentrée.
Der Erziehungsverein wurde Mitte des 19. Jahrhunderts vom Pfarrer und Pädagogen Andreas Bräm gegründet, um arme, verlassene Kinder in Familien zu betreuen. Als Würdigung seines Lebenswerkes wird eine Umbenennung des Platzes in "Andreas-Bräm-Platz" vorgeschlagen. Auf den Sitzmauern erinnern wichtige Leitgedanken des Gründers als Schriftintarsien an sein Leben und Wirken, z.B. :"Lasset uns aber Gutes tun und nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten ohne Aufhören." Galater 6:9. "Und wie ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, so tut ihnen auch." Lukas 6:31.
Das Beleuchtungskonzept betont den offenen, transparenten Charakter des Platzes und sorgt für eine angenehme Durchwegung auch in den Abendstunden. Lichtstelen entlang der Promenade stärken ihre Funktion als Hauptverbindung für Radfahrer und Fußgänger zum Ortszentrum und sorgen für eine gute Ausleuchtung. Besondere Einzelbäume werden mit Bodenstrahlern inszeniert und machen den Platz auch bei Dunkelheit attraktiv.
Der Entwurf betont die Qualitäten des Platzes am Erziehungsverein als grüne Oase in der Stadt und schafft einen einladenden grünen Stadteingang mit einem hohen Grad an Multifunktionalität.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Arbeit überzeugt durch eine klare Strukturierung der Raumfolgen und schafft eine Anbindung an die Hochstraße und damit den südlichen Auftakt zur historischen Altstadt auf Basis der historischen Straßenführung und Sichtbeziehungen. Die Verbindung ist als großzügige Promenade mit begleitenden Sitzmauern und weiteren Ausstattungselementen wie Brunnen, Fahrradständern, Sitzgelegenheiten für die Außengastronomie geplant. Als Material wird richtigerweise der gleiche Belag wie in der Hochstraße vorgeschlagen.
Zwischen der Andreas-Bräm-Straße und der geplanten Promenade sind drei große – in ihrer Gestalt schlüssig aufeinander bezogene – Rasenpodeste vorgesehen. Diese Grünflächen sind in ihrer Dimension dem Ort angemessen, sie schaffen eine wünschenswerte Distanz zwischen Promenade und Andreas-Bräm-Straße, ohne als Barriere zu wirken. Das mittlere Grünpodest bildet den „Teppich“ für das vorhandene Ehrenmal, das hier wie selbstverständlich in die neue Gestaltung einbezogen wird. Ein breites Band an Frühjahrsgeophyten zieht die drei Flächen gestalterisch zusammen.
Die Andreas-Bräm-Straße bleibt in ihrem Querschnitt weitgehend unverändert, die vorgesehenen Querungen liegen im Norden und in der Mitte gegenüber dem Eingang zur Buchhandlung richtig. Die Mozartstraße wird in die Gestaltung einbezogen und zwischen der Promenade und der Einmündung Andreas-Bräm-Straße in eingefärbtem Asphalt optisch abgesetzt, so dass die Verkehrsführung nachvollziehbar ist.
Kritisch gesehen wird die Orientierung des Teilplatzes im Nordosten des Realisierungsgebietes. Die Lage an der stark befahrenen Andreas-Bräm-Straße überzeugt in Bezug auf Nutzungschancen und Verknüpfung in Richtung Hochstraße nicht.
Die Jury vermisst einen multifunktional nutzbaren Platzbereich z. B. im Bereich vor den Arkaden.
Das Beleuchtungskonzept unterstreicht die Gestaltidee durch eine klare Orientierung an den Hauptgestaltlinien und setzt zusätzlich prägnante Gehölze in Szene.
Zur Würdigung des Lebenswerkes von Andreas Bräm wird eine Umbenennung in Andreas Bräm Platz vorgeschlagen. Durch Schriftintarsien in den Sitzmauern soll an die Person erinnert werden.
Die Wirtschaftlichkeit der Arbeit wird durch ein angemessenes Verhältnis von befestigten und nicht befestigten Flächen als positiv eingeschätzt.
Die Arbeit ist geeignet, die geforderten Ziele in praktikabler Form umzusetzen. Eine Realisierung ohne Einbeziehung des Ideenbereichs ist möglich.
Zwischen der Andreas-Bräm-Straße und der geplanten Promenade sind drei große – in ihrer Gestalt schlüssig aufeinander bezogene – Rasenpodeste vorgesehen. Diese Grünflächen sind in ihrer Dimension dem Ort angemessen, sie schaffen eine wünschenswerte Distanz zwischen Promenade und Andreas-Bräm-Straße, ohne als Barriere zu wirken. Das mittlere Grünpodest bildet den „Teppich“ für das vorhandene Ehrenmal, das hier wie selbstverständlich in die neue Gestaltung einbezogen wird. Ein breites Band an Frühjahrsgeophyten zieht die drei Flächen gestalterisch zusammen.
Die Andreas-Bräm-Straße bleibt in ihrem Querschnitt weitgehend unverändert, die vorgesehenen Querungen liegen im Norden und in der Mitte gegenüber dem Eingang zur Buchhandlung richtig. Die Mozartstraße wird in die Gestaltung einbezogen und zwischen der Promenade und der Einmündung Andreas-Bräm-Straße in eingefärbtem Asphalt optisch abgesetzt, so dass die Verkehrsführung nachvollziehbar ist.
Kritisch gesehen wird die Orientierung des Teilplatzes im Nordosten des Realisierungsgebietes. Die Lage an der stark befahrenen Andreas-Bräm-Straße überzeugt in Bezug auf Nutzungschancen und Verknüpfung in Richtung Hochstraße nicht.
Die Jury vermisst einen multifunktional nutzbaren Platzbereich z. B. im Bereich vor den Arkaden.
Das Beleuchtungskonzept unterstreicht die Gestaltidee durch eine klare Orientierung an den Hauptgestaltlinien und setzt zusätzlich prägnante Gehölze in Szene.
Zur Würdigung des Lebenswerkes von Andreas Bräm wird eine Umbenennung in Andreas Bräm Platz vorgeschlagen. Durch Schriftintarsien in den Sitzmauern soll an die Person erinnert werden.
Die Wirtschaftlichkeit der Arbeit wird durch ein angemessenes Verhältnis von befestigten und nicht befestigten Flächen als positiv eingeschätzt.
Die Arbeit ist geeignet, die geforderten Ziele in praktikabler Form umzusetzen. Eine Realisierung ohne Einbeziehung des Ideenbereichs ist möglich.
©scape Landschaftsarchitekten
Lageplan
©scape Landschaftsarchitekten
©scape Landschaftsarchitekten
Lichtkonzept
©scape Landschaftsarchitekten
©scape Landschaftsarchitekten