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Parallelbeauftragung von drei Konzeptstudien | 12/2020

„ungewöhnlich wohnen III - Kinder in der Stadt“: Konzeptstudien zu drei Bremer Standorten

2. Anerkennung / Standort Lüssumer Heide

Preisgeld: 2.000 EUR

Baupiloten BDA

Architektur

Paula Kandzia

Student*in Architektur

Erläuterungstext

Der Konzeptentwurf "Spielfelder verknüpfen" schlägt eine Reihe kindergerechter und gemeinschaftsfördernder Interventionen vor, die den Bremer Stadtteil Lüssum-Bockhorn für Kinder besonders lebenswert machen. Als ganzheitliche Strategie bespielt und verwebt er die drei Spielfelder das Haus, die Nachbarschaft und den Stadtteil miteinander.
Kindheit im urbanen Raum bedeutet das stete Erweitern der Aktionsradien. Neue Orte wollen entdeckt und angeeignet werden. "Spielfelder verknüpfen" schafft in diesem Sinne neue Räume, die mit unterschiedlichsten Atmosphären zu einer Bandbreite an Aktivitäten einladen. Gleichzeitig wird Kindern durch ein Umdenken der Infrastruktur, eine selbstständige, sichere Durchwegung des Viertels ermöglicht.

Spielfeld I – das Haus

Um das Haus und die Wohnungen barrierefrei erschließen zu können wird das sogenannte vertikale Spielfeld etabliert. Es ist außenliegende Aufzugsanlage, Aufenthaltsfläche und Spielgerät in einem. Im Zuge der barrierefreien Erschließung der Wohnungen entstehen im Haus außerdem Familienetagen und Gemeinschaftsräume.

Spielfeld II – die Nachbarschaft

Die Nachbarschaft wird durch diverse neue Aufenthaltsräume und Spielmöglichkeiten für Kinder sowie den Ausbau der sozialen Infrastruktur gestärkt.
Die Erdgeschosse der Wohnhäuser werden neu geordnet und bieten zukünftig Gemeinschaftsräume, Lagermöglichkeiten und einen Durchgang zu den, im Moment kaum genutzten, Grünflächen an. Durch letztere werden die Erdgeschosse zu Vermittlern zwischen den ruhigeren Gärten und den geschäftigen Eingangsplätzen.
Des Weiteren werden die Bodenniveaus der Eingangsplätze abgesenkt. Dadurch erhalten die Gemeinschaftsräume einerseits einen direkten Außenbezug und werden andererseits klar vom Straßenraum abgegrenzt.

Spielfeld III – der Stadtteil

Im Stadtteil wird die soziale Infrastruktur durch eine Sportlandschaft und einen Lerntreff ergänzt. Dieses zusätzliche, soziale Angebot schafft neue Begegnungsorte und entlastet die Wohnungen durch ein externes Raumangebot. Gleichzeitig wird der Straßenraum kindergerecht umgestaltet. Rad- und Fußverkehr werden priorisiert und verknüpfen die Lüssumer Heide direkt mit der näheren Umgebung.

Durch diese Vielzahl an Eingriffen wird die Stadt zu einem Ort der Kinder und somit zu einem Ort für Alle. "Spielfelder verknüpfen" begrenzt Kindheit weder auf kindliche Aktivitäten, noch auf eine Altersgruppe, sondern versteht Kindheit als wesentlichen Bestandteil der Gesellschaft.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Aufgabenstellung im Hinblick auf die Themenstellung „Kinder in der Stadt“ ist bei diesem Beitrag weitgehend beantwortet. In dieser Hinsicht werden in Bezug auf Freiraum und Hochbau zahlreiche bauliche Interventionsmöglichkeiten aufgezeigt, die in Korrespondenz zum Aktionsradius von Kindern in unterschiedlichem Alter stehen. Vorhandene Potentiale, Stärken und Schwächen im Quartier werden analysiert, Verbesserungen mit guten Beispielen hinterlegt. Dieses betrifft sowohl den Gebäudebestand, wo Erschließungssituation und Wohnungsgemenge auf den Prüfstand gestellt werden, wie auch den Freiraum, in dem die Straße „Lüssumer Heide“ und die Fläche der ehem. Parkpalette neu programmiert werden. Das vertikale Spielfeld wird funktional und im Hinblick auf den baulichen Aufwand kritisch gesehen. Der programmatische Ansatz der Arbeit wird besonders gewürdigt.
Beitrag für die Kinderjury

Beitrag für die Kinderjury