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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2010

Villa Blankenheim

4. Preis

Preisgeld: 3.000 EUR

Ladleif Nolda Architekten BDA

Architektur

Atelier Loidl

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser arbeiten mit einer starken Betonung der archäologischen Grundstruktur als Gliederungsprinzip des Gesamtareals. Sie legen den Grundriss des römischen Gutes wie ein feines Gerippe über eine ruhige Wiesenfläche. Jedem Besucher wird damit klar und unmissverständlich vermittelt, dass er einen archäologischen Fundort betritt. So wird ein gut erlebbarer Park entwickelt, der beim Durchstreifen ohne penetrante Wegeführung gut überschaubare Räume zum Aufenthalt gerade auch für Familien anbietet. Konsequenterweise wird das wesentliche Raumelement einer römischen Villa, die Portikus, in ihrer ursprünglichen Bedeutung mit einfachen Mitteln erfahrbar/ erlebbar gemacht. Die Monumentalität der Anlage ist auch in ihrer Fernwirkung klar formuliert. Lediglich die Säulenreihe erweckt durch die sehr weite Säulenstellung eine Anmutung, die die Assoziation einer römischen Villa erschwert. Die Erlebbarkeit und das Raumerlebnis bezüglich des Haupthauses mit Portikus und Grundrissdarstellung wird gut erreicht, lassen jedoch die ‚archäologischen Fenster‘ vermissen. Die Zugänglichkeit des Geländes von Süden ist trotz der angedachten Kiefernreihe wenig prägnant ausformuliert.
Der Umgang mit dem archäologischen Befund ist sehr gut gelöst. Der Befund wird nicht beeinträchtigt, sondern im Gegenteil überhöht. Grundstücksgrenzen werden eingehalten. Auch die Bau- und Folgekosten bleiben im Rahmen In diesem gut lesbaren Ansatz stecken zwei Schwierigkeiten, die nicht ohne konzeptionelle Verluste lösbar sind: Zum einen wird durch weitgehende Gleichbehandlung des Grundrisses des römischen Landgutes suggeriert, dass die dargestellte Struktur nachgewiesen ist. So sind zwar die antiken Raumstrukturen des Haupthauses durch moderne Grabungen gesichert. Dies gilt jedoch nicht für die Strukturen der Hofflächen und nur mit Abstrichen für die Nebengebäude. Zum anderen fordert dieser archäologische Ansatz kaum zu eigener Interpretation des Ortes heraus.