Einladungswettbewerb | 07/2017
„Urbanes Leben am Papierbach“ - Baufeld B3 Wohnbebauung mit Kindertagesstätte auf dem Gelände der ehemaligen Pflugfabrik
©Hierl Architekten
Visualisierung
1. Preis
Architektur
Erläuterungstext
Städtebau | Der Entwurf greift die Leitlinie Urbanität auf und interpretiert sie an
Nutzungsmischung, Vermeidung ausschließlich funktionaler Raumdefinitionen, Flexibilität und Variabilität über den gesamten Nutzungszyklus, horizontale Schichtung, Materialauthentizität in der architektonische Erscheinung.
Wohnen | Die gewünschte Vielfalt städtischen Wohnens wird in einer offenen Grundrissstruktur abgebildet: Die Grundrisse sind um einen tragenden und aussteifenden Kern sowie einer tragenden Fassade organisiert dadurch ergeben sich unterschiedliche Wohnungsgemenge und eine größtmögliche sozialräumliche Vielfalt.
Kindertagesstätte | Die Kindertagesstätte ist zweigeschossig organisiert so dass der große Teile des Erdgeschosses des Hofes Konflikt frei der Wohnnutzung zur Verfügung gestellt werden können. Dabei finden sich die "öffentlichen" Räume (Mehrzweckraum Verwaltung etc. und der Gruppenraum für den Kindergarten (die "großen" Kinder) im Erdgeschoss mit einer Raumhöhe von 3 m und die Räume für die Kinderkrippe im 1. Obergeschoss mit einer Raumhöhe von 2.50 m; die Kinderkrippe ist räumlich differenziert ausgebildet: kleinräumige den Gruppenräumen direkt zugeordnete Terrassen mit beidseitiger Belichtung von Ost und West sowie Oberlichter und der Zugang über eine zweigeschossige Treppenhalle bieten ein reichhaltiges Angebot um die mentale, motorische und psychische Entwicklung von Kleinkindern anzuregen und dabei intime geschützte Bereiche abseits vom Trubel im Erdgeschoß zur Verfügung zu stellen. Die zweigeschossige Treppenhalle ist ein attraktiver Begegnungsraum für Eltern und Kinder mit Blickbezug zum Lech und zu Landsberg, der Mehrzweckraum kann auch separat außerhalb der Betriebszeiten der KiTa für Abendveranstaltungen genutzt werden. Die Anlieferung der Küche ist straßenseitig gegeben.
Gastronomie | Die Gastronomie ist gemäß Auslobung zum Lechbogen orientiert und hat einen großzügigen Freibereich (Biergarten) nach Süden. Detraumr gut proportionierte (ggfs unterteilbare) Gastraum wird über einen seitlichen Vorraum mit den Nebenräumen (Garderobe, Sanitärbereiche) erschlossen, die Andienung von der Küche die zur von Kühlmannstraße angeordnet ist und von dort gut angeliefert werden kann erfolgt im rückwärtigen Bereich.
Der Nutzungskonflikt mit den darüber liegenden Wohnungen wird wie folgt gelöst: zum einem befinden sich dort eher unempfindliche Nutzungen (kleine Apartements, Homeoffices) bzw. bei Familienwohnungen sind dort nur Woihn- und keine Schlafräume angeordnet. Zusätzlich sind die Wohnungsbezogenen Freiräume dort ausschließlich als Loggien ausgebildet um so die direkte Konfrontation zu vermeiden und eine wirksame Pufferschicht auszubilden.
Westlich an die Gastronomie anschließend wird ein Kiosk für die Nahversorgung vorgeschlagen östlich eine Bäckerei (alternativ könnte hier auch eine Bar-Lounge mit Bezug zu Lech und Altstadt untergebracht sein)
Nutzungsmischung, Vermeidung ausschließlich funktionaler Raumdefinitionen, Flexibilität und Variabilität über den gesamten Nutzungszyklus, horizontale Schichtung, Materialauthentizität in der architektonische Erscheinung.
Wohnen | Die gewünschte Vielfalt städtischen Wohnens wird in einer offenen Grundrissstruktur abgebildet: Die Grundrisse sind um einen tragenden und aussteifenden Kern sowie einer tragenden Fassade organisiert dadurch ergeben sich unterschiedliche Wohnungsgemenge und eine größtmögliche sozialräumliche Vielfalt.
Kindertagesstätte | Die Kindertagesstätte ist zweigeschossig organisiert so dass der große Teile des Erdgeschosses des Hofes Konflikt frei der Wohnnutzung zur Verfügung gestellt werden können. Dabei finden sich die "öffentlichen" Räume (Mehrzweckraum Verwaltung etc. und der Gruppenraum für den Kindergarten (die "großen" Kinder) im Erdgeschoss mit einer Raumhöhe von 3 m und die Räume für die Kinderkrippe im 1. Obergeschoss mit einer Raumhöhe von 2.50 m; die Kinderkrippe ist räumlich differenziert ausgebildet: kleinräumige den Gruppenräumen direkt zugeordnete Terrassen mit beidseitiger Belichtung von Ost und West sowie Oberlichter und der Zugang über eine zweigeschossige Treppenhalle bieten ein reichhaltiges Angebot um die mentale, motorische und psychische Entwicklung von Kleinkindern anzuregen und dabei intime geschützte Bereiche abseits vom Trubel im Erdgeschoß zur Verfügung zu stellen. Die zweigeschossige Treppenhalle ist ein attraktiver Begegnungsraum für Eltern und Kinder mit Blickbezug zum Lech und zu Landsberg, der Mehrzweckraum kann auch separat außerhalb der Betriebszeiten der KiTa für Abendveranstaltungen genutzt werden. Die Anlieferung der Küche ist straßenseitig gegeben.
Gastronomie | Die Gastronomie ist gemäß Auslobung zum Lechbogen orientiert und hat einen großzügigen Freibereich (Biergarten) nach Süden. Detraumr gut proportionierte (ggfs unterteilbare) Gastraum wird über einen seitlichen Vorraum mit den Nebenräumen (Garderobe, Sanitärbereiche) erschlossen, die Andienung von der Küche die zur von Kühlmannstraße angeordnet ist und von dort gut angeliefert werden kann erfolgt im rückwärtigen Bereich.
Der Nutzungskonflikt mit den darüber liegenden Wohnungen wird wie folgt gelöst: zum einem befinden sich dort eher unempfindliche Nutzungen (kleine Apartements, Homeoffices) bzw. bei Familienwohnungen sind dort nur Woihn- und keine Schlafräume angeordnet. Zusätzlich sind die Wohnungsbezogenen Freiräume dort ausschließlich als Loggien ausgebildet um so die direkte Konfrontation zu vermeiden und eine wirksame Pufferschicht auszubilden.
Westlich an die Gastronomie anschließend wird ein Kiosk für die Nahversorgung vorgeschlagen östlich eine Bäckerei (alternativ könnte hier auch eine Bar-Lounge mit Bezug zu Lech und Altstadt untergebracht sein)
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Verfasser schlagen einen geerdeten Baukörper aus Dämmbeton vor, mit differenziert ausgearbeiteten Füllungen aus Loggien und Balkonen im Wechsel mit bündigen Fassadenelementen aus Holz und Glas vor. Es entsteht über die feine Abstufung der Erdgeschoss- und Obergeschossfassaden ein lebendiges, aber dennoch homogen wirkendes Fassadenbild und somit ein viel versprechender Auftakt am Lechbogen. Es werden fein austarierte Antworten auf die Anforderungen der drei Nutzungsbereiche Wohnen, Gastronomie und Kindertagesstätte gefunden. Im Erdgeschoss ergibt sich durch die klare Zonierung der Nutzungen mit der Gastronomie im Süden, einer zweigeschossigen Kindertagesstätte im Mittelbau und Wohnnutzungen im Norden und Osten ein stimmiges Gesamtbild. Besonders hervorzuheben ist die hohe Qualität der Freiflächen. Der Kindertagesstätte wird eine große zusammenhängende Freifläche zugeordnet. Die klare Differenzierung zwischen den verschiedenen Nutzungsbereichen beugt zudem eventuellen Nutzungskonflikten vor. Die zweigeschossig ausgebildete Kindertagesstätte wird vom Herbstweg aus erschlossen. Leitungsbüro, Küche und Nebenraumzonen sind in einer Spange zur Von-Kühlmann-Straße hin zentral angeordnet und schirmen im Erdgeschoss die viel befahrene Straße ab. Mehrzweckraum und Kindergartengruppe sind großzügig zum Innenhof hin angeordnet. Der Mehrzweckraum ist großzügig an den Eingang und die vertikale Erschließung angebunden. Über eine freie Treppe werden die beiden Krippengruppen im Oberschoss erreicht. Die Kindertagesstätte erhält somit eine im Stadtraum klar ablesbare Adresse. Dennoch wird die zweigeschossige Anlage im Sach- und Fachpreisgericht kontrovers diskutiert. Aus funktionalen und betrieblichen Gesichtspunkten wird ein eingeschossiges Konzept favorisiert. Aus kindergartenfachlicher Sicht würde die erdgeschossige Anordnung der Krippengruppen favorisiert. Wenngleich die Ausbildung der beiden Krippengruppen im Obergeschoss mit vorgelagerten Höfen, die mit Sonnen- und Windschutz versehen sind, eine hohe Qualität und Geborgenheit verspricht. Zudem ist dem Ruhebedürfnis der Krippengruppen während der Ruhephasen Rechnung getragen. Der für die Funktionalität erforderliche Aufzug muss größer dimensioniert werden, was durch eine Verlagerung der beiden WCs erreicht werden kann. Der kleine Mehrzweckraum ist nicht nachgewiesen. Die durchgesteckte Ost-West-Orientierung ermöglicht einen optimalen Tageslichtbezug aller Nutzungen. Dem gegenüber ist die Anbindung im Obergeschoss an die stark befahrene VonKühlmann-Straße hinsichtlich des Immissionsschutzes zu prüfen. In der Grunddisposition des Entwurfs wird das Potenzial gesehen, unter Abwägung funktionaler, pädagogischer und räumlicher Belange die Kindergartennutzung unter Einbeziehung des nördlichen Flügels rein erdgeschossig zu organisieren. Die Wohnnutzungen im nördlichen Flügel müssten dann in das 1. Obergeschoss des Mittelbaus verlagert werden.
Die Einbindung in die Topografie ist durch die höhenversetzten Zugangs- und Fußbodenniveaus in den Grundrissen angelegt. Die Anbindung der Erdgeschosse an die Umgebungshöhen sind jedoch zu überarbeiten, da nicht in allen Bereichen die gegebene Höhenlage berücksichtigt wurde. Hier stimmen die Angaben im Freiflächenplan, Schnitten und Grundrissen nicht überein. Die Tiefgaragenrampe ist nicht entsprechend der Vorgaben der Garagenstellplatzverordnung ausgebildet und hinsichtlich der erforderlichen Länge zu überprüfen.
Die Erschließung der oberen Geschosse ist klar durchdacht. Die Fahrradstellplätze sind sinnfällig angeordnet. In den Oberschossen wird ein feinsinnig differenziertes Angebot an verschiedenen Wohnungstypen mit hervorragenden Innenraumqualitäten und Außenraumbezügen angeboten. Die größtenteils durchgesteckten Wohnungen erzielen in einem Zusammenspiel aus Verdichtungen und Aufweitungen überraschende räumliche Qualitäten. Der vorgegebene Wohnungsmix ist in allen Wohnungskategorien eingehalten. Durch den freien Grundriss mit zentralem Erschließungskern und tragenden Fassadenschotten ist zudem auch an ein Grundrissangebot gedacht, dass Wohnen und Arbeiten in hohem Masse in einer Nutzungseinheit kombinieren kann. Diese Einheiten sind im 1. Obergeschoss oberhalb der Freischankflächen angeordnet und nehmen dadurch Rücksicht auf die lärmintensivere Freiflächennutzung, indem Schlafräume auf der lärmabgewandten Seite zum Innenhof hin angeordnet sind. Die Ausrichtung der Wohnungen ist gut abgewogen. Für lärmexponierte Bereiche werden ergänzende Fassadenelemente vorgeschlagen, die in den tiefen Fensterleibungen bedarfsweise integriert werden können. In den beiden oberen Geschossen bereichern tiefe Balkone nach Süden und Osten die Wohnungen. Das Potenzial zur Nutzung der Dachflächen ist noch nicht ausgeschöpft und ggf. einer Belegung der Dachflächen mit Solarpaneelen vorzuziehen. Obwohl die Ergebnisse aus dem Freiflächenwettbewerb nicht übernommen werden, überzeugt das vorgeschlagene gastronomische Konzept mit drei zonierten Einheiten. Die prominenten Eckbereiche werden aktiviert. Die Ausrichtung der Hauptgastronomie mit einem durchgesteckten Gastraum und Blickbezügen in den Innenhof und die ausdifferenzierten Fassaden mit Sitzbänken laden zum Verweilen ein. Die Anlieferzone für die Küche der Gastronomie wird sinnfällig an die Von-Kühlmann-Straße gelegt, was betriebliche Vorteile verspricht. Zudem bleibt der Innenhof frei von Immissionen.
Das vorgeschlagene Konzept versteht es, die Brücke zum Wettbewerbs-Konzept des Baufeldes B2 zu schlagen, aber dennoch als eigenständiger Baustein an dieser prominenten Stelle in direkter Nachbarschaft zur Kulturnutzung wahrgenommen zu werden. Es lebt dabei von der durchgängigen Umsetzung des vorgeschlagenen Material- und Detailkonzeptes.
Die Einbindung in die Topografie ist durch die höhenversetzten Zugangs- und Fußbodenniveaus in den Grundrissen angelegt. Die Anbindung der Erdgeschosse an die Umgebungshöhen sind jedoch zu überarbeiten, da nicht in allen Bereichen die gegebene Höhenlage berücksichtigt wurde. Hier stimmen die Angaben im Freiflächenplan, Schnitten und Grundrissen nicht überein. Die Tiefgaragenrampe ist nicht entsprechend der Vorgaben der Garagenstellplatzverordnung ausgebildet und hinsichtlich der erforderlichen Länge zu überprüfen.
Die Erschließung der oberen Geschosse ist klar durchdacht. Die Fahrradstellplätze sind sinnfällig angeordnet. In den Oberschossen wird ein feinsinnig differenziertes Angebot an verschiedenen Wohnungstypen mit hervorragenden Innenraumqualitäten und Außenraumbezügen angeboten. Die größtenteils durchgesteckten Wohnungen erzielen in einem Zusammenspiel aus Verdichtungen und Aufweitungen überraschende räumliche Qualitäten. Der vorgegebene Wohnungsmix ist in allen Wohnungskategorien eingehalten. Durch den freien Grundriss mit zentralem Erschließungskern und tragenden Fassadenschotten ist zudem auch an ein Grundrissangebot gedacht, dass Wohnen und Arbeiten in hohem Masse in einer Nutzungseinheit kombinieren kann. Diese Einheiten sind im 1. Obergeschoss oberhalb der Freischankflächen angeordnet und nehmen dadurch Rücksicht auf die lärmintensivere Freiflächennutzung, indem Schlafräume auf der lärmabgewandten Seite zum Innenhof hin angeordnet sind. Die Ausrichtung der Wohnungen ist gut abgewogen. Für lärmexponierte Bereiche werden ergänzende Fassadenelemente vorgeschlagen, die in den tiefen Fensterleibungen bedarfsweise integriert werden können. In den beiden oberen Geschossen bereichern tiefe Balkone nach Süden und Osten die Wohnungen. Das Potenzial zur Nutzung der Dachflächen ist noch nicht ausgeschöpft und ggf. einer Belegung der Dachflächen mit Solarpaneelen vorzuziehen. Obwohl die Ergebnisse aus dem Freiflächenwettbewerb nicht übernommen werden, überzeugt das vorgeschlagene gastronomische Konzept mit drei zonierten Einheiten. Die prominenten Eckbereiche werden aktiviert. Die Ausrichtung der Hauptgastronomie mit einem durchgesteckten Gastraum und Blickbezügen in den Innenhof und die ausdifferenzierten Fassaden mit Sitzbänken laden zum Verweilen ein. Die Anlieferzone für die Küche der Gastronomie wird sinnfällig an die Von-Kühlmann-Straße gelegt, was betriebliche Vorteile verspricht. Zudem bleibt der Innenhof frei von Immissionen.
Das vorgeschlagene Konzept versteht es, die Brücke zum Wettbewerbs-Konzept des Baufeldes B2 zu schlagen, aber dennoch als eigenständiger Baustein an dieser prominenten Stelle in direkter Nachbarschaft zur Kulturnutzung wahrgenommen zu werden. Es lebt dabei von der durchgängigen Umsetzung des vorgeschlagenen Material- und Detailkonzeptes.
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Grundrisse 1OG, 2OG, 3OG
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Dämmbeton