Nichtoffener Wettbewerb | 06/2017
Universität Erlangen-Nürnberg - Neubau Forschungsbau Erlangen Centre for Astroparticle Physics Laborartory (ECAP)
©Bez + Kock Architekten
Modell mit 2.BA
2. Preis
Preisgeld: 34.300 EUR
Architekturmodelle Boris Degen Modellbau
Modellbau
Erläuterungstext
Städtebauliches Konzept – Gliederung von Baumassen und Zwischenräumen
Als klar geschnittener rechteckiger Baukörper besetzt das ECAP Laboratory die nordöstliche Ecke des Campusgeländes. Bereits mit dem 1.Baubschnitt ergibt sich so eine eindeutige Gliederung und Zonierung von Baumassen und Freiräumen.
Durch einen erdgeschossigen Rücksprung wird eine einladende und wettergeschützte Zugangssituation auf der westlichen Platzseite formuliert. Hier hin blicken auch die darüber angeordneten Büros.
Auf der gegenüberliegenden Ostseite erfolgt die Anlieferung der Versuchshalle direkt von einer vorgelagerten Ladezone an der Nikolaus-Fiebiger-Straße.
Nach Norden und Süden blicken die Labore jeweils in ein locker bewaldetes Feld, bei dem auch ein Großteil der Bestandsbäume erhalten werden soll.
Der Neubau des Physikalischen Instituts übernimmt in seiner Ausdehnung die baulichen Fluchten des ECAP und komplettiert so den Campus auf selbstverständliche Weise. Eine bauliche Verbindung der beiden Häuser über eine Brücke in den Obergeschossen ist denkbar.
Das Parkhaus wird innerhalb der Kontur des Bestandsgebäudes nach Osten hin erweitert. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit wird vorgeschlagen, einen Teil der Stellplätze oberirdisch nachzuweisen. Bis zur Erstellung des Parkhauses werden die erforderlichen Stellplätze unter dem Baumdach auf der Südseite des ECAP untergebracht.
Forschungszentrum ECAP – Struktur, Funktion und Ästhetik
Der Neubau des Forschungszentrums ECAP ist die direkte Übersetzung von Raumprogramm und Funktionsdiagramm in Architektur. Die Struktur des Hauses ist also unmittelbar aus den funktionalen Anforderungen abgeleitet und verfügt so über eine immanente Logik, die gleichzeitig auch die Grundlage für die gestalterischen Überlegungen darstellt.
Das Gebäude entwickelt sich ringförmig um einen Innenhof, so dass eine sehr übersichtliche und wirtschaftliche Erschließungsstruktur entsteht. An diesen Ring lagern sich auf der Nord- und Südseite, sowie zum Innenhof hin, die Labore an. Die westliche Spange beherbergt die Bürobereiche. Die doppelgeschossige Versuchshalle bildet den östlichen Abschluss des Hauses. Die Lüftungszentrale ist unmittelbar oberhalb der Versuchshalle integriert. An den Schmalseiten des Hofes ist der Flur nur einseitig mit Räumen belegt, so dass hier Tageslicht einfallen kann und trotz der wirtschaftlichen Flurerschließung eine attraktive Raumsituation entsteht.
An der Schnittstelle von Büros und Laboren werden die gewünschten Kommunikations- und Aufenthaltsbereiche angeordnet. Die Erschließungszone im Bürobereich ist aufgeweitet und schafft einerseits Platz für eine angemessen großzügige Vertikalerschließung, die über zwei einläufige Treppen funktioniert. Andererseits ergibt sich so ein attraktiver Vorbereich für die hier verorteten Konferenzräume. Zwei diagonal angeordnete Aufzüge gewährleisten die durchgängige Barrierefreiheit im Gebäude.
Die beiden notwendigen Treppen und der Aufzug werden zur Teleskopnutzung auf die Dachterrasse des Hauses geführt. Die Unterkellerung beschränkt sich auf einen Teilbereich, hier sind alle Haustechnikräume außer der Lüftungszentrale untergebracht.
Die klare Funktionsverteilung schafft kurze Wege im Arbeitsalltag und erleichtert die Orientierung im Gebäude.
Material, Konstruktion und Technik
Der Neubau basiert im Bürobereich auf einem Raster von 1,25m und im Laborbereich von 1,35m so dass ein hohes Maß an Flexibilität gegeben ist. Vier Zentralschächte gewährleisten die vertikale Leitungsführung im ECAP. Die Horizontalverteilung erfolgt unterhalb der Decken im Laborbereich. Versuchshalle und Lüftungszentrale bilden gemeinsam eine eigene thermische Zone, die mit reduzierter Raumtemperatur gefahren werden kann. Die Zu- und Abluftführung erfolgt von der Lüftungszentrale direkt über Dach, hier sind auch die Rückkühler untergebracht. Es ist eine Bauteilaktivierung der unverkleideten Deckenuntersichten angedacht.
Das Gebäude wird als konventionelle Stahlbetonkonstruktion mit Flachdecken und wirtschaftlichen Spannweiten erstellt. Tragwände werden auf ein Minimum reduziert, so dass eine Flexibilität für allfällige Umbauten gewährleistet ist.
Die dreifach verglasten Fensterelemente werden in eloxierten Aluminiumprofilen gefasst. Es ist ein außenliegender textiler Sonnenschutz vorgesehen. Der Verglasungsanteil des Hauses ist moderat, was sich positiv auf die Erstellungs-, Betriebs- und Unterhaltskosten auswirkt.
Als Bodenbeläge sind in den Verkehrsflächen Terrazzo, in den Büro- und Laborbereichen Kautschukbeläge vorgesehen.
Die Dachflächen werden teilweise mit Photovoltaikelementen für die Eigenbedarfsnutzung versehen. Die übrigen Bereiche werden extensiv begrünt ausgeführt.
Die Fassade erhält eine Bekleidung mit matten Rohaluminiumplatten in hinterlüfteter Konstruktion. Im matten Silberton der Fassade spiegeln sich schemenhaft die Bäume der Umgebung. Der rationale und technisch präzise Charakter des Hauses ist Sinnbild seiner funktionalen Bestimmung.
Als klar geschnittener rechteckiger Baukörper besetzt das ECAP Laboratory die nordöstliche Ecke des Campusgeländes. Bereits mit dem 1.Baubschnitt ergibt sich so eine eindeutige Gliederung und Zonierung von Baumassen und Freiräumen.
Durch einen erdgeschossigen Rücksprung wird eine einladende und wettergeschützte Zugangssituation auf der westlichen Platzseite formuliert. Hier hin blicken auch die darüber angeordneten Büros.
Auf der gegenüberliegenden Ostseite erfolgt die Anlieferung der Versuchshalle direkt von einer vorgelagerten Ladezone an der Nikolaus-Fiebiger-Straße.
Nach Norden und Süden blicken die Labore jeweils in ein locker bewaldetes Feld, bei dem auch ein Großteil der Bestandsbäume erhalten werden soll.
Der Neubau des Physikalischen Instituts übernimmt in seiner Ausdehnung die baulichen Fluchten des ECAP und komplettiert so den Campus auf selbstverständliche Weise. Eine bauliche Verbindung der beiden Häuser über eine Brücke in den Obergeschossen ist denkbar.
Das Parkhaus wird innerhalb der Kontur des Bestandsgebäudes nach Osten hin erweitert. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit wird vorgeschlagen, einen Teil der Stellplätze oberirdisch nachzuweisen. Bis zur Erstellung des Parkhauses werden die erforderlichen Stellplätze unter dem Baumdach auf der Südseite des ECAP untergebracht.
Forschungszentrum ECAP – Struktur, Funktion und Ästhetik
Der Neubau des Forschungszentrums ECAP ist die direkte Übersetzung von Raumprogramm und Funktionsdiagramm in Architektur. Die Struktur des Hauses ist also unmittelbar aus den funktionalen Anforderungen abgeleitet und verfügt so über eine immanente Logik, die gleichzeitig auch die Grundlage für die gestalterischen Überlegungen darstellt.
Das Gebäude entwickelt sich ringförmig um einen Innenhof, so dass eine sehr übersichtliche und wirtschaftliche Erschließungsstruktur entsteht. An diesen Ring lagern sich auf der Nord- und Südseite, sowie zum Innenhof hin, die Labore an. Die westliche Spange beherbergt die Bürobereiche. Die doppelgeschossige Versuchshalle bildet den östlichen Abschluss des Hauses. Die Lüftungszentrale ist unmittelbar oberhalb der Versuchshalle integriert. An den Schmalseiten des Hofes ist der Flur nur einseitig mit Räumen belegt, so dass hier Tageslicht einfallen kann und trotz der wirtschaftlichen Flurerschließung eine attraktive Raumsituation entsteht.
An der Schnittstelle von Büros und Laboren werden die gewünschten Kommunikations- und Aufenthaltsbereiche angeordnet. Die Erschließungszone im Bürobereich ist aufgeweitet und schafft einerseits Platz für eine angemessen großzügige Vertikalerschließung, die über zwei einläufige Treppen funktioniert. Andererseits ergibt sich so ein attraktiver Vorbereich für die hier verorteten Konferenzräume. Zwei diagonal angeordnete Aufzüge gewährleisten die durchgängige Barrierefreiheit im Gebäude.
Die beiden notwendigen Treppen und der Aufzug werden zur Teleskopnutzung auf die Dachterrasse des Hauses geführt. Die Unterkellerung beschränkt sich auf einen Teilbereich, hier sind alle Haustechnikräume außer der Lüftungszentrale untergebracht.
Die klare Funktionsverteilung schafft kurze Wege im Arbeitsalltag und erleichtert die Orientierung im Gebäude.
Material, Konstruktion und Technik
Der Neubau basiert im Bürobereich auf einem Raster von 1,25m und im Laborbereich von 1,35m so dass ein hohes Maß an Flexibilität gegeben ist. Vier Zentralschächte gewährleisten die vertikale Leitungsführung im ECAP. Die Horizontalverteilung erfolgt unterhalb der Decken im Laborbereich. Versuchshalle und Lüftungszentrale bilden gemeinsam eine eigene thermische Zone, die mit reduzierter Raumtemperatur gefahren werden kann. Die Zu- und Abluftführung erfolgt von der Lüftungszentrale direkt über Dach, hier sind auch die Rückkühler untergebracht. Es ist eine Bauteilaktivierung der unverkleideten Deckenuntersichten angedacht.
Das Gebäude wird als konventionelle Stahlbetonkonstruktion mit Flachdecken und wirtschaftlichen Spannweiten erstellt. Tragwände werden auf ein Minimum reduziert, so dass eine Flexibilität für allfällige Umbauten gewährleistet ist.
Die dreifach verglasten Fensterelemente werden in eloxierten Aluminiumprofilen gefasst. Es ist ein außenliegender textiler Sonnenschutz vorgesehen. Der Verglasungsanteil des Hauses ist moderat, was sich positiv auf die Erstellungs-, Betriebs- und Unterhaltskosten auswirkt.
Als Bodenbeläge sind in den Verkehrsflächen Terrazzo, in den Büro- und Laborbereichen Kautschukbeläge vorgesehen.
Die Dachflächen werden teilweise mit Photovoltaikelementen für die Eigenbedarfsnutzung versehen. Die übrigen Bereiche werden extensiv begrünt ausgeführt.
Die Fassade erhält eine Bekleidung mit matten Rohaluminiumplatten in hinterlüfteter Konstruktion. Im matten Silberton der Fassade spiegeln sich schemenhaft die Bäume der Umgebung. Der rationale und technisch präzise Charakter des Hauses ist Sinnbild seiner funktionalen Bestimmung.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Arbeit überzeugt durch eine kluge, städtebauliche Setzung sowie durch ihre übersichtliche, funktionale Struktur, die kurze Wege und eine angemessene Flexibilität garantiert. So wird mit dem Forschungszentrum ECAP die nördliche Ecke des Baufeldes in kompakter Bauweise besetzt und lässt so angemessenen Raum für die im Ideenteil dargestellte Erweiterung.
Das Haus wird im Westen von der Campusachse über einen Unterschnitt und einem maßvoll dimensionierten, langgestreckten Foyer mit angelagertem Konferenzbereich erschlossen. Hier würde sich das Preisgericht eine lockerere Zonierung der Konferenzspange wünschen, damit Durchblicksmöglichkeiten zu dem dahinterliegenden Innenhof inszeniert werden können. Im Foyer bieten die Verfasser zwei einläufige Treppen zur Erschließung der Obergeschosse an, die unmittelbar in der Schnittstelle zwischen Büro- und Laborbereichen richtig verorteten Kommunikations- und Aufenthaltsbereichen münden. Hierbei sind die Freitreppen als notwendige Treppen konzipiert und lassen Aufwände in der brandschutztechnischen Behandlung erwarten.
Die funktionelle Zonierung des Hauses ist überzeugend. So sind im Westen die Bürobereiche über zwei Geschosse gestapelt; die Laborbereiche sind über drei Geschosse ringförmig, um den für ein dreigeschossiges Haus gut dimensionierten Innenhof organisiert.
Die gut bespielbare Versuchshalle komplettiert mit darüber liegender Technikzentrale das Haus im Osten. Die Anlieferung ist hier mit einer Umfahrt über die gesamt Tiefe der Versuchshalle organisiert, wirkt sich aber störend auf die fußläufige Verbindung des ÖPNV aus.
Die technische Erschließung über zwei Hauptschächte und zwei Nebenschächte ist unterdimensioniert und lässt durch Anlagerung der Hauptschächte an die Fluchttreppenhäuser Schwierigkeiten in der Trassenführung zur Technikzentrale erwarten.
Der Außenauftritt des Hauses folgt konsequent der inneren funktionalen Organisation. Die Aluminiumfassade mit großformatigen Lochfenstern zeigt ein angemessenes Bild für ein Forschungsgebäude.
Im Bereich der Versuchshalle würde sich das Preisgericht größer dimensionierte Öffnungen wünschen, um einerseits die Belichtungssituation zu verbessern und andererseits die Chance der Andienung der Halle über die gesamte Tiefe zu nutzen.
Durch die kompakte Anordnung lässt die Arbeit eine wirtschaftliche Umsetzung erwarten. Insgesamt leistet die Arbeit einen soliden Beitrag zu der hier gestellten Aufgabe und vermag insbesondere durch die klare Grundrissorganisation mit kurzen Wegen zu überzeugen.
Das Haus wird im Westen von der Campusachse über einen Unterschnitt und einem maßvoll dimensionierten, langgestreckten Foyer mit angelagertem Konferenzbereich erschlossen. Hier würde sich das Preisgericht eine lockerere Zonierung der Konferenzspange wünschen, damit Durchblicksmöglichkeiten zu dem dahinterliegenden Innenhof inszeniert werden können. Im Foyer bieten die Verfasser zwei einläufige Treppen zur Erschließung der Obergeschosse an, die unmittelbar in der Schnittstelle zwischen Büro- und Laborbereichen richtig verorteten Kommunikations- und Aufenthaltsbereichen münden. Hierbei sind die Freitreppen als notwendige Treppen konzipiert und lassen Aufwände in der brandschutztechnischen Behandlung erwarten.
Die funktionelle Zonierung des Hauses ist überzeugend. So sind im Westen die Bürobereiche über zwei Geschosse gestapelt; die Laborbereiche sind über drei Geschosse ringförmig, um den für ein dreigeschossiges Haus gut dimensionierten Innenhof organisiert.
Die gut bespielbare Versuchshalle komplettiert mit darüber liegender Technikzentrale das Haus im Osten. Die Anlieferung ist hier mit einer Umfahrt über die gesamt Tiefe der Versuchshalle organisiert, wirkt sich aber störend auf die fußläufige Verbindung des ÖPNV aus.
Die technische Erschließung über zwei Hauptschächte und zwei Nebenschächte ist unterdimensioniert und lässt durch Anlagerung der Hauptschächte an die Fluchttreppenhäuser Schwierigkeiten in der Trassenführung zur Technikzentrale erwarten.
Der Außenauftritt des Hauses folgt konsequent der inneren funktionalen Organisation. Die Aluminiumfassade mit großformatigen Lochfenstern zeigt ein angemessenes Bild für ein Forschungsgebäude.
Im Bereich der Versuchshalle würde sich das Preisgericht größer dimensionierte Öffnungen wünschen, um einerseits die Belichtungssituation zu verbessern und andererseits die Chance der Andienung der Halle über die gesamte Tiefe zu nutzen.
Durch die kompakte Anordnung lässt die Arbeit eine wirtschaftliche Umsetzung erwarten. Insgesamt leistet die Arbeit einen soliden Beitrag zu der hier gestellten Aufgabe und vermag insbesondere durch die klare Grundrissorganisation mit kurzen Wegen zu überzeugen.
©Bez und Kock Architekten
Gesamtübersicht ohne Erweiterung (Einsatz 1)
©Bez + Kock Architekten
Lageplan 1.BA
©Bez und Kock Architekten
Modell mit Erweiterung (Einsatz 2)
©Bez + Kock Architekten
Erdgeschoss
©Bez + Kock Architekten
Obergeschoss
©Bez + Kock Architekten
Ansicht West
©Bez + Kock Architekten
Ansicht Süd
©Bez + Kock Architekten
Längsschnitt
©Bez + Kock Architekten
Querschnitt
©Bez + Kock Architekten
Blick ins Foyer