Nichtoffener Wettbewerb | 10/2018
Wasserstadt Oberhavel - Quartier "Wohnen am Park" in Berlin
©wiechers beck mit Lavaland/Treibhaus
Lageplan
1. Preis
wiechers beck und partner Gesellschaft von Architekten mbH
Architektur
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Verfasser:
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Mitarbeitende:
Martin Schlunk, Daniel Harth Ninou, Eugenio Cocca, Roman Rybarski, Canan Topal
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Entwurf schlägt vor, die Bebauung entlang der Quartiersränder zu bündeln. Gleichzeitig wird auch für die innere, grüne Parkseite eine bauliche Fassung vorgeschlagen. Sinnvoll verorten die Entwurfsautoren an den drei Baufeldseiten jeweils Eingänge in das Quartiersinnere. Quartiersöffnung, Wegeführung und Baufluchten unterstützen sich dabei gegenseitig. Die dazu vorgeschlagenen Zäsuren liegen richtig. Die anschließenden Wegeachsen verbinden jeweils zu gegenüberliegenden Nutzungsschwerpunkten. Damit gelingt ein spannungsvoller Dreiklang zwischen Mobilityhub, Kita-Standort und Gymnasium. Das Konzept formuliert sehr überzeugend ein neues Bindeglied zwischen den unterschiedlichen Bestandsquartieren. Das vorgeschlagene Raumgerüst vermittelt und vernetzt zu den anschließenden Stadträumen. Zudem bietet es eine gute Orientierung. Dazu werden die bestehenden Freiraumstrukturen aufgenommen und weitergeführt. Die Freiflächen des neuen Schulstandorts werden sinnvoll im Hinterland ergänzt, so dass der Raumeindruck der Grünfläche insgesamt großzügig bleibt. Die vorgeschlagene Baumassenverteilung und die städtebauliche Körnung werden positiv aufgenommen. Dabei reagieren die Gebäudekörper im Detail auf die Nachbarbebauung. Mit ihrer Anordnung ist eine Adressbildung verbunden. Entlang der Straßen ist der notwendige Schallschutz durch Höhe und Anordnung der Baukörper gewährleistet. Der vorgeschlagenen Schulstandort ist realisierbar und bietet zudem eine Reihe von Lagevorteilen. Die dazugehörigen Spiel- und Sportflächen sind immissionsfrei angeordnet. Besonders begrüßt wird die gestalterisch-räumliche Ausformulierung des Mobilityhubs. Wichtige Anregungen für weitere Bearbeitung der Aufgabe bieten die Ausbildung eines Platzraums zur Daumstraße, die Teilaufständerung des Baukörpers sowie der vorgeschlagene Nutzungsmix aus Mobilität, Dienstleistungsnutzungen sowie Wohnen. Dagegen kontrovers diskutiert wird die Anbindung an den südlich angrenzenden Wohnungsbau: Vorteile bestehen dabei hinsichtlich der Adressbildung; Nachteile hinsichtlich der inneren Organisation. Vorgeschlagen wird ein sehr robuster Städtebau, der sich in Phasen realisieren lässt. Das städtebauliche Gerüst bietet dazu die notwendige Flexibilität an, ohne dass die Kernanliegens des Konzepts verloren gehen. Dabei entspricht der Entwurf sehr weitgehend den Vorgaben der Auslobung. Nachgewiesen wird eine gute Flächenbilanz, sowohl bei den Wohnflächen, wie auch bei den Grünflächen. Die Arbeit überzeugt durch ihre städtebauliche Klarheit. Sie ist unaufgeregt und ruhig - stellenweise fehlt ihr aber auch etwas Spannung. Die Jury ist überzeugt, dass der Entwurf viel Potential besitzt und die konzeptionellen Vorgaben des Entwurfs und die deutliche Übererfüllung der Dichtevorgaben den entsprechenden Spielraum für nötige Anpassungen bieten.
©wiechers beck mit Lavaland/Treibhaus
Visualisierung Wohnhof
©wiechers beck mit Lavaland/Treibhaus
Visualisierung Quartierspark
©wiechers beck mit Lavaland/Treibhaus
Visualisierung Mobility-HUB
©wiechers beck mit Lavaland/Treibhaus
Visualisierung Mobility-HUB / Entrée Quartierspark